Ich mag Roadmovies und ab und an gelingt es auch in Deutschland ansprechende Filme dieses Genre zu produzieren.
Sicherlich, in diesem Fall ein stiller Film mit dem Thema Streit und Versöhnung in der Familie und der nahe Tod bei einem Akteur.
Foto: Degeto/Frank Dicks |
Heiner Lauterbach (Horst) und Fritz von Thun (Johann) sind kauzig und knorrig. Beide leben an einem See im Sauerland. Wohnwagen und Hüttenidylle. Horst wartet am Todestag seiner Frau auf seine Tochter, die er damals nach dem Tod der Frau zu Oma und Opa in die Fürsorge gegeben hatte. Es wird schnell deutlich, dass die Beziehung zur Tochter keine gute und harmonische ist. Aber die Tochter kommt nicht und Horst bekommt ihren Sohn ans Telefon, der aber auch sehr reserviert ist. Die Mutter sei angeblich in Frankfurt im Krankenhaus. Eine Aktion, um Horst zu einer Untersuchung ins Krankenhaus zu bekommen. Der Postbote hatte der Tochter mitgeteilt, dass Horst stark hustet und wohl Lungenprobleme hätte. Es kommt auch zur Untersuchung, aber das Ergebnis ist niederschmetternd. Großer Tumor in der Lunge - keine Heilungsmöglichkeit. Johann eilt auf Zuruf nach Frankfurt und beide stehlen einen britischen Leichenwagen vor dem Klinikum und nehmen den Sohn der Tochter einfach mit. Jetzt startet der Roadmovie in Richtung Sauerland mit Übernachtung im Freien. Manches wirkt wie eine schwarze Komödie. Horst schläft im leeren Sarg des Wagens. Der Sensenmann baumelt als Maskottchen am Spiegel. Horst lernt seinen Enkel, wenn auch wiederwillig, kennen. Ein Happyend gelingt nur teilweise - aber ich möchte nicht vorgreifen.
Passend zum Film singt Johnny Cash einige Songs.
Nikolai Müllerschön hat den Film 2015 gefertigt.
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