In meiner Reihe "bekannter und geistlicher Persönlichkeiten" möchte ich heute an den Todestag von Martin Niemöller (14.1.1892 - 6.3.1984) erinnern. Im ersten Weltkrieg war er ein U-Boot-Kapitän. Die Marine verließ er später, weil zu Reparationszahlungen an England U-Boote abgegeben werden sollten. Dazu war Niemöller nicht bereit. Danach wurde er Pfarrer. Am Anfang unterstütze er auch die aufkommende NSDAP. 1933 wurde er aber Mitglied des "Pfarrernotbundes". Aus diesem Notbund entwickelte sich die "Bekennende Kirche" im 3. Reich. Christen mit jüdischen Wurzeln sollten in der dt. Christenheit ausgeschlossen werden. Wegen seines Widerspruchs gegen Hitlers Größenwahn wurde er von 1937 bis 1943 in verschiedenen KZs gefangen gehalten. 1945 arbeitet er an der Erstellung des "Stuttgarter Schuldbekenntnisse " mit, die das Versagen der ev. Kirche von Deutschland im 3. Reich zugibt und Buße tun will. Von 1947 bis 1964 war er Kirchenpräsident der ev. Kirche in Hessen und Nassau. Er war für viele ein unbequemer, aber aufrichtiger Geist. Sein Lebensmotto ist auch heute gültig: "Was würde Jesus dazu sagen?". 1950 legte er sich mit Konrad Adenauer an und dessen Wunsch zur Wiederbewaffung des dt. Volkes. Niemöller wollte auch zum Beginn des Kalten Krieges politisch vermitteln. 1958 nimmt er am zum ersten Mal am Ostermarsch teil. Der Verteidigungsminister Strauß verklagt in 1959, da Niemöller die neu auszubildenen Soldaten als "Berufsverbrecher" angreift. Bis zum Schluß seines Lebens setzt er sich auch politisch für den Frieden ein. Er fordert einseitige Abrüstungsschritte der Nato. Er gehörte zur Friedensbewegung der 80er Jahre. Niemöller starb vor 27 Jahren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen