Donnerstag, 25. August 2016

"Neue Gemeinde"


Als ich vor über 30 Jahren den christlichen Glauben entdeckte – wobei sich dieses Geheimnis nie ganz erschließen lässt – bin ich in eine Landeskirchliche Gemeinschaft hineingekommen.
Diese Art Gemeindeform war mir bis damals gänzlich unbekannt. Ich lebte im katholisch geprägten Kreis Olpe. Evangelische Kirchen und Gemeindemitglieder gab es nicht sehr viele in den 80er Jahren im Kreis Olpe. So genannte Freikirchen hatten im katholischen Umfeld ein Sektenimage (was natürlich Quatsch ist).

Ich war zwar als Kind getauft worden und hatte auch meine Konfirmation gefeiert, aber war ich deswegen Christ? Vorstellungen, dass es einen GOTT geben könnte – ja das war bei mir vorhanden.

Mehr aber auch nicht….. 

Aber ich entdeckte den christlichen Glauben, weil ich auf Menschen traf, die diesen Glauben Ernst nahmen. Sie lebten in einem biblischen Background. So wie JESUS  vor gut 2000 Jahren Jünger (Nachfolger) um sich scharte, so wollten diese Menschen JESUS CHRISTUS heute nachfolgen. Das faszinierte mich total.
Um das ausleben zu können, bedarf es den Heiligen Geist im Leben eines Menschen, damit der zum Christen wird. Damit der Mensch lernt Jesusgemäß zu denken und zu handeln. Natürlich ist das nicht perfekt, weil unser eigenes EGO einem oft Streiche spielt oder sich selbst verwirklichen will.   

Viele Jahre – fast schon Jahrzehnte,  fühlte ich mich in dieser Gemeindeform wohl. Allerdings realisierte ich Mitte der 90er Jahre, dass es die ev. Volkskirche in großen Teilen mit den biblischen Aussagen nicht mehr so ernst nahm. Mein Verhältnis zur ev. Kirche kühlte sich merklich ab, auch wenn die Gemeinschaftsbewegung ein freies Werk in der Kirche ist.       

So war es dann folgerichtig, dass ich an Buß-und Bettag 2011 zum Amtsgericht ging, um die kirchliche Mitgliedschaft aufzulösen. Das Geld war woanders besser angelegt. Freunde von mir waren vor Jahren nach Peru ausgewandert,  um da den Indios in mancherlei Elend beizustehen.   

Da wir als Christen manche Aussagen in der Bibel unterschiedlich bewerten können, kann es somit auch zu Krisen kommen. Das wäre nicht unbedingt das Problem, wenn nicht auch der herzliche Umgang auf der Strecke blieb.

Vielleicht liegt auch manches an der nachfolgenden Generation, die liberaler oder gar laizzes fairer Groß geworden ist und somit Manches anders angeht.
Vielleicht ist auch manches eine Frage der Haltung zur Bibel und des eigenen Gottesbildes. Aber mir wurde deutlich, dass ich eine neue geistliche Heimat brauchte.  Leichter gesagt, als getan. Schmerzlich ist es dann trotzdem, wenn man Gehen muss.

Jetzt sehe ich mir eine Freikirche an und habe nach vielen Gesprächen mit dem dortigen Leitungskreis (Älteste) ein gutes Gefühl. Im Umgang mit der Heiligen Schrift teilen wir dieselbe Herangehensweise und Erkenntnis.  
Das Wort aus Josua 1,9 tröstet mich. 

   

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