Am 31.12.1384 starb der Pfarrer und Theologe John Wyclif (Wycliffe) in Lutterworth (England).
Jahrhunderte später wird deutlich, das er der erste Vorreformator war. Jan Hus aus Böhmen berief sich Jahre später auf die Lehren und Erkenntnisse von John Wyclif. Was hätte Martin Luther ohne diese beiden Vorkämpfer machen sollen? Der Same des Neuen, vielleicht auch wieder "altem", an der Bibel orientierten Lebensweise war gelegt. Langsam ging der Same auf.
John Wyclif wurde in Hipswell / Yorkshire um 1330 geboren, studierte in Oxford und wurde dort ab 1372 Dozent. Ab 1368 war er bereits Pfarrer. 1374 nahm er an einem Friedenkongress in Brügge (Belgien) teil. Dort stieß ihn die Geldgier des päpstlichen Hofes ab. Ausgehend vom apostolischen Armutsideal verneinte er kirchliche Besitztümer und deren Bestrebungen. 1376 proklamierte er "Die Macht allein aus Gnade". Er bestritt damit die päpstliche Machtentfaltung. John trat für die Trennung von Staat und Kirche ein. So fand er gerade viel Anerkennung und Bewunderung im einfachen Kirchenvolk. Der Papst sprach daraufhin 1377 den Bann über ihn aus, konnte ihm aber auf der Insel nicht habhaft werden. 1378 verwarf John die Lehre von der Transsubstantiation. Ab 1380 entsandte er einige Wanderprediger, die durch England zogen. Seine scharfe Kritik an der katholischen Kirche nahm zu. Anfänglich wurde diese politisch noch mitgetragen, aus Furcht vor einem Aufstand der Bauern, ließ man John Wyclif politisch dann aber fallen.
1383 übersetzte er als erster das Neue Testament in die englische Sprache. Nach seinem Tode wurde er 1415 posthum auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilt. Seine Gebeine wurden ausgegraben und verbrannt. Die Asche wurde in einem Fluß zerstreut. ...aber sein reiches Erbe lebt fort. Jahrhunderte später gibt es weltweit die Bewegung der Wycliff-Bibelübersetzer.
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