Ich habe im vergangenen Jahr in der "BluesNews" eine positive Kritik zu dem ersten Werk von Dudley Taft gelesen. Ein Bluesgitarrist aus Texas. Jetzt endlich habe ich die CD ergattert. Komisch ist das schon, wenn ich z.B. diese CD über ebay in den Staaten bestelle und diese dann nach 12 Tagen bei mir ankommt. Die CD wurde "Made in Germany" hergestellt und dann in die Staaten exportiert und jetzt für mich zurück, und das ganze ist einiges preiswerter, als wenn ich die Produktion z.B. bei Amazon gekauft hätte. Verrückte Welt. Auf meiner Ausgabe ist noch ein 13. Song drauf und zwar "When the levee Breaks" (7:23 min.) im Original von den legendären Led Zeppelin. Anbei eine weitere gute Kritik über diese Produktion fand ich bei "Rocktimes" im Internet.
P.S. Das Cover gefällt mir auch ganz gut - eine Erinnerung an die Pionierzeit. |
Dudley Taft / Left For Dead
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Spielzeit: 52:46 Medium: CD Label: Big
Woody Music
(Eigenproduktion),
2010 Stil: Power Blues
Review vom
11.08.2010
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Line-up: Dudley Taft
(vocals, guitars) Evan Sheeley (bass) Scott Vogel
(drums)
Gäste: Billy Stapleton (National- and slide guitar - #6,
7) Frank Holman (Hammond organ - #4, 5) Lee Gregory (keyboards - #1, 3, 9,
11, 12) Patrick Napper, Jeff Miller (horns - #2) Pedro Bartes (percussions
- #8, 9)
Tracklist |
01:Ain't No Game (5:59)
02:Back Door Man
(3:05)
03:Broken Down (4:17)
04:Have You Ever Loved A Woman
(7:34)
05:Left For Dead (3:41)
06:When Your Way Gets Dark
(3:11)
07:Devil's Crown (4:22)
08:Long Way Down [Left For Dead II]
(3:57)
09:Blue Lady (3:59)
10:Drifting (5:10)
11:Seventh Son
(3:33)
12:If You'll Come Home (3:49)
»ZZ
Top meets SRV meets Joe Bonamassa«. Hui, denke ich bei dieser
vollmundigen Promotion, darf es vielleicht auch eine Nummer
kleiner sein? Um das Fazit einmal vorweg zu nehmen: Mr. Dudley
Taft ist zweifellos nahe an
diesen großen Namen dran, aber selbstredend fehlt dadoch noch ein
kleines Stückchen. Ob man sich allerdings mit dieser, von
großem Selbstbewusstsein zeugenden Ankündigung einen
Gefallen getan hat?
Die
Type mit dem mächtigen Bart (dafür gibt es einen augenzwinkernden
Bonuspunkt von mir) hat im Alter von 44 Jahren bereits einen
Coast-to-coast-Trip hinter sich. Geborgen in Washington
D.C., wuchs Dudley
Taft irgendwo im weiten
mittleren Westen der US auf. 1990 zog es den jungen Mann in die
quirlige Musikmetropole Seattle. Hier gründete er die Bands Sweet
Water und Second
Coming, mit denen er jeweils
ein Album aufnahm. Durch seine musikalischen Beiträge zu Filmen wie
"Smoke Signals" und "The Sixth Sense" kam er
gar zu einem Eintrag in Wikipedia. Nun versucht er es mit
seiner Dudley Taft Band in
klassischer Trio-Manier. Obwohl: Wenn sich der Mann für nahezu jeden
Song einen Gast-Keyboarder sucht, könnte er sein Trio-Konzept
auch gleich für einen fest angestellten Tastendrücker öffnen.
Gleich
der Opener, "Ain't No Game", macht keine Gefangenen. Dieser
Slow Blues knallt nach Art der ZZ
Top voll auf die Zwölf. Willie
Dixons "Back
Door Man" flutscht eingängig durch die Gehörgänge und
bereitet den Weg für einen Shuffle, der Stevie
Ray Vaughan bestens zu Gesicht gestanden hätte:
"Broken
Down" - die Vocals klingen wie von einer Reinkarnation des
großen Meisters gesungen. Wer hat sich nicht alles an Freddie
Kings "Have
You Ever Loved A Woman" versucht? Dudley
Taft steht Eric
Clapton & Co. in nichts nach. Trotz all dieser
Hochkaräter bildet das 'Duo' "Left For Dead" und "Long
Way Down", Letzterer quasi ein Reprise des Ersten, die
Spitze dieses Albums.
Bei
"Devil's Crown" finden wir auch den Dritten im Bunde der
vollmundigen Ankündigung wieder. Dieser Song hätte auch
fraglos aus der Feder eines Joe
Bonamassa stammen können. "Blue Lady" veranlasst
mich zu der Stil-Neuschöpfung 'Bar Blues' - lässig, cool und sehr
entspannt führt uns die Strat zum nächsten Cocktail. Peter
Greens "Drifting" ist ein ebenso seelenvoller Slow
Blues wie das Original geworden. "Seventh Son", ein
weiterer Willie
Dixon-Song,
'shuffelt' uns erneut SRV um
die Ohren. Der 'Rausschmeißer' "If You'll Come Home"
besticht durch eine sehr melodische Melodieführung, lässigen
Charme und ein wirklich wunderschön aufgebauten Gitarrensolo.
Respekt, Mr.
Taft. Der Dudley
Taft Band ist ein wirklich
gutes Debüt gelungen. Natürlich sehr wertkonservativ angelegt,
darf man nichts spektakulär Neues erwarten. Aber damit rechnen
die Liebhaber blauer Töne ohnehin nicht wirklich ...
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