Heinrich von Zütphen, Märtyrer
Gemälde in Ansgarii Kirche, Bremen |
Auf dem Friedhof in Heide steht ein Denkmal für Heinrich von Zütphen.
Manchmal denke ich an den Himmel. Ja ich möchte davon träumen. Wie wird das bei JESUS sein? Dann merke ich aber auch, ich bin nicht mehr von dieser Welt..... "Lasset uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt." (1. Joh. 4,19)
Gemälde in Ansgarii Kirche, Bremen |
Auf dem Friedhof in Heide steht ein Denkmal für Heinrich von Zütphen.
Elisabeth von Thadden (29.7.1890 - 8.9.1944)
Der Neukirchener Kalender schreibt heute nur kurz über Elisabeth von Thadden: auf Schloss Wieblingen leitete Sie ein nobles Erziehungsheim für Mädchen, dass sie auch jüdischen Mädchen öffnete. Ihre Freundschaft zu anderen jüdischen Menschen ließ sie sich nicht verbieten. Nach einer Feier wurde sie verraten, kam in Haft, wurde gefoltert und zum Tode verurteilt. Kurz vorher schrieb sie: "Ich gehe aus dieser räumlich-zeitlichen Welt zum Vater, dessen Kind und Erbe ich bin! In die Heimat ver Liebe." Sie wurde vor 80 Jahren hingerichtet.
Sie kam aus einem Adelsgeschlecht in Ostpreußen. Sie verlebte ihre Internatsjahre in Baden-Baden und Reifenstein. Nach dem Tode der Mutter kehrte die erst 19jährige zurück auf das Gut Trieglaff. Sie führte dort 10 Jahre lang das Haus für ihren Vater und versorgte die jüngeren Geschwister. Als ihr Vater wieder heiratete zog sie nach Berlin. Im April 1921 übernahm sie als Erziehungsleiterin eine Stelle im Kinderdorf Heuberg auf der schwäbischen Alb. Später gründete sie ein Landerziehungsheim und nutzte das leerstehenden Schloss Wieblingen. Gemeinsam mit Pfarrer Hermann Maas aus Heidelberg unterstützte sie Juden zur Emigration ins Ausland. In der Zeit von 1939 und 1941 wurde ihre Arbeit von der Gestapo untersagt und es kam zu ersten Verhören.
Ab September 1941 arbeitete sie im Vorstand des deutschen Roten Kreuzes. 1943 floh Thadden nach Frankreich in die Stadt Meaux, nachdem in Berlin der ihr nahestehende Solf-Kreis beobachtet wurde und es zu ersten Verhaftungen durch die Gestapo kam. Aber am 13. Januar 1944 wurde sie in Meaux aufgespürt und verhaftet. Roland Freisler verurteilte sie zum Tode und Sie wurde in Plötzensee enthauptet.
Irenäus von Lyon, Kirchenvater und Märtyrer
Sein Gedenktag ist der 28. Juni, wie auch immer das zu stande gekommen ist? Als Todesjahr gibt es auch unterschiedliche Angaben. 200 und 202 n. Chr. werden angegeben. Um 135 ist er in Izmir, dem damaligen Smyrna geboren worden.
Er kam aus einer griechischen Familie, die den christlichen Glauben auslebten. Er wurde zum Schüler von Polykarp von Smyrna, einem Kirchenvater. Als junger Mann arbeitete er in Lyon. Erst später trat er als Presbyter einer griechischen christlichen Gemeinde in Erscheinung. Während einer Abwesenheit von ihm, kam es zu einer Christenverfolgung, bei der viele den Tod fanden. Er selbst wurde später um 177 oder 178 zum Bischof der Gemeinde ernannt.
In seiner Zeit gab es eine große Auseinandersetzung mit der Gnosis, die auch in die Gemeinde eindringen wollte. Um 180 schrieb er 5 Bücher, um diese Auseinandersetzung und dem Abwehren von Irrlehren, die die Gemeinde zerstören würden.
Die einzigen Schriften, die er damals anerkannte waren die Bücher des Alten Testaments. Der Kanon des Neuen Testaments war ja noch nicht geklärt, bzw. in der Entstehung begriffen. Aber für ihn war Jesus Christus schon der höchste Punkt der Heilsgeschichte. Er sah ihn als seinen Erlöser.
Ob er wirklich als Märtyrer starb, da gehen die Erkenntnisse auch auseinander.
Ich lese gerade in einer Biografie über Martin Luther. Bewegend und interessant. Da stolpere ich über den Namen Georg Winkler, ein Freund von Martin Luther.
Im April 1527 wurde der Pastor aus Halle ermordet. Er wurde in Bischofswerda/Lausitz geboren, aber es gibt keine weiteren Daten dazu. Das Todesdatum wird mit dem 23. April 1527 angeben, irgendwo im Spessart.
Der Erzbischof Albrecht von Mainz holte ihn 1523 an die Stiftskirche nach Halle. Das war katholisch geprägt. Wann genau Georg Winkler (Winckler) die Lehren Luthers annahm, bleibt ungewiss. Aber er predigte unverdrossen evangelisch und er begann in der Gemeinde das Abendmahl in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) auszuteilen.
Er wurde nach Mainz beordert zum Erzbischof um seine Vorgehensweise zu rechtfertigen. Auf dem Rückweg wurde er ermordet. Ob der Erzbischof Albrecht von Mainz den Auftrag dazu gab ist historisch umstritten. Kanoikus Hoffmann soll den Mord begangen haben. Hoffmann war anfangs ein Mitgeistlicher von Winkler in Halle gewesen.
Martin Luther schrieb damals einen Trostbrief an die Gemeinde von Winkler in Halle. Titel: "seine Tröstung an die Christen zu Halle über Herrn Georgen, ihres Predigers, Tod."
Bei allen christlichen Kirchen gilt der 23. Februar als Gedenktag von Polykarp von Smyrna, einem Kirchenvater. Die Geschichtsschreibung ist etwas unsicher. Er soll um 69 n. Chr. geboren worden sein und stirbt den Märtyrertod um 155 n. Chr. in Smyrna, heute Izmir. Gesichert ist sein Alter mit mind. 86 Jahren.
Berichte von Irenäus, Ignatius von Antiochien und Papias von Hierapolis über ihn sind erhalten geblieben.
Das Kirchengeschichtsbuch von Armin Sierszyn berichtet in Band 1 ab Seite 20 bis 22: Polykarp stirbt den Feuertod. "Ein anschauliches Beispiel bietet das Martyrium des Bischofs Polykarp von Smyrna in Kleinasien im Jahre 155. Irenäus nennt ihn einen Schüler des Johannes (Jünger Jesu). Nachdem der junge Christ Germanicus in der Zirkusarena von Smyrna mit den wilden Tieren gekämpft hat, erklärt der Zirkusleiter die Spiele für geschlossen. Doch der aufgebrachte Pöbel schreit: Man suche den Bischof Polykarp, auch ihn wollen wir sehen! Freunde haben inzwischen den 90jährigen Bischof auf einem Landgut versteckt. Polykarp gibt sich ganz dem Gebet für die Gemeinde hin. Schon drei tage vor seiner Gefangennahme hatte er eine Vision. Et sah, wie sein eigenes Kopfkissen in Flammen aufging, Zu seinen Freunden sagte er: "Ich muss lebendig verbrannt werden." Als ihn die Häscher entdecken, erschrickt Polykarp nicht. Im Gegenteil, sein Gesicht erstrahlt. Er bittet die Verfolger um eine Stunde Aufschub zum Gebet und offeriert seinen Feinden ein kleines Mahl. Die Stunde wird ihm gewährt. Dann schleppen ihn die Verfolger vor den Statthalter. Das schaulustige Volk wartet bereits auf den vollbesetzten Plätzen." Soweit erst einmal.
Es ist überliefert, dass die Flammen vom Scheiterhaufen in dem er steht, ihm nichts anhaben. Ähnlich dem biblischen Text im Buch Daniel "Die drei Freunde im Feuerofen" (Daniel Kapitel 3). Der Scharfrichter ersticht ihn später mit einem Dolch.
Heute soll es einmal um den Kirchenvater Ignatius von Antiochien gehen. Der 1. Februar ist ihm als Gedenktag seines Todes gestiftet worden. Aber auch da gehen die Termine in der Christenheit weit auseinander.
Gerade in der frühen Christenheit und auch in dem späteren Mittelalter sind viele Daten nicht klar dokumentiert worden. Die Geschichtsschreibung weißt große Lücken auf. Der heutige, uns dokumentierte Kalender, ist zwischenzeitlich öfters korrigiert worden.
Von daher möchte ich nicht spekulieren über den Zeitrahmen seines Lebens. An anderer Stelle habe ich auch schon auf die 4 Kirchengeschichtsbücher von Armin Sierszyn hingewiesen. Das will ich in diesem Falle wieder tun und zitiere wörtlich:
Ignatius ist gemäß Euseb der zweite Bischof von Antiochien und stirbt um 110 als Märtyrer unter Kaiser Trajan in Rom. Auf dem Landweg über Kleinasien wird er von 10 Soldaten nach Rom transportiert. Er ist bereits zum Tode verurteilt. In Rom soll er anläßlich einer Tierhetze dem lüsternen Volk als Schauspiel herhalten. Auf diesem düsteren Transport diktiert er sieben Briefe mit Mahn- und Lehrworten. Vier davon werden in Smyrna geschrieben. Es sind dies die Briefe an die Gemeinden in Ephesus, Magnesia, Tralles und Rom; drei verfaßt er in Troas, nämlich für Philadelphia und Smyrna sowie für den Bischof Polykarp.
Ignatius ist - wie sein Name sagt - ein vom Feuer durchglühter Mann. Aus seinen Briefen spricht die Sorge um die von Irrlehren bedrohten Gemeinden. Er ermahnt die Gemeinden, sich eng an den Bischof anzuschließen. Seine Briefe geben uns Einblick ins geistliche Leben im syro-phönizischen Raum mit der Zentrale Antiochia. Ignatius als Bischof dieser wichtigen Gemeinde ist ein Bindeglied zwischen den apostolischen Gemeinden und der frühkatholischen Theologie.
So weit das Zitat. Im allgemeinen sehe ich die katholische Kirche mit ihren unbiblischen Lehren sehr kritisch. Aber das ist zur Zeit der Kirchenväter so noch nicht gewesen. Der Hauptkampf gegen Irrlehre in der Gemeinde, war der Kampf gegen die Gnosis. Aber so kam es auch schon zu der ersten Fehlentwicklung über die Machtentfaltung des Bischofsamtes. Obwohl es vermutlich um die Sorge und den Zusammenhalt der christlichen Gemeinden ging. "Wo der Bischof erscheint, da ist Gemeinde... wer ohne des Bischofs Wissen etwas tut, der ist vom Teufel". (Smyrna 8+9)
Heute, 2000 Jahre später, ist es nicht richtig damalige Entwicklungen zu kritisieren. Wir haben nicht gelebt in dieser Zeit, auch sind wir heute von der Aufklärungszeit geprägt und nehmen uns als Individuen ganz anders wahr. Wir haben viel mehr Freiheiten im Leben und Denken. Ich selbst bin vom Priestertum aller Gläubigen geprägt und mein Gewissen ist JESUS unterstellt - bei aller eigenen Fehlerhaftigkeit. Das Bischofsamt im heutigen kirchlichen Sinne spielt für mich keine Rolle.
Sein Geburtsdatum soll um 35 n. Chr. liegen. Seine 7 Briefe sind in deutscher Übersetzung in der Universität "Bibliothek der Kirchenväter" in Fribourg (Schweiz) zu finden.
Thorn war eine Stadt in Polen (polnisch preußen), die seit 1557 zu großen Teilen evangelisch war. Es lag eine lutherische Prägung vor. Später kam es dann durch die Jesuiten zu einer Gegenreformation. Am 9.12.1724 kam es zu Ausschreitungen gegen das ansässige Jesuitenkloster. Da lassen sich im Netz viele Hintergründe finden. Warum im ev. Namenskalender der 7. Dezember der Gedenktag ist, lässt sich von mir nicht klären.
Am 9. Dezember wurde Johann Gottfried Rösner, der Bürgermeister von Thorn und 9 weitere Bürger hingerichtet. Es gab das Angebot wieder Katholisch zu werden, um der Hinrichtung zu entgehen. Dankend wurde das abgelehnt. "Jesus gehört mein Herz und ihr könnt gerne meinen Kopf haben", so ein Ausspruch. So wurden den Verurteilten erst mit dem Schwert die Hände abgehauen und später der Kopf.
Europaweit kam es zu politischen Protesten. Im späteren Verlauf kam es zur Teilung Polens.
Die Indianernationen Nordamerikas haben mich immer wieder fasziniert. Schon früh hatte ich bemerkt, dass in vielen Filmproduktionen der 30er bis 60er Jahre, die Indianer schlecht wegkamen. Weißer = gut und Roter = schlecht, das war eine einfache und gängige Formel.
Natürlich haben wir als "weiße" Nation ihnen das Land geraubt, sie mit Krankheiten und dem Alkohol kaputtgemacht und Verträge oft genug wegen unserem eigenen Vorteil, gebrochen.
Ich war vor einigen Jahren mal im Norden von Montana unterwegs bei den Blackfeet. Trostlos, sehr trostlos. Mittags schon an der Flasche und am Betteln. Einen ähnlichen Blickwinkel erlebte ich in den 90er Jahren in Fairbanks.
Jean Vallière, gestorben am 8.8.1523 in Paris, war ein Augustinermönch.
In Meaux wurde er ein Schüler von Jacques Lefèvre d'Ètaples, der mit seiner Bibelübersetzung der Reformation in Frankreich die Tür öffnen wollte. Wegen "lutherische Häresie" angeklagt, wurde Jean Vallière vor 500 Jahren verbrannt vor der Kathedrale Notre-Dame, nachdem er gefoltert worden war. Vor der Hinrichtung wurde ihm noch die Zunge herausgerissen. Er war der erste von vielen Blutzeugen der reformatorischen Kirche in Frankreich. Diese reformatorische Kirche benannte sich hinterher in die Hugenotten um.
Geboren wurde Jean um 1483 in Falaise.
Am 1.3.1457 wurde die Böhmisch-Mährische Brüderunität gegründet. Wegen diesem Datum muss man durchaus tiefer in der Kirchengeschichte graben.
Nach dem gewaltsamen Tod von Jan Hus, dem Reformator, auf dem Scheiterhaufen 1415 spalteten sich seine Anhänger in zwei Gruppen. Böhmen war katholisch geprägt und die Reformation wurde mit allen Mitteln bekämpft. Die Nachfolger Jesu ließen sich vom biblischen Urchristentum prägen. Unterschieden wurden sie in der Stränge, mit der sie es taten. Sie lehnten auch Eid und den Kriegsdienst ab.
Aber da die Katholische Kirche auch die staatliche Macht behalten wollte, kam es zu den Hussitenkriegen, den die Katholiken gewannen. 1457 erhielten die Brüder von König Georg von Podiebrat das Gut Kunvald (Kunwald) als Wohnsitz. Eine gewisse Verfolgung fand aber auch weiterhin statt. Ab 1609 gab es die Religionsfreiheit für die Brüder-Unität. Die Religionsfreiheit endete bereits 1620, da die Katholischen Truppen bei der "Schlacht um den weißen Berg" gewannen. Jetzt mussten die Brüder entweder zum kath. Glauben zurückfinden oder das Land verlassen.
Im "Westfälischen Frieden" starb die Hoffnung (1648), das die vertrieben Brüder zurück in ihre Heimat kamen. Anfang des 18. Jahrhunderts entstand eine Art "Erweckung". Die versprengten Brüder trafen sich wieder zum heimlichen Bibelstudium und Gebet. Der Wanderhändler Christian David kam zum Glauben und knüpfte einen Kontakt zum Graf von Zinzendorf. Die Brüder fanden dort auf dessen Gelände Unterschlupf und der Gründung der Unität in Herrnhut stand nichts mehr im Wege. So gingen ein Teil der Böhmischen Brüder in der Herrnhuter Unität auf.
Ich bin heute Morgen auf ein Gebet gestoßen, dass mir sehr gefallen hat. Es ist von Thomas Cranmer, einem anglikanischen Bischof.
"Hoch gelobter HERR, der Du die ganze heilige Schrift hast aufschreiben lassen uns zur Lehre: Verleihe, dass wir sie so hören, lesen, betrachten, lernen und uns zu eigen machen, dass wir durch die Geduld und den Trost Deines heiligen Wortes die selige Hoffnung auf das ewige Leben ergreifen und allezeit festhalten, das Du uns gegeben hast in unserem Retter JESUS CHRISTUS. Amen."
Wer war Thomas Cranmer? Geboren wurde er am 2. Juli 1489 in Aslockton, Nottinghamshire und verstarb am 21. März 1556 in Oxford auf dem Scheiterhaufen als Märtyrer.
In den späteren Jahren kam Maria, die Katholische (Bloody Mary), eine Tochter Heinrichs des VIII. an die Macht. Sie unternahm sofort die Rekatholisierung Englands und der anglikanischen Kirche. Thomas Cranmer wurde am 8. September 1553 festgenommen und in den Tower von London gebracht. Aufgrund von Folterdrohungen widerrief er zunächst sein anglikanisches Bekenntnis. Später setzte die Reue bei ihm ein und er widerrief seine Aussage. Die Folge: am 21. März 1556 wurde er seines Amtes enthoben und der Tod auf dem Scheiterhaufen angeordnet.
Nicholas Ridley und Hugh Latimer waren kurz vorher auch hingerichtet worden.
Pauls Liebe zur Wahrheit hatte tiefe Wurzeln, bereits als junger Mann schrieb er einmal in sein Tagebuch: „So bleibt mir also nur, mein Leben ganz auf Gott, den Übervernünftigen und Wunderbaren, Allmächtigen und Grundgütigen zu legen. Von ihm will ich mir sagen lassen, was ich zu tun, wie ich zu leben habe; und auf alle eigene Maßstäbe verzichten. Herr Gott, zeige du mir mein Ziel, das Ziel meines Lebens und meiner Arbeit! Für dieses Ziel gilt es dann alle Kräfte einzusetzen, ihm dienstbar zu machen, und so manches jetzt so Dunkle muss dann licht werden. Diese befreiende Ausschau schenke mir, mein Gott und Vater!“
1935 beschrieb ein Bekannter eine Begegnung mit Schneider: „Auf dem Rückweg [von einem Ausflug] benutzte ich einen Augenblick, als wir allein waren, ihn inständig zu bitten, doch jedes Ärgernis zu meiden. Auf meine Bitten meinte er, er könne allerdings nur versprechen, sich nicht zu einem Martyrium zu drängen; wo immer aber er zu einem Zeugnis aufgerufen würde, könne er nicht anders als bezeugen, daß es auf Erden kein anderes Heil gebe als allein in Jesus Christ.“ (Im Gegensatz zum damals geläufigen „Heil Hitler“)
Paul Schneider kam ins KZ weil er sich weigerte die Ausweisung aus seiner Gemeinde zu akzeptieren. Er hätte die Möglichkeit gehabt dem zuzustimmen und somit frei zu kommen, doch er hat einen klaren Grund dies nicht zu tun: „Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert“ (Johannes 10,12.13)
Der gesundheitliche Zustand verschlechtert sich zunehmends. Walter Poller der Schreiber des Lagerarztes notiert: „Im Sommer 1939 bekam ich Paul Schneider zum erstenmal aus nächster Nähe zu Gesicht … welch ein Anblick! … Der Körper abgemagert zum Skelett, die Arme unförmig geschwollen, an den Handgelenken blaurote, grüne und blutige Einschnürungen … Wie war es möglich, daß dieser Mensch noch lebte?“
Am 3. Juli 1939 schreibt er einen letzten Brief an seine Frau: „Möchten wir nur auch lernen und reifen an dem, was uns aufgegeben wird, und überwinden.“ Am 18. Juli 1939 wird er durch eine Überdosis Strophanthin ermordet.
Seine Frau, die ihren toten Mann noch einmal sehen durfte bevor der Sarg versiegelt wurde, sagte: „Auf Pauls Gesicht lag der Friede und die Hoheit des Erlösten. Ich durfte Paul in diesem Augenblick mit den Augen des Glaubens sehen.“ Heute sagt sie dazu im Alter von 93 Jahren: „Er war dazu ausersehen, das Evangelium zu verkündigen zu Zeit und Unzeit. Und das ist seit damals mein Trost.“
Quelle: Jochen Klein
Georg Balthasar, war ein Bauer, aber auch Laienprediger in Böhmen. Ein Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er kann auch George Balthasare geschrieben werden oder auch Jirik Balthzar (tschechisch).
Der Neukirchener Kalender schreibt heute:
Georg Balthasar (t 14.08.1629): Im Mai 1629 wurden 22 Bauern vom Rat der Stadt Schlan in Böhmen inhaftiert. Man warf ihnen vor, in die "Ketzerei" zurückgefallen zu sein und sich gegenseitig das Abendmahl gereicht zu haben. Ihr Vorsteher, der Bauer Georg Balthasar, erklärte, seine Predigt sei nicht sein eigenes Werk, sondern das des Heiligen Geistes. Es gelang nicht, ihn zu den Anschauungen der römischen Kirche zurückzuführen. Am 10.08.1629 wurde er nach Prag gebracht. Er wurde vor 393 Jahren hingerichtet in Prag.
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Ich bin meinem HERRN total dankbar, dass die römisch katholische Kirche keine politische Macht mehr hat. Ja, sie knechtet noch die Menschen, die in ihr gebunden sind und enthält ihnen die Rettungsmacht Jesu vor. Von Jesus wird zwar geredet, aber neben ihm werden Maria und die Heiligen angebetet. Viele Praktiken in der Kirche sind nicht Biblischen Ursprungs. Aber sie kann mich nicht mehr knechten.
Im Zuge der geistlichen Not wegen Corona in den letzten zwei Jahren hatte meine bisherige FeG über ein Jahr lang kein Abendmahl mehr gereicht. Die Verantwortlichen haben die Gebote des Staates Ernster genommen, als die Weisungen Jesu in der Bibel. Dafür haben wir heute morgen im kleinen Kreis von 7 Christen uns gegenseitig das Abendmahl gereicht. Deswegen ist Georg Balthasar damals als Märtyrer gestorben.
Robert Barnes (auch: Antony Barnes) wurde 1495 bei King´s Lynn (Norfolk) geboren. Er starb am 30. Juli 1540 in London den Feuertod.
Er studierte 1514 in Cambridge, 1523 in Löwen, kehrte nach Cambridge zurück und promovierte zum Doktor der Theologie. Er wurde Prior des Augustiner Konvents. 1526 musste er sich in London einem Häresieverfahren unterwerfen. Er hatte reformatorisch gepredigt. Woher diese neuen Gedankengänge kamen ist nicht überliefert. ER widerrief in diesem Verfahren und entging der Todesstrafe. Aber er wurde eingekerkert. 1528 konnte er nach Antwerpen fliehen. Wie war das möglich?
Er kam nach Deutschland und lernte Martin Luther und Justus Jonas kennen. 1531 konnte er auf Einladung von Thomas Cromwell nach England zurückkehren. Er wurde Hofprediger unter Heinrich, dem VIII. Durch seine angestrebte Scheidung und einer Neuvermählung mit Anna von Kleve, ging der König auf Distanz zur Katholischen Kirche, die der Scheidung nicht zugestimmt hätte. Er suchte neue Allianzen zum Luthertum in Deutschland.
1540 wurde er erneut in London angeklagt. Stephan Gardiner griff auch seine neu gewonnene Rechtfertigungslehre an. Ohne einen endgültigen Prozess und Urteil wurde er am 30. Juli 1540 verbrannt. Mit ihm starben zwei weitere Protestanten (William Jerome und Thomas Gerrard).
Die Hugenotten (evangelischer Glaube) wurden in Frankreich jahrelang unterdrückt und verfolgt. Zwischenzeitlich gab es das Toleranzedikt von Nantes, was ihnen etwas Schutz bot. Nach der Aufkündigung von Seiten der frz. Herrscher und der kath. Kirche wurden die Hugenotten wieder verfolgt. Es blieb nur die Flucht ins Ausland, um das nackte Leben zu retten.
Friedrich der Große (Friedrich Wilhelm von Brandenburg) erließ auch ein Toleranzedikt, das "Edikt von Potsdam", um den Glaubensflüchtlingen Asyl zu gewähren. Ein Spruch von ihm hat vieles geprägt: "Jeder soll nach seiner Facon selig werden".
Schon 1671 hatte er sich der verfolgten Juden in Österreich erbarmt, jetzt folgten mind. 20000 Hugenotten aus Frankreich. Durch den 30 jährigen Krieg war auch Preußen und Brandenburg sehr zerstört worden. Der Aufbau war dringend nötig. Ab 1731 nahm er noch die Salzburger auf, die in Österreich durch die kath. Kirche verfolgt worden waren.
Der "alte Fritz" war seit 1740 König in Preußen und Markgraf von Brandenburg und somit einer der Kurfürsten des Heiligen römischen Reiches. Das "Edikt von Potsdam" ist aber bereits Ende 1685 verabschiedet worden.
Isaac (Isaak) Le Febvre wurde um 1648 in Cháteau-Chinon, Nivernais geboren. Er war Jurist und wirkte in Nevers. Er gehörte zu den Evangelischen (Hugenotten) in Frankreich, die unter den Schutz des Ediktes von Nantes fielen. Als 1685 das Edikt aufgehoben wurde und die Hugenotten für vogelfrei erklärt wurden, versuchte er zu fliehen. Er wurde aber verhaftet und zu einer lebenslangen Galeerenstrafe verurteilt. Weil er für diese harte Sklavenarbeit zu schwach war, musste er in Marseille 15 Jahre in einem feuchten unterirdischen Gewölbe zubringen, bis er einsam starb. Das Todesdatum weicht ab: entweder 12.06. oder 13.06.1702. Heute ist sein Gedenktag.
Paulus schrieb an Timotheus in 2. Timotheus (Kap. 3, Vers 12): "Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung erleiden".
Jesu Worte im Johannesevangelium (Kap. 15, Vers 20) bezeugen: "Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten."