Montag, 4. Oktober 2010

Janis Joplin

Nach dem 40. jährigen Todestag von Jimi Hendrix folgt jetzt auf dem Fuße der Todestag von der Blues Ikone Janis Joplin. Musikalisch betrachtet, war sie die erste große "weiße" Bluessängerin und ihr musikalisches Erbe ist bis heute nicht angetreten worden. Mir gefallen sicherlich manch andere Stimmen sehr, aber Janis erscheint unerreicht. Der Blues-und Gospelmusik ist es ja zu eigen, dass der Schmerz, aber auch die Freude von dem Musiker herausgeschrien wurde. Heute ist ja auch die Bluesmusik kommerzialisiert und nicht vergleichbar mit den Bluessängern der 20er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Aber der Reihe nach....

Janis Lyn Joplin wurde am 19.1.1943 in Port Arthur, Texas geboren. 1960 machte sie ihren High-School-Abschluß um anschließend als 17 jährige von zu hause wegzugehen und Sängerin zu werden. Ein Tingeln durch die unterschiedlichsten Clubs war die Folge. Ihren Gesangstil brachte sie sich selber bei, inspiriert durch Schallplatten von Bessie Smith und Odetta Holmes. Ihre eigentliche Karriere begann 1968 als sie nach San Francisco zog und sich dort der Band Big Brother & the Holding Company als Sängerin anschloss. Aber relativ schnell verließ sie wieder die Band. Ihr unstetiger Lebensstil trieb sie weiter. Für ein gutes Jahr formierte sie ihre Begleitband Kozmic Blues Band, lebte eine Weile in Kathmandu (Nepal). Im Januar 1970 löste sie auch diese Band auf. Sie suchte Wege um vor ihrer Sucht nach Alkohol, Aufputschmitteln und Drogen loszukommen. Im September 1970 begannen neue Studioaufnahmen zu dem Projekt "Pearl". Am 4.10.1970 erschien sie nicht im Plattenstudio. Man fand sie auf ihrem Zimmer im "Landmark Hotel" auf dem Boden tod liegend. Nach offiziellen Angaben starb Janis am 4.10. an einer Überdosis Heroin. Die Veröffentlichung von "Pearl" erlebte sie nicht mehr.

Bei Wikipedia fand ich ein paar Zeilen, die Janis Hintergrund traurig beschrieben. Ich zitiere:

"Die vergebliche Suche nach der wahren Liebe, Zuneigung und Geborgenheit ließ sie zuweilen in depressive Phasen fallen, welche sie durch Heroin, Kokain und Alkohol zu verdrängen suchte. Durch diese innere Zerrissenheit der Gefühle und ihre Schwierigkeiten, enge menschliche Kontakte aufzubauen, lässt sich ihre Musik verstehen, die gleichzeitig Stolz und Verzweiflung ausdrückt."


http://de.wikipedia.org/wiki/Janis_Joplin


Meine persönlichen Anspieltips: "Pearl" von Janis Joplin

1998 ist von Sony/Columbia eine Do-CD erschienen von Janis Joplin with Big Brother and the Holding Company = Live at Winterland ´68 (485150 2 Columbia)

Samstag, 2. Oktober 2010

Hohe Bracht

Am letzten Sonntag waren wir spontan von Olpe kommend, in Bilstein abgebogen und zur Hohen Bracht gefahren. Die "Hohe Bracht" ist ein Aussichtsturm an der Seitenstrecke von Bilstein nach Altenhundem. Als wir gegen Mittag ankamen riss der Himmel auf und die Sonne kam raus. Aber es blieb bei stolzen 12 Grad. Ich überlegte, wann war ich schon einmal auf der Hohen Bracht gewesen? Vermutlich als Kind, aber das war jetzt gute 40 Jahre her.
Der Berg ist gut 588 m ü.N N. hoch. Das Restaurant mit Turm liegt auch einer Höhe von etwa 581 m.
Eine tolle Aussicht, die aber auch der Sturm "Kyrill" begünstigt hat.  
Von der Aussichtsplattform, die auf ca. 620 m Höhe liegt, hat man einen tollen Ausblick. Der Turm liegt in einem Dreieck, wo die Ausläufer des Rothaarkammes, die des Ebbegebirges und der Homert zusammenkommen.
Ein toller Treffpunkt für Motorradfahrer. Aber die Fahrer die heute ankamen, waren stellenweise doch ganz schön verfroren. Natascha kam mit einer Fahrerin noch ins Gespräch. Das Lokal ist preisgünstig und einladend.

Dortmunder Herbst

Heute begann der Dortmunder Herbst, eine Verbrauchermesse in den Westfalenhallen. Diese Messe, auf der ich zum ersten Mal war, geht bis zum 10.10., Eintritt: 6,50 €
So konnte ich auch zum ersten Mal eine Modeschau für ein paar Minuten beobachten. Das ist nicht unbedingt mein Metier.






Überrascht war ich dann, dass ich in einer Halle einen Bibelstand von Christen vorfand. Ausgestellt war ein Nachbau der Gutenberg Buchdruckpresse, auf der damals die ersten Übersetzungen der Bibel in die Deutsche Sprache erfolgt waren und die die einsetzende Reformation damit wahnsinnig schnell an trieb.






An einem Nudelstand konnte für einen kleinen Betrag, ein stolzes Paket aus dem Nudelsortiment erstanden werden. Verrückt. Man erzählte mir, dass eine dreiköpfige Familie fast ein Jahr lang brauchte, um alle Nudeln zu hause zu vertilgen.



Eigentlich wollten meine Frau und ich nur bummeln und gar nicht viel Geld ausgeben. Aber ich fand für mich eine tolle Winterjacke, die gut 50 € billiger war. Mittagessen waren wir dann bei fränkischer Küche und alkoholfreiem Bier. Pause war auch nötig, da irgendwann auch die Füße schmerzten. Jetzt wurde es auch bedrohlich voller in den Gängen. Ein Truckerclub aus Dortmund hatte einen tollen Stand aufgebaut, wo man, wer wollte, Trucker fernsteuern konnte. Tolle Anlage - leider traute ich mich nicht einen zu fahren. Ich hatte wohl Angst vor einem Crash.

Das ist die richtige Größe von einem Stofftier! Wir waren zu viert auf der Messe und trafen noch bekannte Gesichter in der Menge.

Donnerstag, 30. September 2010

Postman

Vielleicht habe ich auch manchmal zu nah am Wasser gebaut, aber heute Abend fasziniert mich ein Film, der wirtschaftlich überall ein Flop war. Kevin Costner´s Postman. 170 Minuten auf DVD.
Wir schreiben das Jahr 2013. Nach einem Atomkrieg ist die Welt größtenteils zerstört. Ein herrschender Diktator namens "Bethlehem" terrorisiert mit seiner Armee der Holnisten die überlebte Zivilisation. Kevin spielt einen geheimnisvollen Fremden, der in den einzelnen Orten Texte von Shakespeare aufführt. Für seine Darbietung erhält er Verpflegung und Unterkunft. Durch eine verrückte Fügung verkleidet Kevin sich als Postbote und sucht in einem Dorf in Oregon nur nach Unterkunft und Verpflegung. Um sich durchzusetzen behauptet er, dass sich eine neue Regierung in den Vereinigten Staaten mit Präsident Starkey (man denke an Richard Starkey von den Beatles)an der Spitze gegründet hat. Er selbst sei der erste ein-gesetzte Postbote, der die liegengebliebene Post verteilen soll. Durch diese Idee entsteht Hoffnung, fast schon religiös besetzt. Die Menschen bekommen wirklich Hoffnung und Mut zum Überlebenskampf. Sie trotzen der Armee von "Bethlehem". Obwohl von Kevin nicht geplant, breitet sich diese Postbotenidee an der Westküste aus. Viele junge Menschen melden sich freiwillig zum Postbotendienst. Es gibt viele Märtyrer. Man ist zu Pferd unterwegs. Die Idee erinnert natürlich sehr an den Ponyexpress (ab 3.4.1860), der einmal für gut 1 1/2 Jahre die Post von der Ostküste zur Westküste brachte, und umgekehrt. Bei diesen Stellen erkennt man Kevins Vorliebe für die amerikanische Geschichte. Mir gefällt der spannende, manchmal auch etwas brutale Film, sehr. Gewaltige Filmszenen mit großer Musik unterlegt. "Postman reite, Postman reite." Am Ende wird der Tyrann besiegt und die Menschen reifen wieder zu einer Nation heran - in Freiheit. P.S. In einer kleinen Nebenrolle ist der Musiker Tom Petty zu erleben.

Mittwoch, 29. September 2010

Dancing with Ghosts

Im August waren meine Frau und ich in Balve beim German Kultrock Festival gewesen. Dort gastierte Epitaph als 2. Akt des Abends - und wir waren total begeistert von der Band und ihrer Musik. Meine Frau hatte die Band im Januar schon einmal in einem kleinen Club (ALT WERDOHL) erlebt. Was lag danach auch näher, als endlich mal die neue CD zu hören. Aber die dt. CD-Preise sind ja übertrieben hoch - je ausgefallener die Musik - desto teurer die CD. Um meiner Frau eine Freude zu machen musste ich doch wieder den Umweg über Ebay nach den USA wählen. Der Nachteil: die 6-7 wöchige Reise, bis die CD endlich bei uns ankam. Aber heute war es denn endlich soweit.

Meine Frau nutzt das schöne Wetter (1. Tag nach vielen Wochen Regen) zur Motorradtour und ich sitze mit einer Tasse Kaffee am Laptop schreibe diesen Artikel und höre die "neue". Wie soll ich diesen Musikstil beschreiben? Guter Hardrock passt schon - kein Heavy Metal. Mehrstimmiger Gesang, gute Gitarrenarbeit (Twin Gitarrenstil), stellenweise längere Songs, 61. Minuten Musik mit 12 Songs. Die Gitarren klingen ruhig, dann mal bedrohlich schnell. Elemente des Progrock finden sich genauso wieder, wie fast zarte Klänge mit einer akustischen Gitarre. Beim Sologesang denke ich an Frank Bornemann von Eloy. Ganz leicht schleicht er sich in meinen Gehörgang - aber das soll nicht negativ gemeint sein.

Ich kann nur hoffen und wünschen, dass Cliff Jackson (git), Bernd Kolbe (bass), Heinz Glass (git) und Achim Poret (drums) bald wieder auf Tour gehen und bei uns in der Nähe vorbeischauen. Es lohnt sich. P.S. Roger Wahlmann unterstützt an den Keyboards den Sound. Einfach toll, dass es Epitaph nach so vielen Jahren des Schweigens wieder gibt. Ich bin begeistert.

inakustik INAK 9095, http://www.epitaph-band.de/

Mittwoch, 22. September 2010

Ecki ist tot

(Foto: wkw)


Ich lernte Ecki vor gut 2 Jahren bei WKW kennen. Wir haben uns nie gesehen, aber er war mir schnell sympathisch. Im ersten Moment hatte ich gedacht, dass David Crosby sein Bruder sein könnte. Aber dem war natürlich nicht so. Er war ein Berufs DJ und vieles mehr.
Die Musik und die Kontakte zu vielen Menschen haben ihn geprägt. Seine Familie und Freunde trauern um ihn. Viele Menschen hatten in unendlich schätzen gelernt. Neben der Musik galt auch sein ehrenamtliches Engagement dem Eishockeyverein "Die Bären Neuwied".
Manche Mitteilung bei WKW machte die Runde. Er fehlt mir, auch wenn wir uns nie gesehen oder gesprochen haben. Bei WKW wurde eine Erinnerungseite gestaltet und ich bin einfach baff darüber, wie viele Menschen etwas mit Ecki erlebt haben und noch zu berichten wissen. Er fehlt!!

Dienstag, 21. September 2010

White Bicycles

Letztens fand ich beim Aufräumen im Wohnzimmer einen alten Zeitungausschnitt, in dem es um eine Buchbesprechung bzw. Empfehlung ging.
Titel: White Bicycles von Joe Boyd.


Der Bericht war von 2008 und mich zog damals das fast magisch bunt gestaltete Cover an.
Aber dann vergaß ich doch das Buch zu kaufen.
Als erstes surfte ich erst einmal im Internet herum und stellte schnell fest, dass es mittlerweile eine preisgünstige Paperback Ausgabe gab. Das Cover war zwar bunt, aber abgeändert worden.
Es gefiel mir nicht ganz so gut, aber dann entschied ich mich doch für die preisgünstigere Variante und bestellte die Paperbackausgabe.
Für Rockmusik interessiere ich mich im allgemeinen und für 60er Jahre / Anfang 70er Jahre im Besonderen.
Joe Boyd wurde am 5.8.1942 in Boston, Massachusetts geboren. Er ist ein US-amerikansicher Musikproduzent, der gerade die spannenden 60er Jahre beruflich erlebte. Er selbst war von frühesder Jugend Musikbegeistert, gerade für den Blues der "Farbigen" Musiker und dem Jazz.
Er begann in den 60er Jahren mit dem Zusammenstellen von Tourneen für die unterschiedlichsten Künstler des Jazz und Blues Genre. Dann kam die Begeisterung für die Folkmusik dazu. Er erlebte mit, wie Bob Dylan von der akustischen zur elektrischen Gitarre wechselte (1965). Ein Jahr später gründete er den Londoner UFO Club mit John Hopkins.
Bands wie z.B. Pink Floyd oder Softmachine begannen hier ihre Karrieren.
Das Buch zeichnet manche musikalische Entwicklung nach, spart aber auch nicht an persönlichen, manchmal auch haarsträubenden Erlebnissen.

Im Moment habe ich da eine spannende Lektüre.
Die gebundene Ausgabe kostet: 24,90 € (Verlag Antje Kunstmann)
Die Taschenbuchversion Kostet: 9,95 € (Heyne).