Sonntag, 5. Dezember 2010

Wolfsblut

Was lag eigentlich bei dem vielen Schnee, der gerade fällt, näher, als eine wundervolle DVD in den Player zu schieben. Sitzen im Schaukelstuhl, etwas Warmes zu trinken und einfach den Film genießen. "Wolfsblut" - eine Verfilmung aus den Walt Disney Studios von 1992 in den Hauptrollen mit Klaus Maria Brandauer und Ethan Hawke. Wolfblut zählt eigentlich zu den klassischen Abenteuerromanen. Jack London schrieb den Roman. Ich muss gerade dran denken, dass es mir möglich war, 1993 Dawson City, den Yukon und den kleinen Klondike zu besuchen. In den Dawson City steht auch die Hütte, in der Jack London gelebt hatte, als er die Goldfelder am Klondike besuchte. An dem Film stimmt einfach alles: Tolle Gegend mit wundervollen Landschaftsaufnahmen, hervorragende Tier- und Dressuraufnahmen, eine tolle spannende Geschichte unterlegt passend von klassischer Musik. Ich schmelze dahin..... P.S. Walt Disney informiert zu dem Film, dass keine Tiere für die spannenden Aufnahmen zu Schaden kamen oder gequält wurden.

Aloys Henhöfer

Heute gedenke ich dem Todestag von dem Pastor und Erweckungsprediger Aloys Henhöfer der am 5.12.1862 in Spöck bei Bruchsal verstarb. Aloys kam aus einer strengen katholischen Bauernfamilie und nahm schon als Kind an Wallfahrten teil. So war schon fast sein Weg in ein geistliches Amt vorgeplant. 1811 kam er auf die Universität nach Freiburg, anschl. 1814 auf das kath. Seminar in Meersburg. 1815 empfing er die Priesterweihe und wurde Hauslehrer und Kaplan bei dem Freiherr Julius von Gemmingen in Steinegg bei Pforzheim.

"Die ganze Religion jener Gegend war nichts als Messehören, Rosenkranz beten, Kapellen- und Wallfahrtengehen und ein ehrbar bürgerlich Leben führen, das freilich noch durch manche Beicht', durch manches gute Werk ausgebessert werden mußte. Wer dies fleißig hielt, der war ein frommer Christ und guter Katholik." (1) Durch einen neuen Hauslehrer begann Aloys eifrig in der Heiligen Schrift zu lesen und seinen Hintergrund bzw. sein Fundament zu hinterfragen. Er predigte immer leidenschaftlicher über JESUS und Aussagen der Bibel. Viele evangelisch geprägte Menschen kamen auch in seinen noch katholischen Gottesdienst. Es war dann nur eine Frage der Zeit wann Aloys die Konsequenzen tragen musste. So wurde er 1822 von der katholischen Kirche exkommuniziert und wurde später dann evgl. Pfarrer in Graben, danach in Spöck. Der Freiherr Julius von Gemmingen kommt mit seiner ganzen Familie zum Glauben. Insgesamt treten 40 Familien mit 167 Personen aus der Katholischen Kirche aus und werden evgl. Christen. Durch Aloys entstanden ab 1848 mehrere Waisen- und Rettungshäuser für junge Menschen. Es entstanden auch zwei Diakonissenhäuser in Nonnenweier und Karlsruhe. 1856 verleiht die Universität Heidelberg ihm die Ehrendoktorwürde. GOTT benutzt den Prediger Aloys Henhöfer und die badische "Erweckung" bricht aus. Viele Menschen kommen zum Glauben an JESUS CHRISTUS. Die Liebe Aloys galt damals schon den jungen Menschen, die oft einen verwahrlosesten Zustand aufwiesen. Für mich stellt sich eigentlich bis heute die Frage: Was wurde oder wird in den katholischen Gottesdiensten verkündigt? (1) Zitat aus Biografisch-Bibliografischen Kirchenlexikon aus dem Verlag Traugott Bautz

Browning/MT.

Durch ein wunderschönes, teilweise auch witziges Buch von Ramon Kramer "Ich weißer Mann, du Indianer gut!" (roro verlag) hatten wir festgestellt, dass unsere Route vom Waterton NP aus über Browning nach Montana führte. Das Städtchen Browning lag inmitten der Blackfeet Indian Reservation. Da Roman Kramer über viele Monate in der Nähe von Browning bei den Blackfeet/Blackfoot lebte, war es für uns interessant wenigstens das Örtchen unter die Lupe zu nehmen.








Leider mussten wir auch hier feststellen, das manche Indianer dem Alkohol schon Mittags zu sprachen. Wie so oft in den Reservations fehlt es an Perspektiven zum Leben.

Viele Indianer leben vom Betteln und vom Sozialamt. In Browning selbst gab es einige Geschäfte die Indianerschmuck, T-Shirts, CD´s ect. anboten. Die manchmal heroischen T-Shirtsmotive zeigen leider nicht die Wirklichkeit.
Dann nahmen wir auf der Weiterfahrt den vielgepriesenen Big Sky von Montana wahr.

Henri Arnaud

Beim Lesen der heutigen Andacht stieß ich auf den Pfarrer Namens Henri Arnaud. Hatte ich so bewusst noch nie gehört. Wer war er? Wo kam er her? Kurz und knapp vermerkt ein Kalenderblatt: Er war Pfarrer in den Piemontester Waldensertälern, führte 1689 das aus der Schweiz siegreich vorstoßende Waldenserheer in der Schlacht bei Salabertrand und wurde mit seiner Schar im folgenden Winter auf der Bergfeste La Balsille eingeschlossen. Nach dem Frieden von 1690 organisierte er die Auswanderung der Ausgewiesenen nach Süddeutschland. In Dürrmenz-Schönenberg (Nähe Maulbronn) wurde er selbst Pfarrer in einer der neuen Gemeindekolonien. Mir ist bekannt, dass es bis heute eine Waldenserkirche in Italien gibt. Dank des Internetzes und manch eigener Bücher, komme ich auf die Spur der Waldenser. Man kann sie als vorreformatorische Bewegung einordnen. Schlicht ausgedrückt handelt es sich hier um evangelische Christen. Deutlich wird aber auch, dass diese Bewegung immer Verfolgung und Vertreibung - ja Märtyrertum erlebt hat. Die Katholische Kirche hatte die politische und religiöse Gewalt über viele Jahrhunderte in Europa. Andere Meinungen und Glaubensrichtungen, so sehr sie sich auch zu Recht auf die Bibel beriefen, wurden nicht gelten gelassen. Mir wird dann deutlich, wie gut ich es heute als Christ habe. Um des Glaubenswillen wird in Deutschland ja keiner mehr verfolgt. Das war nicht immer so und hat viel Leid und Not bewirkt. Wir leben heute in einem pluralistischen Zeitalter - alles scheint gleichwertig oder gleichgültig. Vielleicht erleben wir aber heute eine Zeit der Auflösung von Werten und Normen. So bin ich selbst dankbar für mein reformatorisches Fundament. Allein JESUS, Allein die Gnade, Allein der Glaube und allein die Schrift (Bibel). Henri Arnaud wurde am 30.09.1641 in Embrun/Frankreich geboren. Das Sterbedatum wird unterschiedlich übermittelt. Entweder 05.12.1721 oder 08.09.1721. http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Arnaud http://de.wikipedia.org/wiki/Waldenser http://www.glaubensstimme.de/doku.php?id=autoren:fliedner_h:waldenser

Samstag, 4. Dezember 2010

Legnica/Liegnitz

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, waren wir am 12.10. auf Tagestour von Herrnhut ins heutige polnische Schlesien. Mein Vater kommt ursprünglich aus dem Großraum Strehlen.
Die Zeit war schon sehr weit fortgeschritten, so dass wir das zum Besuch eingeplante Breslau/Wroclaw leider streichen mussten. Also was dann machen? Am Streckenrand liegt die Stadt Liegnitz. Ich kenne sie nur namentlich durch die weihnachtlichen Süßigkeit "Liegnitzer Bomben", die es früher öfters zu Weihnachten gab, als meine Oma noch lebte.
Also nutzten wir die knapp bemessene Zeit für einen kurzen Abstecher zum Bummeln und Abendessen in Legnica.
Der Reiseführer schwärmte geradezu. Und in der Tat, nach dem wir frustrierende Ortschaften gesehen hatten, war das Zentrum dieser Stadt wunderschön restauriert worden. Zarte Farben und eine Einkaufsmeile fast wie zu Hause. Da die Stadt im 2. WK ja stark zerstört worden war, muss man den Stadtvätern ein großes Lob aussprechen. Eine Klasse Leistung - diese Restaurierung.
Hier fiel mir auch auf, dass die Luft angenehmer zum Einatmen war. Zu viert fühlten wir uns recht wohl hier. Meine Schwester plante schon eine Shoppingtour, die nach dem Abendessen stattfinden sollte. Aber wo Essen? Mein Vater konnte nur ein paar Worte polnisch, die uns auch nicht weiterhalfen. Also ein Restaurant suchen, das über eine internationale Zweisprachige Speisekarte verfügen müsste. Aber Fehlanzeige. Aber wie schon in manchen anderen Städten der Welt, zeigte mein Näschen mir ein schönes Lokal. Da ich nicht fahren musste, gab es erst einmal ein schönes Pils. Ein echtes Pilsener aus Tschechien. Wir hatten Spaß beim studieren der Speisekarte. Alles Polnisch - aber wir konnten glücklicherweise wunderbar raten, so dass alle mit dem Essen zufrieden waren. Nach wundervollen 2 Stunden ging es wieder zurück in Richtung Parkplatz.
Papa wollte noch ein Eis für uns alle an einem Außenfenster eines Cafés holen. Beim Öffnen der Geldbörse schlugen 2 junge Diebe ihm das selbige aus der Hand und flohen um die nächste Ecke. Das war heftig. Wir konnten nicht eingreifen. Die Stimmung sank. Ein Schaden von vielleicht umgerechnet 250 €. Der Shoppingbummel für meine Schwester war dann auch gestorben. Nach so einer Aktion bekommt man viel Nahrung für die so genannten polnischen Vorurteile.
Schade. Aber eigentlich kann so etwas auch zu hause bei uns geschehen.












 
Prost!


















Head-Smashed-In-Buffalo Jump

Durch einen Bekannten bin ich in eine Indianer Gruppe bei WKW eingeladen worden. Das hat mich daran erinnert, dass meine Frau und ich im vergangenen Jahr auch auf den Spuren der Indianer waren. Von Calgary kommend haben wir uns ein Weltkulturerbe der Blackfoot Indianer angesehen. 1981 ernannte die UNESCO dieses Zentrum zum Weltkulturerbe.












Head-Smashed-In-Buffalo Jump ist eine Klippe in den Porcupine Hills in Alberta. Von einem freundlichen Blackfoot Indianer wurden wir am Parkplatz abgeholt und per Busshuttle zum Eingang des Zentrums gefahren. Die Ausstellung über die Lebensweise der Prärieindianer ist in 3 Etagen ins Felsmassiv getrieben worden. (unterirdisch)







Die Spanier hatten die ersten Pferde auf ihren Entdeckungsreisen nach Amerika gebracht. Folglich mussten vorher die Prärieindianer den begehrten Büffel zu Fuß er jagen. In einem wunderbaren Video auf Großleinwand wurde diese Art der Jagd nachgestellt. Die Büffelherde wurde von einzelnen Kriegern umkreist. (Kriechend). Dann wurde die Herde in Panik versetzt und wenn möglich immer enger werdend auf den Rand der Klippe zu getrieben. Viele Tiere stürzten in die Tiefe und der Indianerstamm hatte wieder genügend Fleischvorräte ect.
Wie wir später in Ausstellungen in Cody /MT. erfuhren, wurde bei den Indianerstämmen nichts verschwendet, d.h. der Büffel wurde für alle täglichen Dinge benötigt. Knochen wurden zu Speerspitzen oder anderen Gebrauchsgegenständen umfunktioniert und bearbeitet. Im scharfen Gegensatz dazu erbeuteten später die weißen Jäger die Büffel nur wegen ihres Felles und das Fleisch wurde zum verrotten in der Prärie liegengelassen.
Für mich war es ganz interessant zu sehen, dass der Filmregisseur Roland Emmerich in seinem Film "10.000 B.C." eine ähnliche Vorgehensweise wählte, um zu zeigen, wie in grauer Vorzeit Mammuts gejagt worden sind.



Wir machten später einen Rundgang um das äußere Gelände.














Nach der Mittagspause ging es weiter zur Grenze in den Waterton NP. Vorher hatten wir noch eine Bewährungsprobe in Form einer Autopanne zu bewältigen.
In diesen schmucken Tipis hätten wir übernachten können, wenn unser Zimmer nicht vorgebucht worden wäre.

Freitag, 3. Dezember 2010

Fußball gucken

Fußball kann man gucken und hören. Heute (Sa.) bin ich alleine zu hause und werde mich heute Nachmittag gemütlich aufs Sofa legen, eine Musikzeitschrift lesen und dabei Fußball im Radio bei WDR 2 hören - dass ist schon Kult.

Aber wenn man hautnah dabei ist - dann ist das schon etwas anderes. Am 24.10. nahm mich mein Schwager und Freund mit nach Dortmund.
BVB - Hoffenheim 1:1. Das Wetter war kühl - aber zeitweise kam die Sonne raus und ließ das schöne Stadion erstrahlen. Auf dem Weg dorthin eine obligatorische Bratwurst und dann ging es ins Stadion. Die Kulisse ist immer wieder beeindruckend - auch wenn ich kein BVB Fan bin.



Die Südtribüne vor dem Anpfiff. Zum Spielverlauf ist zu sagen, das die Dortmunder eine kämpferisch klasse Leistung boten. Vielleicht manchmal zu überhastet. Vermutlich war es auch im nachhinein, ein schwächeres Heimspiel von der Mannschaft. Die Hoffenheimer standen gut und abgeklärt und gingen früh in Führung.

Dann kam der verschossene Elfmeter für die Dortmunder. Aber sie gaben nie auf - das ist schon beeindruckend. Mit dem Schlusspfiff kam das erlösende und gerechte 1:1.