Wie schon im Artikel vorher erwähnt, saß ich im Konzert im Parktheater, da meine Frau uns Karten zu meinem Geburtstag geschenkt hatte.
Es sollte ein Konzert mit Geschichten und Begegnungen im Leben von Achim
Reichel werden.
Gegen gute Geschichten haben wir nichts, da wir z.B. auch die Solokonzerte von Stephan
Stoppok genießen. Was lag also vor uns? Ein 3 Std. Programm mit einer kurzen Pause und das für 32,00 € pro Karte. Eine tolle Leistung. Aber der Reihe nach!
Wir saßen auf dem Balkon in diesem beeindruckenden Theater. Das Durchschnittsalter des Publikums lag schon einiges über 50 Jahre. Aber wie sang Udo Jürgens: "Mit 66 Jahren fängt das Leben an". Achim ist jetzt mittlerweile 66 Jahre alt und sein Publikum altert auch.
Die Bühne hatte ein wundervolles Bühnenbild im Stile eines Wohnzimmers. Rechts eine riesige Leinwand für Fotos aus dem Leben von Achim. Darunter aufgereiht, einige Gitarren. Auf der linken Seite stand ein altes
Radio aus den 50er Jahren, dass er als seinen ersten Verstärker benutzt hatte.
Es ging los mit den ersten Geschichten aus den 50er Jahren - Rock´n´Roll mit Buddy Holly oder Little Richard. Achim berichtete von seinen ersten Gehversuchen als Musiker. Stationen über den "Starclub" in Hamburg, eine Tournee mit den Rolling Stones und den Everly Brothers in England am Anfang der 60er Jahre. Es folgt die BRAVO Blitztournee zusammen mit den Beatles. Stationen über die Rattles, der Bundeswehrzeit, bei der Gruppe Wonderland, experimentelle Musik unter Benutzung von Bewußtsein erweiternde Substanzen und schließlich seine Zeit, in der er die Shantys entdeckte und die Rhythmen der Rockmusik darunter legte. Dann folgte die Zeit, in der er Lyrik bekannter und weniger bekannter Poeten, Dichter und Denker vertonte.
Alles kurzweilig und mit einer heiteren Miene vorgetragen. Toll einmal einen Song wie "Moskow" aus seiner Zeit bei Wonderland zu hören, der damals in der DDR verboten war. Ich musste oft an meine eigene Jugendzeit denken. Auch wenn Achim 15 Jahre älter ist, so wirkte manches doch für mich identisch oder mindestens ähnlich.
Kurz vor der Pause kamen 2 zusätzliche und wunderbare Musiker auf die Bühne.
Pete Sage (Violine, Gitarre, Gesang, Schlaginstrumente) und
Berry Sarluis (
Akkordeon, Keyboard, Gesang).
Ich meinte irische Folklore und französische
Chansons zu hören, aber auch einen Song im arabischen Stil- "
Belsazar"- dazu ein
Potpourri mit
Shantys. Alles in allem totale Begeisterung im Theatersaal. Viele Perlen wurden
präsentiert, auch wenn mir nicht alle Songs bekannt waren, da ich seine Epoche der Ende 80er bis Ende 90
er Jahre nicht verfolgte. Meine Perlen waren "
Drunken Sailor", "
Hambuger Veermaster", "Sah ein
Knab ein
Rößlein...", "Sophie mein Henkersmädel" (für mich genial - aber nicht
jedermann Geschmack), "Herr von
Ribbeck...", "
Kuddel daddel du", "Steaks und Bier und Zigaretten", "Der Spieler", "Der blonde Hans" und "
Aloha heja he". Um 23.30 h war das hervorragende Konzert zu Ende. Ein Dankeschön an drei wundervolle Musiker, die uns einen unvergessenen Abend bereitet haben.