Der 12.04. ist im evangelischen Hintergrund der Gedenktag für Petrus Waldus, auch Valdus und Valdes. Die Geschichtsschreibung hat da wenig verlässliche Daten. Er muss um 1140 in Lyon geboren worden sein. Genauer muss er nach dem Jahr 1206 verstorben sein. Manche Daten gehen bis in das Jahr 1217 als Sterbejahr. Kirchengeschichtlich betrachtet gehört Petrus Waldus zu den Vorreformatoren, ähnlich einem Wycliff oder Hus.
Petrus Waldus war ein vermögender Kaufmann. Er ging regelmäßig in den kath. Gottesdienst, verstand aber nichts, da die Messe in Latein gehalten wurde. Im weiteren Bekanntenkreis hatte er einen Priester, dem er den Auftrag gab, die Bibel ins französische zu übersetzen. Er wollte als Laie in der Bibel lesen können und wollte die Bibel auch dem Volke zukommen lassen. Vermutlich hat ihm die Geschichte "vom reichen Jüngling" so intensiv angesprochen, das er seine Familie verlies und seinen Reichtum teilweise verschenkte. Ähnlich war es auch dem Franzikus ergangen, der später die Franzikaner gründete. Petrus predigte auf seinen Wanderungen und gewann schnell Anhänger seiner Erkenntnis hinzu. Christsein wurde jetzt durch das Lesen in der Bibel begründet. Anfangs ließ man ihn von der Kirchenseite gewähren, aber dann kam es doch zu Schwierigkeiten. Die Bischöfe und Priester durften nur die Schrift auslegen. Laien war es nicht erlaubt. 1229 verbietet ein Konzil das Lesen in der heiligen Schrift in der einheimischen Sprache. Nur die Vulgata war erlaubt. Auch die Priester durften ab 1234 nicht mehr in dieser Neuen Übersetzung lesen. Die einsetzende Inquisition verfolgte die neue Bewegung als Ketzer. Tausende starben auf Scheiterhaufen und in Kerkern. Viele flüchteten gar nach Böhmen, Bayern, Württemberg und Neapel (Italien).
Erst im 15. Jahrhundert schlossen sich die Mitglieder der Bewegung (Waldenserkirche) dem reformatorischen Prediger Buzer und Oekolompad an. (Calvinisten)
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