Freitag, 25. Dezember 2020

O du fröhliche, o du selige

Die Not zahlreicher Waisenkinder zu lindern und ihnen ein neues Zuhause zu bieten, das war das Anliegen des Schriftstellers und Publizisten Johannes Daniel Falk, als er zu Beginn des 19. Jahrhunderts das „Rettungshaus für verwahrloste Kinder“ in Weimar gründete. Er selbst hatte vier seiner sieben Kinder durch die Typhusseuche verloren. Er kannte den Schmerz über den Verlust geliebter Menschen wie kaum ein anderer. Und so hatte er ein offenes Herz für die, die ähnlichen Schmerz erlitten hatten. Trauer, Einsamkeit und Elend der verwaisten Kinder aufzufangen und ihnen neuen Lebensmut und Freude zu schenken – das war Johannes Daniel Falks Bestreben. Zum Weihnachtsfest 1815 schenkte er seinen Waisenkindern und damit der ganzen Welt ein Lied, dessen Freude aller Einsamkeit und Trauer entgegentritt: „O du fröhliche, o du selige.“ Welche Hoffnung, Zuversicht und Freude strahlt aus diesen Worten!    (Neukirchener Kalenden vom 25.12.20)


O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!

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