Viele großartige Künstler seiner Generation sind schon lange verstorben. Er darf seinen70. Geburtstag feiern und hat der Musikwelt immer noch etwas zu bieten. Vermutlich aber nicht der HipHop und Rap Generation.
Was sollte die Folkmusik und die Rockmusik ohne ihn, seinen Stil prägenden Einfluss und seine Texte machen?
Robert Allen Zimmerman wurde am 24.5.1941 in Duluth (Minnesota) in einer jüdischen Familie geboren. Seine Begeisterung für die Musik (dem aufkommenden Rock´n´Roll) begann schon sehr früh. Während seine Altersgenossen noch Fahrrad fuhren, sehnte sich der junge Robert Allen nach Lederjacken und Motorräder. Er wohnte mit seiner Familie inzwischen in Hibbing und graste die Plattenläden nach den neuesten Singles von Chuck Berry, Jimmy Reed und Hank Williams ab. 1959 zieht der 18 Jährige nach seiner High School nach Minneapolis. Er will dort studieren, verbringt aber die meiste Zeit im Künstlerviertel Dinkytown und legt sich den Künstlernamen Bob Dylan zu - in Anlehnung an den Waliser Poeten Dylan Thomas. So um die 1960 kommt Bob nach NewYork. Er besucht mehrfach sein Idol Woody Guthrie im Krankenhaus, der an einer Nervenerkrankung leidet. In den Folkclubs von Greenwich Village absolviert er die ersten Auftritte. Im Sommer 1961 steht Bob zum ersten Mal in einem Studio. Er spielt Mundharmonika bei dem Titelsong des Harry Belafonte Albums "Midnight Special". 1963 lernt er die Folkikone Joan Baez kennen. Seinen Durchbruch macht er mit seinem 3. Album "The Time they are a-changin´". Es herrscht politisch der sogenannte "Kalte Krieg" zwischen den politischen Blöcken. Er wird ein politisches Sprachrohr in der Folk- und Musikszene - ein Revoluzzer. Musikalisch revoltiert er 1965, als er anfängt mit der elektrischen Gitarre Musik zu machen. Das schlägt ein - die einen sind entsetzt und die anderen freut es. 1966 erscheint, das bis heute meisterhafte Werk "Blonde on Blonde". Als das legendäre Woodstock Festival 1969 stattfindet, sucht er das Weite. Er wohnt in der Nähe, aber die Hippies interessieren ihn nicht. Bob macht in seinem Leben viele Höhen und Tiefen durch. Ein Motorradunfall wirft in lange zurück. Es folgen Alkohol- und Eheprobleme. Er irritiert seine Fans mit schlechten Produktionen, aber auch mit seiner Hinwendung zum Christentum.
Es folgen gute Konzerte und schlechte Konzerte. Aber seine Texte in der Musik suchen ihres Gleichen und sind vielleicht noch zu vergleichen mit dem Text- und Musikduo John Lennon und Paul McCartney von den Beatles.
Seine Hits werden von vielen Musikern gecovert, wie z.B.: "All along the watchtower" von Jimi Hendrix und später Neil Young, "Blowin´ in the wind" von Peter, Paul & Mary und auch von Joan Baez, "Masters of the war" von Pearl Jam, "Mighty Quinn" und "Father of Day, Father of Night" von Manfred Mann, "Knockin´on heaven´s door" von Gun N´Roses, "Mr. Tambourine Man" von den Byrds, "The Time they are a-changin´" von Blackmores Night und "It´s all over now Baby Blue" von den Them. Sicherlich habe ich Bob Dylan selbst erst später entdeckt. Anfang der 80er Jahre erlebte ich ihn zusammen mit Joan Baez und Santana in einem OpenAir im Müngersdorfer Stadion. In den letzten Jahren sind mir seine Songs ans Herz gewachsen, aber wenn er nicht unbedingt eine begnadigte Stimme hat. Aber er ist immer noch genial. Eigentlich fehlt ihm noch der Friedens Nobel Preis für die Literatur.
Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag.
Quelle: stellenweise "Eclipsed" Juni 2011
Quelle: stellenweise "Eclipsed" Juni 2011