Dienstag, 17. Mai 2011

Panik Udo wird 65

Ja wer hätte das gedacht? Seine Exzesse waren in den 70er Jahren heftig - aber dann wurde ihm das deutlich und "Lady Whiskey" hatte ausgedient.  Heute wird Udo Lindenberg 65 Jahre alt und ich freue mich darüber. Herzlichen Glückwunsch!

Wie sehr er mit seiner Musik mich geprägt hatte, dass war mir vor ein paar Jahren deutlich geworden, als ich nach getaner Arbeit im Garten mit einem Freund auf der Terrasse saß und bei einem Bier "alte" Lindenberg Song sang. Alles Songs aus den 70er Anfang 80er Jahre. "Rudi Radlos", "Bodo Ballermann", "Hoch im Norden", "Cello", "Ich bin Rocker" oder "Alles klar auf der Andrea Doria".

Udo fing als Schlagzeuger bei Klaus Doldinger an. Seine erste eigene Langspielplatte sang er in Englisch ein und die floppte. Bei seiner 2. Produktion wechselte er die Sprache und sang Deutsch. Es ging leicht aufwärts durch den Hit "Hoch im Norden" (in Norddeutschland). Aber dann ging es Schlag auf Schlag - ein Millionenvertrag. Gesanglich war Udo keine Offenbarung, da er seine Texte manchmal nuschelte oder mehr sprach - aber ungewöhnlich revolutionär. In den 70er Jahren gab es nur Schlagerstars die in der deutschen Sprache sangen. Udo war ein Novum. Später kamen Rio Reiser mit Ton Steine Scherben dazu. Heute kann man festestellen, dass Udo die Rockmusik mit deutscher Sprache vorwärtsgebracht hat. (siehe Peter Maffay, Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen uvm.) Meine erste Langspielplatte war "Votan Wahnwitz" (s.o.) und die hatte meine Mutter mir vom Aldi (Nord) mitgebracht.

In meinen Teenagertagen hatte ich ein riesiges Poster von ihm an der Wand, das der Produktion "Votan Wahnwitz" beigelegen hatte. Mein heutiges Musikinteresse stillt er nicht mehr, aber das ist nicht tragisch...es war eine tolle Zeit.
Fast schon prophetisch galt damals sein Engagement der Auseinandersetzung mit der DDR-Regierung. Er wollte den damaligen Status Quo zweier geteilter deutscher Staaten nicht anerkennen und träumte von einer großen Tournee durch den Osten. Die kam dann nach der "Wende".  

Donnerstag, 12. Mai 2011

Weissagung der Cree

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann.
So weit wie ich mich erinnern kann, kam dieser Spruch in den 70er Jahren auf Aufklebern von GREENPEACE heraus. Ich hatte auch einen übergroßen Aufkleber an meiner linken Käfertür. Dann, vielleicht Anfang der 80er Jahre erschien dieser Slogan oder Spruch mit dem Zusatz; Weissagung der Cree - also eines Indianerstammes. Als ich letztens ein neues "gebrauchtes" Auto bekam, hatte ich mir vorher, nach einigen Jahren der Enthaltsamkeit, einen Aufkleber mit diesem Vers besorgt. Nicht mehr ganz so groß, aber die Aussage ist ja entscheidend. Wir sind da als Menschen oft zu gedankenlos und undankbar. Finanzieller oder wirtschaftlicher Reichtum ist das eine, saubere Luft zum Atmen ect. das andere. Vermutlich werden auch weiterhin Arten verschwinden und Landstriche verwüstet werden - auch von meinem Arbeitgeber in Brasilien - aber vielleicht gibt es langfristig Hoffnung. Das wäre schön.
Der Spruch ist gut, auch wenn er vermutlich nicht von den Cree ist. Der amerikanische Literaturhistoriker und Filmregisseur Ted Perry soll diesen Spruch 1972 abgeändert bzw. in die jetzige Aussage gebracht haben.

Freitag, 6. Mai 2011

Friedrich d. Weise

Geschichte war eigentlich nie das Fach, dass mich in der Schule interessiert hatte. Vielleicht lag es auch an den Lehrern, denen es nicht gelang, mich für Geschichte zu begeistern. Es gab eine Ausnahme in dem Lehrer Steffen (vermutlich schon länger verstorben), der viel aus dem 2. Weltkrieg erzählte - aus eigenem Erleben und Betroffenheit, und mich als junger Schüler fesselte. Durch meinen christlichen Glauben bin ich dann immer wieder mit Geschichtsdaten konfrontiert worden, die es lohnten, nachzuschlagen und nachzudenken. Ich möchte mich ein wenig mit Friedrich d. Weise, Kurfürst von Sachsen auseinandersetzen. In der "Luther" Verfilmung wurde dieser Kurfürst von Sir Peter Ustinov, in seiner letzten Filmrolle, so interessant und auch ein wenig spitzfinnisch dargestellt. Das macht mich fragend: Wer war Friedrich d. Weise?
Friedrich der III., auch der "Weise" genannt, wurde am 17.1.1463 in Torgau/Sachsen geboren. Er verstarb am 5.5.1525 auf dem Schloss Lochau in der Nähe von Torgau. Bis zu seinem Tod war er Kurfürst von Sachsen. Seit 1486 war er Kurfürst von Sachsen gewesen, einem Territorialstaat, da Sachsen als Staat geteilt war. Unser heutiges Deutschland war da noch nicht zu erkennen. Es gab unendlich viele Kleinstaaten und Kurfürsten. Gleichwohl war er aber einer der ranghöchsten Reichsfürsten. Seine etwas behäbige Art, gepaart mit einem großen Rechtsempfindung, dem Wissen um Moral und eine große Friedfertigkeit, hinderten ihn daran seine Macht auszubauen. Vielleicht würden wir heute manches an ihm mit freundlicher Gutmütigkeit übersetzen. Aber er bewirkte manch gute Dinge. Er baute die Universität in dem kleinen Ort Wittenberg auf (1502), die später prägend für Martin Luther war. Bei den später aufkeimenden Bauernkriegen, sah er sehr wohl, die Not der Bauern und ihre Rechtlosigkeit. Das Wissen um Moral, obwohl er nicht offiziell verheiratet war - aber nach dem heutigen Empfinden eine Freundin hatte (Anne Weller), die ihm 4 Kinder gebar, und das Wissen um die "letzten Dinge" verwurzelten ihn stark in der katholischen Kirche. Seit dem Friedrich der Weise 1493 auf einer Wallfahrt ins Heilige Land unterwegs gewesen war, war sein neues kostspieliges Hobby das Reliquien sammeln. Viele reiche und gebildete Adlige taten dem ebenso. Seine Sammlung war aber wohl eine der größten seiner Zeit. 1508 holte Friedrich den Martin Luther an seine Universität von Erfurt nach Wittenberg. Er sollte erst einmal für ein Jahr dort den Dienst versehen, kehrte aber 1511 erneut nach Wittenberg zurück. 1517 kam es zum Anschlag der 95 lateinischen Thesen von Martin Luther. Vermutlich geschah es aus Wut über die Entartung des Ablaßhandels. Die Folgen sind bekannt. Dank des Hofkaplan Georg Spalatin, ist Martin Luther von Friedrich dem Weisen auch nach der späteren Ächtung (Bannbulle) Luthers, nicht an die katholischen Häscher ausgeliefert worden. Papst Leo X versuchte 1518 sogar Friedrich zu bestechen, in dem er ihm die "Goldene Rose" verlieh, als Auszeichnung besonderer Verdienstes um die katholische Kirche. Diese Begebenheit ist in dem "Luther" Film ausgezeichnet verarbeitet worden. Friedrich der Weise und Martin Luther sind aber einander nie begegnet. So ist es Friedrich dem Weisen auch zu verdanken, das er Luther auf die Wartburg bringen lies, nachdem Luther sich in Worms hatte verantworten müssen. Wie bekannt übersetzte Martin Luther auf der Wartburg die lateinische Bibel erstmals in die deutsche Sprache. Erst auf dem Totenbett nahm Friedrich der Weise das Heilige Abendmahl nach protestantischer Art ein und das wurde später als protestantisches Bekenntnis gewertet. Mit seinem Tod starb leider auch der letzte Widerstand gegen einen Krieg mit den Bauern.

Montag, 2. Mai 2011

Terrorist Bin Laden getötet

Man möchte fast sagen, endlich.... endlich ist der Drahtzieher und Terrorist Bin Laden gefasst worden und seiner gerechten Strafe zugeführt worden. Die Anschläge auf das WTC vom 11.9.2011 waren sein Werk und endlich ist er nach fast 10 jähriger Suche gefasst und getötet worden.


Die "freie" Welt wird deswegen vermutlich nicht mehr Ruhe haben. Sicherlich werden andere Fanatiker nachrücken und Bin Laden beerben. Die Sicherheitskräfte sind in vielen Staaten in Alarmbereitschaft. Aber ich bin trotzdem dankbar und erleichtert. Die Berichterstattung im TV vom 11. Sept.2001 hatte sich doch sehr bei mir festgesetzt und mich schockiert.

Sonntag, 1. Mai 2011

Buchtip: Woodstock

Ich lese im Moment ein Buch, dass ich letztens vielleicht spontan und zufällig in der Mayerschen Buchhandlung in Bochum entdeckt hatte. Ein Bildband, aber nicht nur, über das größte RockKonzert aller Zeiten: Woodstock.

Ich muss sogar fairerweise zugeben, dass ich dann im ersten Moment sogar vergessen hatte, dieses Buch zu kaufen. Aber als ich in der Stadt an einem anderen Ort unterwegs war, kaufte meine liebe Natascha mir das Buch. Ein Schnäppchenpreis von € 9,90. Ursprünglich soll das Buch sogar € 39,90 gekostet haben. Erschienen ist das Ganze im Collection Rolf Heyne. 288 Seiten stark und mit tollen Fotos und Berichten über die Planung und den Ablauf des damaligen Festivals. Tolle Berichte, die ich noch nicht kannte. Ich bin noch nicht durch, aber mich hat fasziniert wie Richie Havens sein "Freedom" Song spontan entwickelt hatte. Sehr lesenswert auch der Bericht der jungen Sängerin Melanie, die um Mitternacht des ersten Tages ihren Auftritt hatte und in einem Lichtenmeer von 100.000 brennenden Streichhölzern ihre Songs sang.

Samstag, 30. April 2011

Trainer Frank Schaefer tritt zurück

Manchmal frage ich mich doch, ob manche Fußballclubführende zu wenig zu tun haben oder was veranlasst diese Menschen dann dazu Problemfelder aufzuzeigen, die gar nicht da sind?
Im Falle des zurückgetretenen Trainer Frank Schaefer vom 1. FC Köln (meine Frau liebt den Verein), könnte man doch meinen das der Sportdirektor Finke zu wenig ausgelastet ist. War er mit der Arbeit von Trainer Frank Schaefer nicht zufrieden? Stand er selbst zu wenig im Mittelpunkt? Denn schließlich sah es vor dem Eklat ja so aus, als wenn der Verein sich vor dem Abstieg schon gerettet hätte. Jetzt trudelt er dem Abstieg wieder entgegen. Dank eines Volkes Finkes. Der große Boss Overath schützt seinen Trainer zu wenig. Aber vielleicht ist es für Frank Schaefer so besser. Sein christlich gelebter Glaube gibt ihm Vorgaben, die vielleicht wirklich nicht in das raue Fußballgeschäft passen. Aber Fairness und Toleranz hätte er schon erfahren sollen, oder gilt das nicht für Menschen mit dem christlichen Glauben. Ich vermute, dass für Sportdirektor Finke der Erfolg über alles geht und andere ethische Werte nicht da sind.

"Jesus rettet" - Schild

Frau mit „Jesus rettet“-Schild tot – Fußgängerzone von Dortmund geprägt
(Dortmund, 20.04.2011, Katrin Figge)
Dortmund. Jahrzehnte lang hat sie das Bild von Dortmund geprägt: Maria Schmidt, die grauhaarige Dame mit dem „Jesus rettet“-Schild, ist tot. Am Montag (18. April 2011) starb die ehemalige Lehrerin für Religion, Deutsch und Kunsterziehung im Alter von 81 Jahren.

Die streng gläubige Christin, die zuletzt in der Nordstraße gewohnt hat, zog bei Wind und Wetter durch die Fußgängerzone von Dortmund – nie über Regen und Kälte klagend, immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Kaum ein Passant kam auf dem Westenhellweg an ihr, ihren Info-Broschüren und ihrem großen blauen Schild vorbei. Sie sprach die Leute direkt und offen an, um mit ihnen über Jesus und die Bibel zu sprechen. „Ich kann nur informieren“, sagte sie einmal. „Aber bekehren kann ich nicht.“

Bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder „Wer kennt wen“ hatte Maria Schmidt als stadtbekannte Erscheinung sogar eigen Fanclubs.
Trotz ihrer Scheu vor der Presse erklärte sie sich vor ein paar Jahren für ein Gespräch mit den zwei Schüler-Redakteurinnen Steffi Libert und Lynn Meyer (ZEUS) bereit. Darin verriet die Protestantin: Aus der Kirche sei sie schon längst ausgetreten. Stattdessen gehöre sie einer Freien Evangelischen Gemeinde an. Einer der Gründe für den Austritt: „Einmal, als ich in der Kirche war, fiel nicht einmal der Name Jesus. Es wurde nur über Natur gesprochen.“
Zum Glauben gefunden habe Maria Schmidt, die im Jahr 1930 geboren wurden, erst 1961 – nach dem tragischen Unfalltod ihrer religiösen Eltern. Damals fiel ihr Entschluss, ihr Leben neu zu beginnen und von nun an nach der Bibel zu leben.