Sonntag, 18. April 2010

Miep Gies

Wer war diese Frau? Habe leider erst heute in einem Artikel des Nachrichtenmagazins "Israel heute" erfahren, das diese mutige Frau bereits am 12.01.2010 im Alter von 100 Jahren verstorben ist. Das "Tagebuch der Anne Frank" haben wir in den 70er Jahren in der Schule durchgenommen. Die Lebensgeschichte von Anne Frank hat mich nie losgelassen. 1988 war ich einmal im Anne Frank Haus in Amsterdam, um mir alles genau anzusehen. Ende der 90er Jahre war ich einmal einen Nachmittag in der Gedenkstätte des ehem. KZ in Bergen-Belsen. Dort ist Anne Frank umgekommen. Bis heute hängt ein großes Anne Frank Poster in unserem Wohnzimmer. Den nachfolgenden Artikel habe dem "Focus-magazin" im Internet entnommen: Retterin der Anne Frank-Tagebücher gestorben Miep Gies, letzte Zeitzeugin, welche die Familie Frank noch persönlich gekannt hat, ist am Montag im Alter von 100 Jahren gestorben. Während des Zweiten Weltkriegs hatte Gies die Familie Frank in ihrem Versteck mit Lebensmitteln versorgt. Sie hatte auch die Tagebücher Anne Franks nach deren Verhaftung 1944 an sich genommen und später die Veröffentlichung der Tagebücher mit auf den Weg gebracht. Geschichte:Retterin des Anne-Frank-Tagebuchs gestorben Die Retterin der weltberühmten Tagebuchaufzeichnungen von Anne Frank ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Die Niederländerin Miep Gies war die letzte Zeitzeugin, die die Familie Frank in deren Versteck in der Amsterdamer Prinsengracht persönlich unterstützt hat. Sie starb am Montag an den Folgen eines Sturzes kurz vor Weihnachten, wie Annemarie Bekker vom Anne-Frank-Museum in Amsterdam mitteilte. Die ehemalige Sekretärin von Annes Vater Otto Frank besorgte damals Lebensmittel, Bücher und andere Überlebenshilfen für die vierköpfige jüdische Familie. Diese hauste gemeinsam mit vier jüdischen Freunden 25 Monate lang in einer Dachwohnung, bevor sie alle verraten und im Spätsommer 1944 deportiert wurden. Anne Frank starb Anfang März 1945 im Alter von 15 Jahren in Konzentrationslager Bergen-Belsen bei Celle an Typhus – nur zwei Wochen vor der Befreiung des Lagers. Dass ihre Tagebuchaufzeichnungen erhalten blieben, ist der Geistesgegenwart und dem Mut von Miep Gies zu verdanken.Gies hielt das Tagebuch zunächst unter Verschluss, denn ihrer Ansicht nach musste die Privatsphäre einer Jugendlichen respektiert werden. Später zeigte sie sich froh darüber, die Aufzeichnungen nicht vor 1995 gelesen zu haben. Denn sonst hätte sie sie bestimmt verbrannt, damit die darin erwähnten Helfer nicht belastet würden. Nach dem Krieg gab Gies das Tagebuch an Otto Frank, den einzigen Überlebenden der Familie, der es 1947 veröffentlichte. Es wurde zum wohl berühmtesten Werk aus der Zeit des Holocausts und liegt mittlerweile in rund 70 Sprachen vor.„Gerechte unter den Völkern“ Für ihren Einsatz erhielt Gies zahlreiche Ehrungen in den Niederlanden sowie in Israel und Deutschland. Die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem verlieh ihr den Titel „Gerechte unter den Völkern“. Sie selbst hat jedoch stets zurückgewiesen, heldenhaft gehandelt zu haben. „Wenn junge Menschen mit der Idee aufwachsen, man müsse ein Held sein, um seine Pflicht am Mitmenschen zu erfüllen, dann würde niemand mehr anderen helfen“, sagte sie einmal bei einem Gespräch mit Schulkindern im Jahre 1997.Diese Position bekräftigte sie auch in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AP kurz vor ihrem 100. Geburtstag vor knapp einem Jahr. Es sei für sie eine Selbstverständlichkeit gewesen, der Familie Frank zu helfen. „Ich war keine Heldin, ich war nur eine ganz gewöhnliche Hausfrau und Sekretärin“, sagte sie häufig.Geboren wurde Miep Gies am 15. Februar 1909 mit dem Namen Hermine Santrouschitz in Wien. Wegen der damaligen Lebensmittelknappheit in Österreich zog sie 1922 nach Amsterdam um. Ihre dortige Gastfamilie gab ihr den Spitznamen Miep. 1933 begann sie als Büroassistentin im Gewürzhandelsunternehmen von Otto Frank. Nachdem sie sich 1941 geweigert hatte, einer NS-Organisation beizutreten, entging sie der drohenden Deportation nach Österreich durch die Heirat mit ihrem niederländischen Freund Jan Gies.Stets gegen den Holocaust zu Felde gezogen Im Juli 1942 bat Otto Frank sie dann um Hilfe bei der Einrichtung eines Verstecks. „Ich antwortete: ´Ja, natürlich!´“ erinnerte sie sich Jahre später. Auch Jan Gies sowie vier weitere Mitarbeiter waren zur Hilfe bereit. Nach der Verhaftung der Familie versuchte Gies noch, die Polizei zu bestechen, aber es war zu spät. -Nach dem Krieg half Gies Otto Frank bei der Zusammenstellung der Tagebücher für die Veröffentlichung. Bis ins hohe Alter blieb sie eine entschlossene Aktivistin, um das Gedenken an den Holocaust zu bewahren. Jan Gies starb 1993. Das Paar hinterlässt einen Sohn und drei Enkel.

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