Willie Nelson, der letzte große Rebell und Country- und Westernstar wird 90 Jahre alt.
Mit seiner letzten Produktion hat er gerade 2 Grammys gewonnen. Er geht weiterhin auf Tournee und denkt nicht ans aufhören. 90 Jahre - was ist das schon? Eigentlich steht er vor der Ewigkeit.
Aber er ist mit seinen Zöpfen und dem Stirnband; seiner Liebe zum Marihuana - zur Stilikone in den USA geworden.
Er wurde 1933 in einem kleinen Ort in Osttexas (Abbott) geboren, inmitten der Weltwirtschaftskrise. Er lernte schon früh Gitarre spielen, aber sein Durchbruch kam 1975 fast schon zu spät. Zwei Ehen gingen früh kaputt. Aber bis heute ist er ein liberales politisches Aushängeschild und Gewissen. Eine gewisse Ähnlichkeit zur Bruce Springsteen tut sich auch auf.
Anfang der 70er Jahre gehörte er zu musikalischen Rebellen in Nashville. Das Ziel war, dass sie sich nicht mehr von den herrschenden Produzenten unter Druck setzten lassen wollten. So war er schon früh sein eigener Herr in dem musikalischen Business.
So gehörte er zur Outlaw-Bewegung um Waylon Jennings und Merle Haggard. Johnny Cash stieß später hinzu. Mitte der 80er Jahre wurden die "Highwaymen" um Kris Kristofferson, Johnny Cash und Waylon Jennings gegründet. 1990 verlor er seinen gesamten Besitz, da er 16 Mill. Steuerschulden an das Finanzamt hatte.
Aber die nächste Produktion brachte ihn wieder auf die Gewinnerstraße. Unverwüstlich ist er bis heute in all seinen Krisen.
Als Schauspieler wirkte er in über 30 Filmen mit. "Der elektrische Reiter" (1979) mit Robert Redford und "Die Höllenfahrt nach Lordsburg" (1986, Original "Ringo" mit John Wayne) gefallen mir sehr.
Leider bringt meine Heimatzeitung keinen Artikel zu seinem Geburtstag. Der Country- und Westernstil gehört nicht beherrschend zu Deutschland. Vielleicht mit Ausnahme von Tom Astor (?!). Ja, auch ich musste mich an seine Stimme gewöhnen. Aber neben dem Blues, dem Rock, gehört der Countrysound auch zu meinem Leben.
Alles Gute Willie Nelson - denk aber an die anbrechende Ewigkeit!
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