Posts mit dem Label Persönlichkeiten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Persönlichkeiten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 21. Mai 2025

Elizabeth Fry, Gefangenenseelsorge

Briefmarke aus den 50er Jahren

Elizabeth Fry, "Engel der Gefangenen"

Sie wurde am 21.5.1780 in Norwich geboren. Ihre Familie war sehr vermögend, denn der Vater Joseph John Gurney war Kaufmann und Bankier. Gleichzeitig gehörte er den Quäkern an. Sie war das 5. von 11 Geschwistern. Ihre Mutter starb schon früh, als Elizabeth 12 Jahre alt war. 1800 heiratete sie den Bankier Joseph Fry aus London.
Bereits im Jahre 1813 besuchte sie mehrfach das Newgate-Gefängnis. Daraus erwuchs ihre spätere Lebensaufgabe. Die Zustände in den Gefängnissen waren katastrophal. Rücksichtslos prangerte sie die Missstände an und trat für eine menschenwürdige Behandlung ein. Sie erreichte eine Reform des Gefängniswesens und Strafrechts in England und auf dem Kontinent. Ihr Motto "Der Dienst an der Seele ist die Seele allen Dienstes"!
1838 besuchte sie 🇫🇷 Frankreich und 1840 🇧🇪 Belgien. Auch dort widmete sie sich der Gefängnisse mit ihren Insassen.
Im Jahre 1827 war sie in Irland unterwegs gewesen und ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Krankenhäuser gelenkt, denn auch da gab es Missstände. Die Behandlung der Geisteskranken Menschen wurde verbessert. 
Auf späteren Reisen durch die Niederlande 🇳🇱 und Preußen wurde sie auf Johann Hinrich Wichern und Theodor Fliedner aufmerksam.
Ab 1843 war sie gesundheitlich angegriffen und die Reisen kamen zum erliegen. Sie verstarb am 12.10.1845 in Ramsgate.

(Quelle stellenweise aus dem Neukirchener Kalender vom 21.5.25)

Samstag, 10. Mai 2025

Abschied von Thomas Müller




Abschied von Thomas Müller

Thomas Müller auf facebook
Seit 25 Jahren spielte Thomas Müller bei seinem Herzensverein FC Bayern München. Er war und ist das Gesicht von dem Verein. Ein Original und Sympathieträger schlecht hin. Selbst Robben und Ribery (die ich vermisse) kommen nicht an seine Außenwirkung heran. Aber er ist auch der Spieler, der die meisten Trophäen für den Verein eingesammelt hat. 
Heute Abend spielt er sein 750. Pflichtspiel für den FC Bayern und es ist das Abschiedsspiel im heimischen Stadion. Es geht gegen Bor. Mönchengladbach (2:0 Kane, Olise). Die Fans überraschen mit einer Thomas Müller Choreografie. Thomas Müller hat die 25 auf dem Rücken. Heute im Stadion tragen auch die Eckfahnen diese Nummer. In der 77. Minuten macht er seinen letzten Schuss auf das gegnerische Tor und in der 83. Minute wird er unter großem Jubel und Sprechchören gegen Gnabry ausgewechselt.
Nächsten Samstag geht es noch nach Hoffenheim und dann ist es vorbei. Sein Vertrag wurde nicht für ein Jahr verlängert. Im September wird er 36 Jahre alt. Vielleicht muss der Verein Geldmittel einsparen, da er den Herrn Wirtz von Bayer Leverkusen holen will. 
Thomas holte 6 internationale Titel  und 27 nationale Titel mit dem FC Bayern. Ja und Fussballweltmeister wurde er 2014 mit der dt. Nationalmannschaft in Brasilien. 

Beim Einheitzen mit den Fans (Sky)
Ich werde ihn sehr vermissen! Nicht nur die Spielweise, sondern auch seine Gradlinigkeit, seine Ehrlichkeit und den Humor. Vermutlich wird er auch in der Kabine fehlen.

Montag, 5. Mai 2025

Ludwig Harms, Theologe

Ludwig Harms, Erwecker der Heide


Georg Ludwig Detlef Theodor Harms (Rufname Ludwig, wurde aber sein ganzes Leben lang Louis gerufen), geboren am 5.5.1808 in Walsrode, gestorben am 14.11.1865 in Hermannsburg, war ein deutscher Theologe und Christ. 
Er gilt als einer der bedeutendsten Erweckungsprediger im 19. Jahrhundert. Durch ihn wurde die Hermannsburger Mission im Jahre 1849 gegründet. 

Er kam aus einem gläubigen Elternhaus, denn sein Vater war Pastor Hartwig Christian Harms. Seine Mutter Lucie Dorothee war eine geborene Heinze. 1817 zog die Familie nach Hermannsburg und Ludwig ging in Celle zur Schule. Nach dem Abitur ging er für drei Jahre zum Theologiestudium nach Göttingen. Dort gab es erste Auseinandersetzungen mit der Aufklärung. Ludwig arbeitete später 10 Jahre als Hauslehrer und hielt nebenher noch Bibelstunden. Er kam nach Hermannsburg zurück, da er den kranken Vater unterstützen wollte. Im November 1844 wurde er in das Predigtamt ordiniert. Durch seine vielfältigen Gottesdienste, Stubenversammlungen und ernsthafter ausgeführter Seelsorge, begann die Erweckung. Einmal jährlich wurde eine Missionsveranstaltung in Hermannsburg abgehalten zu der bis 6000 Menschen erschienen. 
Missionare wurden gar bis nach Australien zu den Aborigines ausgesandt. Ludwig agierte ähnlich einem Ludwig Graf von Zinzendorf. Er arbeitete bis zu seiner Erschöpfung, blieb unverheiratet und hielt am 5.11.1865 seine letzte Predigt.

Sein Grab ist noch in Hermannsburg erhalten. 

Montag, 17. März 2025

Günther Dehn, Theologe


Günther Dehn, Theologe, am 17.3.1970 verstorben

Als Pfarrer in Berlin-Moabit gründete er zusammen mit Bernhard Göring den "Bund sozialistischer Kirchenfreunde". Beeinflusst von Karl Barth wandte er sich später aber vom religiösen Sozialismus ab. 1931-1933 war er Professor für praktische Theologie in Halle, 1935-1942 Dozent an der Hochschule der Bekennenden Kirche in Berlin. Danach war er lange in Haft wegen verbotener Lehr- und Prüfungstätigkeit. 1946-1953 lehrte er praktische Theologie in Bonn. 

(Quelle: Neukirchener Kalender vom 17.3.2025)

Wenn ich durch seine Biografie gehe, dann hat Günther Dehn zeitlebens viel Widerstand erfahren. Er sah sich eher als Humanist, wurde dann aber Christ. Durch sein Umfeld stand er dem Proletariat sehr nahe. In seiner ersten Gemeinde in Moabit lebten viele Menschen am Rande des Existenzminimum. Er verstand die Not der Menschen und wollte sie mit dem Evangelium erreichen.
Aber bereits 1931/32 wurde er durch Hetzkampagnen der Nationalisten und Nationalsozialisten zu einem Opfer. Er hatte theologisch argumentiert, dass Soldaten nur ihr Land verteidigen könnten. Bei Angriffen würden sie zu Mördern.  Der Fall "Dehn" ließ die Weimarer Republik sehr unruhig werden. Sogar 1933 bei der ersten Bücherverbrennung waren seine Schriften dabei. Seine Arbeit in Halle wurde torpediert.
Zwischen 1941 und 1942 war er ein Jahr inhaftiert. Nach seiner Haft erhielt er im Herbst 1942  eine Gemeinde in Ravensburg bis zum Kriegsende. Sein Vorgänger war zum Kriegsdienst gerufen worden.

1962 erklärte er: "Meine Bemühungen um das Proletariat sind ergebnislos verlaufen. Das Problem 'Kirche und Arbeiterschaft' ist bis heute ungelöst geblieben; wie sollte es damals gelöst werden können. Mein fröhlicher Glaube an den Sieg der Evangeliumsbotschaft auch in der Welt der modernen Industriearbeit wurde langsam gedämpft und wandelte sich je und dann in Resignation".

1952 Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 

Günther Carl Dehn wurde am 18.4.1882 in Schwerin geboren und verstarb in Bonn.


Donnerstag, 6. März 2025

Berta Isselmann, Evangelistin

Berta Isselmann (* 6. März 1899)

Als ich selbst vor fast 40 Jahren zum Glauben an JESUS CHRISTUS kam, ist mir ihr Name immer wieder begegnet. Die Menschen hatten tolle Erlebnisse mit ihr erlebt. Aber ich bin ihr nie begegnet und jetzt ist sie schon einige Jahre in der ewigen Heimat bei unserem HERRN JESUS.

Im weltweiten Netz finde ich kaum Infos über sie und auch kein brauchbares Foto. Aber es gibt noch einige Bücher von ihr zu kaufen (Antiquarisch) und christliches Liedgut hat sie ja auch hinterlassen. 

Ich finde eine passende Beschreibung über sie zu einem Buch - wohl eine Art Vorwort:

Die einen sagen: "Die Berta ist überspannt, sie ist verrückt". "Nein", sagen die anderen: "Schwester Berta Isselmann ist eine wirkliche Christin, vor der man Achtung haben muss". Berta Isselmann lässt keinen Menschen in Ruhe. Jeder, der ihr begegnet, wird vor die Entscheidung gestellt: Für oder gegen den HERRN JESUS CHRISTUS? Mit gezielten Fragen trifft sie immer ins Schwarze, nämlich mitten ins Menschenherz. Viele Jahre lang war sie mit dem Fahrrad unterwegs. Im langen, farbenfrohen Kleid, mit buntem Kopftuch und großen Taschen voller Bibeln, Bücher und Traktate - so gehörte sie zum Straßenbild des Siegerlandes. Von Beruf ist Berta Klavierlehrerin; doch verdient hätte sie einen Lehrstuhl für "praktische Theologie" an einer Universität.

Die Kredenbacherin Berta ist 1997 im Alter von 99 Jahren verstorben. 


Montag, 24. Februar 2025

Gladys Aylward, Missionarin

Gladys Aylward (* 24.02.1902 - 3.1.1970)

Von der China-Inland-Mission abgewiesen, macht sie sich selbständig auf den Weg nach China. Zusammen mit Jeannie Lawson eröffnet sie eine Herberge. Sie geben warmes Essen aus und erzählen biblische Geschichten. Als offizielle "Fußinspektorin" kontrolliert Gladys später das Verbot der traditionellen Fußverschnürung bei Mädchen und Frauen im ganzen Land. So kann sie überall die biblische Botschaft verbreiten. Im chinesisch-japanischen Krieg rettet sie 100 Kinder auf der Flucht. 

(Neukirchener Kalender vom 24.2.2025)

Gladys Aylward war die erste Missionarin, die mich nach meiner Bekehrung zu JESUS hin faszinierte. Es gibt eine Verfilmung mit dem Titel "Herberge zur 6. Glückseligkeit" aus dem Jahre 1958 mit Ingrid Bergman und Curd Jürgens. Der Film gefällt mir bis heute. Es zeigt des Leben von Gladys auf. Die Liebesgeschichte ist aber frei erfunden. Hollywood like. 

Bevor die "junge" Gladys JESUS erkannte war sie eine unglückliche Frau. Sie haderte mit ihrem äußeren Erscheinungsbild. Sie war klein, unscheinbar und hatte schwarze Haare. Als sie dann endlich als Missionarin in China war, ging ihr ein Licht auf. Sie sah fast so aus wie alle Chinesinnen. GOTT hatte viel früher alles im Blick gehabt und Weichen gestellt. 

Sie starb später auf Taiwan. 

Mittwoch, 12. Februar 2025

Fanny Crosby, Dichterin

Fanny Crosby, Dichterin


Fanny Crosby - ihr eigentlicher Name lautete Frances Jane van Alstyne und sie wurde am 24.03.1820 in Brewster, New York geboren. Am 12. Februar 1915 verstarb sie in Bridgeport, Connecticut. Sie verstarb heute vor 110 Jahren.
Sie kam aus einer ärmlichen Familie und bekam im Alter von sechs Wochen eine Augenentzündung. Wegen einer falschen Behandlungsmethode erblindete sie für immer. Durch die Erziehung der Mutter und Großmutter bekam sie schon früh eine Beziehung zum christlichen Glauben, der protestantisch geprägt wurde. Früh lernte sie ganze Passagen aus der Bibel auswendig und ließ sich durch ihre Beeinträchtigung in der Mitarbeit in der Gemeinde nicht aufhalten. In ihrer Schulzeit bekam sie Gesangsunterricht und erlernte einige Instrumente. Von 1847 bis 1858 unterrichtete sie an einer Schule in New York die Fächer Englisch und Geschichte. Im Jahr 1858 heiratete sie einen erblindeten Kollegen mit Namens Alexander van Alstyne. Der bestand darauf, dass sie ihren Mädchennamen nicht ablegen sollte. Ein gemeinsames Mädchen verstarb sehr früh und ihr Mann im Jahre 1902. 

Bereits im Alter von 8 Jahren begann Fanny Gedichte zu schreiben, die im Laufe der Zeit sich in die geistliche Richtung entwickelten. Ihr Lebenswerk umfasst gut 8000 Lieder und so wurde sie schon zu Lebzeiten eine bekannte Persönlichkeit. In die deutsche Sprache wurden  ihre Lieder von Dora Rappard und Ernst Gebhardt u.a. übersetzt. Das Lied "Seliges Wissen, Jesus ist mein" ist mir bekannt. 

Dienstag, 4. Februar 2025

Ruth von Kleist-Retzow

Ruth von Kleist-Retzow


Sie wurde am 4.2.1867 in Nieder Großenborau, Provinz Schlesien, als Gräfin von Zedlitz-Trützschler geboren. Ruth war das dritte von insgesamt sechs Kindern des Grafen Robert von Zedlitz-Trützschler und seiner Frau Agnes. Im Jahre 1881 wurde der Vater zum Regierungspräsidenten des Bezirkes Oppeln eingesetzt.
Dadurch lernte sie später den Regierungsreferendar Jürgen von Kleist-Retzow kennen, den sie am 4.4.1886 heiratete. Im gleichen Jahr zog das junge Paar nach Pommern weiter. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. Leider verstarb ihr Gatte kurz nach der Geburt des fünften Kindes am 14.12.1897. Um ihren Kindern eine bessere Schulbildung zu bieten, zog die junge Witwe (erst 30 Jahr alt) nach Stettin. 1899 nahm sie sogar noch 2 weitere Pflegekinder in ihre Familie auf.
Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges zog die Familie nach Klekow / Pommern zurück. Sie übernahm die Verwaltung des eigenen Guts. In den 20er Jahren keimte der Nationalsozialismus auf und sie begann sich mit dieser Bewegung auseinander zu setzten. Im Jahre 1935 zog sie noch einmal nach Stettin, um für ihre Enkel Verantwortung zu übernehmen. Dort traf sie auf den Kreis um Dietrich Bonhoeffer, der in Finkenwalde (Nahe Stettin), das Predigerseminar leitete. Das Seminar gehörte zur Bekennenden Kirche. Sie wurde zu einem Bindeglied der jungen intellektuellen Christen um Bonhoeffer und dem konservativen Widerstand des Militärs. Zu den von ihr betreuten Enkelkindern gehörte auch Maria von Wedemeyer, die sich am 17.1.1943 mit Dietrich Bonhoeffer verlobte. 
In dem Umfeld wurde auch das Attentat vom 20. Juli 44 auf Adolf Hitler geplant, dass leider misslang. Sie erlebte, wie später viele Freunde und Bekannte verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. 
Als die Rote Armee im Folge des Krieges Pommern überrollte, wollte sie noch mit einem Treck fliehen, verstarb aber am 2.10.1945 in Kleckow/Hinterpommern. Sie wurde 78 Jahre alt.

Donnerstag, 14. November 2024

Samuel Keller, Evangelist

Samuel Keller (1856-1924), Evangelist

Er war Sohn eines nach Russland emigrierten Schweizers. Geboren wurde er am 15.03.1856 in Sankt Petersburg. Als Pastor versorgte er die Bauern in Südrussland. Im Jahre 1890 folgte er einer inneren Berufung nach Berlin. Es folgte ein Wechsel ins Pfarramt nach Düsseldorf. Acht Jahre später wurde er ein freier Evangelist. Er sprach auf Veranstaltungen mit über 1000 Menschen. Er erwieß sich als sehr wortgewandt und wurde zu einem guten Seelsorger. Er starb heute vor 100 Jahren am 14.11.1924.


Er tat sich auch als Schriftsteller unter dem Pseudonym Ernst Schrill hervor. Mit der aufkommenden pietistischen Gemeinschaftsbewegung arbeitete er auch gerne zusammen.


Mittwoch, 2. Oktober 2024

Jimmy Carter feiert seinen 100. Geb.

Jimmy Carter feiert seinen 100sten Geburtstag


Am gestrigen 1. Oktober feierte Jimmy Carter seinen 100. Geburtstag. Seit dem Tode seiner Frau im vergangenen Jahr ist er schon sehr anfällig geworden. Bei der damaligen Beerdigung seiner lieben Frau, mit der er 77 Jahre verheiratet war, wirkte er schon sehr angeschlagen und musste im Liegerollstuhl die Beisetzung verfolgen. Einhundert Lebensjahre sind vermutlich nicht erstrebenswert!
James Earl, genannt "Jimmy" Carter jr. wurde am 1.10.1924 in Plains / Georgia geboren. Seine Familie waren Farmer und es begann mit dem Erdnussanbau. Im Jahre 1946 schloss er sein Studium ab und heiratete im selben Jahr Rosalynn Eleanor Smith. Er begann seine militärische Laufbahn bei der US-Marine in Wyoming. Später war er eingesetzt auf dem Schlachtschiff "Mississippi". Danach folgten noch fast 4 Jahre auf einem U-Boot. Nach dem Tode des Vaters verließ er die Armee um sich den familiären Plantagen mit Erdnuss und Baumwolle zu widmen. 
Prägend war auch sein evangelikaler Glaube als Baptist. Viele Jahre leitete er die Sonntagsschule als Diakon. Er verließ zwar im Jahre 2000 die Südlichen Baptisten wegen der Benachteiligung der Frauen, blieb aber seiner Gemeinde treu. Zusammen mit seiner Frau hatte er drei Söhne und eine Tochter. 
Seine politische Karriere begann schon sehr früh bei den Demokraten. Von 1963 bis 1967 saß er im Senat von Georgia. 1970 wurde er im zweiten Versuch gar Gouverneur von Georgia. Seine Bewerbung für das Präsidentenamt der USA begann 1976. Von 1977 bis 1981 war er der 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er schaffte 1978 im Camp David Abkommen einen Friedensvertrag zwischen Ägypten und dem Staate Israel. Im Januar 1979 nahm er erstmals diplomatische Beziehungen zu China auf. Dann wendete sich seine erfolgreiche Karriere. 
Im Jahre 1979 geschah der Reaktorunfall in Harrisburg. Ihm wurde vorgeworfen, dass er die Nuklearindustrie zu sehr schützen würde. Im November 1979 kam es zur Geiselnahme in Teheran. Die Botschaft der USA war im Iran besetzt worden. Ein Befreiungsversuch scheiterte kläglich. Die Geiselnahme hatte über ein Jahr angedauert und der Iran radikalisierte sich nach dem Putsch gegen den Schah. Die USA verloren an Einfluss in der Golfregion. Die UdSSR marschierte in Afghanistan ein. 1980 kam es zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau. Der politische Gegner warf ihm Schwäche vor, so dass bei der nächsten Wahl zum Präsidenten, Reagan, der Gegner aus dem republikanischen Lager die Wahl gewann. 
im Jahre 2007, wikipedia

Jimmy Carter war aber der erste Präsident nach dem 2. WK, der in keine kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt war. 
Erst 2002 wurde er mit dem Friedensnobelpreis bedacht. Carter kritisierte auch den dritten Golfkrieg im Jahre 2004. "Er beruhe auf Falschinformationen". 
Bis zum Jahre 2020 veröffentlichte er über 32 Bücher zu den Themen: christlicher Glaube, Angelsport und der Nahe Osten. 

Ich habe ihn als Präsidenten der USA bewundert, seine Biografie gerne gelesen und sein christlicher Glaube machte ihn mir zum Bruder. Ein faszinierender Mensch und Politiker. 

PS. Nachtrag vom 31.12.2024: Am 29. Dezember ist Jimmy Carter verstorben. 

Montag, 23. September 2024

Bruce Springsteen feiert seinen 75. Geb.

2012 in Köln

Bruce Springsteen feiert seinen 75. Geburtstag

Der "Boss", wie er auch genannt wird, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Er singt, was er meint und ist eine absolute Größe und ehrliche Haut in der Rockmusik. Kein Skandale und für unser Eintrittsgeld bekommt man auch sehr viel geboten. Während manche andere Künstler das Konzert nach einer Stunde beenden (ZZ TOP) musiziert er bis 3 1/2 Stunden.  

In den letzten Monaten mussten ein paar Konzerttermine verschoben werden. Er hatte stimmliche Probleme. Bruce ist halt auch keine 30 Jahre mehr und versucht trotzdem das Gleiche den Fans zu bieten.

Vor ein paar Jahren habe ich ihn einmal live in Köln erlebt. Eine Urgewalt des Rock´n´Roll und der Rockmusik. 
Er kam aus einfachen Verhältnissen. Mehr als bescheiden - der Malocherhintergrund. Seine Biografie ist gut zu lesen und was soll ich noch zu ihm sagen? Es gibt vermutlich wenige Künstler mit denen man sich identifizieren möchte. Bruce Springsteen ist so einer. 

Samstag, 14. September 2024

Günter Netzer feiert den 80. Geburtstag

Die Ikone Günter Netzer feiert den 80. Geburtstag

"Demütig und dankbar" 

Günter Netzer wird 80 Jahre alt und feiert seinen Geburtstag, im Gegensatz zu seinem Freund Wolfgang Overath, der diesen Tag nicht wahrnehmen wollte. "Ich bin demütig und dankbar, diese Jahreszahl erreichen zu können", so Netzer selbst. 
In der Tat, es gibt viele Beschreibungen über ihn: Ikone, Spielmacher, Rebell, Popstar, aber auch Manager, Geschäftsmann und Journalist. 
Wie und wo hatte alles angefangen? In den Straßen Mönchengladbachs vielleicht, wo er mit Nachbarskindern Fußball spielte. Er war eigentlich noch zu klein, aber da er einen Lederfußball hatte, ließ man in mitspielen. Sein Talent wurde schon früh sichtbar. Mit 19 Jahren kam er zur Borussia. Zusammen mit dem knorrigen Hennes Weisweiler führte er die Mannschaft in die Bundesliga und 1970 und 1971 zu den beiden Meisterschaften, bevor er nach Real Madrid wechselte. Auch dort wurde er zweimal Meister. 

1973 folgte vermutlich sein bestes Jahr, aber auch ein besonders bemerkenswerter Spieltag im Pokalendspiel gegen Köln. Er wechselte sich kurz vor Schluss mit den Worten selbst ein "Ich spiel dann jetzt". Weisweiler war vermutlich verdutzt. Aber Günter Netzer schoss das Siegtor zum 2:1 kurz vor dem Beginn der drohenden Verlängerung. Mönchengladbach war mit ihm Pokalsieger geworden. 
Bei der WM 1974 in Deutschland bestritt er nur ein Spiel gegen die DDR. Sein bestes Länderspiel war der Auswärtssieg 1973 in England. Als Fußballweltmeister sah er sich so nicht, da sein Einfluss in der Elf am schwinden war. 37 Länderspiele stehen nur zu Buche. Der Erfolg blieb ihm aber auch treu, als er die Schuhe an den Nagel hing. Er wurde Manager beim HSV und führte den Verein zu drei Meistertiteln (1979, 1982, 1983). Er holte auch den Cup der Landesmeister im Jahre 1983, in dem Magath das Siegtor schoss. 
Später wurde er im ARD zusammen mit Gerhard Delling TV-Analyst in Sachen Fußball. Dafür gewannen beide den Grimme-Preis. 
Seit 10 Jahren lebt er jetzt zurückgezogen in der Schweiz oder pendelt mal nach Sylt. Seit 1987 ist er mit Elvira Lang verheiratet. Beide haben eine Tochter zusammen. 


Donnerstag, 12. September 2024

Der 21. Todestag von Johnny Cash

 

Am 12. September 2003 starb Johnny Cash. Er wäre dieses Jahr 92 Jahre geworden!


Am 12. September 2003 starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren nach einem Diabetes-Vorfall in Nashville, Tennessee. Bereits im Jahr 1997 schrieb er in seiner Autobiographie über sein Leiden an einer seltenen Variante der Parkinsonschen Krankheit: „Es ist nicht nur so, dass ich überhaupt keine Angst vor dem Tod habe. Ich habe deswegen keine einzige Minute an Schlaf verloren. Ich bin völlig im Frieden mit mir selbst und mit meinem Gott. Ich akzeptiere diese Krankheit, weil es der Wille Gottes ist; er ist es der in meinem Leben wirkt und wenn er es passend findet mich von dieser Welt hinwegzunehmen werde ich einige gute Leute wiedertreffen, die ich schon für eine ganze Weile nicht mehr gesehen habe.“

Diese Worte spiegeln eine Ehrfurcht vor seinem Schöpfer wider, an der es die meisten Berühmtheiten und Stars unserer Zeit mangeln lassen. Gerade in Bezug auf Leid und Tod scheint er eine bessere Antwort gefunden zu haben, als so viele Leute, die Gott ihr ganzes Leben lang aus ihrem Leben verbannen, und ihn anklagen, sobald nicht mehr alles so gut läuft. Der „Man in Black“ konnte kaum ahnen, dass sich diese Worte auch auf seine Frau June Carter Cash beziehen könnten, die am 15. Mai diesen Jahres, vier Monate vor ihrem Mann starb. 1968 bewahrte sie ihn vor der Fortsetzung seiner Drogensucht. Jahrelang war er amphetaminabhängig und konnte sich zeitlebens nie wirklich von den Wunden dieser Zeit erholen.

Cashs Lieder waren durchdrungen von tiefgründigen Gedanken über Leben und Tod, kein Kratzen an der Oberfläche. Er trat auf vor den Häftlingen in Folsom Prison und in San Quentin und stellte sich mit seinen Liedern auf ihre Seite. Obwohl seine Musik und seine Person Gegenstand der Verehrung durch Trucker und Cowboys wurde, ließ er sich nicht in das typische Klischee eines Countrysängers pressen, da er sich auch kontroversen Themen stellte, was ihm auch einiges an Kritik einbrachte.

In den letzten Jahren, ließ Johnny Cash sich von Rick Rubin, dem Produzenten von Public Enemy und den Beastie Boys helfen. Auf das Album American Recordings folgten vier weitere, in denen der Sänger ernste Songs heute wirkender Musiker thematisch aufgriff und auf seine musikalisch einzigartige Weise verfeinerte (u.a. Nick Cave, Depeche Mode).

Auffällig ist weiterhin, dass Cash sich in seinen letzten Liedern viele Gedanken über Gott gemacht hat. Sein letztes Album heißt When the man comes around. In dem gleichnamigen Lied geht es um die Wiederkunft von Jesus auf die Erde, wo der ewige Gott Gerechtigkeit und Frieden für sein neues Königreich schaffen wird. Die Songs und die Äußerungen von Johnny Cash können einen Eindruck vermitteln, wie sich ein von Gott bereichertes Leben auswirken kann, z.B. keine Angst vor dem Tod (s. Zitat oben).

Es sollte uns dazu anregen die Beziehung zu Gott vor unserem Tod in Ordnung zu bringen, Ihn schon hier als den persönlichen Herrn unseres Lebens anzunehmen und uns Ihm ganz hinzugeben, damit wir auf die Begegnung mit Ihm vorbereitet sind.

(aus: Soulsaver.de)

Dienstag, 13. August 2024

Willi Lemke gestorben


Willi Lemke (77), Politiker und Manager ist am Montag, den 12. September verstorben. Über die Hintergründe ist nichts bekanntgegeben worden.
Er war ein Politiker innerhalb der SPD und ein Funktionär im Fußballbereich.
Von 1999  bis 2008 war er Senator für Bildung und Wissenschaft und Senator für das Innere, wozu auch der Sport zählte, in der freien Hansestadt Bremen. Von 2008 bis 2016 war er Sonderberater des UN-Generalsekretärs in  Sachen Sport. 
Von 1981 bis 1999 war er gar Manager des SV Werder Bremen. Unter ihm erlebte der Bundesligist seine erfolgreichste Zeit. Gleichbedeutend dafür war auch der Trainer Otto Rehhagel. Der Verein wurde einmal Europapokalsieger der Pokalsieger, zweimal deutscher Meister und dreimal Deutscher Pokalsieger. Wirklich eine tolle Zeit im Fußball und in der Spielanlage der Bremer. Ab 2003 bis 2016 zog er die Strippen im Aufsichtsrat des Vereins. 
Gerade in der erfolgreichen Zeit der Bremer war in Sachen Fußball Uli Hoeness vom FC Bayern ein erklärter Feind. Unterschiedliche Meinungen und Erkenntnisse in Sachen Fußball trafen aufeinander. Viele Jahre später trafen sich beide zum persönlichen, friedenschaffenden und versöhnenden Gespräch.
Willi Lemke war zweimal verheiratet und hinterlässt 4 Kinder. 

Montag, 5. August 2024

Remmer Janssen, Pastor

Ab und an höre ich im Netz schon mal Predigten von dem mir sehr geschätzten Matze Koch. In manchen Predigten von ihm taucht immer wieder der Name Remmer Janssen auf. Er war ein Pastorenoriginal in Ostfriesland gewesen und durch ihn sind unzählige Menschen zum lebendigen Glauben an den HERRN JESUS CHRISTUS gekommen. 

Jetzt möchte ich mal nachforschen, was denn das für ein Pastor gewesen ist. 

Remmer Janssen, geboren am 16.11.1850 in Werdumer Altendeich, gest. 18.5.1931 in Egels bei Aurich. 


Remmer Janssen kam aus einem begüterten Landwirtsfamilie. Er machte das Abitur und gegen den Willen der Eltern entschloss er sich Theologie zu studieren. In seiner Biografie ist für mich nicht zu erkennen, wann er den Heiland JESUS kennenlernte und er begann IHM nachzufolgen. Ein Lehrer aus dem Gymnasium hatte ihn vermutlich so geprägt, dass Remmer Janssen zum Glauben fand.  Er studierte in Leipzig und Göttingen. Sein Vikariat leistete er in Nesse ab. 
Anschließend wurde er Pastor in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Strackholt. Dort in dem Ort ist er auch begraben. Er predigte für die damalige Zeit recht lang. Seine Schwerpunkte waren immer die Buße und Bekehrung, Heiligung und Heilung. Trotz der langen Gottesdienste von ihm, wuchs die Besucherzahl unaufhörlich. Rund 1000 Menschen sollen in seinen Gottesdiensten Platz gefunden haben. Davon kann die Kirche heute nur träumen. In den wöchentlich eingerichteten Bibelstunden kamen bis zu 700 Personen. Da viele Menschen zum Glauben kamen, veränderte er die Liturgie des Gottesdienstes. Wohl formulierte Gebete wichen dem freien Gebet. 
Es ist glaubhaft überliefert, dass er manchmal so lange predigte, bis ihm die Stimme versagte und er ins schwitzen kam. Originell, aber vermutlich auch abschreckend, waren seine Beerdigungen. Er predigte Gottlose Menschen nicht in den Himmel, sondern klopfte auch schon mal an den Sarg, mit dem Ausspruch: "Er brennt schon". Wer nicht glauben wollte, der landete für ihn in der Hölle. Biblisch ist da auch nichts gegen zu sagen. 
Er war auch ein Feind des Alkohols, der für ihn vom Teufel kam. Er gründete vor Ort auch ein Missionsseminar, dass bis 1914 Bestand hatte. 
In der heutigen Zeit finden sich kaum noch Spuren der erwecklichen Arbeit von Remmer Janssen. 

Samstag, 27. Juli 2024

John Stott, Theologe

John Stott, Theologe 

John Stott, Theologe und Priester der Church of England verstarb am 27.7.2011

John Robert Walmsley wurde am 27.4.1921 in London geboren. Sein Vater war Arzt, aber nicht dem christlichen Glauben zugewandt. Seine Mutter hingegen gehörte der anglikanischen Kirche an. John wurde konfimiert und besuchte später die Rugby School. Dort entschloss er sich Christ zu werden. Im Jahre 1939 begann er mit dem Theologie Studium in Cambridge. 1983 und 1997 wurde er mit einem Doktortitel der Theologie geehrt.
Wichtig wurde ihm das Thema Evangelisation. In seiner Gemeinde leitete er in Kursen die Mitchristen darin an. So wurde er auch zu einem der wichtigsten Vertreter der Evangelikalen Ausrichtung. Er war verantwortlich für die Erklärung zur Lausanner Verplichtung zur Weltevangelisation. 
Von 1959 bis 1991 war er der persönliche Seelsorger von Elisabeth II.
Man kann ihn mit einer Art Billy Graham in Bücherform vergleichen. Er hatte somit sehr großen Einfluss. Das Time Magazin rechnete ihn 2005 zu den 100 einflussreichsten Personen.
Er lebte zeitlebens zölibatär. Mit einer Familie hätte er diese vielen Reisen zu Vorträgen ect. nicht bewältigen können. Als Hobby hatte er das beobachten von Vögeln.

Er veröffentlichte über 50 Bücher, auch z.B. zur christlichen Ethik. Sie hatten eine millionenfache Verbreitung in rund 65 Sprachen.

Er wurde mit dem CBE geehrt (Order of the British Empire).

Dienstag, 23. Juli 2024

Blues-Ikone John Mayall ist tot

Eheleute Trout zum 90ten von John

John Mayall ist gestorben im Alter von 90 Jahren!

Walter Trout veröffentlichte heute dankbar das Foto vom 90. Geburtstag mit John Mayall im vergangenen November. Sie sahen sich damals das letzte Mal.

Er wurde am 29.11.1933 in einem kleinen Ort bei Manchester geboren. Mit Musik kam er schon früh in Berührung. Sein Vater war Amateurmusiker in einer Jazz Band. Vom Vater erlernte er das Gitarren- und Banjospiel. Dessen Boogie-Woogie- und Bluesschallplatten ließen John auch das Pianospiel erlernen.

1950 trat John zum ersten Male mit einem Bluestrio in Manchester in Erscheinung. Aber dann studierte er an der Kunsthochschule Grafikdesign und der Koreakrieg kam dazwischen. Drei Jahre war er Soldat.

Im Jahre 1962 startete er mit "Powerhouse Four". Die Band wurde später umbenannt. Der Bassist John McVie, später Fleetwood Mac, war bereits mit an Bord. 1963 formierte er die Band abermals um und benannte die dann wegweisend " The Bluesbreakers". Er startete im Londoner Marquee Club. Im Jahre 1965 kam seine erste Produktion heraus. Dann ein Jahr später das bis heute wichtigste Album von ihm. Das so genannte "Beano" Album hieß "John Mayall Bluesbreakers with Eric Clapton". Bis 2022 veröffentlichte er weit über 60 Alben im Bereich Blues und Jazzrock. 

Zusammen mit Alexis Korner gehört er zu den Pionieren in Sachen Blues in England und auch ganz Europa. Alexis Korner war vermutlich der "Erste", da er John Mayall ermutigte sich der Bluesmusik ganzheitlich zu widmen. So unterstütze John Mayall nachfolgende Künstler wie Eric Clapton, Peter Green, Mick Taylor, Hughie Flint, Jack Bruce, John Hiseman, Mick Fleetwood und in den 80er Jahren Walter Trout und Coco Montoya in ihrer Karrierefindung. Alle musizierten in seiner Band.

Anfang der 70er Jahre
 Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre trat er im selbstgenähten Countrylook auf. In seinem, einer Art Pistolengurt, steckten 12 Harps nach der Tonlage sortiert. Als Musiker war er kein Genie, aber er bediente mit Leidenschaft das Piano, die Harp und Gitarre. Er war Songschreiber, Arrangeur, Produzent und ein Talentförderer. Von daher erwarb er schnell den Ruf als "Godfather of British Blues". Eric Clapton ist vermutlich der bedeutendste Solist aus seiner Bandschmiede. Seit dem Jahre 2018 begleitete ihn Carolyn Wonderland als Gitarristin. 

Er siedelte 1969 nach Kalifornien in den Laurel Canyon über. Bereits im Jahr 1968 erschien sein Album mit dem Titel "Blues from Laurel Canyon". Anfangs lebte er in einem Baumhaus, das später einmal abbrannte.  In Kalifornien gab er auch bis zuletzt noch Konzerte. Nach Europa war er im Jahre 2019 das letzte Mal gekommen. In Bochum signierte er vor dem Beginn des Konzertes und auch hinterher frisch verkaufte CDs und LPs. Ein unkomplizierter und freundlicher älterer Herr, der John Mayall. Die Touren mit den Flügen wurden ihm dann doch zu anstrengend. 2021 erklärte er auf seiner Homepage, dass er seine Konzertschuhe an den Nagel hängen würde.
Auf einer Tour mit Peter Maffay spielte er die Harp. Auf dessen Produktion "Lange Schatten" 1988 spielte er auch die Harp. Über 60 Jahre dauerte seine Karriere an.

In der bluesnews Ausgabe 118 berichtet Krissy Matthews über eine Begebenheit mit John Mayall. "Ein paar Wochen vorher hatte der Jungspund ein Demo von "All your Love" aufgenommen, dem Song yon Mayalls "Beano"-Platte. Ich präsentierte Mister Mayall das Demo und er sagte: Hey, willst du den Song heute Abend mit mir spielen? Ich stand zwei Abende lang neben ihm auf der Bühne....." Krissy Matthews profitierte von der Haltung John Mayalls, Musiker schon früh zu fördern. 

2005 erhielt er von Queen Mary  den Orden "Order of the British Empire" für seine Verdienste. Im Jahre 2016 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen. 

Jetzt ist er am Montag, den 22. Juli in Kalifornien im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Er war zweimal verheiratet und hinterlässt 6 Kinder. 

Dankbar erinnere ich mich selbst an zwei Konzerte mit ihm in Siegen (1988) und in Bochum (2019). Der Blues hat bei mir einen hohen Stellenwert und durch ihn lernte ich den sehr von mir geschätzten Walter Trout kennen.

Anspieltipps: Chicago Line (1988), John Mayall plays John Mayall (live 1965), Bluesbreakers with Eric Clapton (1966), 70th Birthday Concert (Do-CD 2003), Nobody told me (2019), Blues from Laurel Canyon (1968), A sense of place (1990), So many Roads (Kompilation 1968)

Es sind wenigstens 3 Biografien über ihn entstanden, aber leider wurde keine in die deutsche Sprache übersetzt.

Freitag, 19. Juli 2024

Theo Lehmann feiert seinen 90. Geburtstag

Der Evangelist Theo Lehmann feierte am 29. Mai seinen 90. Geburtstag


Von mir leider unbemerkt, obwohl ich seine Biografie und seine Bücher über den Blues und Jazz gelesen habe, hatte ich seinen 90. Geburtstag gar nicht auf dem Schirm. 

Theo Lehmann lebt heute in einem Seniorenheim. 
Seine Biografie ist mehr als spannend zu lesen, wobei das Wort spannend vielleicht etwas deplatziert klingt. Es ist eine Geschichte über die Bewahrung und Gnade Gottes mit ihm. Er wird am 29.5.1934 in Dresden geboren. Seine Eltern kamen gerade aus einem langen missionarischen Einsatz in Indien zurück. Die Strapazen schwächen seine Mutter früh. Theo Lehmann wird mit seinen 2 Brüdern im Dritten Reich groß. Er lernt die Diktatur kennen und in seiner späteren Biografie schreibt er: "Er hasse alles, was nach Gleichförmigkeit und Gleichschaltung des Individuellen aussieht". 
Die verheerende Bombennacht auf Dresden erlebt er am 13.2.45 mit. 
Viel später, während seinem Theologiestudium, wird seine große musikalische Liebe zum Jazz und Blues deutlich. Er wird Ansager bei den damals legendären Jazzkonzerten in Buna/DDR. 1959 heiratet er seine Elke. Er will sein erstes theologisches Examen absolvieren, aber der Professor schwärzt ihn bei der Stasi an, da er kein FDJ Mitglied ist. Die Verzögerung nutzt er für ein Schreiben an einem Buch über "Spirituals". Dafür erwirbt er später den Doktortitel. 
1964 wird er Pfarrer in Karl-Marx-Stadt (ab 1990 wieder Chemnitz). 

Das IDEA-Nachrichtenmagazin titelte im Mai: "Selbst die Stasi konnte ihn nicht stoppen"

Er wirkt bei dem neuen Gottesdienstformat "Gottesdienst einmal anders" mit. Der findet in der Kreuzkirche der Stadt statt. Die Stasi will diesen Gottesdienst verhindern und Theo Lehmann kommt auf die Beobachtungsliste. Die SED-Diktatur will ihn torpedieren, aber die Besucherzahlen wachsen weiter. Bald müssen die Gottesdienste zweimal hintereinander gehalten werden, da die Besuchermassen dies benötigen. Spitzel werden gegen Theo Lehmann ist Stellung gebracht. Viele Jahre später erfährt er, dass sein bester Freund damals auf ihn angesetzt worden war. 
Er predigt später in der Schlosskirche. Seine Jugendgottesdienste werden zu den bestbesuchten Gottesdiensten. Ab 1976 wird er Jugendevangelist für die sächsische Kirche. Mit 44 Jahren bekommt er einen Herzinfarkt. 
Jahre nach dem Fall der Mauer und dem Ende der DDR, kann er in seine, über ihn geführten Akten der Stasi, Einblick erhalten. Er ist tief erschüttert über die Machenschaften der Stasi und der SED-Regierung. Gegen Elke war sogar zur DDR Zeit ein Prozess im Gange, der sie innerlich zerbrochen hatte. Daraufhin schreibt er alle damaligen bekannten Spitzel gegen ihn und sein Frau an. Er erhält keine Antwort!  Keine Entschuldigung!
Zusammen mit Jörg Swoboda dichtet und komponiert er viele christliche Songs. Aber neben den Nöten mit der Stasi hat er eigentlich den größten Widerstand in der ev. Pfarrerschaft. Theologisch sind diese fast Ausnahmslos alle gegen eine Buße und Bekehrung. Für sie heißt es, leider falsch, bist du getauft, dann bist du Christ (Taufwiedergeburtslehre). Für ihn gilt: "Eine Kirche, die Kinder tauft, ist damit zur Evangelisation verpflichtet". 

Seine Tochter holt ihn in ein Pflegeheim nach Radebeul. Leider stirbt sie 2021 bei einem tragischen Autounfall. 

Theo Lehmann ist im Moment noch geistlich und geistig fit und er freut sich auf den Himmel bei JESUS. Eine Mahnung von ihm bleibt: "Bleibt beim HERRN, egal was kommt!"

PS. Vor rund 20 Jahren konnte ich Theo Lehmann einmal in Olpe auf einer Evangelisation erleben.

Samstag, 22. Juni 2024

Meryl Streep wird 75 Jahre alt

Meryl Streep, die Hollywood-Ikone feiert heute ihren 75. Geburtstag


Manche Tagesgazetten schreiben gar: Eine Legende - bereits zu Lebzeiten, als Überschrift.

Sie ist in jedem Metier der Filmkunst zu Hause. Thriller, Drama und Komödie, sogar Musical, alles gelingt ihr und sie arbeitet sich gründlich und erfolgreich ein. 
Die Bezeichnung "Legende" bezieht sich auch auf die drei Oscar Auszeichnungen, die mit ihr bisher nur Katharine Hepburn und Jack Nicholson gelungen sind. Allerdings übertrifft sie die ganze Filmbranche der USA mit ihren 21 Oscar Nominierungen. Das macht sie so unvergleichlich. 
Die Oscars bekam sie für die Filme "Kramer gegen Kramer" (1980), "Sophies Entscheidung" (1983) und "Die eiserne Lady" (2012). 
Ich selbst habe nicht alle Filme gesehen und dann gefallen mir zwei Filme, die eigentlich so genannte Flops von ihr waren: "Am wilden Fluss" (1994) und "Ricki-wie Familie so ist" (2015). Für "Ricki" nimmt sie sogar Gitarrenunterricht bei Neil Young.
Ansonsten besticht sie thematisch in dem Atomdrama "Silkwood" (1983), "Ein Schrei in der Dunkelheit" (1988) einem Drama aus Australien, "Die Brücken am Fluss" (1995) mit Clint Eastwood, "Wie beim ersten Mal" (2012) - ein Ehepaar auf der Therapiecouch mit Tommy Lee Jones und "Die Verlegerin" (2017). 

2016 aus wikipedia

Das Privatleben hält sie aus der Öffentlichkeit heraus. Es ist nur bekannt geworden, dass sie sich von ihrem Ehemann Don Gummer getrennt hat, mit dem sie 4 Kinder hat. 

2017 hielt sie ein Plädoyer für Demokratie, Pressefreiheit und Toleranz. Es kam zu einem Disput mit dem Präsidenten Trump. Aber das wirft sie nicht um!

Mit vollem Namen heißt sie eigentlich Mary Louise "Meryl" Streep. Sie wurde am 22.6.1949 in Summit / New Jersey geboren. 

Ich möchte ihr noch viele glückliche und erfolgreiche Jahre wünschen!

Montag, 4. März 2024

Elsa Brandström, Wohltäterin

Elsa Brändström, bekannt und geehrt auch als Elsa Brandström, wurde am 26.3.1888 in Sankt Petersburg als Schwedin geboren.

Sie kam aus einer gutgestellten Familie und genoss ihr Leben bis zum Beginn des 1. Weltkrieges. Ein erster Einschnitt war der Tod ihrer Mutter im Jahre 1913. Zu Kriegsbeginn meldete sie sich als Krankenschwester bei der russischen Armee. Sie war ein Menschenfreund und bekam für ihren Einsatz den Titel "Engel von Sibirien".

In den Gefangenenlagern herrschten unmenschliche Bedingungen. Fleckfieber und andere Krankheiten rafften bis 80 % der Gefangenen dahin. Dazu kamen noch Hunger und Erfrierungen durch die Kälte.

Sie erkrankte selbst schwer und hatte grosse Angst, dass ihr Leben in einem Massengrab  enden könnte. Aber sie erholte sich. Die einsetzende Oktoberrevolution 1917 erschwerte ihre Arbeit. Sie reiste mehrmals bis 1920 nach Sibirien. In Omsk wurde sie inhaftiert als Geisel für 6 Wochen. Danach durfte sie nach Schweden ausreißen und organisierte sie Geldsammlungen für die Gefangenen.

1921 starb ihr Vater nach langer Krankheit und Elsa bekam Depressionen. In dieser Zeit schrieb sie ihre Erfahrungen unter dem Buchtitel "Unter Kriegsgefangenen in Russland und Sibirien". Das Buch hatte einen überwältigenden Erfolg. 1923 ging sie auf eine 6 Monatige Vortragsreise durch die USA. Sie sammelte Geld für Kinderheime. Eine Vortragsreise durch Schweden schloss sich an. 1927 erhielt sie von der Uni in Tübingen die "Ehrendoktorwürde" zugesprochen. 1929 reiste sie in die Sowjetunion und im selben Jahr heiratete sie den Deutschen Prof. Robert Ulich. Nach meheren Fehlgeburten kam 1932 ihre gemeinsame Tochter zur Welt. 

1951 Briefmarke in Deutschland

Die Nazis kamen an die Macht und Hitler und Goebbels wollten sie gerne einspannen. Aber Elsa und ihr Mann lehnten ab. Als Familie siedelten 1933 in die USA über und ihr Mann nahm eine Professur an der Harvard an. 1939 eröffnete sie ein Restaurant in einem Vorort von Boston, als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Flüchtlinge. Gegen Ende des 2. Weltkrieges begann sie eine Hilfsorganisation für notleidende Kinder in Deutschland. Leider verstarb sie bereits 1948 an Knochenkrebs im Alter von 59 Jahren. Der 4. März 1948 ist ihr Sterbedatum.