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Sonntag, 31. Dezember 2023

Popa Chubby

 

Universal Breakdown Blues

Popa Chubby

Ich hatte im Herbst einen lieben Freund besucht, der auch ein Musik Enthusiast ist. Spielt selbst Gitarre und fühlt sich der elektrischen Gitarrenmusik verschrieben, wie dem Blues und dem Rockgenre. Er schwärmte gar von dem Bluesmusiker Popa Chubby, der mir namentlich bekannt war, mehr aber auch nicht. Er und seine Frau hatten schon manche Konzerte von Popa besucht. 
Wochen später musste ich mich erst einmal auf die Suche begeben, denn Popa Chubby, warum auch immer ist ein Synonym für den Musiker Theodore Joseph Horowitz.  Geboren wurde er am 31. März 1960 in New York. Anfangs war er gar eine Art Straßenmusiker und wurde Mitte der 1990 Jahre weltweit bekannt. Seit 1991 hat er rund 30 Produktionen erarbeitet und herausgegeben. 
Als LP Sammler fand ich dann bei jpc zwei Do-LP´s aus den Jahren 2011 und 2013, die wieder neu veröffentlicht worden sind. Der günstige Preis lag bei 17,99 € pro Do-LP - also nichts wie zuschlagen. 
Back to New York City

Auf der ersten LP sind 6 Songs, davon 2 recht ruhige Stücke und bei den anderen Songs geht es recht zur Sache. Der Klang und die Spielweise seiner Gitarre lässt mich an den von mir sehr geschätzten Walter Trout denken. Ab und an greift Popa auf Songs von anderen Künstlern zurück, so z.B. bei "Rock me Baby" und "Walk on the wild side".
Bei beiden Originalen sehen die LP-Cover anders aus, warum auch immer. 
Seine Musik soll Hardrockelemente enthalten, da er sehr für die Band Led Zeppelin schwärmt. Fällt mir gar nicht so auf - aber seine Musik gefällt mir sehr, zumal ich gerade den sehr bekannten Song "Over the Rainbow" von ihm in Bluesmanier höre und genieße. 

Samstag, 30. Dezember 2023

„Eine teuflische Frau“: Vanja Sky

 

„Eine teuflische Frau“: Vanja Sky begeistert in Musikkneipe

von: Michael Koll (come-on.de)

Glitzernd wie ein überladener Christbaum voller Lametta betrat Vanja Sky am Freitagabend die Bühne der Musikkneipe Alt Werdohl. „Guten Abend, Werdohl. Alles in Ordnung hier?“, begrüßte sie die dicht gedrängt vor Bühne stehenden Fans im lupenreinen Deutsch. Und schon ging’s los.

Werdohl

(R) Uli Fleger

– „I’m a devil woman“ (zu Deutsch: „Ich bin eine teuflische Frau“) sang sie und sah dabei alles andere als gefährlich aus. Doch sie kreischte, fauchte, röhrte, sang und schrie zu ihrem Bluesrock. Und dann wieder lachte sie diabolisch.

(R) Uli Fleger

Zwischendurch spielte die 30-Jährige Gitarrenlicks der Extraklasse, als sei sie bereits mit dem Instrument in der Hand auf die Welt gekommen. Einem Parforceritt gleicht ihr Konzert mit Eigenkompositionen wie „Rusty fingers“, „Troublemaker“, „Shadowplay“ und „Runaway“, die allesamt das Zeug zu Genreklassikern haben.

Dann interpretiert die im hautengen über und über mit Pailetten besetzten Zweiteiler gekleidete Künstlerin „To love somebody“ mit solch einer Selbstverständlichkeit und einer Attitüde, als hätten die Bee Gees das Lied von ihr gecovert – und nicht umgekehrt. Das Publikum staunt und genießt.

Manchmal mischt Vanja Sky ihre Bluesrock-Songs mit samtenen Soul, zumeist aber mit deftigem Punk – so oder so aber immer mit ihrer ganz eigenen Note. Immer wieder überlässt sie aber auch Bassist Artjom Feldtser oder Gitarrist Guenter Haas das Rampenlicht, tritt zur Seite und hört auch am Bühnenrand nicht auf zu tanzen. Drummer Lars Friedrich komplettiert die unglaublich kompakt spielende Band an diesem Abend.

Einziges Manko des Konzertes ist, dass Vanja Sky nach 90 Minuten – inklusive Zugabe – bereits die Bühne verlässt.

Manchmal fragt man sich schon, wie ein Reporter zu so einer Schlagzeile kommt?  Den Song "I´m a devil woman" hat sie natürlich gesungen, aber irgendwie habe ich die Sängerin positiver wahr genommen. Ich habe auch keine Punkmusik gefunden, auch wenn die Songs recht flott und knackig daherkamen. 

Freitag, 22. Dezember 2023

Vanja Sky im Alt-Werdohl

Vanja Sky auf der Reborn Tour in Werdohl

               Vorgruppe: Clint & Fellas

Am Freitag gastierte Vanja Sky mit ihrer Band in Werdohl, im Alt-Werdohl. Gegen 20.30 Uhr kam aber erst die Vorgruppe Clint & Fellas auf die Bühne. Die Band gefällt als Coverband im Bluesrock Genre. Wann hört man schon mal einen Song von Popa Chubby oder Joe Bonamassa? Der Song "The Blues" von Henrik Freischlader wird zelebriert. 
Die gute Stimmung war sofort da. Ja, die Band musste sogar eine Zugabe spielen. Also ein guter Gig.

Um 21.30 Uhr folgte dann Vanja Sky. Es musste nichts groß umgebaut werden. Der erste Drummer nahm nur 2 Becken mit. Die Gitarren wurden umgestöpselt und dann ging es mit Urgewalt los.


Vanja kommt gebürtig aus Kroatien, lebt aber schon länger in Deutschland. Bis jetzt hat sie drei eigene Produktionen herausgebracht. Die neueste Veröffentlichung heißt "Reborn", so auch der Tourneename. Sie spielt erst seit 5 oder 6 Jahren die Gitarre. RUF-Records hatte sie entdeckt und auf Tournee mit dem Blues Caravan 2018 geschickt. 



Die fantastischen Gitarrensoli steuert ihr Leadgitarrist Günther Haas bei. Ein  Erlebnis - denn er wirkt zeitweise verzückt. Dann springt er in einem Song ins Publikum und geht musizierend durch die Kneipe.

Zwischendurch ein Song in Twin Gitarrenmanier wie bei den Allmans oder den Wishbone Ash. 

Dann taucht sogar ein Song von "Ten Years After" auf. "I'd love to change the world", hörte sich gar nicht so schlecht an.

Da Vanja Sky eine Vorliebe für den leider verstorbenen  Rory Gallagher hat, tauchen immer wieder Songs von ihm in ihrer Setlists auf. Diesmal zwei mit "Bad Penny" und zum Ende hin "Shadow Play".  Ein Oldie von den Bee Gees ("To Love somebody") lässt die Kneipe mitsingen. 

Ein tolles Konzert, auch mit eigenen guten Songs, wie z.B. "Rusty Fingers" oder "Crossroads of life".




Günther Haas (leadgit.)

Um kurz nach 23 Uhr beginnt die Verabschiedung und es folgt noch eine Zugabe. Oder kam noch mehr? 
Wir müssen uns leider auf den Weg machen. Meine Frau muss in der Frühe zur Arbeit.
 

Artjom Feldtser (bass, voc.)


Sebastian Michael Harder (drums)


Mittwoch, 29. November 2023

John Mayall feiert seinen 90ten

John Mayall, Blueser aus England feiert heute seinen 90. Geburtstag. Ein Oldie wie Willie Nelson, nur aus einem anderen Gernre. Seit den 60er Jahren wurde er mit "Godfather of Blues" in England tituliert. Er ist kein Genie in Sachen Gesang, Gitarre, Harp oder den Keyboards, aber stilprägend. Eric Clapton, Mick Taylor und Peter Green spielten in seiner Band. In den 80er Jahren wurden Walter Trout und Coco Montoya durch ihn bekannt. Was will er mehr?

Im Frühjahr 2019 konnte ich ihn live in Bochum erleben. Am Ende signierte er die CDs. Keine Starallüren - bescheiden und umgänglich. Seit dem letzten Jahr geht er nicht mehr auf Tournee. Vielleicht noch das eine oder andere Konzert in seiner Wahlheimat Kalifornien. Im Studio ist er noch unterwegs...

1966 erschien sein erstes Album. Rund 50 Alben folgten. Gerade die 60er Jahre waren eine Erweckung der Bluesmusik im westlichen Europa.

Der europäische Blues ist ohne ihn undenkbar.

2014 in Kaiserslautern, view

Donnerstag, 23. November 2023

John Byron Jagger im Alt-Werdohl


 


Mick-Jagger-Neffe: Nur fast wie der berühmte Onkel

Ein großer Name und ebenso große Fußstapfen: Mit Spannung warteten die Besucher des Alt Werdohl auf John Byron Jagger, Neffe von Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger. Und wie die ganz „Großen“ des Geschäfts, ließ auch Jagger sein Publikum 45 Minuten warten.

(R) Uli Fleger

Werdohl – Denn zunächst trat Javier Vargas mit seinem Trio auf, bevor John Byron Jagger zu der Band stieß. Bis dahin hatte Bassist Luis Mayo durchaus mit seiner sonoren Stimme zu gefallen gewusst – etwa bei Songs wie „Black cat Boogie“. Bandleader und Gitarrist Vargas spielte sein orange-rotes Instrument zumeist mit Bottleneck, was auf Dauer ein wenig eintönig und ermüdend war. Begeisterungsstürme löste er keine aus. Alle warteten auf Jagger. 

Dann kam dieser endlich – mit brennenden Räucherstäbchen in der Hand. Sofort fiel auf: Er klang ganz und gar nicht wie sein Onkel. Seine ungelenken Tanzversuche und hektischen Handbewegungen allerdings ließen umgehend an Großlippe Mick denken. Doch der ist Profi. Dem wäre wohl nicht nach nur einem halben Song das Mikrofon zu Boden gefallen, was eine entsetzliche Rückkopplung nach sich zog.

„Bad Daddy Blue“ sang John Byron Jagger etwa – ein herkömmlicher Blues-Rocker, der wohl auch in den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in vielen Kneipen gut angekommen wäre. Auch die weiteren Songs boten nichts, was der Alt-Werdohl-Besucher nicht schon 1000 Mal gehört hätte – und oft auch schon besser.

Keine Frage: Dieses Quartett – abgerundet durch Drummer Jota Marsan – spielte ohne Fehl und Tadel. Das war alles nicht übel, doch der Funke sprang nicht über. Die Musiker machten ihren Job ohne spürbare Leidenschaft. Unzählige andere Bands haben weit mehr Feuer unterm Hintern. Entsprechend verhalten blieb am Freitagabend auch der Applaus vom Publikum. Dieses bekam zum Schluss immerhin mit „Honky tonk women“ einen Rolling-Stones-Klassiker geboten.       (aus: Come-on Michael Koll)


PS. Da Herr Michael Koll höchstens eine 1/4 Stunde vor Ort war, empfinde ich den Artikel etwas schwierig. Ich würde auch die Leidenschaft von den unterschiedlichen Musikern nicht vergleichen wollen. Natürlich hat es schon bessere Stimmung im Alt-Werdohl gegeben. 

Samstag, 18. November 2023

Vargas Blues Band in Werdohl

Soundcheck
Am gestrigen Abend gastierte die Vargas Blues Band im Alt-Werdohl, der Kultkneipe in Werdohl. Als Special Guest wurde John Byron Jagger begrüßt, der der Neffe von Mick Jagger ist. 
Einlass war um 19 Uhr. Wir kamen ein paar Minuten später an und es dröhnte schon musikalisch auf der Straße. Die Band machte gerade ihren Soundcheck in der noch recht leeren Kneipe. Das hatten wir auch noch nicht mitbekommen. Ich konnte sogar schon eine paar Fotos machen. Allerdings hatten wir das Gefühl, das es heute sehr laut werden würde. Bevor die Musiker die Bühne verließen, spielte der Bassist den Song "Blue Suede Shoes" auf Spanisch an. Tolle Sache und wir mussten lachen.

Um 21 Uhr begann endlich das Konzert. Die ersten 7-8 Songs, leider kannte ich keinen Titel, wurde im Trio absolviert. An das Gitarrenspiel von Javier Vargas musste ich mich erst gewöhnen, da er im gesamten Konzert fast nur Slidegitarre spielte. Von seiner Technik her hat er viel mehr Möglichkeiten, was auch seine Produktionen zeigen. Dann kam John Byron Jagger, mit Räucherstäbchen bewaffnet und einer glänzende Kappe auf dem Kopf, auf die Bühne. Tolle Stimme und der Blues ging in Richtung Boogie und teilweise Rock´n´Roll. Es roch stark nach Sandelholz. Leider nutze John Byron nur bei zwei Songs die Harp. 

John Byron Jagger (vocals, harp)

Peter Kunst (drums, vocals)
Von John Byron seiner Gestik und Bewegung her, merkt man sofort, dass er der Neffe vom "berühmten" Mick Jagger ist. War schon witzig, ihm zu zu sehen. Gegen 23 Uhr kam das Konzert in die Landeschleife und wir bekamen noch zwei Zugaben. "Honky Tonk Woman" von den Stones war da schon sehr passend. 
CD'S und T-shirts konnten auch noch von der Band erworben werden. Leider sammle ich im Moment nur noch LP'S.
Luis Majo (bass, vocals)

Dienstag, 26. September 2023

Blues Garage

Die Blues Garage ist ein Club in Isernhagen HB (Hohenhorster Bauernschaft). Dieser Veranstaltungsort nördlich von Hannover widmet sich der Blues- und Rockmusik. Gut 400 Besucher finden Platz. 

Henry Gellrich hat die Blues Garage im Frühjahr 1999 gegründet und betreibt sie bis heute. Die Idee dazu hatte er aus einer Reise durch die USA mitgebracht. 
Zu dem Club gehört auch das Motel California, in dem man nach dem Konzert übernachten kann. 
Dieser Veranstaltungsort war mir vom Namen her schon länger bekannt. Aber ich war noch nie zu einem Konzert vor Ort gewesen.


Da ich für gut eine Woche im Großraum Walsrode einquartiert war, hatte ich am Samstag, den 23.09. Zeit für den Besuch eines Konzertes von Henrik Freischlader. 
Gute 2 Stunden vor Konzertbeginn war ich vor Ort. So hatte ich Zeit für einen Snack und konnte mir die Blues Garage genau ansehen und diese Fotos machen 

Die Walter Trout Ecke

Mit einer großen Leidenschaft hat Henry Gellrich mit seiner Familie diesen Ort gestaltet. Von Außen sieht man eher unspektakulär eine vielleicht schäbige Fabrikhalle. 

Das wird nach dem Betreten anders. Durch seine guten Kontakte im Musikbusiness, ist es ihm gelungen, an viele Ausstellungsstücke von Musikern heranzukommen, deren Musik er mag. 

Eigentlich treten von daher auch nur Musiker an diesem Ort auf, mit dessen Musik er sich identifizieren kann. 
Wahrlich ein schöner Ort und sehr geschmackvoll eingerichtet. Irritierend, für den einen oder anderen,  könnte das große Foto rechts an der Bühne sein. Frank Zappa auf der Toilette - ein Protestfoto der 60er Jahre. 
Ich habe mich sehr wohl gefühlt.

 

Samstag, 23. September 2023

Henrik Freischlader Band in der Blues Garage

Henrik Freischlader Band in der Blues Garage

Wir sind wieder in der Heide unterwegs. Meine Frau hat übers Wochenende ein Seminar in Krelingen belegt und so hatte ich selbst Freizeit für diesen Konzertabend in Isernhagen HB.

Die Konzertkarte hatte ich schon von zu Hause aus mir reservieren lassen. Um kurz nach 18 Uhr war ich schon vor Ort. Eigentlich zu früh, aber ich wollte mir in Ruhe den Club, die Blues Garage ansehen.

Der Club ist mir namentlich bekannt, als Bluesfan. So saß ich während dem Konzert neben einem Gemälde von Walter Trout. Eine Gitarre von ihm hing daneben an der Wand.
Das eigentliche Konzert begann um 20.45 Uhr. Eine halbe Stunde dauerte der Supportact durch Markuz Walach. Der Gitarrist war gar nicht schlecht, aber seine Falcettstimme war nichts für mich. Die Rhygmusmaschine war auch nicht mein Geschmack. Aber "Papa was a Rolling Stone" kam gut an.


Das Konzert von Henrik und seinen Mitstreitern dauerte bis 23.08 Uhr, incl. einer 20 Minütigen Pause. Ein Klasse Konzert, aber leider kenne ich das Repertoire von ihm nicht gut genug. 
Die fast 14 Minütige Version von dem Klassiker "The Sky is cyring" war für mich, aber vermutlich auch für alle anderen, der Höhepunkt des Abends. Zart und Rauh, seine Spielweise an der Gitarre. 
Mit "Gottes Segen" wurden wir verabschiedet.

Wer noch Zeit und Muße hatte, konnte länger bleiben und LP´s ect. signieren lassen. 

Hardy Fischotter (drums), Armin Alic (bass), Moritz "Mo" Fuhrhop (hammondorgel) und Henrik Freischlader (vocals, Gitarre).



Samstag, 5. August 2023

Im Gedenken an: James "Jimmy" Trapp

Zum Gedenken: Am 24. August 2005  verstarb 52-jährig, James "Jimmy" Trapp. Er war lange Jahre Bassist in der Band um den Bluesmusiker Walter Trout

Die Angaben zu seinem frühen Tod sind unterschiedlich. Die Wikipedia Seite über Walter Trout berichtet von Folgen einer Herzkrankheit. An anderer Stelle war von einem Schlaganfall die Rede und das eine anschl. 15 Std. OP sein Leben nicht mehr retten konnte. 

Bereits 1990 musizierte Jimmy Trapp auf dem Album "Life in the jungle". Es folgten noch einige Alben, wie "Prisoner of a dream" (1990), "Transition" (1992), "Tellin´stories" (1994) und das nur in den USA erschienende Album "Walter Trout" (1998). 

Heute ist der Geburtstag des verstorbenen großen James Trapp. Er wäre 68 Jahre alt geworden. Unglaublicher Musiker und der lustigste Mensch, den ich je gekannt habe. Mein bester Freund seit 30 Jahren. Wir haben die Band zusammen gegründet und sind viele Jahre lang gemeinsam um die Welt gereist. Ich werde ihn nie vergessen und denke jeden Tag an ihn. Spielen Sie auf Jimmy. Du wirst geliebt und vermisst zutiefst. Alles Gute zum Geburtstag, großer Mann!! Du warst wirklich einzigartig!  (Walter Trout, 24.10.2020 aus dem Englischen übersetzt)

Mittwoch, 19. Juli 2023

Gary Moore - Die offizielle Biografie

 Gary Moore - Die offizielle Biografie von Harry Shapiro

In den letzten Jahren habe ich unterschiedliche Biografien und Bildbände von und über Künstler gekauft, deren Musik ich sehr mag. Vor gut einem halben Jahr habe ich mir obige Biografie über Gary Moore gekauft, aber erst in der letzten Woche damit angefangen, darin zu lesen. Musste vorher noch eine Biografie über Muddy Waters zu Ende lesen. Aber da sind wir auch gleich beim Thema: 
dem Blues. 
Ich muss selbst gestehen, dass mich die Musik von Gary Moore in den 80er Jahren nicht sonderlich interessiert hat. Ich stand eher auf Jazzrock und den Blues. Hardrock oder gar Heavy Metal waren für mich damals out. 
Das änderte sich erst, als ich einem Freund zuliebe am 19.5.1990 nach Dortmund in die Westfalenhalle 2 mitfuhr. Gary Moore gastierte dort. Im März 1990 war sein Album "Still got the Blues" erschienen. Weg vom Hardrock - hin zum Blues. Ich habe die Scheibe, kann mich aber nicht daran erinnern, ob ich diese schon vor dem Konzert in Dortmund gekauft hatte. Das Konzert habe ich in sehr guter Erinnerung. Fast nur Bluessongs, auch Cover-Versionen von namhaften Größen. Zum Ende hin kam gar Albert Collins für drei Songs mit auf die Bühne. Leider hatte ich keine Kamera dabei, da es damals durchaus schwierig war, eine in die Konzerthalle zu schmuggeln. 
Aber: der  plötzliche Tod von Gary mit 58 Jahren am 6. Februar 2011 traf mich schon sehr.

Jetzt zum Buch: Harry Shapiro hat dieses Buch als Biografie verfasst, da er viele Musiker und Begleiter von Gary Moore nachträglich interviewte. Es ist erstaunlich, dass Harry Shapiro Gary Moore selbst nie persönlich traf. Nur einmal hatte er mit ihm telefoniert. 
Alan Tepper, Mitarbeiter bei "eclipsed", hat diese Biografie aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetzt. 

Ich habe das erste Drittel des Buches zügig und mit großem Gewinn gelesen. Es beginnt mit einem Vorwort von Harry Shapiro. Dann folgt ein Prolog, in dem Gary von der Planung und dem Konzert 2005, zur Erinnerung an den 1986 verstorbenen Bassisten von "Thin Lizzy", Phil Lynott, berichtet.  Dann folgen Berichte und Beschreibungen über Nordirland und die Kindheit von Gary Moore. Ich muss gestehen, dass ich bisher keine Ahnung von dieser Art seiner Vergangenheit hatte. Geboren 1952, wuchs er in einer protestantischen Familie auf. Die politischen Spannungen zu den Katholiken begannen in den späten 60er Jahren wieder neu. Keine ganz einfache Situation.
Schon mit 8 oder 9 Jahren begann er Gitarre zu lernen. Es überrascht, dass er nie Noten lesen konnte. Alles lief über sein sehr gutes Gehör, so konnte  er sehr schnell  damalige bekannte Hits aus dem Radio nachspielen. Wegweisend war für ihn auch das so genannte "Beano-Comics Album" aus dem Jahre 1966 von John Mayall und mit Eric Clapton. Das trieb in geradezu zum Blues und seine Soli auf der Gitarre versprühten gar diesen Klang und Ton aus diesem Metier, selbst dann, wenn er mit "Thin Lizzy" in Sachen Hardrock  unterwegs war. 
Mit Aussagen über sein technisches Equipment kann ich weniger anfangen, da ich nur die Musik höre und selbst keine Gitarre spielen kann. Das ist für gelernte Gitarristen vermutlich interessanter. 

Die Anfänge seiner ersten Konzerte bis zum ersten Plattenvertrag werden beschrieben. Eine passende Band zu gründen, gestaltet sich sehr schwierig. Musiker gab es damals in Hülle und Fülle, aber was war realistisch und versprach Erfolg? Leider prägten ihn auch der Alkohol und das Rauschgift, was damals wohl unter Rockmusikern als normal erschien. Aber gerade das Rauschgift hat manchen guten Musiker frühzeitig kaputt gemacht. 
Bereits Ende der 60er Jahre war seine Band "Skid Row" mit ihm in den Staaten als Supportact unterwegs, u.a. für die Allman Brothers und Wishbone Ash. Diese Band hat nichts mit der US-amerikanischen Hardrockgruppe aus den 80er Jahren gemein. Bereits 1972 geriet Gary Moore in den Dunstkreis von "Thin Lizzy", als auf einer Tournee dessen ausgestiegener Gitarrist spontan ersetzt werden musste.  
Seinen Beitrag bei der Band "Colosseum II" wird auch beschrieben. Er hat gar Minderwertigkeitskomplexe bei den sehr guten Musikern, die ihn in dieser Band umgaben. Es konnten auch alle Noten lesen, im Gegensatz zu ihm.
mit Genehmigung von Hannibal
Bereits bis zum 5. Kapitel des Buches schimmert mehr als deutlich durch, welch guter und fantastischer Gitarrist Gary Moore bereits damals war. Er arbeitete auch an seiner Bühnenpräsenz. Der endgültige Bruch mit "Thin Lizzy" kam später für ihn aufgrund der fehlende Professionalität der Musiker und deren Drogenkonsum. Wenn Gary auf der Bühne stand, dann sollten die Fans auch das "Beste" bekommen und hören. Alkohol und Drogen gehörten für ihn nicht auf die Bühne oder ins Studio. Da war er durch und durch Profi und Perfektionist. 
Ich kann bis heute nicht verstehen, dass die wirtschaftlichen Erfolge von Gary Moore eher bescheiden blieben und das seine Fähigkeiten an der Gitarre  bis heute nicht so recht gewürdigt wurden.
Aber ich werde freudig weiterlesen.....und meine Rezension dementsprechend erweitern.

Das Buch ist im hannibal-verlag.de erschienen und weist 504 Seiten auf. Es enthält 10 Seiten Fotos - aber leider nur in schwarz/weiß. 

Nach einem kurzen Schriftwechsel mit dem Verlag erlaubte mir Andrea Fürrutter von der KOCH-International GmbH Hannibal aus Höfen (Österreich), für diesen Bericht das Coverfoto des Buches zu nutzen. Herzlichen Dank!

Donnerstag, 8. Juni 2023

Tony McPhee, Gitarrist, verstorben

Tony McPhee, ein englischer Bluesgitarridt ist am 6.6.2023 verstorben. Er verstarb an den Spätfolgen eines Sturzes im Alter von 79 Jahren.
Im Jahr 2009 erlitt er einen Schlaganfall. Die Sprach- und die Gesangsfähigkeit war stark beeinträchtigt.

Geboren wurde er am 22. März 1944. 
Seine Karriere begann mit einem Duett mit Champion Jack Dupree.
Er gründete die Blues-Rock Band The Groundhogs 1963, die ihre erfolgreichste Phase in den 70er Jahren hatte. Sein Gitarrenstil ist von Jimi Hendrix beeinflusst. Er ist Komponist und auch Sänger der Drei Mann Combo. Pete Cruikshank (bass) und Ken Pustelnik (drums) gehören zu der erfolgreichen Zeit dazu. Das letzte Album ist 1997 erschienen. Seine letztes Soloalbum ist 2004 erschienen. Gerade in den 60er Jahren und Anfang der 70er Jahre waren er und seine Band die Begleitmusiker für John Lee Hooker und Champion Jack Dupree in Great Britain. 
Tony McPhee gehörte auch zur Besetzung der The British Blues All Stars. Diese Band spielte auf den unterschiedlichsten Bluesfestivals und huldigte in wechselnder Besetzung dem Blues der 60er Jahre. 
In einem Kommentar habe ich gelesen, dass Tony McPhee auch zum Urvater des Grunge neben Neil Young gezählt wird.

Interessant ist auch ein Album aus dem Jahre 1969. Dort steht Tony als Pastor verkleidet vor einem Leichenwagen (Cover). Als Album ist mit seinen 7 Songs hörenswert.

Er hinterlässt seine Frau Joanna und zwei Söhne.

1987 Wiederveröffentlicht auf BGO Records

Donnerstag, 23. Februar 2023

Henry "Pot" Strong

3. Von links: Henry Strong
Ein viel zu kurzes Leben hatte Henry "Pot" Strong. Er war ein Harp Musiker, der in den 50er Jahren dem Muddy Waters auffiel und viel zu kurz in seiner Band war.
Er wurde von seiner Freundin vermutlich aus Eifersucht erstochen. Es gibt unterschiedliche Quellen darüber. Entweder durch ein Küchenmesser oder durch eine Schere. Auf dem Weg zum Krankenhaus verstarb er im Auto von Muddy Waters. Der Stich hatte die Lunge durchbohrt.

Er wurde am 1.9.1928 in Proctor/Arkansas geboren und verstarb am 3.6.1954 in Chicago.

Sein Spitzname kam vom "Pot" Rauchen her. Er liebte das Marihuana. 

Im Netz lässt sich nicht viel finden über ihn. Auch Fotos sind eine Rarität. Das beigefügte Bild ist eine Ausschnittvergrößerung. Am linken Rand sieht man nur den Gitarrenhals von Muddy Waters Gitarre. Am Klavier sitzt Otis Spann und ganz rechts ist Jimmy Rogers an der Gitarre. Das Foto stammt aus einer Konzertpause im Club Zanzibar, der von 1946 bis 1954 in Chicago existierte.

Ich bin nur über diesen Musiker gestolpert, durch das Lesen in der Biografie von Muddy Waters. Auf den Seiten 155 und 156 berichtet diese Biografie "Pate des Electric Blues" von ihm.
 

Montag, 9. Januar 2023

Muddy Waters - Pate des Electric Blues


Ich liebe den Blues und das habe ich schon oft dokumentiert. Aber das ich dieses Buch habe, dass hat eine Vorgeschichte. 
Die letzte Ausgabe der bluesnews (1. Quartal 2023) enthielt einen Artikel über eine legendäre Platte von Muddy Waters. "The London Muddy Waters Sessions" war  mir bisher unbekannt gewesen, aber Dank ebay kam ich an eine gebrauchte Pressung aus England heran. Beim Hören der Aufnahme kurz nach Weihnachten, wurde ich gewahr, dass ich bis jetzt kaum Infos über Muddy Waters hatte, der bereits 1983 verstorben war. Ich hatte bisher eine LP von ihm ("Father & Sons" von 1969). Allerdings habe ich eine italienische Nachpressung aus dem Jahre 1980. 

Ich stieß auf eine Muddy Waters Biografie von Robert Gordon. Allerdings nur in englischer Sprache. Ein wenig musste ich schon suchen, bis ich fündig wurde. In einer kleinen Stückzahl war diese Biografie auch ins Deutsche übersetzt worden von Dr. Rüdiger Hipp, der während der Übersetzung aber leider verstorben war. 
Die Arbeiten wurden unterbrochen. Im amerikanischen Original heißt der Titel "Can´t be satisfied - the Life and times of Muddy Waters". Im Jahre 2004 erschien die dt. Übersetzung im Verlag Hannibal. ISBN 3-85445-238-1 für 25,90 €
In einem Antiquariat über ebay habe ich 22 € bezahlt. Vermutlich werden die Preise für dieses Buch aber noch steigen. 
Ich habe jetzt die ersten 70 Seiten mit großem Gewinn gelesen. Der Hintergrund von Muddy Waters, als Helfer in einer Baumwollplantage wird deutlich. Schwierige und traurige Zeiten. Er war ein Zeitgenosse vom "großen" Robert Johnson, der aber schon viel zu früh verstorben war. 367 Seiten umfasst das Werk mit s/w Fotos. 
Für den elektrischen Blues der 60er Jahre war Muddy Waters das Vorbild schlechthin. Die Band  Rolling Stones trägt ihren Namen aufgrund eines gleichnamigen Songs von Muddy Waters. Selbst das amerikanische Musikmagazin "The Rolling Stone" hat ihren namentlichen Ursprung bei Muddy Waters.
Keith Richard schrieb das Vorwort für diese Biografie: Muddy Waters - Pate des Electric Blues.

P.S. Spannend finde ich auch den Bericht aus den Jahren 1958/59, als Muddy Waters das erste Mal nach England kam. Chris Barber hatte ihn gelockt. 

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Kim Simmonds verstorben

Am 13.12.2022 verstarb der Begründer und Gitarrist der Savoy Brown Blues Band Kim

Foto: spotify

Simmonds. 1965 wurde die Band gegründet und etwas später der Name auf Savoy Brown verkürzt. Ende der 60er Jahre und Anfang der 70er Jahre sind einige tolle Lp's veröffentlicht worden. 
Mir war die Band bis Anfang der 80er Jahre unbekannt, da ich in Radiosendungen nie etwas von ihnen gehört hatte. Ein Kumpel bei der BW machte mich auf Savoy Brown aufmerksam. Eine gute Bluesrock Band - prägend für den britischen Bluesrock der 60er Jahre. 
Erfolgreich? Vermutlich weniger - Insider kannten die Formation. Es war keine Musik die den Mainstream bediente. 
Kim war der Gitarrist und später auch der Sänger der Band. Aber er spielte auch noch das Piano bei manchen Songs. Die Besetzung wechselte oft, aber Kim blieb Savoy Brown treu. Allerdings brachte er auch Soloprojekte heraus.
Im August 2021 wurde Krebs bei ihm diagnostiziert - Darmkrebs. Bis zu Letzt war er noch mit der Band unterwegs. Viele Konzerte mussten dann aber abgesagt werden. Er starb im Alter von 75 Jahren.
Er wurde am 5.12.1947 in Newbridge/Wales geboren.


empfehlenswert sind die Alben: 

Hellbound Train (1972 - unschönes Cover)
Street Corner Talking (1971)
Raw Sienna (1970)
Lookin in (1970)
Lion´s share (1972)

Von Anfang der 80er Jahre habe ich nur noch eine Live-LP und danach verlor ich die Band und den Musiker aus den Augen. 

Freitag, 9. Dezember 2022

Kai Strauss Konzert im Lyz

Der Jazzclub Oase in Siegen veranstaltete das erste Blueskonzert im Lyz nach der Corona Pandemie. Kai Strauss war am Freitagabend zu Gast. Die eingeplante Vorguppe  "The Sledge" musste wegen der Erkrankung ihres Sängers passen.


Trotzdem ein denkwürdigen Bluesabend.

Kai Strauss gastierte mit den Electric Blues All Stars.  Die Rhythmusmaschine bildeten Alex Lex an den Drums und Kevin Durvernay am Bass. 
Paul Jobson aus England
Thomas Feldmann (harp, sax.)
Aus London war der Keyboarder Paul Jobson gekommen. Im letzten Song des Abend glänzte er als fantastischer Solosänger.

Kai Strauss liebt den Chicago- und den Texasblues. Seit gut 30 Jahren ist er zusammen mit Thomas Feldmann (sax., harp) musikalisch unterwegs. Er verfügt über ein reiches eigenes Repertoire. Aber wegen seiner Liebe zum amerikanischen Blues war es fast logisch, das er einzelne Songs von Johnny Copeland, Howlin´ Wolf, B.B.King und Buddy Guy darbot.



Nach einer guten Stunde gab es eine Pause zum Verschnaufen und Getränke neu besorgen. Im Foyer gab Kai Strauss Autogramme und verkaufte CD´s und Vinyl.


Dann ging es auf die 2. Konzertstrecke. Kai Strauss verfügt selbst über eine kräftige Gesangsstimme. Das wird einmal deutlich als er am Bühnenrand ohne Mikrofon einfach weitersingt.

Zum Ende zeigte er auch, wie gut er als Gitarrist technisch in der Lage ist, die Gitarre auf dem Rücken haltend zu bedienen. Beeindruckend gut. Nach zwei Zugaben war das sehr gute Konzert gegen 22.40 Uhr zu Ende. Das Konzert hätte wirklich auch noch mehr Besucher vertragen können. 26 € im Vorverkauf sind wirklich nicht zu viel für die dargebotene Vorstellung.