Alfred Delp (15.09.1907 - 2.2.1945)
Er wurde vor 117 Jahren geboren und war einer der mutigsten Zeugen Christi im 20. Jahrhundert. Er war im Widerstand des Kreisauer Kreises aktiv. "Solange der Mensch menschenunwürdig und unmenschlich leben muss, solange wird er den Verhältnissen erliegen und weder beten noch denken. Es braucht eine gründliche Änderung der Zustände des Lebens", verteidigte sich der Jesuitenpater. Er wurde als Christ und Widerständler erhängt.
So die Notiz heute im Neukirchener Kalender.
Alfred Delp war der älteste Sohn aus einer Familie mit 6 Kindern. Die Eltern hießen Johann Adam Friedrich Delp und Maria, eine geborene Bernauer. Alfred wurde 2 Tage nach seiner Geburt in der Jesuitenkirche in Mannheim getauft. Aus wirtschaftlichen Gründen lebte die Familie bei den evangelischen Eltern des Vaters. Obwohl katholisch getauft wurde er später ev. konfirmiert. Nach einem Streit mit dem ev. Pfarrer wurde er dann später auch kath. gefirmt. In der Familie war die Glaubensausrichtung ein Dauerkonflikt. Viele Jahre später, schon im Gefängnis kommt es zu der Aussage bei ihm "Wenn die Kirchen der Menschheit noch einmal das Bild einer zankenden Christenheit zumuten, sind sie abgeschrieben". In der Tat ist dieser traurige Zustand bis heute zu beklagen. Ich selbst habe gute Gründe evangelisch zu sein. Das lässt sich auch biblisch untermauern. Aber wer letztendlich bei JESUS im Himmel ist, dass entscheidet JESUS im Blick auf unser Herz. Ich kann aus biblischen Gründen Abstand zu einer Kirche nehmen, aber sollte barmherzig mit den Menschen umgehen. So weit.
Nach seinem Abitur trat Alfred Delp 1926 dem Jesuitenorden bei. Während seines Studiums war Karl Rahner sein Lateinlehrer. Als Erzieher und Lehrer wirkte Delp später am Kolleg St. Blasien, das im Schwarzwald liegt. Ab 1939 wirkte er als Seelsorger in der Pfarrei Heilig Blut in München. Er wurde auch Mitarbeiter der Zeitschrift "Stimmen der Zeit", die aber ab Juni 1941 verboten wurde. Von 1942 an arbeitete er im Kreisauer Kreis unter Helmuth James Graf von Moltke mit. Es sollte ein Modell entwickelt werden für die Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Kath. Kirche war da planerisch vorreitend im Hinblick auf die kath. Soziallehre.
Nach dem Scheitern des Attentats am 20. Juli 1944 wurde auch Delp verhaftet. Von der Vorbereitung des Attentats wurde er im Prozess zwar freigesprochen, doch sein Wirken als Jesuit und die Verbindung zum Kreisauer Kreis genügten, um ihn zum Tode zu verurteilen. Am 2.2.1945 wurde das Urteil in Plötzensee durch erhängen vollstreckt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen