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Donnerstag, 25. April 2024

Luther: Der Mann, Der Gott neu entdeckte

Luther: der Mann, der Gott neu entdeckte

Dieses Buch von Eric Metaxas, bereits 2019 erschienen, habe ich in den letzten Wochen mit sehr großem Gewinn gelesen. Mir kamen zum Ende gestern dankbar die Tränen. Vor Luther waren schon manche Vorreformatoren wie Hus und andere auf dem Scheiterhaufen der Katholischen Kirche verbrannt worden. Bei Luther war das plötzlich anders. Er rechnete zwar selbst auch mit seinem Märtyrertod, aber die Zeitenwende war eingeläutet worden. Mittelalter auf dem Weg zur Neuzeit. Der Humanismus kam gleichzeitig auf, durch Männer wie Erasmus von Rotterdam u.a.

Das Buch liest sich durchaus wie eine Biografie oder wie ein Roman. Die zeitliche Abfolge entspricht dem Menschen Luther. Zwischendurch folgen Zitate aus seinen Schriften, bzw. Argumente seiner Gegner. Da muss man aufmerksam mitdenken.

585 Seiten stark, mit anschl. Querverweisen. 


Luther stößt eine wichtige Tür auf. Demokratie, aber auch der Pluralismus werden angestoßen. Die alleinige Macht der Katholischen Kirche wird für immer gebrochen. 

Zwei wichtige Zitate fallen mir ins Auge: Wahrheit ist stärker als Macht. Und  Macht hatte mit Wahrheit, Würde und Freiheit gewürzt zu sein. (Seite 574, 575)


Im Blick auf die nahe Vergangenheit sehen wir, dass selbst Demokratien gefährdet sind. Längs beansprucht der linke Zeitgeist die Wahrheit für  sich gepachtet zu haben. Andere Meinungen und Erkenntnisse werden einfach in die rechte Ecke geschoben. Diese Fratze der Macht gilt es zu demaskieren!


Dienstag, 23. April 2024

Georg Winkler, Reformation

Ich lese gerade in einer Biografie über Martin Luther. Bewegend und interessant. Da stolpere ich über den Namen Georg Winkler, ein Freund von Martin Luther.

Im April 1527 wurde der Pastor aus Halle ermordet. Er wurde in Bischofswerda/Lausitz geboren, aber es gibt keine weiteren Daten dazu. Das Todesdatum wird mit dem 23. April 1527 angeben, irgendwo im Spessart.

Der Erzbischof Albrecht von Mainz holte ihn 1523 an die Stiftskirche nach Halle. Das war katholisch geprägt. Wann genau Georg Winkler (Winckler) die Lehren Luthers annahm, bleibt ungewiss. Aber er predigte unverdrossen evangelisch und er begann in der Gemeinde das Abendmahl in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) auszuteilen. 

Er wurde nach Mainz beordert zum Erzbischof um seine Vorgehensweise zu rechtfertigen. Auf dem Rückweg wurde er ermordet. Ob der Erzbischof Albrecht  von Mainz den Auftrag dazu gab ist historisch umstritten. Kanoikus Hoffmann soll den Mord begangen haben. Hoffmann war anfangs ein Mitgeistlicher von Winkler in Halle gewesen.

Martin Luther schrieb damals einen Trostbrief an die Gemeinde von Winkler in Halle. Titel: "seine Tröstung an die Christen zu Halle über Herrn Georgen, ihres Predigers, Tod."


Donnerstag, 22. Februar 2024

Polykarp von Smyrna

Bei allen christlichen Kirchen gilt der 23. Februar als Gedenktag von Polykarp von Smyrna, einem Kirchenvater. Die Geschichtsschreibung ist etwas unsicher. Er soll um 69 n. Chr. geboren worden sein und stirbt den Märtyrertod um 155 n. Chr. in Smyrna, heute Izmir. Gesichert ist sein Alter mit mind. 86 Jahren. 

Berichte von Irenäus, Ignatius von Antiochien und Papias von Hierapolis über ihn sind erhalten geblieben. 


Das Kirchengeschichtsbuch von Armin Sierszyn berichtet in Band 1 ab Seite 20 bis 22: Polykarp stirbt den Feuertod. "Ein anschauliches Beispiel bietet das Martyrium des Bischofs Polykarp von Smyrna in Kleinasien im Jahre 155. Irenäus nennt ihn einen Schüler des Johannes (Jünger Jesu). Nachdem der junge Christ Germanicus in der Zirkusarena von Smyrna mit den wilden Tieren gekämpft hat, erklärt der Zirkusleiter die Spiele für geschlossen. Doch der aufgebrachte Pöbel schreit: Man suche den Bischof Polykarp, auch ihn wollen wir sehen! Freunde haben inzwischen den 90jährigen Bischof auf einem Landgut versteckt. Polykarp gibt sich ganz dem Gebet für die Gemeinde hin. Schon drei tage vor seiner Gefangennahme hatte er eine Vision. Et sah, wie sein eigenes Kopfkissen in Flammen aufging, Zu seinen Freunden sagte er: "Ich muss lebendig verbrannt werden." Als ihn die Häscher entdecken, erschrickt Polykarp nicht. Im Gegenteil, sein Gesicht erstrahlt. Er bittet die Verfolger um eine Stunde Aufschub zum Gebet und offeriert seinen Feinden ein kleines Mahl. Die Stunde wird ihm gewährt. Dann schleppen ihn die Verfolger vor den Statthalter. Das schaulustige Volk wartet bereits auf den vollbesetzten Plätzen." Soweit erst einmal. 

Es ist überliefert, dass die Flammen vom Scheiterhaufen in dem er steht, ihm nichts anhaben. Ähnlich dem biblischen Text im Buch Daniel "Die drei Freunde im Feuerofen" (Daniel Kapitel 3). Der Scharfrichter ersticht ihn später mit einem Dolch. 


Sonntag, 18. Februar 2024

Martin Luther, Reformator

Dr. Martin Luther, Reformator

Am 18.2.1546 war der Todestag von Martin Luther, der früher Ludher hieß. Am 10.11.1483 wurde er geboren. Die Biografie von ihm ist so umfangreich, dass ich mich nur auf das Nötigste beschränken möchte. 
Der Reformator war Theologieprofessor in Wittenberg. Er war Mönch bei den Augustinern. Doch den Frieden für seine Seele fand er erst in der Erkenntnis, dass nicht das gute Werk, sondern allein der Glaube an die Vergebung vor Gott gerecht macht. Er suchte in seiner inneren Not und Qual nach dem gnädigen GOTT. GOTT, der Vater wurde damals nur als Richter verkündet. Man drohte im allgemeinen mit und vor der Hölle. Wie daraus kommen? Durch Ablasse? 
Mit 95 Thesen gegen den Ablasshandel (1517) und seinem Bekenntnis vor dem Kaiser und Reich in Worms (1521) bereitete er dem Evangelium den Weg, besonders auch durch seine Bibelübersetzung in die Deutsche Sprache (1534). Er starb vor 478 Jahren. 


Das Schlupfloch
Für Martin Luther stand trotz seiner inneren Zweifel fest, dass er am Ende das Ziel erreicht. Seine Liebe zu GOTT hat er einmal so formuliert:
"Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich nicht glauben darf, dass GOTT mir um Christi Willen dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist´s aus mit mir. Ich muss verzweifeln, aber das lasse ich bleiben.
Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi wie die Sünderin. Ob ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen HERRN fest. Dann spricht er zum Vater: ,Dieses Anhängsel muss auch durch. Er hat zwar nichts gehalten und alle Gebote übertreten, Vater, aber er hängt sich an mich. Was will´s! Ich starb auch für ihn. Lass ihn durchschlupfen`."

Im Moment lese ich eine Biografie über Martin Luther, dazu später einmal mehr.

Freitag, 16. Februar 2024

Philipp Melanchthon, Reformator

Philipp Melanchthon ist neben Martin Luther die treibende Kraft der Reformation in Deutschland gewesen.  

Philipp Melanchthon wurde am 16. Februar 1497 in Bretten geboren. Er hieß eigentlich Philipp Schwartzerdt und verstarb am 19. April 1560 in Wittenberg. 

Gemälde Lucas Cranach d. Ä.,1543 
Sein Vater war Vorsteher der kurfürstlichen Waffenkammer. Philipp wuchs in Brettheim auf, so wurde Bretten damals genannt. Er hatte 4 jüngere Geschwister. Sein Großvater verpflichtete einen Hauslehrer und so kam Philipp zu guten Lateinkenntnissen und später auch zum Griechisch.
Ab 1508 besuchte er mit dem Bruder Georg die Lateinschule. Seine drei Schwestern wurden vermutlich schulisch anders ausgebildet - so wie es der Zeit entsprach. Die Lateinschule entsprach der damals modernen Pädagogik. Die Ausbildung entsprach dem Humanismus. 
Er wechselte für 4 Jahre auf die Universität in Heidelberg. Später für 6 Jahre nach Tübingen.
Kurfürst Friedrich der Weise hatte 1502 die Universität in Wittenberg gegründet. 1518 stiftete der Kurfürst einen Lehrstuhl für Griechisch. Auf Empfehlung wurde Phillip nach Wittenberg berufen. Mit seiner Antrittsrede konnte er beeindrucken. Im Laufe der Zeit wurde seine Art der Vorlesung sehr geschätzt. So lehrte er die griechische Grammatik, las "alte" antike Autoren und lehrte biblische Bücher. Von Georg Spalatin ist überliefert, dass im Dezember 1518 in einer Vorlesung von Melanchthon 400 Studenten gezählt worden sind. Bis 1520/21 im Wintersemester sogar 600 Studenten. 
Im Sommer 1519 begleitete er Luther zur Leipziger Disputation. Dieses Streitgespräch entschied Eck für sich. Luther und Melanchthon waren die moralischen Sieger. Nach dem Wormser Edikt wurde Luther auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Melanchthon vertrat ihn nach außen weiterhin. Eine neue Kirchenordnung musste entwickelt werden und bis es zur Reichung des Laienkelches beim Abendmahl kam, dauerte es etwas. Melanchthon war verheiratet und theologisch ein Laie, da er keinen Abschluss aufweisen konnte. Das erschwerte es in der damaligen Zeit zügig voranzuschreiten. Die Reichung es Kelches an die Laien in Wein und Brot, bedurfte es trotzdem eines geweihten Priesters. 
Diese damalige Verhaltensweise müssen wir einfach zeitgeschichtlich akzeptieren. Heute ist das kein Problem in einer Hausgemeinschaft unter Christen.
Zeitgleich kam es zur Täuferbewegung - d.h. die Kindertaufe wurde verworfen und nur die Taufe am Gläubigen vollzogen. Es kam zu vielen Auseinandersetzungen auch theologischer Art. Am Ende wurden gar die Täufer von den "Evangelischen" verfolgt. Die Reformation führte zu immer weiteren Gedanken und Verwerfungen.
Philipp verfasste die "Confessio Augustana" mit Hilfe von Johannes Brenz, Georg Spalatin und Justus Jonas.
1546 starb Martin Luther und Philipp hielt die Grabrede. Aber die Autorität Luthers wurde vermisst, da der Stand der "Evangelischen" noch nicht endgültig im Reich geklärt war. Ein Autoritätsvakuum tat sich auf.
Aus heutiger Sicht kann man vieles nicht nachvollziehen, aber die Reformation benötigte schon einige Jahrzehnte um voran zu kommen und die kath. Machtverhältnisse zu hinterfragen. Ich habe es heute da sehr gut getroffen. 

Donnerstag, 1. Februar 2024

Ignatius von Antiochien, Kirchenvater

Heute soll es einmal um den Kirchenvater Ignatius von Antiochien gehen. Der 1. Februar ist ihm als Gedenktag seines Todes gestiftet worden. Aber auch da gehen die Termine in der Christenheit weit auseinander.

Gerade in der frühen Christenheit und auch in dem späteren Mittelalter sind viele Daten nicht klar dokumentiert worden. Die Geschichtsschreibung weißt große Lücken auf. Der heutige, uns dokumentierte Kalender, ist zwischenzeitlich öfters korrigiert worden. 

Von daher möchte ich nicht spekulieren über den Zeitrahmen seines Lebens. An anderer Stelle habe ich auch schon auf die 4 Kirchengeschichtsbücher von Armin Sierszyn hingewiesen. Das will ich in diesem Falle wieder tun und zitiere wörtlich:

Ignatius ist gemäß Euseb der zweite Bischof von Antiochien und stirbt um 110 als Märtyrer unter Kaiser Trajan in Rom. Auf dem Landweg über Kleinasien wird er von 10 Soldaten nach Rom transportiert. Er ist bereits zum Tode verurteilt. In Rom soll er anläßlich einer Tierhetze dem lüsternen Volk als Schauspiel herhalten. Auf diesem düsteren Transport diktiert er sieben Briefe mit Mahn- und Lehrworten. Vier davon werden in Smyrna geschrieben. Es sind dies die Briefe an die Gemeinden in Ephesus, Magnesia, Tralles und Rom; drei verfaßt er in Troas, nämlich für Philadelphia und  Smyrna sowie für den Bischof Polykarp. 

Ignatius ist - wie sein Name sagt - ein vom Feuer durchglühter Mann. Aus seinen Briefen spricht die Sorge um die von Irrlehren bedrohten Gemeinden. Er ermahnt die Gemeinden, sich eng an den Bischof anzuschließen. Seine Briefe geben uns Einblick ins geistliche Leben im syro-phönizischen Raum mit der Zentrale Antiochia. Ignatius als Bischof dieser wichtigen Gemeinde ist ein Bindeglied zwischen den apostolischen Gemeinden und der frühkatholischen Theologie. 


So weit das Zitat. Im allgemeinen sehe ich die katholische Kirche mit ihren unbiblischen Lehren sehr kritisch. Aber das ist zur Zeit der Kirchenväter so noch nicht gewesen. Der Hauptkampf gegen Irrlehre in der Gemeinde, war der Kampf gegen die Gnosis. Aber so kam es auch schon zu der ersten Fehlentwicklung über die Machtentfaltung des Bischofsamtes. Obwohl es vermutlich um die Sorge und den Zusammenhalt der christlichen Gemeinden ging. "Wo der Bischof erscheint, da ist Gemeinde... wer ohne des Bischofs Wissen etwas tut, der ist vom Teufel". (Smyrna 8+9)

Heute, 2000 Jahre später, ist es nicht richtig damalige Entwicklungen zu kritisieren. Wir haben nicht gelebt in dieser Zeit, auch sind wir heute von der Aufklärungszeit geprägt und nehmen uns als Individuen ganz anders wahr. Wir haben viel mehr Freiheiten im Leben und Denken. Ich selbst bin vom Priestertum aller Gläubigen geprägt und mein Gewissen ist JESUS unterstellt - bei aller eigenen Fehlerhaftigkeit. Das Bischofsamt im heutigen kirchlichen Sinne spielt für mich keine Rolle. 

Sein Geburtsdatum soll um 35 n. Chr. liegen. Seine 7 Briefe sind in deutscher Übersetzung in der Universität "Bibliothek der Kirchenväter" in Fribourg (Schweiz) zu finden.

Samstag, 20. Januar 2024

Hagia Sophia in Istanbul

1992 vor Ort

Herrlicher Herrscher

Die Kirchen des Ostens sind bunt ausgemalt, oder es finden sich herrliche Mosaiken an den Wänden und Decken. Oft begegnet uns das Bild von Christus als Pantokrator (Allherrscher). So auch in der Hagia Sophia. Diese Kirche in Istanbul, dem alten Konstantinopel, war lange Zeit die größte Kirche der Christenheit. Dort haben Archäologen die wunderbaren christlichen Mosaiken, die seit der muslimischen Eroberung übertüncht waren, freigelegt und zugänglich gemacht. Da thront JESUS mit dem Buch des Lebens auf seinen Knien in Blau und Gold auf der Galerie der Kirche. 
Der strahlend goldene  Hintergrund steht für die göttliche Himmelswelt. Ins Auge fällt oberhalb des sogenannten "Kaisertores", durch das nur der Kaiser selbst schreiten durfte. Auch dort thront Christus als Allherrscher. Vor ihm kniet Kaiser Leo VI. in tiefer Demut. Was für ein Zeugnis in unseren Tagen. 

(aus: Neukirchener Kalender vom 20.1.2024)

Die Tageszeitung berichtet heute, dass ab sofort für den Besuch der Hagia Sophia ein Eintrittsgeld erhoben wird. 

Freitag, 19. Januar 2024

Herrnhuter Missionare nach Grönland

Am 19.1.1733 wurden die ersten Missionare aus Herrnhut nach Grönland ausgesandt. Christian David, Matthäus Stach und Christian Stach machten sich auf den Weg nach Grönland. Sie sollten Hans Egede bei der Mission unter den Inuit unterstützen. Im Mai 1721 waren Hans Egede und seine Frau Gertrud und sein Sohn Paul in See gestochen. Sie kamen aus Norwegen. Am 3. Juli 1721 landen sie an der Westküste von Grönland. Es gab keine christlichen Siedler mehr vor Ort. So beginnt die Mission unter den Inuit. 

Sehr mühsam beginnt die Mission wie z.B. die Erlernung der Sprache der Inuit. Der Sohn Paul malt Bilder aus den biblischen Geschichten. Die Inuit kennen kein Brot und somit wird es schwierig z.B. Bibelworte "Ich bin das Brot des Lebens" (Johannes 6, Vers 35), das JESUS von sich äußert zu erklären und weiterzugeben. 

Das "Vater Unser" wird in den Worten abgeändert, "unseren  Seehund gib uns heute". Ähnlich Aussagen haben wir vor ein paar Jahren von einer Wyclif Missionarin gehört, die auch Sprachen erforscht hatte und auf ähnliche Schwierigkeiten in Afrika traf. 

Samstag, 6. Januar 2024

Hanns Lilje, Bischof

Hanns Lilje, Bischof verstarb am 6.1.1977 in Hannover

Johannes Ernst Richard war sein eigentlicher Vorname. Geboren wurde er am 30.8.1899 in Hannover. Er machte dann das Abitur in Hannover und wurde noch zum Ende des ersten Weltkrieges als Soldat eingezogen. Zurück von der Westfront wurde er später gar ausgezeichnet mit dem eisernen Kreuz 2. Klasse.

Er begann sein Studium in Theologie und Kunstgeschichte in Göttingen, später Leipzig und Zürich. Im November 1924 wurde er in den ev. Pfarrdienst ordiniert. Es folgten später zwei Jahre als Studentenpfarrer. 10  Jahre war er Generalsekretär des lutherischen Weltbundes bis 1945.

Er sah schon früh voraus, dass es ohne die Nazis keine Regierungsbildung mehr geben würden. Er war der Sache positiv eingestellt, bis es zur Gleichschaltung mit den "Deutschen Christen" kam. 1944 wurde er von der Gestapo abgeholt und zu 4 Jahren Haft verurteilt. Et wurde zum Ende des Krieges im Gefängnis in Nürnberg befreit.

Er gehörte 1945 zu den Unterzeichnern des "Stuttgarter Schuldbekenntnisses". Später gehörte er zum Kreis der Sprecher des "Wort zum Sonntag". Lilje sprach sich für Wiederbewaffnung nach dem Krieg aus. 




Er war Gründer des Deutschen Allgemeinen Sonntagsblattes. In manchen Dingen war er umstritten. Als Bischof ließ er sich mit "Hochwürden" anreden, hatte eine Mitra und einen Bischofsring. Viele Jahre war er auch der Vorsitzende der EKD.







Freitag, 29. Dezember 2023

Valentin Ernst Löscher, Theologe

Valentin Ernst Löscher war ein luth. Theologe und wurde am 29.12.1673 in Sondershausen geboren und verstarb am 12.2.1749 in Dresden.

Er wurde somit vor über 350 geboren. Er kam aus einem ev. Pastorengeschlecht. Sein Vater Casper Löscher war später Professor in Wittenberg. Valentin Ernst besuchte erst eine Schule in Zwickau, später dann in Wittenberg. Ab 1690  war er in der Universität in Wittenberg eingeschrieben. Er studierte Theologie, Philologie und Geschichte. 1692 wurde er Magister der Philosophie und ging daraufhin für ein Jahr an die Uni in Jena. Dann unternahm er, wie oft üblich,  eine ein Jahr andauernde Bildungsreise durch die Niederlande, Dänemark und Norddeutschland bis Berlin. Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels berief ihn zum Superintendenten nach Jüterbog. Später wechselte er nach Delitzsch, bevor er 40 Jahre in Dresden wirkte. Er war beteiligt am Aufbau der Frauenkirche. 1701 veröffentlichte er seine erste Zeitschrift. 

Die Zeit war Spannungsgeladen, da die "Aufklärung" Boden gewann und der Pietismus entstand. Gleichzeitig grenzte er sich gegen den Katholizismus und der reformierten Kirche ab. Im nachhinein würde man diese Zeit bei ihm als erstarrte Lutherische Orthodoxie benennen. Aber Erkenntnisse wie die Gnade Jesu Christi und die Rechtfertigung allein aus dem Glauben waren ihm wichtig und sind auch richtig. Im Pietismus entdeckte er zu viel Schwärmertum. In den Jahren 1718-1722 verfasste er  eine Schrift mit dem Titel "Vollständigen Timotheus Verinus" gegen die Auffälligkeiten im Pietismus. Er zählte darin 13 Tadel auf. Dazu gehörte seiner Erkenntnis nach die Geringschätzung der Sakramente, die Neigung zum Perfektionismus und die Forderung nach Wissen um die Bekehrung (Zeit und Stunde). 

Ich bin selbst dankbar im Pietismus zum Glauben gekommen, aber in jeder Zeitepoche müssen wir geistlich prüfen, was noch dran ist oder was wieder neu entdeckt werden müsste von der Bibel her. Ein stückweit eine immerwährende Reformation. 

Armin Sierszyn schreibt im Band 4 zur 2000 Jahre Kirchengeschichte auf Seite 96: "Aus der 300-jährigen Distanz ist diese Kritik für alle, die dem Pietismus in irgendeiner Weise nahe stehen, sicher bedenkenswert". 

Das Passionslied von ihm "ich grüße dich am Kreuzesstamm" ist heute noch bekannt. 

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Thorner Blutgericht 1724

Das Thorner Blutgericht

Thorn war eine Stadt in Polen (polnisch preußen), die seit 1557 zu großen Teilen evangelisch war. Es lag eine lutherische Prägung vor. Später kam es dann durch die Jesuiten zu einer Gegenreformation. Am 9.12.1724 kam es zu Ausschreitungen gegen das ansässige Jesuitenkloster. Da lassen sich im Netz viele Hintergründe finden. Warum im ev. Namenskalender der 7. Dezember der Gedenktag ist, lässt sich von mir nicht klären.

Am 9. Dezember wurde Johann Gottfried Rösner, der Bürgermeister von Thorn und 9 weitere Bürger hingerichtet. Es gab das Angebot wieder Katholisch zu werden,  um der Hinrichtung zu entgehen. Dankend wurde das abgelehnt. "Jesus gehört mein Herz und ihr könnt gerne meinen Kopf haben", so ein Ausspruch. So wurden den Verurteilten erst mit dem Schwert die Hände abgehauen und später der Kopf.

Europaweit kam es zu politischen Protesten. Im späteren Verlauf kam es zur Teilung Polens.

Donnerstag, 23. November 2023

Kolumban der Jüngere

Kolumban, der Jüngere 

Wir müssen unterscheiden, dass es in der Kirchengeschichte zweimal die Person, mit dem Namen Kolumban gab. Ein Mönch namens Kolumban hatte in Schottland missioniert. Um den es hier gehen soll, ist Kolumban, der Jüngere, der nie in Schottland gewesen war. 
Geboren wurde er um 542 in der Grafschaft Leinster in Irland. Sein Sterbedatum ist genau bekannt mit dem 23. November 615. Er starb in Bobbio bei Piacenza in Italien. 
Er ist auch unter Columban von Luxeuil bekannt, wo er ein Kloster gegründet hatte. 
Statue in der ehem. Klosterkirche Bobbio
Bei Wikipedia und auch im Heiligenlexikon im Netz lässt sich seine Geschichte gut nachlesen. Im Buch "2000 Jahre Kirchengeschichte - Band 2" von Armin Sierszyn beginnt ab Seite 72 ein relativ spannender Bericht über Kolumban. 8 sehr interessante Seiten. 
Interessant ist, das Kolumban im Vorbild Jesu 11 Jünger um sich scharte und zu zwölft loswanderte, um auf das europäische Festland zu geraten. Fünf Namen sind aber nur von seinen Begleitern überliefert worden. Er kommt im heutigen Nordfrankreich an und reist über Paris bis ins heutige Deutschland. In einem Boot, mit zur Verfügung gestellter Ruderbesatzung, geht es über die Mosel bis nach Mainz und dann über den  Rhein bis zum Bodensee nach Koblenz und Basel. Das durchwanderte Gebiet ist nicht völlig in heidnischer Hand. Es gibt christliche Gemeinden, aber manche Lehre ist verbesserungswürdig. Das Heidentum hatte sich auch wieder eingeschlichen. So mussten unterwegs auch manche heidnischen Statuen zerstört werden. Es ist auch überliefert, dass es zu Krankenheilungen und Dämonenaustreibungen gekommen ist. Von 610 bis 612 wirkte Kolumban in Bregenz. Die politischen Verhältnisse ändern sich und Kolumban zieht weiter nach Oberitalien über die Pässe von Bündner. In Bobbio gründet er vor seinem Tod ein Kloster. 
Kolumban und seine Mitstreiter und Gefährten lebten sehr entbehrungsreich und asketisch. Er unterschied sich damals von vielen anderen Bischöfen und Klosteräbte. 

Dienstag, 8. August 2023

Jean Vallière - Glaubenszeuge

Jean Vallière, gestorben am 8.8.1523 in Paris, war ein Augustinermönch. 

In Meaux wurde er ein Schüler von Jacques Lefèvre d'Ètaples, der mit seiner Bibelübersetzung der Reformation in Frankreich die Tür öffnen wollte. Wegen "lutherische Häresie" angeklagt, wurde Jean Vallière vor 500 Jahren verbrannt vor der Kathedrale Notre-Dame, nachdem er gefoltert worden war. Vor der Hinrichtung wurde ihm noch die Zunge herausgerissen. Er war der erste von vielen Blutzeugen der reformatorischen Kirche in Frankreich. Diese reformatorische Kirche benannte sich hinterher in die Hugenotten um.

Geboren wurde Jean um 1483 in Falaise.

Sonntag, 30. Juli 2023

William Penn

William Penn, der gleichnamiger Admiral war sein Vater William Penn, geboren am 14.10.1644 und verstorben am 30.07.1718.

Der gebürtige Engländer kam schon während seines Studiums mit Quäkern (s. auch George Foxx) in Verbindung. 1668 trat er zum Quäkertum über und stritt seitdem unermüdlich für seine Glaubensgenossen. Als ihm 1681 als Erbe eine Provinz am Delaware in Nordamerika zufiel, gründete er den Staat Pennsylvania mit der Hauptstadt Philadelphia und gab ihm eine Verfassung mit größtmöglicher bürgerlicher und religiöser Freiheit. 
Nach mehreren Schlaganfällen verstarb er in Ruscombe (Berkshire). Seine Familie lebte bis zuletzt in England, so dass er oft hin und her segelte. Pennsylvania wurde zu einem reichen Staat. William Penn starb heute vor 305 Jahren. 

Samstag, 20. Mai 2023

John Eliot (Missionar)

John Eliot verstarb am 20. Mai 1690 im Alter von 86 Jahren in Roxbury (Massachusetts). Ein Geburtsdatum ist nicht von ihm überliefert worden. Am 5. August 1604 wurde er in Widford (Hertfordshire) getauft. Über die Kindheitstage und die Familie ist nicht viel bekannt. Mit 14 Jahren begann er 1618 am Jesus College in Cambridge zu studieren. 1622 schloss er seinen Studiengang ab. Er übernahm einige Stellen als Hauslehrer und Hilfsgeistlicher. 1629 übernahm er eine Stelle als Hilfsgeistlicher bei dem puritanischen Pfarrer Thomas Hooker in Baddow. Durch dies feste Gehalt konnte er ein Jahr später Hannah Mulford heiraten. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit dem Gedanken nach Nordamerika (amerikanische Kolonien) auszuwandern. Der Hass und die Verfolgung des anglikanischen Bischofs William Laud trieben seinen Vorgesetzen Thomas Hooker in die Niederlande. 1631 bestieg er das Schiff Lyon, dass ihn bis zum 4. November des gleichen  Jahres nach Boston brachte. 

Am Anfang wirkte er nur als Sonntagsschullehrer. Über den Kontakt zu anderen Missionaren begann er mit dem Erlernen der Massachusetts-Sprache, die gerade von den Algonkin-Indianern gesprochen wurde. 

Ein junger Wampanoag mit dem Namen John Sassamon half ihm bei den ersten Übersetzungsarbeiten. Die "10 Gebote" und das "Vater Unser" wurden von ihm übersetzt. John Sassamon war ein Waise, der in einer puritanischen Familie erzogen worden war. Am 28. Oktober 1646 hielt John Eliot seine erste Predigt in der Massachusetts-Sprache in einem Wigwam von Waban. Es ist überliefert, dass Waban der erste getaufte Indianerchrist wurde. Waban wurde für Eliot ein wichtiger Mitarbeiter. 1660 gründete Eliot in Natick die erste Indianerkirche. Seit diesem Jahr hatte man ihm den Titel "Apostel der Indianer" verliehen. 


1675 kam es zu Spannungen zwischen den Indianern und Neuankommende Einwanderern. Durch diesen Krieg wurden manche indianischen Dörfer zerstört. Unter Eliots Führung wurden später 4 Siedlungen wieder aufgebaut. 

Aber die englischen Kolonialisten ignorierten Anfangs die hier heimischen Indianerstämme. Später erfolgte, wie überall, deren Verfolgung. Dieser tiefe christliche Geist war scheinbar nur John Eliot und seinen Mitarbeitern  gegeben. 

Mittwoch, 12. April 2023

Petrus Valdes

Petrus Valdes, oder auch Waldes wird im evangelischen Namenskalender am 12. April gedacht. Die Geschichtsschreibung überliefert da keine konkrete Daten. Das Sterbedatum muss vor 1218 gelegen haben, weil in einer wichtigen Konferenz dieser aufkommenden Laienbewegung Petrus Valdes nicht mehr dabei war.                                                                                                                                                          Er war ein gut situierter Kaufmann aus Lyon und späterer Laien- und Wanderprediger. Er beauftragte den Priester Stephan von Anse (1170er Jahre) die Vulgata in die südfranzösische Sprache zu übersetzten, damit der Laie in der Bibel lesen konnte. Das brachte relativ schnell die Katholische Kirche auf den Plan. Mehr oder weniger wurde die spätere Gemeinschaft der Waldenser verfolgt und als Ketzer angesehen. Ich würde sie geschichtlich der Vorreformation zurechnen. 

1176/77 gab es eine große Hungersnot im Großraum Lyon. Petrus Valdes sorgte für Armenspeisungen.  

Der Konflikt zur katholische Kirche ließ sich nie beilegen, da für die Waldenser manche Biblischen Aussagen einfach auch für den Laien verpflichtend waren.

Beispiele: "Verkündet das Evangelium allen Geschöpfen" (Markus 16,15) bzw. der Missionsbefehl aus Matthäus 28 oder auch "Man muss Gott mehr gehorchen, als den Menschen"    (Apostelgeschichte 5, 29).

Für das Jahr 1218 ist belegt, dass die Bewegung auch die katholische "Lehre vom Fegefeuer" als unbiblisch ablehnte und auch die Heiligenverehrung verwarf.

Die Waldenser Bewegung breitete sich aber bei aller Verfolgung in Südfrankreich, Norditalien, Teilen von Österreich, Bayern und Baden-Württemberg aus. Noch heute kann man vereinzelt kleine Gemeinschaften in Süddeutschland vorfinden.     


Passend dazu heute, den 14.04.2023 aus dem Neukirchener Kalender:

Die Waldenser sind als besondere Glaubensgemeinschaft entstanden. Sie wollten die Bibel in ihrer Muttersprache lesen. Männer und Frauen wollten öffentlich predigen. Sie wollten in der "Armut Christi" JESUS nachfolgen. Kaum 40 Jahre nach ihrem Entstehen wurden sie als Ketzer verurteilt. Harte Maßnahmen folgten. Nur in sehr unzugänglichen Bergtälern südwestlich von Turin konnten sie lange überleben.  Doch selbst dort ließ die Obrigkeit sie nicht in Ruhe leben. Als "piemontesische   Ostern" (1655) ist ein blutiger Hinterhalt in die Geschichtsbücher eingegangen. Die anhaltende    brutale Gewalt  führte dazu, dass die Gläubigen begannen, sich bewaffnet zu wehren. Das hatten sie lange Zeit nie getan. Sowohl in Torre Pellice im Piemont als auch in Schönenberg in Württemberg wird in einem Museum die grausame Verfolgungsgeschichte dieser Christen beleuchtet, die eigentlich nur in Frieden ihren Glauben leben wollten.                    

Montag, 10. April 2023

William Booth, Heilsarmee

William Boothder Gründer der Heilsarmee wurde am 10. April 1829 in Nottingham geboren. Als er am 20. August 1912 in London verstarb gehörten 16000 Menschen bereits seiner Heilsarmee an.

Er kam aus ärmlichen Verhältnissen. Sein Vater war Bauunternehmer, aber die Zeiten damals in England waren hart. Hohe Arbeifslosigkeit, Elend und Alkoholismus. Selbst Kinder waren schon vom Alkohol gezeichnet.

Mit 15 Jahren hielt er sich zu einer Gemeinde der Methodisten. Er selbst war als Kaufmann ausgebildet worden, gab aber 1852 den Beruf auf und ließ sich in einem Prediger Seminar  der Methodisten zu einem Verkündiger und Evangelisten ausbilden.
1854 wurde er als Pastor ordiniert und heiratete ein jahr später Catharina Mumford.
Am 2. Juli 1865 siedelten sie nach London über. Er hatte sich als Zeltevangelist selbständig gemacht. Daraus erwuchs eine Zeltbewegung der Mission. "Alle sind gerufen und eingeladen, mit und ohne Alkohol".
Ab 1870 nannte er die Bewegung "Christliche Mission". Dann straffte er die Gruppierung nach militärischem Vorbild. Das 'Warum' erschließt sich mir nicht. 1878 gab er 11 Grundsatzartikel heraus und er hatte den Rang des Generals der Heilsarmee.
1890 verstarb seine Frau. Er wurde Ehrenbürger von London und bekam die Ehrendoktorwürde von Oxford.


Freitag, 7. April 2023

Friedrich Myconius, Reformator in Gotha

Friedrich Myconius, eigentlich Friedrich Mecum, wurde am 26.12.1490 in Lichtenfels geboren und verstarb am heutigen 7. April 1546 in Gotha. 

Es gibt ein Buch auf dem Markt mit dem Titel: "vom Franziskaner zum Reformator". In der Tat klingt seine Lebensgeschichte etwas verrückt. Es ist überliefert, dass er 1503 auf Wunsch seiner Eltern auf die Lateinschule nach Annaberg wechselt. Bei einem Kontakt zum damaligen Ablassprediger Johann Tetzel, fordert er diesen auf, ihm doch einen Ablass kostenlos zu gewähren. Tetzel lehnt natürlich ab. Verbarg sich gar eine frühreformatorische Gesinnung oder Sehnsucht in Friedrich Myconius? Der Rektor der Lateinschule riet ihm dem Franziskanerorden beizutreten. Ab dem 14. Juli 1510 gehörte er dem Orden an. Er wurde nach Weimar versetzt und 1516 zum Priester geweiht. Seine innere Fragestellun  oder sein Kampf wurde 1518 beim Besuch von Martin Luther beendet.

Er war begeistert von Luthers Ideen. Natürlich wurde er daraufhin von seinen franziskanischen Brüdern beobachtet und überwacht. 1524 wurde er gar Gefangener des Lutherfeindlichen Herzog Georg nach Annaberg gebracht. Aber ihm gelang die Flucht ins Kurfürstentum Sachsen. Herzog Johann vermittelte ihm ab 1524 eine Predigerstelle in Gotha. 1525 heiratete er Margaretha Jäcken. Von ihren 9 Kindern erreichten aber nur 4  Kinder das Erwachsenenalter. 
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen entsandte ihn 1526/27 als Prediger nach Köln und Düsseldorf. Er nahm im Verlauf an einigen Religionsgesprächen teil und kam gar nach England. Aber die Reisen kosteten ihm viel Kraft. Irgendwann litt er an Schwindsucht. 1539 kam noch ein Luftröhrenleiden hinzu, so dass er nicht mehr sprechen und predigen konnte. 

Freitag, 17. März 2023

Patrick von Irland

Patrick von Irland, der "Apostel der Iren" starb am 17.03.461

Das irische Volk wird nach 430 hauptsächlich durch den Briten Patrick für Christus gewonnen. Als 16jährjger aus Britanien nach Irland verschleppt, flieht er nach Gallien; Bischof Germanus von Auxerre wird sein Lehrer. Im Jahr 432 kehrt er als Evangelist und Missionar nach Irland zurück. Seine Missionsmethode - er zieht mit einer Pauke die Aufmerksamkeit auf sich und predigt dann den Zuhörenden das Wort des Lebens - erinnert an die öffentlichen Auftritten der Heilsarmee. 

Er ist der Nationalheilige von Irland. St.Patrick Day als Feiertag in Irland und in irischen Stadtteilen anderswo. Aber hat das noch etwas mit dem Glauben zu tun?

Quelle: 2000 Jahre Kirchengeschichte, Band 2 von Armin Sierszyn

Mittwoch, 1. März 2023

Böhmisch-Mährische Brüderunität gegründet

Am 1.3.1457 wurde die Böhmisch-Mährische Brüderunität gegründet. Wegen diesem Datum muss man durchaus tiefer in der Kirchengeschichte graben.

Nach dem gewaltsamen Tod von Jan Hus, dem Reformator, auf dem Scheiterhaufen 1415 spalteten sich seine Anhänger in zwei Gruppen. Böhmen war katholisch geprägt und die Reformation wurde mit allen Mitteln bekämpft. Die Nachfolger Jesu ließen sich vom biblischen Urchristentum prägen. Unterschieden wurden sie in der Stränge, mit der sie es taten. Sie lehnten auch Eid und den Kriegsdienst ab.

Aber da die Katholische Kirche auch die staatliche Macht behalten wollte, kam es zu den Hussitenkriegen, den die Katholiken gewannen. 1457 erhielten die Brüder von König Georg von Podiebrat das Gut Kunvald (Kunwald) als Wohnsitz. Eine gewisse Verfolgung fand aber auch weiterhin statt. Ab 1609 gab es die Religionsfreiheit für die Brüder-Unität. Die Religionsfreiheit endete bereits 1620, da die Katholischen Truppen bei der "Schlacht um den weißen Berg" gewannen. Jetzt mussten die Brüder entweder zum kath. Glauben zurückfinden oder das Land verlassen.   

Im "Westfälischen Frieden" starb die Hoffnung (1648), das die vertrieben Brüder zurück in ihre Heimat kamen. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand eine Art "Erweckung". Die versprengten Brüder trafen sich wieder zum heimlichen Bibelstudium und Gebet. Der Wanderhändler Christian David kam zum Glauben und knüpfte einen Kontakt zum Graf von Zinzendorf. Die Brüder fanden dort auf dessen Gelände Unterschlupf und der Gründung der Unität in Herrnhut stand nichts mehr im Wege. So gingen ein Teil der Böhmischen Brüder in der Herrnhuter Unität auf.