Von Christian Herrmanny
Die Haar-Analyse brachte Gewissheit: Es war tatsächlich ein Wolf, der im Kreis Höxter ein Schaf gerissen hat. In Sachsen leben gleich mehrere Rudel, auch in Hessen fühlt sich der Wolf heimisch. Naturschützer freuen sich über die Rückkehr des Räubers, viele Landwirte nicht.
Hat zu Unrecht einen schlechten Ruf
Vor 250 Jahren war der Wolf in den Wäldern Ostwestfalens noch weit verbreitet - jetzt streift zumindest ein Exemplar wieder durch Nordrhein-Westfalen. Ende 2009 war im kleinen Örtchen Borgentreich ein Schaf gerissen worden, der Täter hinterließ Spuren. Am Donnerstag (04.03.10) gab das zuständige Landesamt für Natur und Umwelt (LANUV) bekannt: Das Fachlabor hat die Haare als Wolfsfell bestätigt. "Ich habe damit gerechnet", sagt Friederike Wolff vom Regionalforstamt Hochstift. Die Forstbeamtin hat das gerissene Schaf seinerzeit untersucht. "Im hessischen Reinhardswald lebt ja schon seit anderthalb Jahren ein Wolf und so ein Tier hält sich nicht an Landesgrenzen." Wahrscheinlich war genau dieser Wolfsrüde "Reinhard" in NRW zu Besuch. 50 Kilometer pro Nacht zu laufen, ist für Isegrim kein Problem. "Das ist ein Zeichen, dass unsere Wälder so einen großen Räuber wieder vertragen", sagt Friederike Wolff erfreut. "Dass die Rudel in Sachsen weiter expandieren, ist eigentlich nur eine Frage der Zeit."
Aufklärung vor Ort gegen unbegründete Ängste
"Wichtig ist: Keine Gefahr für Menschen"
Auch das LANUV will die Menschen in der Region mittelfristig auf die dauerhafte Wiederansiedlung des Wolfes einstimmen. "Machen wir uns nichts vor: Der Wolf ist in der Öffentlichkeit nicht nur positiv belegt", sagt Babette Winter vom LANUV und erinnert an Märchen wie Rotkäppchen, die das Bild des Wolfes prägen. "Wichtig ist uns, herauszustellen, dass vom Wolf keine Gefahr für den Menschen ausgeht. Er ist kein agressives Tier, im Gegenteil. Er ist eher scheu." Nordrhein-Westfalen könne von den Erfahrungen aus Sachsen profitieren. Dort haben einzelne Wölfe Sender bekommen, mit deren Hilfe können Experten genau nachverfolgen, welche Route die Rudeltiere eingeschlagen haben.
(C) WDR.2
Die "Westfälische Rundschau" veröffentlichte heute die Schlagzeile "Der Wolf ist zurück".
Relativ groß aufgemacht auf Seite 1 und 3. Da ich Wölfe mag, habe ich mich erst einmal gefreut. In "freier Wildbahn" wird man als Otto Normalbürger wohl keinen Wolf zu gesicht bekommen, da die Tiere sehr scheu sind. In dem Tierpark in Bad Mergentheim lässt sich ein Rudel gut beobachten. (s. Fotos)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen