Auf den Spuren Tina Turners
MARL / MEMPHIS
Chris Kramer, Bluesmusiker mit Marler Wurzeln, und seine Band-Kollegen, Gitarrist Sean Athens und Beatboxer Kevin O Neal haben den für Musikfans heiligen Boden von Memphis / Tennessee unter den Füßen. Nachdem die drei bereits im nahen Brownsville das Publikum mit ihrer Musik zum Jubeln brachten (wir berichteten), fiebern sie nun dem großen Blues-Wettbewerb („International Blues Challenge“) entgegen.
Auch dem zum Museum umgebauten Schulhäuschen, in dem Weltstar Tina Turner als kleines Mädchen lernte und für ihre Klassenkameraden sang, statten Kevin O Neal, Chris Kramer und Sean Athens einen Besuch ab.
Vor dem ersten Auftritt nutzten die Jungs die Zeit, die legendäre Musikstadt zu erkunden. Nach einem echt amerikanischen Frühstück (Cheeseburger und Catfish) im „Arcade Restaurant“, dem ältesten Café der Stadt, ging es zum „STAX Museum of American Soul Music“. Hier sahen sie Filme, Fotografien und Erinnerungsstücke, zusammen mit vielen historischen Erläuterungen. Ausgestellt sind dort auf einer 2 800 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche, wo einst die STAX-Studios gestanden haben, mehr als 2 000 einzigartige Exponate. Die Erkenntnis, dass hier an eben diesem Ort Aretha Franklin, Otis Redding, Isaac Hayes, Booker T. & The MGs, Al Green und Earth, Wind & Fire ihre Songs einspielten, war für das deutsche Trio schlicht überwältigend. Um noch ein musikalisches Ausrufezeichen zu setzen, verbrachte die Band den Abend im legendären „B.B. King’s Blues Club“ auf der Beale Street. Begeistert stellten die drei fest, dass das Nachtleben der berühmten Musikmeile einen unglaublichen Charme hat. Sie sind sich einig: Gefährlich daran ist vermutlich nur, dass es süchtig macht und zurück daheim Anfälle spontanen Fernwehs auslösen wird… Wer schon einmal dort war, wird wehmütig zustimmen. Einen Abstecher unternahmen die drei Musiker, die Deutschland beim weltgrößten Blueswettbewerb vertreten, auch zum „West Tennessee Delta Heritage Center“. Dieses Museum zeigt das Leben und die Geschichte des Mississippi-Deltas, des ehemaligen Schwemmlands des Mississippi, auf dessen Baumwollfeldern der Blues entstand. Direkt neben dem Center erfuhren Chris, Sean und Kevin im „Sleepy John Estes House“, unter welch einfachen Bedingungen die blinde Blueslegende lebte. Eine Hütte mit zwei kleinen Zimmern, kahlen Wänden und kleinem Bettchen gaben dem Mann Unterkunft, dessen Songs heute noch von Künstlern wie Eric Clapton gesungen werden. Unter einfachen Bedingungen lebte auch die weltberühmte Sängerin Anna Mae Bullock. Schulter an Schulter mit dem „Sleepy John Estes House“ steht das zum Museum umgebaute Schulhäuschen, in dem sie damals lernte und für ihre Klassenkameraden sang. Ihre Gesangskarriere kam recht gut in Schwung, und heute kennt sie die ganze Welt als Tina Turner. Das kleine Holzhaus wurde vor ein paar Jahren vor dem Abriss bewahrt und zu einem Teil der Ausstellung des West Tennessee Delta Heritage Centers. Zu sehen gibt es Kostüme und Goldene Schallplatten, die Tina Turner selbst dem Museum gestiftet hat. Einen Gänsehaut-Moment gab es, als die Band ein Lied auf der kleinen Bühne spielen durfte, von der aus die kleine Anna Mae die Welt erobern sollte. Die Suche nach den Spuren von Tina Turners Leben führte Chris, Sean und Kevin im Anschluss nach Nutbush, Tennessee. Das karge Örtchen erinnert daran, wie bescheiden Tina Turners Anfänge waren. Der Band wurde bewusst, auf welchen musikalisch geschichtsträchtigen Boden sie wandern. Voller Vorfreude auf die nächsten Tage setzen sie ihre Reise fort: die Reise in die Südstaaten Amerikas zu den Wurzeln des Blues.
(aus Ruhr-Nachrichten.de)
Da wäre ich gerne mitgefahren. Das der Harper Chris Kramer ins Land des Blues aufgebrochen war - das war mir bekannt. Dank Facebook fand ich obigen Artikel von den ersten Reiseeindrücken. Ich liebe auch den Blues.....
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