Donnerstag, 3. März 2011

zu Guttenberg

Auch in dem Wissen, dass ich selbst keinen großen Einfluss auf Menschen habe, so möchte ich doch ein paar Gedanken äußern über den Rücktritt des Ministers zu Guttenberg. Ich gehöre sicherlich nicht zu den CDU Wählern. Aber mich hatte an dem Minister fasziniert, dass er endlich den Begriff "Krieg" in dem Einsatz in Afghanistan aussprach. Er sprach endlich DAS aus, was wir eh schon vielleicht alle dachten. Das machte ihn für mich ehrlicher. Aber jeder Fehlschlag unserer Soldaten wurde dann in aller Öffentlichkeit diskutiert. Als wenn es einen Krieg ohne menschliche Opfer geben würde. Dann hätte man erst gar nicht unsere Soldaten losschicken dürfen. Aber ich hatte da schon das Gefühl, dass gegen ihn eine Kampagne losgetreten würde. Er wirkt für mich heute noch glaubwürdig. Die Frage, die ich mir stelle, ist, dürfen Politiker im öffentlichen Amt keine Fehler mehr machen? Gibt es ein Leben ohne Fehler und Fehlentscheidungen? Wenn ich mein Leben betrachte, dann stelle ich fest, das ich nicht nur Fehler am Arbeitsplatz begehe.
Der Vorbildcharakter setzt es voraus, dass z.B. auch deutlich wird, wie ich mit meinen Fehlern umgehe und wie ich zu meinem Versagen stehe.
So war es für mich nur eine Frage der Zeit, wann mehr gegen zu Guttenberg hervorgeholt worden wäre. Wer lange genug sucht, wird bei jedem Menschen fündig.

Nach eigenem Durcharbeiten vieler Artikel im Internet (besonders Tageschau.de) zu den Plagiatsvorwürfen gegenüber dem Minister zu Guttenberg, komme ich zu der Überzeugung, dass er am Anfang, als die ersten Vorwürfe aufkamen, vielleicht falsch gehandelt hatte. Es sind einfach zu viele Tage ins Land gegangen, bevor er angabt, in Zukunft auf den Titel verzichten zu wollen. Es sind ihm sicherlich Fehler im Hinblick auf seine Dr. Arbeit unterlaufen - aber das er bewusst hatte die Menschen täuschen wollen, das kann ich nicht glauben. Sicherlich schaue ich keinem Menschen ins Herz. Vielleicht bringen da die Gerichte noch mehr zum Vorschein - jetzt wo er seine Immunität aufgegeben hat. (Die verliert man, wenn man das Bundestagsmandat zurückgibt).

Das politische Leben geht ohne ihn weiter und ich frage mich: welche Art von Politikern wollen wir eigentlich? Dürfen sie sich keine Fehler leisten? Welche Rolle spielt dabei unsere Medienwelt? Sie macht zu Stars und stößt zu Boden. Soll das so sein?
Ich wäre verrückt, wenn ich mich öffentlich politisch engagieren würde.

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