Ernst Heinrich Gebhardt, Liederdichter
Mein Kalender gibt nur die Bezeichnung Liederdichter her. Aber Ernst Heinrich Gebhardt füllte viel mehr aus, als nur ein Dichterleben. Er war Prediger in der Methodistenkirche in Süddeutschland. Er war auch Übersetzer und Sänger des Erweckungs- und Heiligungsliedes. Geboren am 12.7.1832 in Ludwigsburg und verstorben am 9.6.1899 im selbigen Ort.
Nach dem Besuch einer Lateinschule wurde er pietistisch geprägt und wollte zuerst in den Apothekerberuf gehen. Dann entschied er sich für eine 5-jährige Laufbahn als Farmer in Chile. Eine Art Kolonistentätigkeit. Auf einer Heimreise mussten sie das berüchtigte Kap Horn umschiffen und gerieten in Seenot. Gleichzeitig erlebte er eine Art Erweckung und Hinterfragung in seinem Menschsein. Glücklich zuhause in Deutschland besuchte er mit seiner Mutter einen Weihnachtsgottesdienst in der methodistischen Kirche. Es kam 1858/59 zu einer geistlichen Wende in seinem Leben. Er wollte erst nach Chile zurückkehren, entschied sich aber dann in Bremen auf das methodistische Predigerseminar zu gehen. Er wirkte später als Prediger an vielen Orten in Baden-Württemberg, im Elsass und in Zürich und Biel in der Schweiz. Er wurde später zum Vater des deutschen Erweckungsliedgutes. Er übersetze viele Lieder aus dem Englischen und schuf auch eigene Lieder. Zu den bekanntesten Übersetzungen gehören die Lieder "Welch ein Freund ist unser JESUS" und "Welch Glück ist´s erlöst zu sein". Im 20. Jahrhundert gehörten viele seiner Lieder in die Gesangbücher der Gemeinden und in Liederbüchern (Reichsliederbuch) innerhalb der Gemeinschaftsbewegung.
Er gründete auch die Gruppe Abstinent, einem Vorläufer des Blauen Kreuzes. Er heiratete (1860) die Apothekerin Christiane Beate Paulus. Aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor.
Leider geraten seine Lieder heute in Vergessenheit.
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