Im ersten Moment sagte mir dieses Datum überhaupt nichts. Mein morgendlicher Andachtskalender verwies darauf, dass an diesem Tag die Vernichtung des armenischen Volkes innerhalb des Osmanischen Reiches begann. Die jetzige Türkei ist aus dem Osmanischen Reich hervorgegangen.
Offiziell wehrt sich die Türkei bis heute, anzuerkennen, dass ihre politischen Vorläufer in Westeuropa den ersten Völkermord begangen haben. Das belastet staatliche Beziehungen zu Armenien und Westeuropa bis heute.
Als Teil des deutschen Volkes musste ich auch lernen mit unserer Vergangenheit umzugehen. Es ist sehr schmerzlich gewesen Gedenkstätten und KZs wie z.B. Bergen-Belsen zu besuchen. Verstehen kann ich das gar nicht. Aber historisch bleibt die Schuld bestehen und es stellt sich die Frage, wie gehe ich damit um? Was lerne ich für mich daraus?
Natürlich werde ich auch wütend, wenn man mich als Deutscher nur auf die 12 Jahre der Naziherrschaft ansprechen und abkanzeln würde.
Ich vermisse beim türkischen Volk, dass sie sich nicht mit ihrer Vergangenheit auseinander setzt. Beim Umgang mit den Kurden werde ich den Verdacht nicht los, dass man dieses Volk auch am liebsten loswerden möchte, anstatt fair mit einander zu lernen, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
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