Samstag, 1. Januar 2011

Totems

Seid Kindheitstagen bin ich fasziniert und angezogen von der Kultur der Indianer. Natürlich sah ich mir gerne "alte" Westernfilme im TV an. Irgendwie kamen die Indianer immer schlecht dabei weg. Wilde - die alles massakrieren was sich ihnen in den Weg stellte - das war oft die Botschaft der Filme.
Wie waren sie wirklich? Denn mir war auch klar, dass die "Weißen" in ihr Territorium eingedrungen waren. Das die "weiße" Gier nach Macht, Geld, Pelzen und Land die indianischen Völker immer mehr zurückdrängten, bis diese schließlich in den Reservationen landeten. Oft auch der eigenen Kultur beraubt und dem Alkohol überlassen, fristeten sie ein trauriges Leben. Ich kann mich noch selbst an traurige Szenen erinnern, als ich 1993 in Fairbanks (Alaska) war, und viele betrunkene Indianer beobachtete.
Traurig und entsetzt war ich auch darüber, als ich entdeckte, das auch christliche Missionare oder Pastoren an manchen Massakern an den Indianern schuldig geworden waren. Ja, sogar dafür eintraten, dass man diese "Wilden" mit Stumpf und Stil auszurotten hätte. Dieses grauenhafte Tun hat eigentlich gar nichts mit der christlichen Botschaft gemein. Die so genannten Totems wurden früher als Marternpfähle bezeichnet, ohne Sinn und Verstand. Viele Totems sind auch zerstört und verbrannt worden, als ein Zeichen der Sieger über den Besiegten. Sicherlich komme ich heute dank des Internetzes an viele Informationen, aber als normaler Tourist ist es auch schwierig mit Indianern ins Gespräch zu kommen. Ich bin da sehr dankbar für 3 Bücher, die ich in den vergangenen Jahren verschlungen habe.
Lesetipps: Rainer Klis "Streifzüge durchs Indianerland" - Chemnitzer Verlag,
Rainer Klis "Im Land der Crow" - Chemnitzer Verlag
Roman Kramer "Ich weisser Mann, du Indianer gut!" rororo Die Totems (s. Fotos Uli Fleger) vom Stanley Park in Vancouver sind ein fotografisches Ziel für viele Touristen. Hier stehen 8 verschiedene Totempfähle und zeigen die vielschichtige Kultur der Indianervölker in Britsh Columbia. Totems sind eigentlich Wappenzeichen der verschiedenen Familien und Sippen. Bestimmte Begebenheiten in den Familien wurden durch die Schnitzkunst dargestellt. Das Material war die Rotzeder. Es finden sich sehr viele Figuren aus dem Tierreich, wie z.B. den Bär, den Adler, den Wal, auch Frosch und den Wolf. Die Tierfiguren zeichnen sich auch durch ihre bestimmten Eigenschaften und Stärken aus. Der Wal ist das kraftvolle Wesen, dass für das Symbol des Meeres steht, der Adler für die Luft usw. Die Totems sind auch keine Pfähle die angebetet werden, wie leider früher oft vermutet. Vielleicht kann man sie eher sehen wie z.B. unsere Maibäume in manchen Ortschaften. Aber vielleicht hingt auch der Vergleich. Es gibt noch viel zu entdecken für mich.....
Ich kann mich noch gut an den kleinen Ort "Kitwancool" erinnern, der an der 37 liegt zwischen Kitwanga und Watson Lake. Ein kleines heruntergekommendes Indianerdorf, in dessen Mitte einige Totems standen. Wundervoll anzusehen, auch wenn diese nicht bunt restauriert waren wie jene in Vancouver.

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