Donnerstag, 30. Mai 2019

Christlicher Rocker vor Gericht

Heute sind manche Tageszeitungen, aber auch im Netz, voll mit der Überschrift: "Christen-Rocker vor Gericht in Düsseldorf".

Sie sollen einer Freikirche angehören und die christliche Rocker-Gang «True live» gegründet haben. Was sie nachts in Düsseldorf getrieben haben sollen, zeugt allerdings nicht von Nächstenliebe.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein selbst ernannter Apostel der christlichen Rockergang «True Live» (Wahres Leben) muss sich von Freitag (9.30) an vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Dem 36-jährigen türkischen Konvertiten und drei mitangeklagten Rockern aus dem Schwarzwald wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Sie sollen im Streit um Glaubensfragen versucht haben, einen anderen Rocker zu töten.
Die angeklagten mutmaßlichen Angreifer sollen Ende August 2018 in unmittelbarer Nähe des NRW-Justizministeriums und der Düsseldorfer Johanneskirche einen Rocker der «Black Jackets» zusammengeschlagen und niedergestochen haben. Das 24-jährige Opfer ist ebenfalls zum Christentum konvertiert und kennt den Hauptangeklagten nach eigenen Angaben bereits von Kindesbeinen an.
Der Hauptangeklagte soll versucht haben, mit einer scharfen Pistole drei Mal auf sein Opfer zu schießen. Doch die Waffe hatte Ladehemmung - kein Schuss löste sich. Daraufhin soll einer der Mitangeklagten eine Reizgaswaffe genommen und auf den jungen Mann geschossen, ein anderer zugestochen und den 24-Jährigen mit einem Stich in die Herzgegend lebensgefährlich verletzt haben.
Ein Zeuge hatte gesehen, wie vier Männer das Opfer angriffen. Der 24-Jährige, der selbst wegen eines Tötungsdelikts vorbestraft ist, konnte mit einer Notoperation gerettet werden. Der Rockerapostel und seine mutmaßlichen Komplizen hatten nach der Tat entkommen können. Später war er in Spanien gefasst worden.
Bevor der Online-Prediger im Jahr 2015 im Gefängnis vom Islam zum Christentum konvertierte, war der 36-Jährige Präsident der «Black Jackets» und hatte nach eigenen Angaben fast zehn Jahre im Gefängnis verbracht.
Im Jahr 2014 veröffentlichte der 36-Jährige sogar ein Buch über seinen Wandel vom Rockerchef zum Jesus-Jünger. Für den Prozess sind bis Ende August zunächst 14 Verhandlungstage angesetzt. Die Angeklagten haben zur Tat Stellung genommen. Zum Inhalt der Aussagen wollten sich weder Gericht noch Staatsanwaltschaft äußern.
 
Der obige Text wurde mehr oder weniger in vielen Zeitungen abgedruckt - auch in meiner Heimatzeitung, dem "Süderländer Tageblatt".
 
Ein paar Fragen stellen sich mir trotzdem.
1. Die "Black Jackets" sind keine Rockergang, sondern eine Streetgang ohne Motorrad im allgemeinen.
2.   Ich glaube dem Hauptangeklagten, dessen Name ich auch vermutlich kenne, dass er im Gefängnis eine Bekehrung zu JESUS CHRISTUS hin auch erlebt hat.
3.   Ich kenne auch einen Teil seiner Internetauftritte und bei all den Richtigkeiten, die er verkündet hatte, bildete sich in mir trotzdem ein komisches Gefühl.
4.   Die Frage bleibt, wer hat ihn nach der Bekehrung geistlich geprägt und wie ist er gewachsen im Glauben? Eine Frage, die in vielen Gemeinden diskutiert werden müsste. Du solltest das "alte" Leben loslassen und das "neue" anziehen. Aber das ist kein Automatismus, wie ich es im eigenen Leben vernommen habe.
5.   Selbst als Christ mache ich Fehler und ich muss eine Strafe aus meinem vorhergehenden Leben auch absitzen und annehmen. Der Apostel Paulus war vor seiner Bekehrung z.B  ein Christenhasser und Verfolger der ersten Christe.  Nach der Bekehrung musste er sich einer Veränderung unterziehen, die laut Apostelgeschichte mind. ca. 3 Jahre dauerte.

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