Dienstag, 21. Januar 2014

Albert King

Es gibt manche Musiker die leider viel zu früh vergessen werden. Dabei haben sie entscheidende Dinge in ihrem Genre geprägt, auch wenn es vielleicht zu einem großen kommerziellen Erfolg nicht gereicht hat. Albert King wurde am 25.4.1923 in Indianola als Albert Nelson geboren und hatte 12 Geschwister. Das Gitarrespielen brachte er sich selbst bei und wie es damals vermutlich weit verbreitet war, waren die Gitarren oft selbst gebaut worden. Erst 1942 so wird überliefert, spielte er erstmals auf einer "richtigen" Gitarre. Albert war Linkshänder. So entwickelte er eine besondere eigene Spieltechnik. Er drehte die Rechtshändergitarre einfach um, d.h. die höchste Saite wurde oben aufgezogen.  
Seine Lieblingsgitarre wurde später die pfeilförmige "Gibson Flying V". Diese Art Gitarre findet sich heute oft im Hardrock Sektor wieder. 1966 zog er nach Memphis und bekam bei dem bis dahin "Soul"Label STAX einen Plattenvertrag. 1967 erschien die LP "Born under a bad sign" - der Klassiker von ihm schlechthin. In der damaligen Zeit wurden LP´s im allgemeinen oft als Zusammenstellung vorher erschienener Singels veröffentlicht. So enthält die LP "Born under a bad sign" Bluesklassiker bis heute, aber allerdings alles Songs um die 3 Minuten Spiellänge (Radiotauglich). Die Produktion ist auch inzwischen remastert erschienen. Seine "große" Zeit hatte er in den 60er und 70er Jahren. Danach ebbte der Erfolg ab, obwohl er noch regelmäßig auf Tour war. Unbestritten ist, dass Albert King Musiker wie Jimi Hendrix, Eric Clapton, Stevie Ray Vaughan, aber auch Gary Moore geprägt hatte. In den 80er Jahren hat er vereinzelt Gastauftritte bei Gary Moore "Still got the Blues" und bei Stevie Ray Vaughan "In Session". Am 19.12.1992 gibt Albert King in Los Angeles sein letztes Konzert. Zwei Tage später, am 21.12. stirbt er an einem Herzinfarkt. Der "unscheinbare" Riese ist tod. In jungen Jahren soll er allerdings recht launisch gewesen sein und immer eine 45er im Hosenbund getragen haben.

Bei mir muss es Anfang des Jahres 1988 gewesen sein, dass mich sein Song "Blues at sunrise" richtig am Radio fesselte. Ein genialer Song. Mindestens 8 Minuten lang, aber er hatte den Song auch schon mit Gitarrensoli bis 11 Minuten ausgedehnt. Der Song beginnt verhalten ruhig und steigert sich zum Orkan. Nur wo und wie an Platten herankommen? Das war damals schon schwierig auf dem Lande.
Ich muss auch gestehen, dass ich "Born under a bad sign" noch nicht mein eigen nennen kann. Mich faszinieren die Live-Songs und längeren Stücke, wo sein hervorragendes Gitarrenspiel deutlich wird.
Meine Tips: "Live wire/Blues power" (1968 Stax)
                     "Albert Live"  (Do-LP) vermutlich zuerst 1977 auf dem Tomato Label unter dem Titel "King Albert" erschienen. (Ich habe eine Ausgabe von 1988)
                      "Blues at Sunrise: Live at Montreux" (1988 Stax).

1983 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen.

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