Sonntag, 8. September 2024

Elisabeth von Thadden

Elisabeth von Thadden (29.7.1890 - 8.9.1944)

Der Neukirchener Kalender schreibt heute nur kurz über Elisabeth von Thadden: auf Schloss Wieblingen leitete Sie ein nobles Erziehungsheim für Mädchen, dass sie auch jüdischen Mädchen öffnete. Ihre Freundschaft zu anderen jüdischen Menschen ließ sie sich nicht verbieten. Nach einer Feier wurde sie verraten, kam in Haft, wurde gefoltert und zum Tode verurteilt. Kurz vorher schrieb sie: "Ich gehe aus dieser räumlich-zeitlichen Welt zum Vater, dessen Kind und Erbe ich bin! In die Heimat ver Liebe." Sie wurde vor 80 Jahren hingerichtet. 


Sie kam aus einem Adelsgeschlecht in Ostpreußen. Sie verlebte ihre Internatsjahre in Baden-Baden und Reifenstein. Nach dem Tode der Mutter kehrte die erst 19jährige zurück auf das Gut Trieglaff. Sie führte dort 10 Jahre lang das Haus für ihren Vater und versorgte die jüngeren Geschwister. Als ihr Vater wieder heiratete zog sie nach Berlin. Im April 1921 übernahm sie als Erziehungsleiterin eine Stelle im Kinderdorf Heuberg auf der schwäbischen Alb. Später gründete sie ein Landerziehungsheim und nutzte das leerstehenden Schloss Wieblingen. Gemeinsam mit Pfarrer Hermann Maas aus Heidelberg unterstützte sie Juden zur Emigration ins Ausland. In der Zeit von 1939 und 1941 wurde ihre Arbeit von der Gestapo untersagt und es kam zu ersten Verhören.

Ab September 1941 arbeitete sie im Vorstand des deutschen Roten Kreuzes. 1943 floh Thadden nach Frankreich in die Stadt Meaux, nachdem in Berlin der ihr nahestehende Solf-Kreis beobachtet wurde und es zu ersten Verhaftungen durch die Gestapo kam. Aber am 13. Januar 1944 wurde sie in Meaux aufgespürt und verhaftet. Roland Freisler verurteilte sie zum Tode und Sie wurde in Plötzensee enthauptet.

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