Die diesjährige Viehscheid in Pfronten/Allgäu
Wir waren in diesem Jahr im September in Kärnten / Österreich im Urlaub. Einen Almabtrieb hätten wir gerne mal erlebt, aber die Termine in Kärnten finden immer Ende September / Anfang Oktober statt.
Also suchten wir nach einem Ausweg.
Da wir an einem Donnerstag aus Österreich zurückkamen, suchten wir nach Möglichkeiten im Allgäu. Pfronten bot sich an. Wir buchten für zwei Tage eine FeWo in der Nähe von Nesselwang auf einem Bauernhof. Tolle Aussicht auf die Berge bei gutem Wetter.
So hatten wir noch Zeit uns an dem Freitag vor Ort umzusehen (Parkplätze ect.). Das war im Nachhinein eine weise Entscheidung.
Am Freitagabend war schon Party im Festzelt. Da waren wir aber anderweitig unterwegs. Den Abend bei Blasmusik und Bierkrügen zu verbringen, das ist nicht unsers. Das erinnert mich eher an die örtlichen Schützenfeste bei uns. Bier bis zum Abwinken!
Am Samstagmorgen, den 13.9. saßen wir gegen 8.30 Uhr im Biergarten beim Gasthof Adler (tolles Lokal). Da ich nicht so lange stehen konnte, war das eine gute Alternative. Zur Straße, auf der die Bauern und das Vieh vorbeikommen sollten, waren keine 5 Meter Entfernung.
Die erste Gruppe sollte eigentlich gegen 9 Uhr ankommen. Aber es gab Verzögerungen. Die Herde war irgendwie durchgegangen, so die Aussage vom Moderator. Eine Stampede, wie im Wilden Westen? Wohl kaum so spektakulär.
So hörten wir weiterhin gespannt dem Moderator zu. Sehen taten wir ihn nicht. Erst einmal wurden wir Norddeutschen aufgeklärt, dass es hier im Allgäu Viehscheid heißt und nicht Almabtrieb.
| Die 2. Gruppe kommt rein |
Es kamen viele wertvolle Infos über die Almbewirtschaftung und deren Gebräuche. Ein anstrengender Beruf - ohne Freizeit.
Besonderheiten wurden auch weitergegeben. Ist Vieh verunglückt? Zu Tode gekommen? Konnte es aufwendig gerettet werden?
Wir tranken ein alkoholfreies Weizenbier und eine Holunderschorle. Warten war angesagt, aber die Verzögerung dauerte nur 30 Minuten. Dann hörten wir die Blasmusik der ersten Kapelle in der Ferne.
Also stellte ich mich jetzt doch an den Straßenrand um ein paar nützliche Fotos zu schießen. War gar nicht so einfach. Aber im nachhinein bin ich dankbar und zufrieden.
Wir staunten über die riesigen Glocken, die die Rinder umgebunden hatten. Das ist aber nur für diesen Festtag. Wenn wir Rinder beim Bergwandern antreffen, da hat meistens nur die Leitkuh eine viel kleinere Glocke um. So kann auch der Bauer hören, wo sein Vieh ist.
Als die erste Gruppe durch war, kam es für uns zu einem Standortwechsel. Also ein paar Straßen weitergehen. Dieses Mal hatte ich auch einen viel besseren Platz zum Fotografieren. Ich stand in der ersten Reihe.

Kurz nach 10 Uhr kam die 2. Gruppe nach Pfronten rein. Danach pilgerten alle zum Festzelt. Am Festzelt war auch Platz für einen großen Bauernmarkt mit den unterschiedlichsten Produkten. Hosenträger, Trachten, Selbstgebrannter Schnaps, Süßigkeiten, Holzarbeiten.... Das angekommene Vieh konnten noch bewundert werden und im Zelt spielte schon die Blasmusik. "Eins, Zwei, G´suffa".
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| endlich im Feierzelt |
Wir nahmen gegen Mittag Abschied, denn unsere weitere Heimreise stand an. Für eine Nacht waren wir noch im Badischen einquartiert.
Aber wir waren dankbar für diesen Einblick ins Brauchtum und in die Arbeit der Bauern.♡











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