"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und vom ganzen Gemüt." Das andere ist dem gleich. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". (Matthäus 22, 37 + 39)
Menschen, die ihren Glauben benutzen wollen, um es anderen zu zeigen, haben nicht verstanden, wer Jesus ist. Die Schriftgelehrten fanden das bestens, wie Jesus den anderen „das Maul gestopft“ hatte (V. 34). Eine Gruppe will schlauer sein als die andere und es denen mal so richtig geben. Doch Jesus spielt nicht mit. Wahrscheinlich ist genau das der Unterschied. Nicht einer über dem anderen. Nicht herabschauen auf die, auf den … Nein, auf Augenhöhe und mit Respekt geht Jesus auf andere zu. Er hat sich nicht erhoben über die anderen. Er hat sich gebückt, um auf Augenhöhe zu bleiben. Die Botschaft des Friedens und des Respekts, die wir so dringend brauchen, lässt sich bei ihm ablesen. Die Liebe zu Gott und zu anderen Menschen ist von ihm erfüllt. Und an dieser Liebe soll man uns erkennen! Auch wenn’s manchmal echt schwer ist!
NICHT AUFHÖREN ZUZUHÖREN
Wenn wir irgendetwas wieder lernen müssen, dann ist es das Zuhören. Einfach mal hinhören, was uns ein anderer Mensch zu sagen hat. Können wir das noch? Auch wenn es nicht unserer Meinung entspricht? Können wir etwas stehen lassen, weil es einem anderen Menschen wichtig ist? Und sehen wir hinter der Meinung noch den Menschen, der sie vertritt? „Shitstorm“ ist ein neues Wort dafür, was in den Sozialen Medien losbricht, wenn jemand eine Meinung äußert, die nicht alle teilen – ein Sturm der Entrüstung. Klar, auch ich bin oft anderer Meinung. Aber muss ich jemanden dann niedermachen, beschimpfen, verteufeln, bedrohen oder mir noch Schlimmeres ausdenken? Ich meine, wenn alle einen Aufkleber mit der Aufschrift „Du sollst Gott lieben über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“ auf dem Handy hätten, würde es im Internet zivilisierter zugehen. Das würde ich mir wünschen!
(aus Neukirchener Kalender, 12.10.23)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen