Sonntag, 25. September 2011

Augsburger Religionsfriede

AUGSBURGER RELIGIONSFRIEDE (25.9.1555):
Das Übereinkommen beendete die Kämpfe zwischen Kaiser Karl V. und den evangelischen Fürsten und Ständen in Deutschland, die erstmals als gleichberechtigt anerkannt wurden. Echte Religionsfreiheit war damit aber nicht gegeben. Es stand den Fürsten frei, die Religion ihres Landes zu bestimmen. Für den Bürger galt die proklamierte Religionsfreiheit nur so weit, als sie das Recht bekamen, das Land eines andersgläubigen Fürsten zu verlassen. (aus Neukirchener Kalender)

25.09.1555: Auf dem Reichstag in Augsburg schließt Kaiser Karl V. mit seinen etwa 250 Landesfürsten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation einen Religionsfrieden. Der Reichstagsbeschluss stellt die Lutheraner den Katholiken gleich, sichert den Ländern "Religionsfreiheit" und schafft die Todesstrafe für Ketzer ab.

Der Vertrag geht als Augsburger Reichs- und Religionsfrieden in die Geschichtsbücher ein.

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Er war jedoch nur ein fauler Kompromiss, um die machtpolitischen Auseinandersetzungen während der Reformationszeit zu beenden. Er hält nur 63 Jahre. 1618 bricht in Europa der bis dahin größte und schrecklichste Krieg los: Der Dreißigjährige Krieg.

 
Und die sogenannte "Religionsfreiheit" galt nur für den jeweiligen Landesfürsten. Seine Untertanen mussten seine Konfession annehmen - also entweder die lutherische oder die katholische.

Aber die Mitgliedschaft rettete natürlich niemanden vor Gottes Gericht. Retten kann uns nach den Aussagen des Neuen Testaments nur der Glaube an Jesus Christus. Und das ist immer die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen. Jemandem eine Kirchenmitgliedschaft überzustülpen ist meines Erachtens nicht hilfreich, sondern eher hinderlich. Wer damals diese Entscheidung (, auch Bekehrung genannt,) getroffen hat und sich nicht der jeweiligen Konfession anschließen wollte, wurde weiterhin zum Glaubensflüchtling.
Heute ist Religionsfreiheit ein Grundrecht, und das sollten wir uns auch von niemandem nehmen lassen. Diese Freiheit bedeutet jedoch auch Verantwortung. Deshalb sollten wir die Grundaussagen der Bibel kennen. Sonst bleiben wir manipulierbar.
Uwe Schütz


Die Konfessionen in Mitteleuropa um 1618
Die Konfessionen in Mitteleuropa um 1618
blau: katholisch, orange: lutherisch, rot: reformiert
Quelle: wikipedia.de unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation veröffentlicht

Quelle: http://www.aref.de/kalenderblatt/2010/38_augsburger-religionsfriede_1555.php


Aus heutiger Sicht lässt sich vermutlich manches leicht kritisieren, aber es waren andere politische und geistliche Zeiten und der "einzelne" Mensch hatte noch nicht diese Freiheiten, die wir z.B. im heutigen Grundgesetz verankert haben. Alles hat eine Vorgeschichte. Unsere heutige Freiheit haben vorhergehende Generationen oft mit ihrem Leben und Blut erkauft. Wenn wir heute z. B. feststellen das bestimmte Landstriche katholisch geprägt sind (z. B. Kreis Olpe), dann hat das noch seinen Ursprung in der damaligen Zeit. Andersgläubige sind dann später hinzugezogen. So kann man davon ausgehen, dass die damaligen Herscher katholisch oder evangelisch geprägt waren.

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