Montag, 7. Oktober 2019

Ginger Baker ist tot


Ginger Baker kam am 19.08.1939 in einer südenglischen Arbeiterfamilie als Peter Edward zur Welt. „Ginger“ wurde sein Spitz- und Spottname wegen seiner roten Haare. Als Jugendlicher lebte er in einem kleinkriminellen Milieu. Dann endeckte er seine Liebe zum Jazz und zum Schlagzeugspiel.

Seine ersten musikalischen Stationen waren die Alexis Korner Blues Incorporated und die Graham Bond Organization, in der bereits Jack Bruce als Bassist arbeitete. Der ständige Streit zwischen Ginger und Jack beendeten schnell das Projekt. Ginger bekam seine Agressivität nicht unter Kontrolle. Die Fäuste sollen in seinem Umfeld auch schon eine Rolle gespielt haben.

Als Droge kam dann der Herion dazu. Erst 1981 wurde er clean.

Warum beide sich dann mit dem Wundergitarristen Eric Clapton zu CREAM formierten, bleibt ein Rätsel. Aber er bestieg den Olymp des Rockruhms. CREAM existierte gerade nur 2 1/2 Jahre. Dann kam mit "Blind Faith" (Eric Clapton, Steve Winwood, Ric Grech) eine weitere Band, die ein excelentes Album herausbrachte.

Danach gründete Ginger Baker mit Ginger Baker´s Air Force. Das war der Start in Richtung "Fusion" und  "Jazz-Rock". 1971 siedelte Ginger Baker nach Lagos (Nigeria) über. Er entdeckte zusätzlich die afrikanischen Rhythmen zu seinem Schlagzeugspiel. Er entdeckte seine Liebe zu Pferden und dem Polosport. Oft war er am Rande der Pleite. 2005 kam es zu einer weltweit umjubelten CREAM Reunion für Konzerte in London, woraus auch ein excelentes Do-Album hervorkam.
2014 veröffentlichte er unter dem Titel "Why" noch einmal ein Album im sogenannten Afrobeat - viel Percussion, Bass und Saxophon.

Jay Bulgers brachte 2012 eine Doku über Ginger Baker heraus mit dem vieldeutigen Titel "Beware of Mr. Baker". Der Film wurde auch in der ARD ausgestrahlt. Ginger Baker besticht in dem Film durch seine radikale Ehrlichkeit. Er sei 4x verheiratet gewesen und somit ein katastrophaler Ehemann und Vater. Am Ende des Filmes wurde er sogar gewalttätig gegenüber dem Interviewer. Als Mensch war er eine Katastrophe - als Musiker aber genial.


Das "RollingStone Magazin" spekulierte über die Todesursache, da bisher nichts veröffentlicht wurde. 2016 war Ginger Baker am Herz operiert worden. Er hatte eine schmerzhafte Arthrose und ein Lungenproblem. Am 25.September war er in Südengland in ein Krankenhaus eingeliefert worden und starb jetzt am 6.10. im Alter von 80 Jahren.

Das "RollingStone Magazin" führt ihn bis heute auf Platz 3 der 100 besten Schlagzeuger. Legendär auch sein Schlagzeugsolo auf dem Song "Toad" von Cream.


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