Dortmund. Jahrzehnte lang hat sie das Bild von Dortmund geprägt: Maria Schmidt, die grauhaarige Dame mit dem „Jesus rettet“-Schild, ist tot. Am Montag (18. April 2011) starb die ehemalige Lehrerin für Religion, Deutsch und Kunsterziehung im Alter von 81 Jahren.
Die streng gläubige Christin, die zuletzt in der Nordstraße gewohnt hat, zog bei Wind und Wetter durch die Fußgängerzone von Dortmund – nie über Regen und Kälte klagend, immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Kaum ein Passant kam auf dem Westenhellweg an ihr, ihren Info-Broschüren und ihrem großen blauen Schild vorbei. Sie sprach die Leute direkt und offen an, um mit ihnen über Jesus und die Bibel zu sprechen. „Ich kann nur informieren“, sagte sie einmal. „Aber bekehren kann ich nicht.“
Bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder „Wer kennt wen“ hatte Maria Schmidt als stadtbekannte Erscheinung sogar eigen Fanclubs.
Trotz ihrer Scheu vor der Presse erklärte sie sich vor ein paar Jahren für ein Gespräch mit den zwei Schüler-Redakteurinnen Steffi Libert und Lynn Meyer (ZEUS) bereit. Darin verriet die Protestantin: Aus der Kirche sei sie schon längst ausgetreten. Stattdessen gehöre sie einer Freien Evangelischen Gemeinde an. Einer der Gründe für den Austritt: „Einmal, als ich in der Kirche war, fiel nicht einmal der Name Jesus. Es wurde nur über Natur gesprochen.“
Zum Glauben gefunden habe Maria Schmidt, die im Jahr 1930 geboren wurden, erst 1961 – nach dem tragischen Unfalltod ihrer religiösen Eltern. Damals fiel ihr Entschluss, ihr Leben neu zu beginnen und von nun an nach der Bibel zu leben.
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