Birgit und Jörg Bardy sind als Missionare in Peru im Einsatz
Birgit und Jörg Bardy sind normalerweise als Missionare im Hochland von Peru unterwegs. Doch zurzeit - bis Anfang Juli - sind sie in Deutschland , um aufzutanken, Tagungen zu besuchen und um vor Freunden und Förderern Vorträge über ihre Arbeit zu halten - was durch die Coronakrise allerdings gestoppt wurde.
Ihren Aufenthalt in Lüdenscheid sind Besuche in Norddeutschland - unter anderem bei der Partnermission VDM (Vereinigte Deutsche Missionshilfe in Bassum/Niedersachsen) - und bei Gemeinden und Spendern im süddeutschen Raum vorausgegangen. Bevor sie von der hiesigen Freien evangelischen Gemeinde (FeG) nach Südamerika ausgesandt wurden, war Birgit Bardy Allgemeinärztin und Internistin am St. Vinzenz-Krankenhaus in Altena. Ehemann Jörg war als Physiotherapeut im Klinikum Hellersen tätig.
2007 reisten sie zum ersten Mal nach Peru aus. Dort arbeiteten sie zunächst drei Jahre in der Klinik "Diospi Suyana" im Hochland von Peru. Durch die Aufgaben, die sie dort zu erledigen hatten, konnten sie sich gut auf die Arbeit vorbereiten, die jetzt täglich auf sie zukommt. Von ihrem Wohnort, einem Vorort der Andenstadt Curahuasi, sind sie ständig unterwegs, um Menschen in abgelegenen Bergdörfern zu behandeln.
Ihre Einsätze, die von einer bis sechs Wochen dauern, häufig auch noch verlängert werden, werden auf die Einladungen von christlichen Organisationen oder auch von Dörfern hin durchgeführt, die medizinische Hilfe angefordert haben. Manchmal wird schon vor ihrer Ankunft in einer Kirche, einem Gemeindehaus oder einem Klassenzimmer ein Behandlungsraum eingerichtet. Doch Birgit und Jörg Bardy, die oft von Helfern aus befreundeten Organisationen begleitet werden, müssen die für die Behandlungen notwendigen Geräte - darunter ein portables Ultraschallgerät für die Erkennung von Tumoren und meistens auch eine Liege - für ihre Patienten mitbringen.
Eine "fahrbare" Apotheke gehört ebenfalls zu ihrer Ausrüstung. Die Nächte verbringen sie meistens in schlichten Matratzenlagern. Es ist auch nicht immer einfach, die 3000 bis 5000 Meter hoch gelegenen Einsatzorte über die durchweg schlechten Straßen zu erreichen. Gelegentlich müssen auch noch Fußmärsche bis zu fünf Stunden zurückgelegt werden oder - nach starken Regenfällen - zu Flüssen angestiegene Bäche zu Fuß überquert werden. Doch trotz aller Strapazen, die manchmal zur Erschöpfung führen, erklären die Bardys: "Uns macht die Arbeit Freude". Das ist nur möglich, weil sie das Jesuswort "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan" zu ihrem Lebensmotto gemacht haben.
Zu den Krankheiten der Quechua-Indianer, die es zu behandeln gilt, gehören Tuberkulose, Diabetes, viele Parasitenerkrankungen, Gastritis und andere Krankheiten, die auf die schlechte Wasserqualiät zurückzuführen sind, sowie Arthrosen - als Folgen der harten Feldarbeit. In den Sprechstunden kommen Menschen aller Altersgruppen, und häufig ist es auch notwendig, Hausbesuche durchzuführen oder auf den Fahrten einen Halt für die Behandlung von Patienten einzulegen. Falls diese - zum Bespiel nach schweren Stürzen - in ein Krankenhaus überwiesen werden müssen, ist ihre Chance größer, dort als Quechua-Indianer einen Platz zu bekommen, wenn die Bardys - wie sie erklären - "Druck machen".
Spendenkonto: VDM - IBAN DE 33 2916 7624 0012 577600 Verwendungszweck "Bardy AC 188000". Für die Arbeit der Bardys im Hochland von Peru und der Anschaffung eines Fahrzeuges mit Allradantrieb.
aus: Lüdenscheider Nachrichten vom 31.3.2020 Ingrid Weiland
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