Auf seinem Album „The Monsanto Years“ legt sich die Rockikone  mit den Konzernen an


Man darf sich Neil Young als Getriebenen vorstellen. Immer hektischer wirft der fast 70-jährige Rockstar Platten mit alten und neuen Liedern unterschiedlicher Qualität auf den Markt. Immer zorniger klingt sein Polit-Engagement. Jetzt hat sich der kanadische Songwriter auf „The Monsanto Years“ unter anderem den Gentechnik- und Agrarkonzern Monsanto zum Feindbild erkoren.Neun Stücke hat der alte Hippie mit einer Truppe namens Promise Of The Real eingespielt. Zur Band gehören die Gitarristen Lukas und Micah Nelson – Söhne des Country-Rebellen Willie Nelson. Zwischen derbem Garagenrock, typischem Neil-Young-Gitarrenkrach und gemütlichem Westcoast-Folk rumpeln die Songs dieses Studioalbums eher unauffällig daher.Auf einer Qualitätsskala seit dem Start mit Buffalo Springfield vor 50 Jahren möchte man „The Monsanto Years“ bestenfalls im oberen Mittelfeld ansiedeln. Aber weil der Mann mit der etwas angerosteten Fistelstimme nicht nur ein „Heart Of Gold“, sondern eben auch jede Menge rotglühenden Ärger im Leib hat, musste das Ding jetzt schnell raus.

Schon im Opener „New Day For Love“ singt Young weniger über die Liebe als über die von Ausplünderung bedrohte Erde und über Menschen, die ihr Land vor „den Gierigen“ schützen müssen. „It’s a bad day to do nothing“, warnt er – Nichtstun ist keine Option. Monsanto, aber auch der nach seiner Ansicht damit verbandelte Starbucks-Kaffeeriese, die Handelskette Walmart und der Energiekonzern Chevron bekommen ihr Fett weg. In „Workin’ Man“ zitiert Young sein eigenes „Are You Ready For The Country?“, das er 1986 beim berühmten „Farm Aid“-Solidaritätskonzert für ausgebeutete US-Bauern spielte.