Dienstag, 17. Januar 2012

I Love Kanada

Ja, ich liebe Kanada - die Rockies - und zwar schon als kleiner Junge, als ich einmal eine TV-Dokumentation über Holzfäller und die Natur im allgemeinen gesehen hatte. Das hat mich nie losgelassen, dieser Traum, dieses tiefe sehnsüchtige Verlangen nach Kanada. Alleine wäre ich natürlich nie dorthin gelangt. Ich lernte dann bei einem Umzug eine Familie kennen, die für das darauffolgende Jahr eine Tour nach Kanada plante. Insgesamt mit 5 Wohnmobilen und max. 24 Leuten.
Also meldete ich mich an. Das war vor gut 21 Jahren - im Jahre 1990. Die Tour kostete damals 2995 DM + Taschengeld, Verpflegung und Benzin. Mitte Juni ging es los, von Frankfurt im Direktanflug nach Vancouver. 3 Wochen Kanada. Absolut genial. Nach einer Nacht im Hotel und die Übernahme der Wohnmobile ging es mit der Fähre nach Vancouver Island hinüber. Die Tour zwischen der Inselwelt hindurch war schon sehenswert. Tolles Wetter und Seeotter, die auf dem Rücken lagen und sich treiben ließen bzw. Muscheln knackten. Auf Vancouver Island ging es nach Victoria der Hauptstadt von Britisch Columbia. Danach quer über die Insel nach Tofino. Dort war die Gruppe zum Whale Watching angemeldet. Also raus auf den Pazifik und Grauwale suchen. Wir wurden auch fündig und das Herz rutschte mir vor Freude in die Hose. Endlich einmal Wale in Freiheit sehen! Anschließend ging es noch durch den Regenwald. Bei der Weiterfahrt sahen andere von uns ihren ersten "wilden" Braunbären. Ich noch nicht. Am späten Nachtmittag war ich noch mit Sana und Bärbel im Pazitik baden. Es war sehr kalt, aber ich war das erste Mal im Pazifik. Ach was bin ich verrückt.
Nach 4 Tagen ging es wieder auf das Festland hinüber und den Fraser River entlang in Richtung Norden. Zwischenstop am Hells Gate und dann weiter bis in die Wüstengegend um Cache Creek. Kurz vor 100 Mile House bogen wir ab in Richtung Wells Gray Park, um die Wasserfälle uns anzusehen. Beim Dawson Fall war alles mit Stechmücken verseucht, so dass wir schnell reißaus nahmen. Pause am Clearwater. Am Thompson River machten wir eine Rafting Tour. Allerdings brauchten wir selbst nicht pullen - da das Boot mit einem Außenbootmotor ausgestattet war. Also nur festhalten - es ging keiner baden - aber das Wasser war ziemlich kalt.

Wir waren nur an jedem 2. Tag auf einem großzügigen Campingplatz mit Dusche und WC. Es gab auch schlichte Campingplätze, die genügend Holzvorrat für ein Feuer hatten, gratis waren und in mitten der Natur lagen. Wir waren dann die meiste Zeit für uns als Gruppe alleine. Tagsüber fuhren wir höchstens mit 2 Wohnmobilen hinter einander her. So war immer viel Zeit für Zwischenstopp, sei es als Kaffee- und Fotopause, oder testen von den Temperaturen in den Gebirgsseen.
Auf diese Weise sahen wir dann endlich auch Elche. Später trafen wir auf eine Schwarzbärin mit 2 Jungen am Straßenrand. Als die Bärin wohl eine  Gefahr witterte trieb sie ihre beiden Jungen auf eine Kiefer. Bären in freier Natur - was für ein Geschenk. Es ging dann mit der Reiseroute nach Jasper in die Rockies. Magline Canyon und Magline Lake. Wir machten eine abendliche Rudertour auf den riesigen See. Über den Peyto Lake, Columbia Icefield, Lake Louise und Lake Moraine ging es zum Takakkaw Fall im Yoho Valley. Der lag aber im Regen. Nur ein kurzes Foto und dann ging die Doppelkopp Partie im Womo weiter. In Banff war ich schon so erschöpft von den vielen schönen Eindrücken, dass ich einen Tag Pause einlegen musste. Schlafen, Karten schreiben und noch ein Steak essen gehen. Den Ausflug auf den Berg Sulphur Mountain habe ich nicht mitgemacht. Bei der Weiterfahrt sahen wir auch endlich unseren ersten Grizzly, direkt am Straßenrand Gras und Kräuter fressen. Ein erhabener Eindruck. Von Banff aus ging es in grober Richtung nach Vancouver. In Three Valley Gap besuchten wir eine Westernshow mit anschl. rustikaler Küche. Über den Okanagan Lake, an dem wir 2 Tage relaxten (Wasserski ect.) und in dem Weinanbaugebiet noch eine Weinprobe absolvierten, ging es zurück nach Vancouver. Dort hatten wir knapp 3 Tage Zeit um die Stadt zu erkunden. Stanley Park, Gastown, Chinatown, Queen Elisabeth Park. Wir feierten einen Gottesdienst in einer christlichen Gemeinde mit. Das Abschiedsdinner gab es im Drehrestaurant des Harbour Centers. Auf dem Campingplatz konnten wir noch das Halbfinale der Fußball WM verfolgen. Deutschland gegen England. Der TV Room war überfüllt mit englischen Fans. Aber wir erreichten das Endspiel gegen Argentinien. Aber da waren wir wieder zu hause. Eine wundervolle Zeit - meine erste Kanadatour mit Erlebnissen und Eindrücken, die mir Freudentränen kosteten. Einfach toll - ein großes Geschenk. Großartige Eindrücke erlebte ich, aber auch ein gutes Miteinander von Jung und Alt. Da wir als "christliche" Reisegruppe unterwegs waren, hatten wir zwischendurch immer Zeit für ein Studium in der Bibel.

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