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Sonntag, 7. März 2021

Thomas von Aquin

Mein christlicher Kalender erwähnt heute das Sterbedatum von Thomas von Aquin: 07.03.1274. So beginne ich meine Suche im Netz und in meiner Bücherwand. Er lebte im Mittelalter; einer Zeit, die ich aus heutiger Erkenntnis gar nicht bewerten und beurteilen kann. Die Menschen haben anders funktioniert. Die Machtverhältnisse waren anders umrissen und die Aufklärung, von der wir auch profitierten, ließ noch 600 Jahre auf sich warten. 

Bereits 1323 wird Thomas von Aquin von der Katholischen Kirche heilig gesprochen. Bis heute gilt er, als einer der wichtigsten Theologen und Philosophen der Katholischen Kirche. 

Thomas entstammt dem gräflichen Geschlecht aus dem Schloß Roccasecca bei Aquinum, das in Mittelitalien liegt. Er beginnt ein Studium der "freien Künste" in Nizza. Als 19jähriger tritt er 1244 dem Bettelorden der Dominkaner bei. Die Eltern sind entsetzt und er wird entführt und erhält zu Hause ein Jahr Hausarrest. Als er seine Meinung nicht ändert, entlassen ihn die Eltern in den Orden. Er studierte später 4 Jahre in Köln. Ob er schon in Köln die Priesterweihe empfängt, ist nicht klar belegt. Er studiert die die Philosophie von Aristoteles und kehrt nach Paris zurück. 1257 wird er in den Lehrkörper der Universität von Paris aufgenommen. 1259-1268 lehrt er an verschiedenen Dominikanerorden  in Italien. Er kehrt wiederum nach Paris zurück. Auf dem Weg zum Konzil nach Lyon stirbt er am 7.3.1274 im Zisterzienserloster Fossanoa im Alter von 49 Jahren. 

Armin Sierszyn, der Herausgeber eines Kirchengeschichtsbuches, beschreibt Thomas von Aquin als eine fromme und mystische Persönlichkeit. 


Theologie zu betreiben war für ihn ein Gottesdienst. Unter Tränen begann er seine Bücher zu erarbeiten. Das Geheimnis des Glaubens an JESUS CHRISTUS hielt er für mehr als vernünftig. Ein Geheimnis, dass die Vernunft übersteigt. Als Kernstück seiner Erkenntnis diente ihm die Gnade. Die Gnade wurde hinter für Martin Luther prägend, aber er lehnte Thomas von Aquin in seinen Lehrergebnissen ab. Leider hatte Thomas von Aquin zur Inquisition keine ablehnende Haltung. 

Ein Zitat aus seinen Erkenntnissen lässt sich heute aber gut beten: "Gib mir, HERR, einen Verstand, der dich kennt, einen Eifer, der dich sucht, eine Weisheit, die dich findet, und ein Leben, das dir gefällt."



Freitag, 5. März 2021

Regine Jolberg, Mutterhaus Nonnenweier

Regine Jolberg wurde am 30.06.1800 in Frankfurt am Main geboren. Sie kam aus der jüdischen Familie Zimmern. Zum Ende ihres Lebens (gestorben 05.03.1870) hatte sie ein Mutterhaus in Nonnenweier gegründet und das Einführen von Kindertagesstätten vorangetrieben. 

Die Familie Zimmern hatte ihren ursprünglichen Sitz in Heidelberg. Sie waren tief verwurzelt in der sogenannten "besseren" Gesellschaft. In jungen Jahren wurde ihr Leben von Hauslehrern geprägt. Dann lebte sie 5 Jahre in einem Internat. Nach ihrer Rückkehr wurde sie in die Frankfurter Gesellschaft eingeführt. Bei literarischen Abenden lernte sie ihren ersten Ehemann kennen. Sie heiratete Dr. Joseph Hubertus Neustetel 1821. Die Hochzeit erfolgte nach dem jüdischen Ritus. Sie bekamen zwei Töchter, aber Herr Neustiefel erkrankte schon bald. Man zog nach Nizza, wegen dem milderen Klima. Aber er verstarb bald in Nizza. Bei dem Kuraufenthalt ihres Mannes lernte sie einen englischen Prediger kennen. Dieser Mann, dessen Name nicht überliefert ist, leitete die Beerdigung auf einem ev. Friedhof. Es schlossen sich viele Glaubensgespräche an, so dass Regine Neustetel zum christlichen Glauben konvertierte. 

Sie lebte danach wieder mit ihren Töchtern in Heidelberg und lernte zwei Jahre später den Juristen Salomon Jolberg kennen. Von außen betrachtet, erlebte Regine schwierige Jahre, bis sie zur Gottes Platzanweisung fand. Auch diese Ehe währte nicht lange. Der Ehemann starb früh und zwei weitere Kinder starben früh im Kindbett. 


Um die 1840 zog sie nach Leutesheim und gründete eine Arbeitsschule (?) und ein Mutterhaus für Kinderpflegerinnen. Vermutlich müssen wir den Begriff Arbeitsschule als heutige Ausbildungsstätte verstehen. 1851 übersiedelte sie nach Nonnenweier. In dem dortigen Schwesternheim wurden auch Schülerinnen ausgebildet. 

Lesetip: "Ein Leben zu Gottes Verfügung" (Hänssler 9-783775-132404)

Leider ist das kleine Büchlein nur antiquarisch zu erhalten. Ich stelle nach der Lektüre fest, wie sehr negativ sich der christliche Glaube bei uns in Deutschland entwickelt hat.


Sonntag, 14. Februar 2021

Kyrill und Method

Heute ist der Gedenktag für Kyrill und Method, die griechische Christen im 9. Jahrhundert waren und missionarisch den slawischen Völkern das Evangelium von Jesus Christus brachten. 

Der 14.02. wurde unter Papst Leo XIII (1880) zum Katholischen Namensgedenktag erklärt. Die EV. Kirche führte dies Gedenken an die beiden Missionare erst 1969 ein.

Die gr. Brüder brachten das Evangelium nach Osteuropa. Sie missionierten ohne Zwang, was in der Kirchengeschichte nicht selbstverständlich war. Sie respektierten die Kultur der Slawen. Sie predigten in der slawischen Sprache und erfanden  für die Bibelübersetzung eine eigene Schrift (Glagoliza), die bis heute in den Bibeln und Gottesdienstbüchern zu finden ist. 

Geschichtlich gab es aber ein Konkurrenzdenken zwischen der römisch-katholischen und der Kirche von Byzanz. Alle Versöhnungsversuche der beiden Griechischen Christen scheitern damals.

Kyrill - Kyrillos hieß eigentlich Konstantin und Method - Methodios hieß Michael. Sie entstammen einer vornehmen griechischen Familie. Sie waren auch Brüder.

Freitag, 1. Januar 2021

Hans von Dohnanyi, Jurist und Widerstandskämpfer

Deutsche Sonderbriefmarke 2002

Hans von Dohnanyi wurde am 1. Januar 1902 in Wien geboren. Er war ein deutscher Jurist und wurde am 9. April 1945 im KZ Sachsenhausen als Widerstandskämpfer hingerichtet. 

1925 hatte er Christine Bonhoeffer geheiratet, die eine Schwester seiner Schulfreunde Klaus und Dietrich war. 

1928 bestand er die 2. juristische Staatsprüfung. Ab 1929 begann seine Laufbahn im Reichsjustizministerium. Nach dem Röhm-Putsch suchte Dohnanyi Kontakt zu Widerstandkreisen. Röhmputschisten waren ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet worden. 
Am 5. April 1943 wurde er unter dem Vorwurf angeblicher Devisenvergehen verhaftet. Das Verfahren wurde verschleppt und er kam 1944  ins KZ Sachsenhausen. Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 wurden bei ihm Geheimdokumente des Widerstandes gefunden. Schon körperlich krank und geschwächt wurde er dann in Sachsenhausen erhängt. 

Huldrych Zwingli (Schweizer Reformator)

Huldrych (Ulrich) Zwingli wurde am 1. Januar 1484 einer kinderreichen Bergbauerfamilie geboren. Bereits 1502 begann er in Basel sein Theologiestudium. Im September 1506 wurde er zum Priester geweiht und das Studium hatte er als Magister abgeschlossen. 

1506 - 1516 war er Pfarrer in Glarus. Ab 1519 war er Leutpriester am Grossmünster in Zürich. Im Jahre 1519 brach die Pest in Zürich aus, die auch ihn befiel. Er war über ein Jahr geschwächt, aber die Krankheit hatte auch sein Gottesbild geprägt. So war ihm klar, dass die Genesung von GOTT kam. 1522 veröffentlichte er seine erste reformatorische Schrift. Es ging darin um das Fasten innerhalb der Katholische Kirche. 

Für die Domikaner in Zürich war Zwingli zu einem Ketzer geworden, den man überführen müsse. In den Jahren 1523/1524 wurden drei Züricher Disputationen veranstaltet, aus denen Zwingli immer als Sieger hervor kam. Zwingli hatte Thesen gegen die Konzilien verfasst, da sie se sich auch irren könnten. In der 2. Disputation ging es um den Bilderdienst in der Katholischen Kirche. Im dritten Teil ging es um die katholische Heilige Messe. 

1525 verfasste er ein Glaubensbekenntnis und begann an der Arbeit zur "Züricher Bibel". Zu Luther hatte er unterschiedliche theol. Ansichten. Er lehnte Luthers Zwei-Reiche-Lehre ab und vertrat auch im Abendmahl eine andere Sichtweise. 

Zwingli und Calvin prägten die aufkommende Reformatorische Kirche. 

Am 11. Oktober 1531 fand er den Tod im zweiten Kappeler Krieg. Er hatte als einfacher Soldat an der Schlacht teilgenommen. Es war ein Krieg zwischen den Katholischen und den Reformatorischen Kantonen. Er wurde von den kath. Innerschweizern festgenommen, verhöhnt und man bot ihm die Beichte an, bevor man ihn erstach. Sein Körper wurde gevierteilt und anschl. verbrannt. 

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Die Täufer (Buch)

Ende November habe ich dieses kleine Büchlein entdeckt, dass sich mit dem Täufertum und die Kirchengeschichtliche Entwicklung befasst. 


124 Seiten stark und leicht zu lesen.Thomas Kaufmann, Prof. für Kirchengeschichte hat dieses Büchlein verfasst.

Es ist in einem neutralen Ton verfasst, so dass nicht deutlich wird, welche geistliche Position der Verfasser hat.

Da ich selbst gerne in der Kirchengeschichte unterwegs bin, haben mir diese Zeilen sehr gut getan. Manchmal stehe ich noch mit meiner empfangenen Kindertaufe im Krieg. 

Bei allem Respekt vor der biblischen Tauffrage, merke ich natürlich heute, dass Martin Luther und andere Reformatoren in dem damaligen Zeitrahmen nicht alles hinterfragen und anstoßen konnten. Politisch war die Zeit sehr zerbrechlich, was auch anschl. die Bauernkriege und der 30 jährige Krieg zum Beispiel verdeutlichen.  

Ein Ansatz ist positiv für mich zu erkennen. Egal welche Menschen und Christen sich in der Täuferfrage auseinander setzten, so wurde für mich immer wichtiger zu sehen, welchen Stellenwert die Bibel zu diesem  Thema hatte. Manche schwarmgeistige Phänomene entdecke ich heute auch in der charismatischen Szene. Das Trauma des "Reiches von Münster" hätte vielleicht verhindert werden können, wenn die Bibel klarer zu Wort gekommen wäre. 

Ein empfehlenswertes Buch!

Montag, 28. Dezember 2020

Johann von Staupitz

Johann von Staupitz starb am 28.12.1524 in Salzburg. Der Theologe von Staupitz war der Seelsorger und Beichtvater vom jungen Martin Luther. Er lernte ihn in Erfurt kennen. Von Staupitz trat 1490 in München in das Augustiner Kloster ein. Er selbst kam gebürtig aus einem alten sächsischem Adelsgeschlecht und wurde ca 1469 geboren.

Prof.Dr. Armin Sierszyn schreibt im dritten Band seiner Kirchengeschichtsbücher: 1497 Prior des Tübinger Konvents, 1500 Doktor der Theologie, dann Prior in München. 1503 holt ihn Friedrich der Weise zum Aufbau der neuen Universität nach Wittenberg; er wird Dekan der theologischen Fakultät. 1512 macht von Staupitz Luther zu seinem Nachfolger auf der Stiftungsprofessur der Augustiner. Als Seelsorger (s.o.) weist er den jungen angefochtenen Luther immer wieder auf Christus hin. Der Initiative von Staupitz verdankt Luther seinen Doktorgrad und den Wittenberger Lehrstuhl für Bibelwissenschaften. 

Ferner weiß man noch über von Staupitz, dass er 1518 Luther beim Augsburger Verhör schützen wollte. Er geriet dabei aber in den Verdacht auch ein Ketzer zu sein. Er legte daraufhin sein Amt nieder und wurde Hofprediger des Erzbischofs von Salzburg.


Man weiß weiterhin über von Staupitz das er eine milde und nachgiebige Persönlichkeit war. So blieb er auch zeitlebens ein Katholik. Magdalena von Staupitz war seine Schwester. Sie war damals als Nonne zusammen mit Katharina von Bora aus einem Kloster geflohen und hatte sich der Reformation angeschlossen.

Sonntag, 20. Dezember 2020

Katharina von Bora

Foto 2013 Lutherreise

Katharina von Bora stammte aus einer sächsischen Landadelfamilie und wurde am 29.01.1499 geboren. Sie wuchs auf dem Gut Lippendorf in Sachsen auf. Um seine Tochter zu versorgen, schickte ihr Vater sie in die Klosterschule der Benediktinerinnen. Im Jahre 1515 soll sie dort das Gelübte zur Nonne gesprochen haben. Nachdem sie im Kloster Marienthron Luthers Schriften kennenlernte, entschloss sie sich mit anderen Nonnen zur Flucht (4.-5.4.1523). Zusammen mit Magdalena von Staupitz und 7 anderen Nonnen machte sie sich auf den Weg. Alle wollten nach Wittenberg um Luther persönlich kennenzulernen. Sie kamen alle nach Wittenberg, wo Katharina  am 15.6.1525 Martin Luther heiratete. Da die geflohenen Nonnen wegen unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihre angestammten Familien zurückkehren konnten suchte Martin Luther in seinem Freundeskreis nach ehrbaren Männern, die diese Nonnen heirateten. Die Ehe zwischen Martin und Katharina brachte 6 Kinder hervor. 

Luther starb 1546. 1552 zog sie wegen der Pest in Wittenberg nach Torgau. Auf der Fahrt verunglückte sie mit ihrem Fuhrwerk vor den Toren von Torgau. Sie zog sich einen Beckenbruch zu und starb drei Wochen später am 20.12.1552 in Torgau. Heute vor 468 Jahren.

Samstag, 31. Oktober 2020

Georg III. von Anhalt (Reformation)

Ein Mann der Reformation

Ein eher unbekannter Reformator war Georg III. von Anhalt (Anhalt-Plötzkau 1507-1553). Er hatte sich durch intensives Bibel- und Quellenstudium von der Berechtigung der Reformen überzeugt und 1534 für die Einführung der Reformation in Anhalt gesorgt. Nicht nur als geschickter und belesener Theologe konnte er sich früh Freundschaft und Respekt durch Luther und Melanchthon erwerben. Luther urteilte sogar, dass er selbst an die Frömmigkeit Fürst Georgs nicht heranreiche. Von seinen Zeitgenossen wurde Fürst Georg geschätzt, aber auch angefeindet wegen seiner Bereitschaft zum innerkirchlichen Kompromiss und wegen seiner strikten Ablehnung kriegerischer Auseinandersetzungen. In Erinnerung blieb er als weiser Bischof und gottesfürchtiger Regent und Lehrer der Kirche. Schon zu Lebzeiten wurde er "Georg der Gottselige" genannt.

(Achim Detmers)

Georg III. von Anhalt-Plötkau, (geboren am 15.8.1507 in Dessau; gestorben am 17.10.1553 in Dessau), war zunächst Mitregent im Fürstentum Anhalt-Dessau. Nach der Landesteilung wurde er Fürst von Anhalt-Plötzkau und die treibende Kraft der ev.-luth. Reformation.

Samstag, 17. Oktober 2020

Andreas Osiander, Theologe

Andreas Osiander war ein Theologe und führte in Nürnberg die Reformation ein. Er starb am 17.10.1552 in Königsberg / Preußen.

Er wurde am 19.12.1496 oder 1498 in Gunzenhausen (Nähe Ansbach) geboren. Er studierte später in Ingolstadt und war ab 1522 Pfarrer in Nürnberg. Überzeugt von der theologischen Wahrheit Martin Luthers scharrte er einflussreiche Persönlichkeiten um sich, um anschließend die Reformation in Nürnberg einzuleiten. Zu den Persönlichkeiten gehörte der Maler Albrecht Dürer, der Ratsherr Willibald Pirckheimer, der Ratsschreiber Lazarus Sprengler und der Meistersinger Hans Sachs. 


Im Thema der Rechtfertigungslehre bekam er hinterher Streit mit Melanchton. "Bleibe ich in der Nachfolge Jesu Sünder?". Bis heute gibt es da theologische unterschiedliche Meinungen. 

Er war drei Mal verheiratet, da zwei Ehefrauen früh verstarben.

Sonntag, 13. September 2020

Wilhelm Farel, gestorben am 13.09.1565

Wilhelm (Guillaume) Farel, ein wichtiger Mitarbeiter Calvins, starb am 13.09.1565. 1489 wurde er in der Nähe von Gap an der Cote d´Azur geboren. Ein genaues Geburtsdatum findet sich nicht. Er wurde zum Reformator in Frankreich und der französisch sprechenden Schweiz. 

Er fand während dem Studium in Paris zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Es war der evangelische Glaube, der an der Schrift gebunden war - also reformatorisch. Durch die einsetzende Verfolgung der neuen Bewegung der Protestanten wurde er zur Flucht genötigt. Er wirkte danach in Basel und in vielen anderen Orten der Westschweiz. 1532 ließ er sich in Genf nieder. Als Calvin 1536 dort Station machte, überredete Farel ihn, in Genf die theologische Professur zu übernehmen. Sie wurden beide im christlichen Glauben verknüpft und teilten das Schicksal. 

Freitag, 11. September 2020

Johannes Brenz, Theologe

Als Zuhörer bei Luthers Disputation in Heidelberg im Jahre 1518 wurde er für die Reformation gewonnen. Seit 1522 war er Prediger in Schwäbisch-Hall und führte die Reformation durch. Seine Ablehnung des Interims (Augsburg 1548, Kaiser Karl V.) zwang ihn 1548 zur Flucht, Herzog Christoph von Württemberg zog ihn zuerst geheim, dann öffentlich in seine Dienste. 1553 wurde er Probst an der Stiftskirche in Stuttgart. Brenz starb vor 450 Jahren. 

(Quelle: Neukirchener Kalender vom 11.9.2020)

Geboren wurde er am 24. Juni 1499 in Weil der Stadt. Er starb 11. September 1570 in Stuttgart. Seine Frau Margarethe starb bereits am 18.November 1548 an Schwindsucht in Schwäbisch-Hall. Nach seiner Flucht führte er 5 Jahre als Prediger ein Wanderleben, bevor sich die politische Lage etwas beruhigte und er nach Stuttgart gerufen wurde. 


Sonntag, 19. Januar 2020

Heidelberger Katechismus

Der Heidelberger Katechismus wurde am 19.1.1563 veröffentlicht. Das ist jetzt nun schon seit 457 Jahren her, als diese wichtige zentrale Bekenntnisschrift der reformierten Gemeinden in Heidelberg erschienen ist.
Zu den Hauptverfassern gehörte Caspar Olevianus, ein Schüler Calvins und Zacharias Ursinus, ein Schüler Melanchthons. Berühmt und wichtig zugleich ist die Frage 1 des Katechismus. "Wer ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?"
In drei Abschnitten umschreibt der Katechismus den gesamten Inhalt des evangelischen Glaubens.
 
P.S. Ich bin selbst unendlich dankbar, dass ich die Frage 1 mit einem fröhlichen Herzen beantworten kann: es ist der HERR JESUS CHRISTUS.

Sonntag, 5. Januar 2020

Johann Heß, Reformator Breslau

Johann Heß, auch Jan Hess (Hesse), wurde am 23.9.1490 in Nürnberg in einer recht wohlhabenden Bürgerfamilie geboren. Sein Vater war Kaufmann und seine Mutter kam aus einer Kaufmannsfamilie in Pforzheim. 1505 bis 1510 studierte er in Leipzig. Danach war er zwei Jahre in Wittenberg. Er promovierte dort zum Magister. Er bekam Kontakt zu Georg Spalatin. 1515-1517 war er in Prag an der Universität. Im Sept. 1519 erwarb er seinen Doktortitel in Ferrara. Am 24.3.1520 wurde er in Rom zum Diakon geweiht.
Im Jahr 1524 wurde er nach Breslau gerufen. Nach der Breslauer Disputation vom 20. bis zum 23. April 1524 in der Dorotheenkirche begann er in aller Stille, Wittenberger Ordnungen einzuführen und das Schul- und Armenwesen zu verbessern. Mit viel Weisheit schaffte er diesen Spagat, da ihm ein friedliebendes Nebeneinander der alten und der neuen Lehre wichtig war. Bis zu seinem Tode war er auch ein treuer Diener des katholischen Bischofs.
Er starb am 5.1.1547 in Breslau.

Freitag, 6. Dezember 2019

Elisabeth von Hessen, Reformation

Als Kleinkind wurde sie schon mit dem Erbprinzen Johann von Sachsen verheiratet. Elisabeth von Hessen ist auch bekannt unter dem Namen Elisabeth von Rochlitz.
Geboren wurde sie am 4.3.1502 in Marburg. Nach dem Tode ihres Gemahlen verwaltete sie ihre Güter, die sie als Witwe erhalten hatte. Die Regeln am Dresdener Hof waren streng und 1533 soll sie erstmals die Buße und die Einnmahme des Abendmahls verweigert haben. Sie stritt viel mit ihrem Schwiegervater Herzog Georg dem Bärtigen. Für ihn war sie nicht katholisch fromm genug. Irgendwann wurde deutlich, dass sie eine reformatorische Gesinnung hatte. Als einzige Frau war sie dem "Schmalkaldischen Bund" beigetreten. Ab 1537 muss sie in ihrem Gebiet die Reformation ermöglicht haben. Ihr Schwiegervater blieb dem Katholizismus verbunden.
Der Schmalkaldische Krieg dauerte von 1546-1547. Sie versorgte den Schmalkaldischen Bund mit Informationen, auch in einer Geheimschrift, die sie selbst entwickelt hatte. Die Niederlage lies sich aber nicht verhindern. Ihr wurde Hochverrat vorgeworfen und so musste sie Rochlitz verlassen. Ab 1547 lebte sie am Hessischen Hof. 1556 erkrankte sie schwer und starb am 6.12.1557 in Schmalkalden.
 

Donnerstag, 7. November 2019

Willibrord, Apostel der Friesen

Der 7.11.739 ist der Todestag von Willibrord, Apostel der Friesen.
 
Die politische Situation in unserem heutigen geeinten Deutschland zum Vergleich, waren damals die politischen Gegebenheiten viel unübersichtlicher, als heute. Wikipedia gibt da zum Namen Willibrord einiges an Fakten und Daten wieder.

Um 690 beginnt Willibrord mit elf Gefährten seine Arbeit unter den fränkischen Friesen. Er benötigte die Erlaubnis vom fränkischen Herzog Pippin. Willibrord gründete das Bistum Utrecht. Der friesische König Radbod erlebte fast eine Bekehrung. Als er von Willibrord erfährt, das seine Vorfahren als Heiden in der Hölle schmoren, zieht er seinen Fuß aus dem Taufbecken zurück. Mit Hilfe Pippins gründet Willibrord das Kloster Echternach im östlichen Luxemburg. Willibrord ist in Echternach begraben. Die Friesenmission gelingt erst unter Kaiser Karl d. Gr.
Natürlich besaß die kath. Kirche politische wie geistliche Macht, dass ist heute bei uns anders. Es gab vermutlich auch wenig "echte" Bekehrungen in der damaligen Missionsgeschichte, da viele Missionsarbeit vom Schwert begleitet wurde. Ich kann das nicht beurteilen, aber unser HERR weiß es.


Zeitgleich lebte etwa Bonifatius (Geburtsname Wynfreth, Wynfrith, Windfrid), der gr. Friesenmissionar.

(teilweise Quelle: Armin Sierszyn "2000 Jahre Kirchengeschichte - Band 2")

Freitag, 1. November 2019

Erhard Schnepf, Reformator

Erhard Schnepf (Schnepff auch möglich) wurde am 1.11.1495 in Heilbronn geboren. Sein Vater war Schuhmacher und somit auch wenig begütet. Trotzdem konnte der Sohn mit einem Studium in Juristik, später auch in der Theologie beginnen. Ein Abschluss mit einer Doktorarbeit blieb im aus Kostengründen versagt. Theologie studierte er in Heidelberg und hörte hier vermutlich von der Disputations Luthers zur Rechtfertigungslehre. Er wurde ein überzeugter und auch aktiver Anhänger Martin Luthers. Ab 1520 wirkte er als evangelischer Prediger. Zwei Jahre später wurde er aus dem Amt gejagt, da die Reformation in Württhemberg noch nicht Fuß gefasst hatte. Der Landgraf von Hessen berief in nach Marburg an die Universität. Ab 1525 war er damit beschäftigt die Reformation in Nassau und später auch in Hessen einzuführen. Eine Auseinandersetzung gab es noch in einem Streitgespräch in Urach. Der Herzog erließ dort ein Bilderverbot (Luthertum) in Schwaben, so dass viele Kunstschätze der Kirche verloren gingen. Erhard Schnepf hatte hier eine gemäßigte Stellung zum Bilderdienst eingenommen. 1548 ging er nach Jena an die Universität. Er starb am 1.11.1558 in Jena.

Sonntag, 6. Oktober 2019

David Nitschmann, Bischof

Da es im Umfeld der Herrnhuter Brüdergemeine zwei Personen mit dem selbigen Namen gab, ist es wichtig in diesem Falle seine Bezeichnung dabei zu schreiben. Es geht um den Bischof der Brüdergemeine.
Er wurde am 18.12.1695 in Zauchenthal geboren und verstarb am 8.10.1772 in Bethlehem (Pennsylvannia). Manche Chroniker überliefern auch den 6.10.1772 als Sterbetag.
Nitschmann gehörte zu den "Böhmischen Brüdern", die in Mähren verfolgt wurden. Zusammen mit seinem Namensvetter und Christian David wanderten alle drei nach Sachsen aus. 1724 gehörten sie zu den Mitbegründern der Herrnhuter Brüdergemeine. Er entdecke sein Herz für die christliche Mission und so begab er sich auf Missionsreisen nach Mähren, Böhmen und England.  1731 reiste er zusammen mit N. L. Graf von Zinzendorf zur Krönung Christian IV. nach Kopenhagen. Später entschied er sich für die Missionsarbeit auf der Karibikinsel St. Thomas. 1735 wurde er in Berlin zum Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine berufen. Auf einer späteren Missionsreise nach Georgia lernt er auf dem Schiff John und Charles Wesley kennen. Er kam später nach Europa zurück und gründete Herrnhaag in der Wetterau. 1755 reiste er wieder über den Teich nach Nordamerika und blieb auch in seinem Ruhestand dort bis zum Tod.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Joseph Schaitberger, Leiter der Salzburger

Joseph Schaitberger (* 19. März 1658 in Dürrnberg  bei Hallein, Erzstift Salzburg; † 3. Oktober 1733 in Nürnberg) war ein evangelischer Glaubenskämpfer und Bergmann. Es gibt auch Überlieferungen, dass er bereits am 2. Oktober 1733 verstorben sei.
Tragisch ist, dass durch die kath. Gegenreformation fast alle Evangelischen Christen Österreichs vertrieben oder umgekommen sind. Einige Bauernfamilien haben in der Ramsau damals geistlich überlebt.
Joseph Schaitberger war 1686 als Ketzer gebranntmarkt worden und musste Österreich verlassen. Entweder musste der reformatorischen Glaube aufgeben werden um damit wieder Katholisch zu werden, damit man in Österreich bleiben konnte. Etwa 26.000 Salzburger mussten ihre Heimat verlassen. Viele kamen im heutigen Bayern und Franken unter.

Sonntag, 14. Juli 2019

August Neander

Heute gibt es einen kurzen Blick in die Kirchengeschichte vor ca. 230 Jahren. Heute ist der Todestag von August Neander (14.7.1850).
Er hieß eigentlich ursprünglich David Mendel und war Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Er wurde am 17.1.1789 in Göttingen geboren. In Hamburg besuchte er das Gymnasium Johanneum. Dort bekam er Kontakt zu "neupietistischen" Kreisen, die durch das Wirken von Friedrich Gottlieb Klopstock entstanden waren. Am 25.02.1806 ließ sich David Mendel in Hamburg taufen und legte zugleich seinen "alten" Namen ab. Er nahm den Namen seines Patens an, der Neumann hieß (griechisch: Neander). Er studierte in Göttingen und Halle Theologie und Philsophie. 1809 legte er sein theologisches Examen in Hamburg ab und wurde erst einmal Aushilfsprediger. Er promovierte 1811 in Wittenberg und bereits 1812 wurde er in Heidelberg zum außerordentlichen Professor ernannt. 1813 wurde er dann als Professor nach Berlin berufen und war bis zu seinem Lebensende Hochschullehrer.