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Dienstag, 10. Dezember 2024

Heinrich von Zütphen, Märtyrer


Heinrich von Zütphen, Märtyrer 

Gemälde in Ansgarii Kirche, Bremen
Er wurde um 1488 geboren, studierte später als Augustinermönch in Wittenberg und predigte als Prior des Klosters in Antwerpen, bis ihn die Inqisition (1522) daran hinderte. Vorher war er Prior in Dordrecht, aber die Einführung der Reformation misslang. Bis Ende 1521 weilte er wieder in Wittenberg, dann ging es nach Antwerpen. Während einer Predigt wurde er gefangen genommen, konnte aber fliehen. Auf der Flucht kam er nach Bremen und half durch seine Predigten die Reformation in der Stadt einzuführen. Im Jahre 1524 wurde er nach Meldorf berufen und legte im Oktober seine Ordenskleider ab. Vor 500 Jahren, am 10.12.1524, wurde er nach entsetzlichen Misshandlungen in der Stadt Heide (Holstein) verbrannt. Augustinus Torneborch beschloss mit anderen kath. Mönchen von Zütphen ermorden zu lassen. Er besorgte trunkende Menschen, die diese grausame Tat begangen.  

Auf dem Friedhof in Heide steht ein Denkmal für Heinrich von Zütphen.


Freitag, 18. Oktober 2024

Edikt von Nantes

Aufhebung des Edikt von Nantes am 18.10.1685


Heinrich IV. und das Edikt von Nantes (1598)



Vier Jahre nach der Bartholomäusnacht sehen sich Katharina und Heinrich III. genötigt, dem maßlosen Blutvergießen Einhalt zu gebieten. Doch die jüngeren Guise gründeten 1576 im Einvernehmen mit Philipp von Spanien und dem Papst die Heilige Liga zur Vernichtung der Reformierten (Evangelischen). Damit die Liga sich nicht gegen ihn richten kann, stellt sich der König selbst an die Spitze. Als ihm jedoch Herzog Henri de Guise zu mächtig erscheint, lässt der König ihn ermorden. Ein Jahr später erliegt er selbst dem Dolch eines Mönchs. Da Heinrich III. von Valois keine Kinder hat, empfiehlt er sterbend den Bourbonen Heinrich von Navarra zu seinem Nachfolger. Doch die Liga und Paris anerkennen den Calvinisten (ev. Richtung) nicht.  Da er Paris nicht zu erobern vermag und die große Mehrheit des Volkes keinen evangelischen Fürsten wünscht, opfert er zum Wohl des Landes (und der Calvinisten) sein Bekenntnis und wird formell katholisch. 1594 öffnet ihm Paris seine Tore, die Liga löst sich auf. 
1598 erlässt Heinrich IV. das Toleranzedikt von Nantes. Es gestattet den Calvinsitzen in einzelnen Städten - besonders im Süden - die freie Ausübung ihres Glaubens und weitgehende bürgerliche Gleichberechtigung. Frankreich ist damit das erste Land mit religiöser Toleranz ohne die Einschränkung. Die Calvinisten erhalten als Pfand noch 100 befestigte Städte, und sie dürfen ein eigenes Heer behalten. So bilden die Hugenotten (französische Bezeichnung der Evangelischen)  auch legal einen Staat im Staate.

Kardinal Richelieu, der 1624 - 1642 für Ludwig XIII. die Staatsleitung ausübt, betreibt mit Erfolg die Stärkung der königlichen Zentralgewalt und die Erhebung Frankreichs zur ersten Macht Europas. Schritt für Schritt raubt df in wiederholten Kämpfen den Hugenotten ihre Festungen samt der Flotte. Im Gnadenedikt von Nimes (1629) gewährt er ihnen jedoch weiterhin Glaubensfreiheit. 

L`Eglise du desert - die Wüstenkirche

Erst Louis XIV., der "Sonnenkönig", macht der Glaubensfreiheit ein Ende  durch die Aufhebung des Edikts von Nantes (1685). Damit ist Frankreich offiziell wieder ein rekatholisierter Staat. "Ein König, ein Gestz, ein Glaube!". Die reformierten Kirchen werden geschleift, alle öffentlichen oder geheimen Gottesdienste strengstens verboten. Die reformierten Pfarrer haben innerhalb von 14 Tagen das Land zu verlassen, alle übrigen Protestanten müssen in Frankreich bleiben. Dennoch fliehen 300000 Calvinisten - v.a. Gebildete und gewerbliche Unternehmer - in die Schweiz, nach Holland, England, Hessen, Brandenburg, ja selbst nach Amerika und Südafrika. Wem die Auswanderung misslingt, der endet durch Hinrichtung oder auf den Galeeren. Durch Flucht und Vernichtung verliert Frankreich über eine Million seiner Einwohner, das sind etwa 1/12 der Bevölkerung; es ist der größte Teil seiner Elite. 

Doch der evangelische Glaube lebt in Frankreich im Untergrund weiter. Es bildet sich die "Wüstenkirche". In den dünn besiedelten Cevennen sammeln sich die Entronnen. Sie hausen in Wäldern und scharen sich um inspirierte Prediger. Die Camisarden (Bauern) erheben sich unter Jean Cavalier und liefern den Regierungstruppen 1702-1705 einen erbitterten Guerillakrieg. 

(aus: 2000 Jahre Kirchengeschichte - Band 3, Armin Sierszyn)

Sonntag, 13. Oktober 2024

Toleranzpatent in Österreich

Toleranzpatent in Österreich 1781

Vor 243 Jahren, am 13.10.1781, wurde im Rahmen von Reformen durch Kaiser Joseph II. auch das erste sogenannte "Toleranzpatent" erlassen. Den österreichischen Protestanten wurde erstmals nach 200 Jahren gestattet, sich zu Gottesdiensten und zum Beten zu treffen. Die Benachteiligungen waren damit noch nicht beendet, aber es war ein erster Schritt. Erst durch das "Protestantengesetz" von 1961 wurden alle notwendigen Freiheiten gewährt. 

(aus: Neukirchener Kalender vom 13.10.2024)

Die Gegenreformation der Katholiken hatte die Evangelischen in Österreich Jahrhunderte lang verfolgt, getötet und vertrieben im Namen Jesu. Wobei unser HERR JESUS dafür nie eine Legimitation gibt. Ich möchte nur an die verfolgten Salzburger erinnern, die zu großen Teilen später in Preußen Unterschlupf fanden. 

Sonntag, 15. September 2024

Alfred Delp, Christ und Widerständler

Alfred Delp (15.09.1907 - 2.2.1945)

Er wurde vor 117 Jahren geboren und war einer der mutigsten Zeugen Christi im 20. Jahrhundert. Er war im Widerstand des Kreisauer Kreises aktiv. "Solange der Mensch menschenunwürdig und unmenschlich leben muss, solange wird er den Verhältnissen erliegen und weder beten noch denken. Es braucht eine gründliche Änderung der Zustände des Lebens", verteidigte sich der Jesuitenpater. Er wurde als Christ und Widerständler erhängt.
Foto um 1940; (R) Ullstein

So die Notiz heute im Neukirchener Kalender.

Alfred Delp war der älteste Sohn aus einer Familie mit 6 Kindern. Die Eltern hießen Johann Adam Friedrich Delp und Maria, eine geborene Bernauer. Alfred wurde 2 Tage nach seiner Geburt in der Jesuitenkirche in Mannheim getauft. Aus wirtschaftlichen Gründen lebte die Familie bei den evangelischen Eltern des Vaters. Obwohl katholisch getauft wurde er später ev. konfirmiert. Nach einem Streit mit dem ev. Pfarrer wurde er dann später auch kath. gefirmt. In der Familie war die Glaubensausrichtung ein Dauerkonflikt. Viele Jahre später, schon im Gefängnis kommt es zu der Aussage bei ihm "Wenn die Kirchen der Menschheit noch einmal das Bild einer zankenden Christenheit zumuten, sind sie abgeschrieben". In der Tat ist dieser traurige Zustand bis heute zu beklagen. Ich selbst habe gute Gründe evangelisch zu sein. Das lässt sich auch biblisch untermauern. Aber wer letztendlich bei JESUS im Himmel ist, dass entscheidet JESUS im Blick auf unser Herz. Ich kann aus biblischen Gründen Abstand zu einer Kirche nehmen, aber sollte barmherzig mit den Menschen umgehen. So weit. 

Nach seinem Abitur trat Alfred Delp 1926 dem Jesuitenorden bei. Während seines Studiums war Karl Rahner sein Lateinlehrer. Als Erzieher und Lehrer wirkte Delp später am Kolleg St. Blasien, das im Schwarzwald liegt. Ab 1939 wirkte er als Seelsorger in der Pfarrei Heilig Blut in München. Er wurde auch Mitarbeiter der Zeitschrift "Stimmen der Zeit", die aber ab Juni 1941 verboten wurde. Von 1942 an arbeitete er im Kreisauer Kreis unter Helmuth James Graf von Moltke mit. Es sollte ein Modell entwickelt werden für die Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Kath. Kirche war da planerisch vorreitend im Hinblick auf die kath. Soziallehre. 
Nach dem Scheitern des Attentats am 20. Juli 1944 wurde auch Delp verhaftet. Von der Vorbereitung des Attentats wurde er im Prozess zwar freigesprochen, doch sein Wirken als Jesuit und die Verbindung zum Kreisauer Kreis  genügten, um ihn zum Tode zu verurteilen. Am 2.2.1945 wurde das Urteil in Plötzensee durch erhängen vollstreckt. 



Sonntag, 8. September 2024

Elisabeth von Thadden

Elisabeth von Thadden (29.7.1890 - 8.9.1944)

Der Neukirchener Kalender schreibt heute nur kurz über Elisabeth von Thadden: auf Schloss Wieblingen leitete Sie ein nobles Erziehungsheim für Mädchen, dass sie auch jüdischen Mädchen öffnete. Ihre Freundschaft zu anderen jüdischen Menschen ließ sie sich nicht verbieten. Nach einer Feier wurde sie verraten, kam in Haft, wurde gefoltert und zum Tode verurteilt. Kurz vorher schrieb sie: "Ich gehe aus dieser räumlich-zeitlichen Welt zum Vater, dessen Kind und Erbe ich bin! In die Heimat ver Liebe." Sie wurde vor 80 Jahren hingerichtet. 


Sie kam aus einem Adelsgeschlecht in Ostpreußen. Sie verlebte ihre Internatsjahre in Baden-Baden und Reifenstein. Nach dem Tode der Mutter kehrte die erst 19jährige zurück auf das Gut Trieglaff. Sie führte dort 10 Jahre lang das Haus für ihren Vater und versorgte die jüngeren Geschwister. Als ihr Vater wieder heiratete zog sie nach Berlin. Im April 1921 übernahm sie als Erziehungsleiterin eine Stelle im Kinderdorf Heuberg auf der schwäbischen Alb. Später gründete sie ein Landerziehungsheim und nutzte das leerstehenden Schloss Wieblingen. Gemeinsam mit Pfarrer Hermann Maas aus Heidelberg unterstützte sie Juden zur Emigration ins Ausland. In der Zeit von 1939 und 1941 wurde ihre Arbeit von der Gestapo untersagt und es kam zu ersten Verhören.

Ab September 1941 arbeitete sie im Vorstand des deutschen Roten Kreuzes. 1943 floh Thadden nach Frankreich in die Stadt Meaux, nachdem in Berlin der ihr nahestehende Solf-Kreis beobachtet wurde und es zu ersten Verhaftungen durch die Gestapo kam. Aber am 13. Januar 1944 wurde sie in Meaux aufgespürt und verhaftet. Roland Freisler verurteilte sie zum Tode und Sie wurde in Plötzensee enthauptet.

Dienstag, 3. September 2024

Treuer Ungehorsam - Wang Yi (Pastor)

 Treuer Ungehorsam - Wang Yi (Pastor)

Dieses Buch hat mir meine Frau vor ein paar Wochen zum Lesen mitgebracht. Es hat ein wenig gedauert bis ich die ersten Seiten gelesen hatte.....
Ich habe jetzt die ersten 70 Seiten gelesen. Die chinesische Kultur ist so ganz anders, wie unsere europäische Kultur. Die Namen fallen mir schwer zu behalten. Aber die Masse der Menschen aus nicht registrierten Haus- und Untergrundkirchen in China sind zu 80%, wenn nicht gar mehr, evangelische Christen. Christen von Kirchen, die die Aussagen der Bibel Ernst nehmen und ihnen glauben. Im Gegensatz zu unserer evangelischen Landeskirche - wo große Teile eher an die Hure Babylon denken lassen. 

Drei Aussagen sind mir jetzt schon wichtig:
1) Die Regierung hat kein Recht, sich in den Glauben ihrer Bürger oder in die Lehren, geistlichen Berufungen, Gottesdienste und Predigten der Kirche einzumischen. 
2) Wir akzeptieren keine Einmischung in die Religionsfreiheit durch das Büro für religiöse Angelegenheiten einer atheistischen politischen Partei. (In der Tat, es ist eine Religionsfreiheit in China verankert, die Buddhisten, dem Islam und dem Christlichen Glauben Freiheit des Glaubens gibt. Die Christen werden oft gezwungen sich registrieren zu lassen - d.h. sie würden dann automatisch zur Drei-Selbst-Kirche gehören, die aber vom Staat kontrolliert wird). 
3) Menschen können in Ketten gelegt werden, aber das Evangelium kann nicht gebunden werden (2. Tim 2,9); die Diener können getötet werden, aber unser HERR ist bereits auferstanden. 

In der Tat wurden am 9.12.2018 Wang Yi und seine Frau verhaftet. Insgesamt wurden 100 Personen verhaftet und die Early Rain Kirche verboten und viele Dinge beschlagnahmt. Fast ein Jahr später wurde Pastor Wang Yi für 9 Jahre verurteilt und weiter inhaftiert, da er angeblich einen Umsturz plane. 

Wenn ich an die Aussagen 1 und 2 denke, dann denke ich automatisch an die Zeit von Corona von April 2020 bis in den Herbst 2022. Meine FeG in Lüdenscheid hat z.B. auf Druck des Staates und aus übertriebener Angst und Fürsorge über ein Jahr kein Abendmahl gereicht. Wem hat sie damit mehr gehorcht? Dem Staat oder JESUS, unserem HERRN? 
Natürlich war es in dieser Zeit auch sehr schwierig die Aussagen der Regierungsseite und der Medien (ARD und ZDF besonders) zu überprüfen. Gesundheitsminister Lauterbach glänzte oft mit Übertreibungen, die nie in Erfüllung gingen. Ich bin dankbar, dass meine Frau und ich JESUS mehr gehorchen konnten, als dem Staat.  Wir haben daraufhin unsere FeG verlassen und feiern seit dem im Freundeskreis das Abendmahl. Wer weiß was noch kommt?
Eine weitere Konsequenz für uns ist, dass wir uns keine Nachrichten und politische Magazine  mehr von ARD und ZDF anschauen werden. Eine Neutralität oder kritische Berichterstattung gegen über der Regierung ist nicht mehr gewährt. 
Wir haben in Deutschland auch Rede-, Versammlungs- und Religionsfreiheit. Aber diese sind schon wegen eines Grippevirus bei uns eingeschränkt worden. 

Freitag, 28. Juni 2024

Irenäus, Kirchenvater

Irenäus von Lyon, Kirchenvater und Märtyrer

Sein Gedenktag ist der 28. Juni, wie auch immer das zu stande gekommen ist? Als Todesjahr gibt es auch unterschiedliche Angaben.  200 und 202 n. Chr. werden angegeben. Um 135 ist er in Izmir, dem damaligen Smyrna geboren worden. 

Er kam aus einer griechischen Familie, die den christlichen Glauben auslebten. Er wurde zum Schüler von Polykarp von Smyrna, einem Kirchenvater. Als junger Mann arbeitete er in Lyon. Erst später trat er als Presbyter einer griechischen christlichen Gemeinde in Erscheinung. Während einer Abwesenheit von ihm, kam es zu einer Christenverfolgung, bei der viele den Tod fanden. Er selbst wurde später um 177 oder 178 zum Bischof der Gemeinde ernannt.




In seiner Zeit gab es eine große Auseinandersetzung mit der Gnosis, die auch in die Gemeinde eindringen wollte. Um 180 schrieb er 5 Bücher, um diese Auseinandersetzung und dem Abwehren von Irrlehren, die die Gemeinde zerstören würden. 

Die einzigen Schriften, die er damals anerkannte waren die Bücher des Alten Testaments. Der Kanon des Neuen Testaments war ja noch nicht geklärt, bzw. in der Entstehung begriffen. Aber für ihn war Jesus Christus schon der höchste Punkt der Heilsgeschichte. Er sah ihn als seinen Erlöser.

Ob er wirklich als Märtyrer starb, da gehen die Erkenntnisse auch auseinander.

Dienstag, 23. April 2024

Georg Winkler, Reformation

Ich lese gerade in einer Biografie über Martin Luther. Bewegend und interessant. Da stolpere ich über den Namen Georg Winkler, ein Freund von Martin Luther.

Im April 1527 wurde der Pastor aus Halle ermordet. Er wurde in Bischofswerda/Lausitz geboren, aber es gibt keine weiteren Daten dazu. Das Todesdatum wird mit dem 23. April 1527 angeben, irgendwo im Spessart.

Der Erzbischof Albrecht von Mainz holte ihn 1523 an die Stiftskirche nach Halle. Das war katholisch geprägt. Wann genau Georg Winkler (Winckler) die Lehren Luthers annahm, bleibt ungewiss. Aber er predigte unverdrossen evangelisch und er begann in der Gemeinde das Abendmahl in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) auszuteilen. 

Er wurde nach Mainz beordert zum Erzbischof um seine Vorgehensweise zu rechtfertigen. Auf dem Rückweg wurde er ermordet. Ob der Erzbischof Albrecht  von Mainz den Auftrag dazu gab ist historisch umstritten. Kanoikus Hoffmann soll den Mord begangen haben. Hoffmann war anfangs ein Mitgeistlicher von Winkler in Halle gewesen.

Martin Luther schrieb damals einen Trostbrief an die Gemeinde von Winkler in Halle. Titel: "seine Tröstung an die Christen zu Halle über Herrn Georgen, ihres Predigers, Tod."


Donnerstag, 22. Februar 2024

Polykarp von Smyrna

Bei allen christlichen Kirchen gilt der 23. Februar als Gedenktag von Polykarp von Smyrna, einem Kirchenvater. Die Geschichtsschreibung ist etwas unsicher. Er soll um 69 n. Chr. geboren worden sein und stirbt den Märtyrertod um 155 n. Chr. in Smyrna, heute Izmir. Gesichert ist sein Alter mit mind. 86 Jahren. 

Berichte von Irenäus, Ignatius von Antiochien und Papias von Hierapolis über ihn sind erhalten geblieben. 


Das Kirchengeschichtsbuch von Armin Sierszyn berichtet in Band 1 ab Seite 20 bis 22: Polykarp stirbt den Feuertod. "Ein anschauliches Beispiel bietet das Martyrium des Bischofs Polykarp von Smyrna in Kleinasien im Jahre 155. Irenäus nennt ihn einen Schüler des Johannes (Jünger Jesu). Nachdem der junge Christ Germanicus in der Zirkusarena von Smyrna mit den wilden Tieren gekämpft hat, erklärt der Zirkusleiter die Spiele für geschlossen. Doch der aufgebrachte Pöbel schreit: Man suche den Bischof Polykarp, auch ihn wollen wir sehen! Freunde haben inzwischen den 90jährigen Bischof auf einem Landgut versteckt. Polykarp gibt sich ganz dem Gebet für die Gemeinde hin. Schon drei tage vor seiner Gefangennahme hatte er eine Vision. Et sah, wie sein eigenes Kopfkissen in Flammen aufging, Zu seinen Freunden sagte er: "Ich muss lebendig verbrannt werden." Als ihn die Häscher entdecken, erschrickt Polykarp nicht. Im Gegenteil, sein Gesicht erstrahlt. Er bittet die Verfolger um eine Stunde Aufschub zum Gebet und offeriert seinen Feinden ein kleines Mahl. Die Stunde wird ihm gewährt. Dann schleppen ihn die Verfolger vor den Statthalter. Das schaulustige Volk wartet bereits auf den vollbesetzten Plätzen." Soweit erst einmal. 

Es ist überliefert, dass die Flammen vom Scheiterhaufen in dem er steht, ihm nichts anhaben. Ähnlich dem biblischen Text im Buch Daniel "Die drei Freunde im Feuerofen" (Daniel Kapitel 3). Der Scharfrichter ersticht ihn später mit einem Dolch. 


Donnerstag, 1. Februar 2024

Ignatius von Antiochien, Kirchenvater

Heute soll es einmal um den Kirchenvater Ignatius von Antiochien gehen. Der 1. Februar ist ihm als Gedenktag seines Todes gestiftet worden. Aber auch da gehen die Termine in der Christenheit weit auseinander.

Gerade in der frühen Christenheit und auch in dem späteren Mittelalter sind viele Daten nicht klar dokumentiert worden. Die Geschichtsschreibung weißt große Lücken auf. Der heutige, uns dokumentierte Kalender, ist zwischenzeitlich öfters korrigiert worden. 

Von daher möchte ich nicht spekulieren über den Zeitrahmen seines Lebens. An anderer Stelle habe ich auch schon auf die 4 Kirchengeschichtsbücher von Armin Sierszyn hingewiesen. Das will ich in diesem Falle wieder tun und zitiere wörtlich:

Ignatius ist gemäß Euseb der zweite Bischof von Antiochien und stirbt um 110 als Märtyrer unter Kaiser Trajan in Rom. Auf dem Landweg über Kleinasien wird er von 10 Soldaten nach Rom transportiert. Er ist bereits zum Tode verurteilt. In Rom soll er anläßlich einer Tierhetze dem lüsternen Volk als Schauspiel herhalten. Auf diesem düsteren Transport diktiert er sieben Briefe mit Mahn- und Lehrworten. Vier davon werden in Smyrna geschrieben. Es sind dies die Briefe an die Gemeinden in Ephesus, Magnesia, Tralles und Rom; drei verfaßt er in Troas, nämlich für Philadelphia und  Smyrna sowie für den Bischof Polykarp. 

Ignatius ist - wie sein Name sagt - ein vom Feuer durchglühter Mann. Aus seinen Briefen spricht die Sorge um die von Irrlehren bedrohten Gemeinden. Er ermahnt die Gemeinden, sich eng an den Bischof anzuschließen. Seine Briefe geben uns Einblick ins geistliche Leben im syro-phönizischen Raum mit der Zentrale Antiochia. Ignatius als Bischof dieser wichtigen Gemeinde ist ein Bindeglied zwischen den apostolischen Gemeinden und der frühkatholischen Theologie. 


So weit das Zitat. Im allgemeinen sehe ich die katholische Kirche mit ihren unbiblischen Lehren sehr kritisch. Aber das ist zur Zeit der Kirchenväter so noch nicht gewesen. Der Hauptkampf gegen Irrlehre in der Gemeinde, war der Kampf gegen die Gnosis. Aber so kam es auch schon zu der ersten Fehlentwicklung über die Machtentfaltung des Bischofsamtes. Obwohl es vermutlich um die Sorge und den Zusammenhalt der christlichen Gemeinden ging. "Wo der Bischof erscheint, da ist Gemeinde... wer ohne des Bischofs Wissen etwas tut, der ist vom Teufel". (Smyrna 8+9)

Heute, 2000 Jahre später, ist es nicht richtig damalige Entwicklungen zu kritisieren. Wir haben nicht gelebt in dieser Zeit, auch sind wir heute von der Aufklärungszeit geprägt und nehmen uns als Individuen ganz anders wahr. Wir haben viel mehr Freiheiten im Leben und Denken. Ich selbst bin vom Priestertum aller Gläubigen geprägt und mein Gewissen ist JESUS unterstellt - bei aller eigenen Fehlerhaftigkeit. Das Bischofsamt im heutigen kirchlichen Sinne spielt für mich keine Rolle. 

Sein Geburtsdatum soll um 35 n. Chr. liegen. Seine 7 Briefe sind in deutscher Übersetzung in der Universität "Bibliothek der Kirchenväter" in Fribourg (Schweiz) zu finden.

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Thorner Blutgericht 1724

Das Thorner Blutgericht

Thorn war eine Stadt in Polen (polnisch preußen), die seit 1557 zu großen Teilen evangelisch war. Es lag eine lutherische Prägung vor. Später kam es dann durch die Jesuiten zu einer Gegenreformation. Am 9.12.1724 kam es zu Ausschreitungen gegen das ansässige Jesuitenkloster. Da lassen sich im Netz viele Hintergründe finden. Warum im ev. Namenskalender der 7. Dezember der Gedenktag ist, lässt sich von mir nicht klären.

Am 9. Dezember wurde Johann Gottfried Rösner, der Bürgermeister von Thorn und 9 weitere Bürger hingerichtet. Es gab das Angebot wieder Katholisch zu werden,  um der Hinrichtung zu entgehen. Dankend wurde das abgelehnt. "Jesus gehört mein Herz und ihr könnt gerne meinen Kopf haben", so ein Ausspruch. So wurden den Verurteilten erst mit dem Schwert die Hände abgehauen und später der Kopf.

Europaweit kam es zu politischen Protesten. Im späteren Verlauf kam es zur Teilung Polens.

Donnerstag, 24. August 2023

Tomahawk und Kreuz - G.M. Schmutterer

Die Indianernationen Nordamerikas haben mich immer wieder fasziniert. Schon früh hatte ich bemerkt, dass in vielen Filmproduktionen der 30er bis 60er Jahre, die Indianer schlecht wegkamen.   Weißer = gut und Roter = schlecht, das war eine einfache und gängige Formel. 

Natürlich haben wir als "weiße" Nation ihnen das Land geraubt, sie mit Krankheiten und dem Alkohol kaputtgemacht und Verträge oft genug wegen unserem eigenen Vorteil, gebrochen. 

Ich war vor einigen Jahren mal im Norden von Montana unterwegs bei den Blackfeet. Trostlos, sehr trostlos. Mittags schon an der Flasche und am Betteln. Einen ähnlichen Blickwinkel erlebte ich in den 90er Jahren in Fairbanks.   

Aber nicht alle "Weiße" Menschen und Siedler waren ihnen gegenüber schlecht eingestellt. Die US-amerikanische Nation hat da noch viel aufzuarbeiten und wieder gut zu machen.    

Im Moment lese ich in einem Buch von Gerhard Martin Schmutterer "Tomahawk und Kreuz" . Das Buch berichtet differenzierter. Das Buch ist bereits 1987 erschienen und nur noch antiquarisch zu erhalten. In dem Buch geht es um die beiden deutschen christlichen Missionare Moritz Bräuninger und Johann Jakob Schmidt aus dem Frankenland. Ihr Weg beginnt in St. Louis und führt ins Nebraska Territory (heutige Montana und Wyoming) zu den Blackfoot und Cheyenne. 

Die Indianer werden als freundlich, edel und gutaussehend beschrieben. Der Haß gegenüber dem "weißen" Mann ist noch nicht vorhanden. Auf der Schiffstour, den Missouri hoch bis in Richtung Quelle, wirken eher die "weißen" Begleiter der beiden Missionare abstoßend, gewalttätig und ethisch fragwürdig. Erst später wird den beiden Missionaren deutlich, dass auch die Indianer hassen können. Das bezieht sich auf die Kämpfe untereinander. Die rohe Gewalt ist abschreckend bis verstörend.    
Es wird in dem Buch der Zeitraum von 1858 bis 1866 beschrieben. Der beginnende Sezessionskrieg 1861 prägte den Blick auf die Indianernationen neu.  
Moritz Bräuninger wird später ermordet und seine Leiche nie gefunden.  

Dienstag, 8. August 2023

Jean Vallière - Glaubenszeuge

Jean Vallière, gestorben am 8.8.1523 in Paris, war ein Augustinermönch. 

In Meaux wurde er ein Schüler von Jacques Lefèvre d'Ètaples, der mit seiner Bibelübersetzung der Reformation in Frankreich die Tür öffnen wollte. Wegen "lutherische Häresie" angeklagt, wurde Jean Vallière vor 500 Jahren verbrannt vor der Kathedrale Notre-Dame, nachdem er gefoltert worden war. Vor der Hinrichtung wurde ihm noch die Zunge herausgerissen. Er war der erste von vielen Blutzeugen der reformatorischen Kirche in Frankreich. Diese reformatorische Kirche benannte sich hinterher in die Hugenotten um.

Geboren wurde Jean um 1483 in Falaise.

Mittwoch, 1. März 2023

Böhmisch-Mährische Brüderunität gegründet

Am 1.3.1457 wurde die Böhmisch-Mährische Brüderunität gegründet. Wegen diesem Datum muss man durchaus tiefer in der Kirchengeschichte graben.

Nach dem gewaltsamen Tod von Jan Hus, dem Reformator, auf dem Scheiterhaufen 1415 spalteten sich seine Anhänger in zwei Gruppen. Böhmen war katholisch geprägt und die Reformation wurde mit allen Mitteln bekämpft. Die Nachfolger Jesu ließen sich vom biblischen Urchristentum prägen. Unterschieden wurden sie in der Stränge, mit der sie es taten. Sie lehnten auch Eid und den Kriegsdienst ab.

Aber da die Katholische Kirche auch die staatliche Macht behalten wollte, kam es zu den Hussitenkriegen, den die Katholiken gewannen. 1457 erhielten die Brüder von König Georg von Podiebrat das Gut Kunvald (Kunwald) als Wohnsitz. Eine gewisse Verfolgung fand aber auch weiterhin statt. Ab 1609 gab es die Religionsfreiheit für die Brüder-Unität. Die Religionsfreiheit endete bereits 1620, da die Katholischen Truppen bei der "Schlacht um den weißen Berg" gewannen. Jetzt mussten die Brüder entweder zum kath. Glauben zurückfinden oder das Land verlassen.   

Im "Westfälischen Frieden" starb die Hoffnung (1648), das die vertrieben Brüder zurück in ihre Heimat kamen. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand eine Art "Erweckung". Die versprengten Brüder trafen sich wieder zum heimlichen Bibelstudium und Gebet. Der Wanderhändler Christian David kam zum Glauben und knüpfte einen Kontakt zum Graf von Zinzendorf. Die Brüder fanden dort auf dessen Gelände Unterschlupf und der Gründung der Unität in Herrnhut stand nichts mehr im Wege. So gingen ein Teil der Böhmischen Brüder in der Herrnhuter Unität auf.                                                 

Sonntag, 16. Oktober 2022

Thomas Cranmer (1489-1556)

Ich bin heute Morgen auf ein Gebet gestoßen, dass mir sehr gefallen hat. Es ist von Thomas Cranmer, einem anglikanischen Bischof. 

"Hoch gelobter HERR, der  Du die ganze heilige Schrift hast aufschreiben lassen uns zur Lehre: Verleihe, dass wir sie so hören, lesen, betrachten, lernen und uns zu eigen machen, dass wir durch die Geduld und den Trost Deines heiligen Wortes die selige Hoffnung auf das ewige Leben ergreifen und allezeit festhalten, das Du uns gegeben hast in unserem Retter JESUS CHRISTUS. Amen."


Wer war Thomas Cranmer? Geboren wurde er am 2. Juli 1489 in Aslockton, Nottinghamshire und verstarb am 21. März 1556 in Oxford auf dem Scheiterhaufen als Märtyrer. 

Er studierte in Cambridge und wurde 1523 promoviert zum Doktor der Theologie. Danach wurde er zum Professor ernannt. Am 30. März 1533 wurde er zum Erzbischof von Canterbury geweiht. Er erklärte die Ehe Heinrichs des VIII. für ungültig (was auch nicht richtig war) und zog sich den Zorn des  Vatikans zu. Der Bann für Heinrich den VIII. wurde erteilt. Heinrich der VIII löste sich von der Katholischen Kirche und in England entstand die eigenständige anglikanische Kirche. 

In den späteren Jahren kam Maria, die Katholische (Bloody Mary), eine Tochter Heinrichs des VIII. an die Macht. Sie unternahm sofort die Rekatholisierung Englands und der anglikanischen Kirche. Thomas Cranmer wurde am 8. September 1553 festgenommen und in den Tower von London gebracht. Aufgrund von Folterdrohungen widerrief er zunächst sein anglikanisches Bekenntnis. Später setzte die Reue bei ihm ein und er widerrief seine Aussage. Die Folge: am 21. März 1556 wurde er seines Amtes enthoben und der Tod auf dem Scheiterhaufen angeordnet. 

Nicholas Ridley und Hugh Latimer waren kurz vorher auch hingerichtet worden.  

Montag, 29. August 2022

Paul Schneider "Prediger von Buchenwald"

Heute vor 125 Jahren wurde Pfarrer Paul Schneider, später bekannt als „Prediger von Buchenwald“, im Hunsrück geboren.

Pauls Liebe zur Wahrheit hatte tiefe Wurzeln, bereits als junger Mann schrieb er einmal in sein Tagebuch: „So bleibt mir also nur, mein Leben ganz auf Gott, den Übervernünftigen und Wunderbaren, Allmächtigen und Grundgütigen zu legen. Von ihm will ich mir sagen lassen, was ich zu tun, wie ich zu leben habe; und auf alle eigene Maßstäbe verzichten. Herr Gott, zeige du mir mein Ziel, das Ziel meines Lebens und meiner Arbeit! Für dieses Ziel gilt es dann alle Kräfte einzusetzen, ihm dienstbar zu machen, und so manches jetzt so Dunkle muss dann licht werden. Diese befreiende Ausschau schenke mir, mein Gott und Vater!“

1935 beschrieb ein Bekannter eine Begegnung mit Schneider: „Auf dem Rückweg [von einem Ausflug] benutzte ich einen Augenblick, als wir allein waren, ihn inständig zu bitten, doch jedes Ärgernis zu meiden. Auf meine Bitten meinte er, er könne allerdings nur versprechen, sich nicht zu einem Martyrium zu drängen; wo immer aber er zu einem Zeugnis aufgerufen würde, könne er nicht anders als bezeugen, daß es auf Erden kein anderes Heil gebe als allein in Jesus Christ.“ (Im Gegensatz zum damals geläufigen „Heil Hitler“)

Paul Schneider kam ins KZ weil er sich weigerte die Ausweisung aus seiner Gemeinde zu akzeptieren. Er hätte die Möglichkeit gehabt dem zuzustimmen und somit frei zu kommen, doch er hat einen klaren Grund dies nicht zu tun: „Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert“ (Johannes 10,12.13)

Der gesundheitliche Zustand verschlechtert sich zunehmends. Walter Poller der Schreiber des Lagerarztes notiert: „Im Sommer 1939 bekam ich Paul Schneider zum erstenmal aus nächster Nähe zu Gesicht … welch ein Anblick! … Der Körper abgemagert zum Skelett, die Arme unförmig geschwollen, an den Handgelenken blaurote, grüne und blutige Einschnürungen … Wie war es möglich, daß dieser Mensch noch lebte?“

Am 3. Juli 1939 schreibt er einen letzten Brief an seine Frau: „Möchten wir nur auch lernen und reifen an dem, was uns aufgegeben wird, und überwinden.“ Am 18. Juli 1939 wird er durch eine Überdosis Strophanthin ermordet.

Seine Frau, die ihren toten Mann noch einmal sehen durfte bevor der Sarg versiegelt wurde, sagte: „Auf Pauls Gesicht lag der Friede und die Hoheit des Erlösten. Ich durfte Paul in diesem Augenblick mit den Augen des Glaubens sehen.“ Heute sagt sie dazu im Alter von 93 Jahren: „Er war dazu ausersehen, das Evangelium zu verkündigen zu Zeit und Unzeit. Und das ist seit damals mein Trost.“

Paul Schneider folgte kompromisslos dem Gekreuzigten nach. Bis zu seiner Hinrichtung stand Paul Schneider in seiner Zelle und predigte durch die Gitterstäbe hindurch die Worte des Lebens. Wem oder was folgen die Menschen heute nach?

Quelle: Jochen Klein

Sonntag, 14. August 2022

Georg Balthasar, Märtyrer

Georg Balthasar, war ein Bauer, aber auch Laienprediger in Böhmen. Ein Geburtsdatum ist  nicht bekannt. Er kann auch George Balthasare geschrieben werden oder auch Jirik Balthzar (tschechisch).

Der Neukirchener Kalender schreibt heute:

Georg Balthasar (t 14.08.1629): Im Mai 1629 wurden 22 Bauern vom Rat der Stadt Schlan in Böhmen inhaftiert. Man warf ihnen vor, in die "Ketzerei" zurückgefallen zu sein und sich gegenseitig das Abendmahl gereicht zu haben. Ihr Vorsteher, der Bauer Georg Balthasar, erklärte, seine Predigt sei nicht sein eigenes Werk, sondern das des Heiligen Geistes. Es gelang nicht, ihn zu den Anschauungen der römischen Kirche zurückzuführen. Am 10.08.1629 wurde er nach Prag gebracht. Er wurde vor 393 Jahren hingerichtet in Prag. 

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Ich bin meinem HERRN total dankbar, dass die römisch katholische Kirche keine politische Macht mehr hat. Ja, sie knechtet noch die Menschen, die in ihr gebunden sind und enthält ihnen die Rettungsmacht Jesu vor. Von Jesus wird zwar geredet, aber neben ihm werden Maria und die Heiligen angebetet. Viele Praktiken in der Kirche sind nicht Biblischen Ursprungs. Aber sie kann mich nicht mehr knechten. 

Im Zuge der geistlichen Not wegen Corona in den letzten zwei Jahren hatte meine bisherige FeG über ein Jahr lang kein Abendmahl mehr gereicht. Die Verantwortlichen haben die Gebote des Staates Ernster genommen, als die Weisungen Jesu in der Bibel.  Dafür haben wir heute morgen im kleinen Kreis von 7 Christen uns gegenseitig das Abendmahl gereicht. Deswegen ist Georg Balthasar damals als Märtyrer gestorben. 


Samstag, 30. Juli 2022

Robert Barnes, Märtyrer

Robert Barnes (auch: Antony Barnes) wurde 1495 bei King´s Lynn (Norfolk) geboren. Er starb am 30. Juli 1540 in London den Feuertod. 

Er studierte 1514 in Cambridge, 1523 in Löwen, kehrte nach Cambridge zurück und promovierte zum Doktor der Theologie. Er wurde Prior des Augustiner Konvents. 1526 musste er sich in London einem Häresieverfahren unterwerfen. Er hatte reformatorisch gepredigt. Woher diese neuen Gedankengänge kamen ist nicht überliefert. ER widerrief in diesem Verfahren und entging der Todesstrafe. Aber er wurde eingekerkert. 1528 konnte er nach Antwerpen fliehen. Wie war das möglich? 

Er kam nach Deutschland und lernte Martin Luther und Justus Jonas kennen. 1531 konnte er auf Einladung von Thomas Cromwell nach England zurückkehren. Er wurde Hofprediger unter Heinrich, dem VIII. Durch seine angestrebte Scheidung und einer Neuvermählung mit Anna von Kleve, ging der König auf Distanz zur Katholischen Kirche, die der Scheidung nicht zugestimmt hätte. Er suchte neue Allianzen zum Luthertum in Deutschland. 

1540 wurde er erneut in London angeklagt. Stephan Gardiner griff auch seine neu gewonnene Rechtfertigungslehre an. Ohne einen endgültigen Prozess und Urteil wurde er am 30. Juli 1540 verbrannt. Mit ihm starben zwei weitere Protestanten (William Jerome und Thomas Gerrard). 

Mittwoch, 22. Juni 2022

Toleranzedikt Friedrichs des Großen 1740

Die Hugenotten (evangelischer Glaube) wurden in Frankreich jahrelang unterdrückt und verfolgt. Zwischenzeitlich gab es das Toleranzedikt von Nantes, was ihnen etwas Schutz bot. Nach der Aufkündigung von Seiten der frz. Herrscher und der kath. Kirche wurden die Hugenotten wieder verfolgt. Es blieb nur die Flucht ins Ausland, um das nackte Leben zu retten. 

Friedrich der Große (Friedrich Wilhelm von Brandenburg) erließ auch ein Toleranzedikt, das "Edikt von Potsdam", um den Glaubensflüchtlingen Asyl zu gewähren. Ein Spruch von ihm hat vieles geprägt: "Jeder soll nach seiner Facon selig werden".

Schon  1671 hatte er sich  der verfolgten Juden in Österreich erbarmt, jetzt folgten mind. 20000 Hugenotten aus Frankreich.  Durch den 30 jährigen Krieg war auch Preußen und Brandenburg sehr zerstört worden. Der Aufbau war dringend nötig. Ab 1731 nahm er noch die Salzburger auf, die in Österreich durch die kath. Kirche verfolgt worden waren.

Der "alte Fritz" war seit 1740 König in Preußen und Markgraf von Brandenburg und somit einer der Kurfürsten des Heiligen römischen Reiches. Das "Edikt von Potsdam" ist aber bereits Ende 1685 verabschiedet worden. 


Sonntag, 12. Juni 2022

Isaac Le Febvre, Glaubenszeuge

Isaac (Isaak) Le Febvre wurde um 1648 in Cháteau-Chinon, Nivernais geboren. Er war Jurist und wirkte in Nevers. Er gehörte zu den Evangelischen (Hugenotten) in Frankreich, die unter den Schutz des Ediktes von Nantes fielen. Als 1685 das Edikt aufgehoben wurde und die Hugenotten für vogelfrei erklärt wurden, versuchte er zu fliehen. Er wurde aber verhaftet und zu  einer lebenslangen Galeerenstrafe verurteilt. Weil er für diese harte Sklavenarbeit zu schwach war, musste er in Marseille 15 Jahre in einem feuchten unterirdischen Gewölbe zubringen, bis er einsam starb. Das Todesdatum weicht ab: entweder 12.06. oder 13.06.1702. Heute ist sein Gedenktag. 

Paulus schrieb an Timotheus in 2. Timotheus (Kap. 3, Vers 12): "Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung erleiden".

Jesu Worte im Johannesevangelium (Kap. 15, Vers 20) bezeugen: "Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten."