Ich wohne seit 1997 in Plettenberg und relativ schnell erfuhr ich auch vom Bommecketal, dass unter Naturschutz steht. Aber wie so oft, verschiebt man dann eine geplante Tour durch dieses Tal. Am 29.06.2015 machten wir uns dann zu einer Wanderung auf. Die Fotos sind alle aus dieser Zeit.
Seit 1985 steht das Bommecketal unter Naturschutz. Ich vermute auch mal, das das viele Plettenberger wissen. Die kleine Bommecke fließt im Ortsteil Böddinghausen in die Lenne.
Warum schreibe ich das?
Am 31.7.2022 berichtete die hiesige Tageszeitung ganzseitig, das das Bommecketal durch einen fraglichen Baggereinsatz zerstört worden ist. Dr. Ludwig Erbeling hatte mit Freunden das Tal erwandert und war erschüttert. Er selbst hatte das Tal oft erforscht und viele Arten dokumentiert. Rechts neben dem kleinen Wasserlauf, der unter Naturschutz steht, geht ein etwas befestigter Weg den Berg hinauf. Holztransporte, aber auch die Feuerwehr nutzen diesen Pfad.
Durch das Hochwasser im vergangenen Juli war der Pfad verwüstet worden. Die Feuerwehr hatte durchaus zurecht moniert, dass man in einem Brandfalle kaum diesen Weg mehr benutzen könne.
Also wurde schnell gehandelt und der Weg mit Baggereinsatz in Stand gesetzt. Der Bachlauf wurde aber zu großen Teilen verschüttet und zerstört.
Der Bürgermeister Ulrich Schulte weilte im Urlaub und so konnte er nicht befragt werden. Eine Panne wird sich auftun in den unterschiedlichsten Ämtern. Nur wer haftet?
Eigentlich organisieren wir Deutschen uns ja mit allen Vorschriften fast zu Tode und werden unbeweglich, siehe als Beispiel die nahe Brücke der A45 in Lüdenscheid (Vollsperrung).
Die politische Elite schwafelt viel von Welt-, Klima- und Naturrettung. Aber es gelingt nicht bestehende Naturschutzflächen zu schützen.
Wie wird es weitergehen? Was kommt ans Tageslicht?
Selbst war ich überrascht, dass nach Erscheinen des Artikels am 31.7. kein Leserbrief in der Tageszeitung einging. Vermutlich gibt es auch wichtigeres als das Bommecketal.
Nur wenn die Strukturen der Verwaltung einer Stadt nicht so ein Tal schützen können. Wie soll dann z.B. unsere Elite den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine lösen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen