Sonntag, 9. Januar 2011

Matthäus Zell

heute möchte ich dem Todestag von Matthäus Zell gedenken: (auch: Mathias Zell; * 21. September 1477 in Kaysersberg (Haut-Rhin); † 9. Januar 1548 in Straßburg)Er war lutherischer Theologe und Reformator in Straßbourg. 1518 wurde er Leutpriester am Straßburger Münster. Von Luthers Schriften stark beeindruckt und geprägt, begann er 1521 das Evangelium in volkstümlicher Weise zu predigen und schrieb 1523 seine "Christliche Verantwortung", die erste Reformationsschrift Straßburgs. In seinem Pfarrhaus gewährten er und seine Frau (s. auch Blog vom 5.9.2010) vielen Menschen Zuflucht, die um ihrers Glaubens willen verfolgt wurden und fliehen mussten. (Quelle: Neukirchener Kalender vom 9.1.2011)
Reges Interesse zeigte er für den christlichen Unterricht. Seine Katechismusarbeiten erschienen 1534/36; beachtenswert war vor allem seine „Kurtze schriftliche Erklärung für die Kinder und angohnden“. Er wie seine Frau Katharina Zell hatten für die Jugend viel übrig und unterstützten sie reichlich. Als er starb, wurde er von der ganzen Stadt Straßburg betrauert. Er war ein Mann von lebendigem Glauben und tätiger Liebe, der für Straßburg mehr bedeutet hatte, als weithin angenommen wurde.





Anmerkung aus Wikipedia zum Begriff des Leutpriesters:
Ein Leutpriester (übersetzt aus lat. plebanus; mhd. luit für lat. plebs) oder Pleban war ein Geistlicher, der eine Stelle mit pfarrlichen Rechten (plebes, Pfarrkirche od. Pfründe) tatsächlich besetzte. Er konnte Pfarrer sein, die Seelsorge im Auftrag des Besitzers der Pfarrrechte ausführen oder den (amtsunfähigen) Pfarrer vertreten. Er war in der Regel Weltgeistlicher (vgl. Weltpriester), unterstand also im Gegensatz zu Geistlichen, die einem Kloster oder einer Herrschaft dienten und von diesen abhängig waren, dem Bischof.


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