Mittwoch, 26. April 2023

Harry Belafonte ist verstorben

Protest in heiterer Verpackung

Meine Tageszeitung meldete eine überraschende Überschrift zum Tode Harry Belafontes, dem Schauspieler, Sänger und Friedensaktivist. 

Der legendäre US-Sänger Harry Belafonte ist gestern im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in New York an einem Herzversagen, im Beisein seiner Ehefrau Pamela, verstorben.   "Keiner singt besser als Harry", so lautete einmal eine Aussage von Frank Sinatra. Mit seinen Hits wie "Island in the sun", "Matilda" und "Jump in the line" hat er über 100 Millionen Alben verkauft. In mehr als 40 Filmen wirkte er mit. Politisch war er bis zuletzt aktiv. An der Seite von Dr. Martin Luther King kämpfte er seit den 60er Jahren für die schwarzen Bürgerrechte in den USA. Zusammen mit Nelson Mandela kämpfte er gegen die Apartheid in Südafrika. Er war Unicef-Botschafter für Kinder auf Haiti und dem Sudan. 1981 sang er auf der Friedensdemo im Bonner Hofgarten.    
Zu Deutschland hatte er eine besondere Beziehung. "Die Deutschen sollen seine größten Fans gewesen sein", so eine Aussage von ihm selbst. 1958 war er das erste Mal in Deutschland. Damals noch in den Ruinen von Berlin. "Die Dankbarkeit, die Liebe und Herzlichkeit, die mir von diesem deutschen Publikum entgegengebracht wurde, zählt zu seinen schönsten Erinnerungen, so einmal Harry Belafonte.   
10. Okt. 1981 Bonn - (R) Klaus Rose
Man mag da nur spekulieren. Vielleicht haben viele Deutsche damals gute Erfahrungen mit den US-Streitkräften gemacht, die als freundliche Besatzer kamen. 
Im Jahre 2012 erschien seine Biografie "My Song".     
Er wurde als Harold George Bellanfanti jr. am 1. März 1927 in New York geboren. Er kam in Harlem zur Welt. Sein Vater war Matrose aus Martinique und seine Mutter kam als Hilfsarbeiterin aus Jamaika. 1935 zog er mit seiner Mutter zurück nach Jamaika. 1939 kehrte die Familie nach New York zurück. Im zweiten Weltkrieg war er bei den US-Navy. Danach beschloss er nach einem Theaterbesuch Schauspieler zu werden. Er nahm Unterricht an der New School for Social Research. Tony Curtis, Walter Matthau  und Marlon Brando studierten mit ihm zeitgleich. Er jobbte zwischendurch als Verkäufer und Fahrstuhlführer.    

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