Foto aus Krelinger Briefe |
Ralf Richter, derzeitiger Leiter des GRZ-Krelingen schreibt:
Am 21. Juli erreichte mich morgens die Nachricht: Sven Findeisen ist im hohen Alter von 93 Jahren heimgegangen. In Neumünster, dort wo er 1959 seine erste Pastorenstelle in der Andreasgemeinde innehatte. Dort, wo er seit 2010 bei Sohn (der im vergangenen Jahr verstarb) und dessen Ehefrau Anja lebte. Seine Frau Ruth war ihm schon 1999 nach 40 Jahren Ehe vorausgegangen.
Erster Studienleiter in Krelingen
Studienleiter wollte er nicht sein. Auch wenn er das von 1971 bis 1978 im Geistlichen Rüstzentrum war. Als erster sogar. An der Seite von Heinrich Kemners hat er - von 2.Kor 10 her - Denkfestungen angegriffen und Gedanken als Gefangene "in den Gehorsam gegen Christus" abgeführt. Die Glaubensnot hatte er als Denknot erkannt, unorthodox in je eigener Argumentationsweise falsches Denken entlarvt bzw. ent-täuscht.
Prophetisch trat er auf, nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart erklärend, erhellend. Dazu passte seine Liebe zur Kunst , zu Chagall, auch zur Künstlerin Knoop-Schellbach, die beide in ihrer Bildersprache den (Kunst)Pädagogen in ihm weckten, der in einer geistlichen Tiefenschau uns oft so blinden Betrachtern die Schönheit der Kunst bzw. den Scharfsinn der Künstler erklärte. Das blieb manches Mal nicht ohne Widerspruch unter uns Studenten, aber anregend und zuweilen abenteuerlich war es immer.
Zusammen mit meiner Frau konnten wir Sven Findeisen Ende April 2010 noch einmal zu seinem 80. Geburtstag im GRZ-Krelingen erleben. Wir sind dankbar ihn im Unterricht noch erlebt zu haben.
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