Samstag, 24. April 2021

Philipp Friedrich Hiller, Liederdichter

Mir ist Erbarmung widerfahren

1)
Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung, deren ich nicht wert;
das zähl ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat's nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.

2)
Ich hatte nichts als Zorn verdienet
und soll bei Gott in Gnaden sein;
Gott hat mich mit sich selbst versühnet
und macht durchs Blut des Sohns mich rein.
Wo kam dies her, warum geschieht's?
Erbarmung ist's und weiter nichts.

3)
Das muss ich dir, mein Gott, bekennen,
das rühm ich, wenn ein Mensch mich fragt;
ich kann es nur Erbarmung nennen,
so ist mein ganzes Herz gesagt.
Ich beuge mich und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit.

4)
Dies lass ich kein Geschöpf mir rauben,
dies soll mein einzig Rühmen sein;
auf dies Erbarmen will ich glauben,
auf dieses bet ich auch allein,
auf dieses duld ich in der Not,
auf dieses hoff ich noch im Tod.

5)
Gott, der du reich bist an Erbarmen,
reiß dein Erbarmen nicht von mir
und führe durch den Tod mich Armen
durch meines Heilands Tod zu dir;
da bin ich ewig recht erfreut

und rühme die Barmherzigkeit. 



Philipp Friedrich Hiller, geboren am 6.1.1699 in Mühlhausen an der Ènz, gestorben am 24.04.1769 in Steinheim bei Heidenheim, war ein ev. Pfarrer und Liederdichter im schwäbischen Pietismus. Ich bin im Pietismus zum Glauben gekommen und bin dankbar für den obigen Liedtext, der von Philipp Friedrich Hiller geschaffen worden ist. Gerade die ersten drei Strophen rühren mich an und ich bin Dankbar über das Erbarmen meines HERRN JESU über mich. 



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