Sonntag, 23. Januar 2022

Helmuth James Graf von Moltke

Helmuth James Graf von Moltke wurde am 11.3.1907 in Kreisau geboren. Er stammte aus einem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht. Er heiratete im Oktober 1931 Freya Deichmann, die er in Österreich kennengelernt hatte. Aus der Ehe gingen 2 Söhne hervor.

Graf von Moltke war gelernter Jurist. 1934 hatte er sein Examen bestanden. 1935 entschied er sich dazu kein Richter werden zu wollen, da er sonst der NSDAP hätte beitreten müssen. Er wurde Anwalt in einer Kanzlei in Berlin.

Als Anwalt für Völkerrecht und dem internationalen Privatrecht konnte er Anfangs manchem jüdischen deutschen Bürger helfen. Er konnte auch viele Reisen ins Ausland unternehmen, was später durchaus hilfreich war. Als der zweite Weltkrieg ausbrach wurde er Mitarbeiter des Kaiser-Wilhelm-Institut. Ab September war er Mitarbeiter in der völkerrechtlichen Abteilung bei der Amtsgruppe Ausland/Abwehr unter Admiral Canaris. Hier handelt es sich um den Nachrichtendienst der deutschen Wehrmacht. Er musste u.a. auch Gutachten über das Kriegsvölkerrecht erstellen. Spätere Hitlergegner wie Canaris und Generalmajor Oster hofften auf seine Hilfe.

Ab wann sich der so genannte "Kreisauer Kreis" bei Moltke auf dem Gut traf, ist nicht klar zu ermitteln. Moltke und seine Mitglieder hofften,  dass das Nazireich von Innen heraus zerbrechen würde. Sie waren keine Befürworter eines möglichen Attentates auf Hitler. Sie wollten aber alles dafür tun, dass nach einem Zusammenbruch des Nazireiches das Land und die Welt neu und positiv  gestaltet werden würde. 

Moltke wurde durch seinen christlichen Glauben geprägt. Auf einer seiner letzten Auslandsreisen nahm er das "letzte" Flugblatt der "Weißen Rose" mit nach Skandinavien, das dort übersetzt und in Norwegen und Schweden veröffentlicht wurde. Eine englische Übersetzung wurde im Juli 1943 von der Royal Air Force über Deutschland abgeworfen. Im Januar 1944 wurde Moltke von der Gestapo verhaftet. Ein Jahr später fand der Prozess vor dem Volksgerichtshof und R. Freisler statt. Eine Beteiligung an einem Staatsstreich oder Attentat konnte ihm nicht nachgewiesen werden.  Für Freisler reichte es, dass Moltke eine Neuplanung Deutschlands nach einem Zusammenbruch geplant hatte und er wurde am 11.01.1945 zum Tode verurteilt. Am 23.1.1945 erfolgte die Hinrichtung durch Erhängen in Berlin-Plötzensee. 

Ein prägender Satz Freislers im Verfahren gegen Moltke war: "Herr Graf, eines haben das Christentum und wir Nationalsozialisten gemeinsam, und nur dies eine: wir verlangen den ganzen Menschen."



Helmuth James Graf von Moltke starb als Christ. Sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche zerstreut. Es ist kein Grab vorhanden. 
Als junger Mensch war ich mal in der Gedenkstätte Plötzensee. 

 




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