In manchen Bereichen bin ich sehr froh und dankbar, daß ich Deutscher bin. Hat auch länger bei mir gedauert, daß ich dem Deutschsein etwas positives abgewinnen konnte. Nach manchen Reisen durch Nordamerika und Europa habe ich aber das Gute an Deutschland schätzen gelernt. Die soziale Absicherung ist hier immer noch sehr gut, im Gegensatz zu z.B. den USA. Es gibt bei uns noch Gewerkschaften, die einen guten Einfluß ausüben. Unser demokratisches System scheint mir bei aller Schwachheit auch besser zu sein als in den Staaten.
Und dann gibt es Dinge, z.B. manche Engstirnigkeit in den Köpfen der Deutschen, wo die Amerikaner einfach lockerer daherkommen. Die Hektik in Deutschland geht mir sehr auf den Geist. Geschäftlich geht oft alles nach der Devise ab: JUST IN TIME.
Alle zwei Monate kommt dann das AMERICA JOURNAL in meinen Haushalt - ich träume und schwärme. Wenn ich Millionär wäre, dann wäre ich jedes Jahr einmal in Nordamerika. Besonders die Westküste und die Rocky Mountains haben es mir angetan. Die endlose Weite in manchen Bundesstaaten, die grandiosen Nationalparks (Yosemity, Monument Valley...) und dann wieder wunderbare Großstädte wie San Francisco und Vancouver. Großstädte mit einem wunderbaren Lebensgefühl und einer Leichtigkeit des Seins. Natürlich wird dort auch gearbeitet. Aber irgendwie wirkt Deutschland immer so verbissen auf mich.
Aber warum bin ich eigentlich so geck auf Nordamerika? Ich erinnere mich an manche Naturfilme in den 60er Jahren, die mich begeistert haben. Holzfäller in Kanada war mal so ein unrealistischer Traum aus der Kindheit. Aber dann Elche, Bären und Wölfe - einfach genial. Hinzu kam natürlich der TV-Boom in den 60er Jahren, wo viele Westernverfilmungen aus den frühen 50er Jahren mit John Wayne, James Stewart oder Robert Mitchum bei uns oft gesehen wurden. Das prägt ganz tief.
Dann kam Woodstock, obwohl ich da noch zu klein war. Aber die Musik von Woodstock hat mich dann später doch erreicht und bis heute begleitet. So war es dann kein Wunder, daß ich 1990 das erste Mal in Kanada war. Mit Tränen in den Augen stieg ich damals aus dem Flugzeug. Ein unendlich langer Traum war in Erfüllung gegangen. 1994 konnte in dann durch das Monument Valley reiten, wie einst John Wayne, natürlich viel langsamer. Dann war ich auf eigener Faust einen Tag im Height/Ashbury Viertel in San Francisco, um dem Hippiephänomen der 60er Jahre nachzuspüren.
Ich bin unendlich dankbar dafür, daß ich diese Gelegenheiten wahrnehmen konnte und mir das auch finanziell leisten konnte.....
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