Freitag, 15. August 2014

"Goodbye Johnny" - Blues-Legende Johnny Winter ist gestorben


Ein Freund schreibt mir, dass heute vor 45 Jahren das WOODSTOCK Festival begonnen hatte. Das trifft sich gut, habe mir gerade eine DO-CD von Johnny Winter (s. links) gekauft. Darauf ist seine "erste" Veröffentlichung und auf Seite 2 sind 8 Aufnahmen aus Woodstock, die damals aus rechtlichen Gründen nicht erschienen sind. Toll remastert - gute Aufnahmen im 3er Team mit Tommy Shannon (Bass) und Uncle John Turner (Drums). Bei 3 Aufnahmen musiziert Bruder Edgar mit.

Habe aus diesem Grunde noch einen Artikel aus der WAZ angehangen.


Essen.
Die Musikwelt trauert um die Blues-Legende Johnny Winter. Das virtuose Gitarrenspiel und die heisere Stimme waren die Markenzeichen des Texaners. Die Plattenfirmen wollten ihn zu einem neuen Hendrix machen. Aber den Albino zog es zum erdigen Blues der Schwarzen.
Als Johnny Winter vor mehr als zehn Jahren schon auf die Bühne der Live Music Hall im Köln geschoben wurde und dort im Sitzen seine Gitarre krachen, jaulen, scheppern und schneiden ließ wie eh und je, klang der Applaus halb nach Bewunderung, halb nach Trost. Und man konnte nicht sicher sein, ob Winter viel davon mitbekam - wach war er nur, wenn seine Finger über die Saiten tanzten.

Da ist es schon ein kleines Wunder, dass erst jetzt der Tag für ein "Goodbye Johnny" gekommen ist: Nach 70 Jahren, in denen Winter seinem spillerigen Albino-Körper bis hin zum Heroin alles zugemutet hat, was an die Substanz ging, hat er nun von Zürich aus seine Reise in den Bluesrockhimmel angetreten - und auch dort wird es kaum jemanden geben, der ihm etwas vormacht auf der Gitarre. Winter, der schnell war und doch im Spiel noch Platz ließ für eine Extraportion Seele, Leidenschaft und Witz, ließ Blues-Standards und Hits stets wie Winter-Songs klingen. Seine stets heisere Stimme, die etwas zu wenig Substanz hatte für den verschwenderischen Umgang, den er mit ihr pflegte, war so unverkennbar wie der Klang seiner Gitarre, den nicht mal ein Überflieger wie sein Rhythmus-Kumpel Rick Derringer hinbekam.

Winters Durchbruch kam in WoodstockWinter hatte seinen Durchbruch wie so viele Große beim Woodstock-Festval '69, wenn auch im Schatten von Jimi Hendrix. Da war es bereits mit einem Plattenvertrag ausgestattet, den sich Columbia Records die seinerzeitige Spitzensumme von 600.000 Dollar kosten ließ. Sein Geld wert war Winter, der Mann mit dem wehenden weißen Fusselhaar, allemal live. Seine Auftritte gerieten derart intensiv, dass ihm sein Publikum selbst dann zu Füßen lag, wenn er wieder einmal nach knapp einer Stunde schon zur letzten Zugabe ansetzte - oder einfach gar keine mehr spielte. Große Weiterentewicklungen schienen Winter überflüssig in einem Genre, das ohnehin nur von Variationen in einem Zirkel von zwölf Takten lebt. Er verstand es allerdings, den Sound stets auf einen aktuellen Stand zu bringen, wovon auch vier der letzten Alben von Muddy Waters zeugten, die Winter so gut produzierte, dass auch sie ihm Grammie-Nominierungen einbrachten wie zuvor schon eigene Alben. Rund 20 davon spielte Johnny Winter ein, Gastauftritte - etwa bei seinem skurrilen Bruder Edgar - nicht mit eingerechnet. Für September war gar ein neues 'Album angekündigt, "Step Back" sollte es heißen. Nun ist der Mann, der seine Gitarre sprechen lassen konnte wie kein zweiter, abgetreten, bevor er noch mal einen Schritt zurück auf die Bühne machen konnte.
(Jens Dirksen) WAZ am 17.07.2014

Montag, 11. August 2014

Postalm Panoramastraße

Eins ist vorab einmal klar: Egal welche Passstraße man fährt, es braucht dazu schönes Wetter gepaart mit einer guten Fernsicht. Sonst sollte man sich so eine Tour ersparen. Kostet evtl. nur Mautgebühr und man sieht nicht viel.










Ich wollte aus der Ramsau zum Wolfgangsee. Als Kind musste ich einmal die Operette vom "Weißen Rössl" mit Peter Alexander im TV gesehen haben. Auf jeden Fall hatte ich mir irgendwann einmal vorgenommen zum "Weißen Rössl" aufzubrechen.
Zwischen Golling und Abtenau an der 162 in der Nähe von Voglau beginnt díe Postalm Panoramastraße. Sie ist eine mautpflichtige Straße, die 1988 eröffnet wurde. Die Postalm ist natürlich ein schönes Stückchen Erde zum Urlaub machen. Ich wollte nur die Straße nutzen um zum Wolfgangsee zu kommen.
Die Straße ist rund 30 Km lang und endet in Strobl am Wolfgangsee.

Dachstein mit Gletscher
Ich hatte sehr gutes Wetter und wurde mit einer tollen Fernsicht belohnt. (Hatte ich vermutlich gar nicht verdient!)


So hielt ich oft zur Fotosession an. Genoß den Blick auf die Bergwelt des Salzburger Landes, dem Dachstein und der Großen Bischofsmütze.

Es geht bis auf 1288 m hoch.


Aber die Strecke war jeden € an Mautgebühr (10 € Auto) wert.

Ist auch eine tolle Strecke für Motorradfahrer. Meine Frau hat die Strecke mit ihrer Honda absolviert.
Oben an der Postalm angekommen....

auch damit ist zu rechnen....



Samstag, 9. August 2014

Graz

Graz stichpunktartig: knapp 270.000 Einwohner, Hauptstadt der Steiermark, Kulturhauptstadt Europas 2003, UNESCO Weltkulturerbe aufgrund der wunderschönen Altstadt.
Wir hatten leider nur einen Tag Zeit um uns die Altstadt von Graz anzusehen und zu genießen.
Da wir in der Ramsau Urlaub machten benötigten wir 2 Stunden Anfahrtzeit mit dem Auto. In der Innenstadt ist es schwierig mit Parkplätzen. Die Parkhäuser am Bahnhof werden empfohlen. Wir parkten im City Park (Großes Einkaufzentrum). Das Parken war gratis. Mit dem Bus (Linie 35, hält genau am Parkhaus) fuhren wir in die Stadt (Jakomini Platz). Tagesticket: 4,40 €.
Murinsel

Kulturhaus

Mariahilf-Kirche

Uhrturm

Schloßberg
Keine 300 Meter weiter waren wir schon am Rande der Altstadt. Natürlich steht und fällt so ein Stadtbesuch auch mit dem Wetter. Heute war Biergartenwetter angesagt. 25 Grad und Sonne - einfach herrlich. Die tollen Fassaden der Häuser erstrahlen in ihrem Glanz. Davon hat Graz genug. Die Altstadt ist gleichzeitig Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden und Gaststätten. Ein entspanntes Klima herrschte vor - relaxte Bummelstimmung.
So kam ich sprichwörtlich ins schwärmen und war von dieser Stadt begeistert. Vom Schloßberg aus hat man einen tollen Überblick über die Stadt. Es leuchtet von hellroten Dachziegeln. Zwischendrin Neubauten - aber passend.....
Kulturhaus vom Schloßberg aus gesehen

Rathaus
























Fröhlich stimuliert fahren wir mit dem Bus zum City Park. Wir können einen Besuch nur wärmstens empfehlen!!

Freitag, 8. August 2014

Jean Vallière

Heute werde ich durch mein Andachtsbüchlein auf einen Menschen aufmerksam, dessen Name ich vorher noch nicht gehört hatte. Leider gibt das Internet auch nicht viel an Informationen preis.

Märtyrer
† 8. August 1523 in Paris.

Jean Vallière war Augustinermönch. In Meaux lernte er Jakob Lefevre, einen Anhänger der Lehren von Martin Luther, kennen. Angeklagt wegen lutherischer Häresie, wurde Jean Vallière verbrannt, nachdem ihm die Zunge herausgerissen worden war. Er war somit der erste Märtyrer der reformatorischen Kirche in Frankreich.


Oft werden Menschen und Namen vergessen. Aber bei unserem Heiland, dem HERRN Jesus Christus ist nichts vergessen und Jean darf bei IHM sein.

Mittwoch, 6. August 2014

Nationalpark Gesäuse

Kartenüberblick

Eingang des Parkes

Die Enns fließt durch

 Das Gesäuse ist ein 11000 ha großer Nationalpark im Norden der Steiermark und wurde 2002 eröffnet. Eine Bahntrasse und die B 146, sowie die Enns zwängen sich durch das stellenweise enge Tal.

Ich komme über die Stadt Liezen nach Admont. Kurz hinter Admont beginnt der Nationalpark. Ich fahre einen Rundkurs ab. Steige immer wieder aus und mache einen kleinen Gang.
Natürlich wirkt der NP bei schönem Wetter viel besser. Bei mir ist der Himmel bedeckt und ab und an kommt ein Sprühregen auf. Leider kann ich die Gipfel, die stellenweise über 2300 m aufragen nicht erkennen. Noch nicht einmal erahnen. Schade.


Die Enns ist Raftingtauglich





Montag, 4. August 2014

Stoderzinken

Auffahrt zum Wanderparkplatz
Der Stoderzinken gehört zur Dachsteingruppe in der Steiermark. Er ist nur 2048 m hoch.



Zu erreichen ist der Berg über die B 320 zwischen Schladming und Gröbming gelegen.


Es führt eine 12 km lange Passstraße den Berg hinauf. Bei gutem Wetter genießen wir eine grandiose Fernsicht.

Aussicht während der Auffahrt
Friedenskircherl
Auf den Stoderzinken sind wir durch das kleine "Friedenskircherl" aufmerksam geworden. In einer Verfilmung "Der Bergretter" wurde eine lange Szene an diesem Kircherl gedreht. So hatten wir uns in den Kopf gesetzt, diesen Aussichtspunkt herauszufinden und aufzusuchen. Im Film wirkte das Kircherl natürlich viel größer als in Natura. Aber egal. Vom Wanderparkplatz kann man über einen Klettersteig zum Gipfelkreuz kommen. Aber es geht auch deutlich gemütlicher.
Für geübte Wanderer keine großen Schwierigkeitsgrade. Es gilt knapp über 200 m Höhenunterschied zu überwinden.
Gipfelkreuz



Donnerstag, 31. Juli 2014

Eine Affäre von ehernem Bestand

Neil Young mit Crazy Horse in Mainz: Es gibt Dinge, denen die Zeit nichts anhaben kann.




So stehen sie miteinander da, in einem engen Halbkreis, leicht vornübergebeugt. Rechts Neil Young mit seiner Gitarre, ihm gegenüber der Gitarrist Frank „Poncho“ Sampedro, dazwischen der Bassist Rick Rosas, ein jeder in sein Treiben versunken und doch miteinander verschworen, in lautem Einverständnis. Eine klassische Aufstellung ist das für die Rockmusik – und es ist Rock im klassischen Sinne, der an diesem Abend gespielt wird.

Mit der Band Crazy Horse spielt Neil Young seit 1969 zusammen, parallel zu seinen Soloprojekten, alle paar Jahre kommt ein Album heraus, zuletzt 2013 „Americana“, mit Standards; die Besetzung hat sich abgesehen vom Wechsel auf der Position des Gitarristen 1975 mit Sampedro anstelle des an der Heroinabhängigkeit verstorbenen Danny Whitten nicht verändert – auch musikalisch handelt es sich um eine Affäre von ehernem Bestand. Prägend ist die pure prachtvolle Schlichtheit des Gitarrenspiels, das Konzert im Zuge des Festivals Summer in the City auf der Nordmole des Alten Zollhafens in Mainz beginnt mit einer Nummer von beinahe einer halben Stunde Dauer, auf der Basis von „Down by the River“ von 1969, Strophen und Refrain sind mehr als die Neben-, ganz sicher aber nicht die zentrale Sache.

Das ist großer Rock’n’Roll-Zirkus

Alles ist so spektakulär wie unspektakulär. Das ist großer Rock’n’Roll-Zirkus, im Wortsinne zirzensisch ist nichts. Neil Young ist ein Musiker, der kein Aufhebens um sich macht. Die Kollegen von Crazy Horse halten es genauso. Entspannt und konzentriert zugleich wirken sie, Young – er trägt eines der mit dem Wort „Earth“ bedruckten T-Shirts, die er am Eingang hat kostenlos verteilen lassen und einen schwarzen Hut und wirkt mit seinen 68 Jahren lässig alterscool – strahlt eine beiläufige Wohllaunigkeit aus.
 
Das Konzertrepertoire besteht aus Klassikern überwiegend, „Like a Hurricane“ und „Hey Hey, My My“ fehlen. Gegen Schluss hin spielt Young allein auf der akustischen Gitarre und mit der Bluesharp, begleitet nur von den beiden gospel-schwarzen Choristinnen, Dylans „Blowin’ in the Wind“ und seinen eigenen Song „Heart of Gold“. Am Ende steht „Who’s Gonna Stand Up and Save the Earth“, eine Agit-Hymne unter Youngs Niveau, für sein Engagement beginnt er gar einmal zu reden, es ist eine der ganz wenigen Ansagen. Ansonsten nur große Momente, einer auf den anderen.
Eine konservative Angelegenheit durch und durch. So ähnlich und doch unikathaft hat man das schon vor Jahrzehnten erleben können. Es gibt Dinge, denen die Zeit nichts anhaben kann.
 
Von Stefan Michalzik (aus Frankfurter Rundschau 30.7.14)



Ich bin im Moment im Urlaub unterwegs und meine Frau kaufte die FR. Als Neil Young Fan freut mich eine gute und positive Berichterstattung, zumal ja Neil Young auch schon schlechtere Tage hatte. Schade, dass wir nicht dabei gewesen sind.