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Sonntag, 30. Oktober 2022

Jakob Sturm von Sturmeck

Jakob Sturm wurde am 10.8.1489 in Straßburg geboren und verstarb auch dort am 30.10.1553.

Zu Anfangs muss ich erwähnen, dass es in der Historie 2 Männer mit dem selben Namen gab. Der eine wird als Politiker geführt und der andere als Kanzler. Hier geht es um den Politiker, wenn man so will. 

Er kam aus einer alten Patrizierfamilie und wurde in Heidelberg und Freiburg an der Universität zum Juristen ausgebildet. So um das Jahr 1523 schloss er sich reformierten Kreisen an, gab seine Stellung auf und wurde in den Stadtrat von Straßburg gewählt. Später wurde er in das Fünfzehnerkollegiums berufen und damit waren auch die Aufgaben der Verfassung und der Verwaltung der Stadt betraut. Straßburg war damals innerhalb des Elsass selbstständig. Erst ab 1648 bekamen die Franzosen ein Interesse daran, sich die Stadt und Elsass einzuverleiben. 

So konnte Jakob Sturm von Sturmeck im Jahr 1538 verfolgten Hugenotten aus Frankreich Asyl gewähren. Eine Zahl von 1500 Menschen ist überliefert. 

Statue in Straßburg

Politischer Weitblick brachte Sturm schnell in die vorderste Front der evangelischen Staatsmänner. Er trat als verantwortungsvoller Sprecher auf vielen Reichstagen auf und war auch bei seinen Gegnern geachtet. Er war ein Verfechter der Glaubensfreiheit. Er starb vor 469 Jahren. 

Gut 100 Jahre später kam alles wieder unter eine katholische Obrigkeit, die den Evangelischen Glauben unterdrückte.  





Sonntag, 9. Oktober 2022

Justus Jonas, Reformator

Justus Jonas (der "Ältere"), Reformator und Gehilfe Martin Luthers wurde am 5.6.1493 geboren in Nordhausen und verstarb am 9.10.1555 im Alter von 62 Jahren. 

Ein Gedankengang war mir bisher noch nicht so bewusst. Er wird als Übersetzer Martin Luthers geführt. Das heißt für mich, dass Luther Anfangs in der Gelehrtensprache Latein arbeitete. Justus Jonas hatte ein Jurastudium absolviert, bevor er sich der Theologie zu wandte. Er übersetzte Luthers wichtigste Schrift "de servo arbitio" (Vom unfreien Willen) in die deutsche Sprache. Seit 1521 stand er an der Seite Martin Luthers in Wittenberg. Er wird Professor für Kirchenrecht in Wittenberg. Er begleitete Luther auch nach Worms zum Reichstag. Während dem so genannten "Bildersturm" bleibt er recht nüchtern. 1529 begleitet er Luther zum Religionsgespräch nach Marburg. 1541 verhilft er als Pfarrer und Superintendent in Halle der Reformation zu ihrem Durchbruch. Er gilt als volkstümlicher Prediger und steht mit seiner Familie den Familien von Melanchthons und Luther sehr nahe. Er tröstet Luther am Sterbebett 1546 in Eisleben. Justus Jonas starb vor 467 Jahren als Superintendent in Eisfeld. 

Sonntag, 18. September 2022

Julius von Jan, Pfarrer

 "O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!" (Jeremia Kapitel 22, Vers 29)

Pastor Latzel aus Bremen predigte heute über das obige Bibelwort. Der Prophet Jeremia musste in Jerusalem vor rund 2600 Jahren die letzten Könige von Judah warnen vor dem Untergang und dem Gericht Gottes. Die Führer und auch Vorbilder des Volkes taten nicht das, was GOTT Jahwe geboten hatte. Sie verließen sein Wort und dienten anderen heidnischen Gottheiten. Da die damalige Obrigkeit keine Buße tat und ihre Gottlosigkeit behielt, kam das Gericht GOTTES. Deportation nach Babylon. 

Heute werden bei uns die Kirche leerer und vermutlich gibt es kaum noch Politiker und Entscheidungsträger die GOTT vor Augen haben. Wie wollen wir aus dieser Krise kommen? 

Olaf Latzel erinnerte an den Pfarrer Julius von Jan, der 1938 nach der Progromnacht eine mutige Predigt gegen die Gottlosigkeit der Nazis in seiner Gemeinde hielt. Natürlich hatte das für ihn bittere Konsequenzen, aber er wollte GOTT treu bleiben und ihm alleine gehorchen. 

Julius von Jan wurde am 17.4.1897 in Schweindorf geboren und verstarb am 21. September 1965 in Korntal. Er war ein ev. Pfarrer in Oberlenningen (heute ein Ortsteil von Lenningen), Mitglied der Bekennenden Kirche im dritten Reich und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. An Buß- und Bettag, dem 16.11.1938 hielt er nachfolgende Predigt: "In diesen Tagen geht durch unser Volk ein Fragen:(...) Wo ist der Mann, der im Namen Gottes und der Gerechtigkeit ruft, wie Jeremia gerufen hat: Haltet Recht und Gerechtigkeit, errettet den Beraubten von des Frevlers Hand! Schindet nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen, und tut niemand Gewalt, und vergießt nicht unschuldig Blut!

Gott hat uns solche Männer gesandt. Sie sind heute entweder im Konzentrationslager oder mundtot gemacht. Die aber, die in der Fürsten Häuser kommen und dort noch heilige Handlungen vollziehen können, sind Lügenprediger wie die nationalen Schwärmer zu Jeremias Zeiten und können nur "Heil" und "Sieg" rufen, aber nicht des HERRN Wort verkündigen. (...) Wir haben die Quittung bekommen auf den großen Abfall von GOTT und Christus, auf das organisierte Antichristentum. Die Leidenschaften sind entfesselt, die Gebote missachtet, Gotteshäuser, die anderen heilig waren, sind ungestraft niedergebrannt worden, das Eigentum der Fremden geraubt oder zerstört. Männer, die unserem deutschen Volk treu gedient haben (...), wurden ins KZ geworfen, bloß weil sie einer anderen Rasse angehörten. Mag das Unrecht auch von oben nicht zugegeben werden - das gesunde Volksempfinden fühlt es deutlich, auch wo man darüber nicht zu sprechen wagt. Und wir als Christen sehen, wie dieses Unrecht unser Volk vor GOTT belastet und seine Strafen über Deutschland herbeiziehen muss. (...) GOTT lässt seiner nicht spotten. Was der Mensch säet, wird er auch ernten!..."


Am 25 Nov. wurde er von SA-Männern schwer misshandelt. Er wurde später zu 16 Monaten Haft verurteilt. Eine Einweisung in ein KZ konnte verhindert werden. Ab 1940 war er für drei Jahre wehrunfähig, wurde aber  Mitte 1943 in eine Strafkompanie an die Ostfront versetzt. Man hoffte auf seinen Tod. Aber seine Gelbsuchterkrankung brachte ihn wieder nach Hause. Nach einer kurzen Internierung der Amerikaner, kam er 1945 in seine Gemeinde nach Oberlenningen zurück. 


Wir waren einmal ein Land der Reformation, wo GOTTES WORT wieder Ernst genommen wurde. Aber das Wort gilt nicht mehr in den großen Kirchen und der Abfall vollzieht sich bis in die Politik hinein. Es führt zu Gesetzgebungen, die GOTT nur beleidigen und IHN zum Gericht über uns herausfordern werden. 




Freitag, 26. August 2022

Wulfila, Apostel der Westgoten

Heute wird in meinem Kalender Wulfila, Apostel der Westgoten, 383 verstorben, aufgeführt. 

In dem beginnenden Mittelalter war die Aktenlage nicht so genau, wie wir sie heute kennen und oftmals schätzen. Die evangelische Kirche feiert heute den Gedenktag zu Wulfila. Geboren muss er um das Jahr 311 n. Chr. sein. Das Todesjahr 383 in Konstantinopel ist genauer dokumentiert. 

Prof. Armin Sierszyn hat vor einigen Jahren eine 4 Bändiges Werk mit dem Titel "2000 Jahre Kirchengeschichte" herausgebracht. 

Nachfolgend möchte ich daraus zitieren:

Zitat: Wulfila ist ein gotischer Name und bedeutet Wölflein. Wulfilas Vater ist heidnischer Gote. Seine Großeltern mütterlicherseits waren Verschleppte aus Kappadozien (heutige Türkei). Wulfila selbst ist Christ. Er kennt die gotische und die griechische Sprache, später lernt er noch Latein. In der christlichen Gemeinde wirkt er als Lektor. 341 ist der sprachbegabte Wulfila Mitglied einer gotischen Gesandtschaft beim römischen Kaiser Konstantius. Bei dieser Gelegenheit weiht ihn Bischof Eusebius von Konstantinopel zum Missionsbischof von Gothien. Eusebius ist gemäßigter Arianer, und die römischen Kaiser um die Mitte des 4. Jhs. begünstigen diese Glaubensrichtung. Für sie ist JESUS CHRISTUS ein GOTT untergeordnetes Geschöpf, er ist gottähnlich, aber nicht gottgleich.

Hier merken wir schon, dass vieles wovon wir heute überzeugt sind, noch nicht endgültig klar war. Ich glaube z.B. an die Einheit, von Vater, Sohn und Heiligen Geist. Das war damals durchaus noch umstritten.

Blatt 16 aus Codex argenteus


Zitat: Kurz vor 370 beginnt Wulfila mit seiner schriftlichen Bibelübersetzung. Da die Goten selbst noch keine Schrift besitzen, schafft er ein eigenes Alphabet nach dem Vorbild der griechischen Großbuchstaben (Unziale) unter Einfügung weniger Runezeichen. Wulfila stirbt 383 im Alter von über 70 Jahren.

Die gotische Sprache ist die älteste überlieferte germanische Schriftsprache und die Wulfilabibel deren Hauptdokument. Größere Teile dieser Bibel sind uns erhalten im sogenannten Codex argenteus (=Silberbuch).


Samstag, 6. August 2022

Friedrich Spee, Liederdichter

Friedrich Spee (25.2.1591 bis 7.8.1635).

Er war ein katholischer Theologe, dem Jesuitenorden zugerechnet, und ein bedeutender Lyriker des Frühbarock. Nach einer Lehrtätigkeit in Speyer, Worms und Mainz wurde er Professor in Paderborn, Köln und Trier. Vor allem war er ein mutiger Streiter gegen jede Art von Hexenprozessen seiner Zeit. Das brachte ihm Feinde  und Widerstand ein in der katholischen Kirche. 

Bundespost 1991 - 400. Geburtstag 

Von ihm stammt das Adventslied "O Heiland, reiß die Himmel auf". Er starb bei der Pflege von Pestkranken selber an der Pest vor 387 Jahren.

Siehe auch an anderer Stelle meinen Artikel zu dem Lied.

Samstag, 30. Juli 2022

Robert Barnes, Märtyrer

Robert Barnes (auch: Antony Barnes) wurde 1495 bei King´s Lynn (Norfolk) geboren. Er starb am 30. Juli 1540 in London den Feuertod. 

Er studierte 1514 in Cambridge, 1523 in Löwen, kehrte nach Cambridge zurück und promovierte zum Doktor der Theologie. Er wurde Prior des Augustiner Konvents. 1526 musste er sich in London einem Häresieverfahren unterwerfen. Er hatte reformatorisch gepredigt. Woher diese neuen Gedankengänge kamen ist nicht überliefert. ER widerrief in diesem Verfahren und entging der Todesstrafe. Aber er wurde eingekerkert. 1528 konnte er nach Antwerpen fliehen. Wie war das möglich? 

Er kam nach Deutschland und lernte Martin Luther und Justus Jonas kennen. 1531 konnte er auf Einladung von Thomas Cromwell nach England zurückkehren. Er wurde Hofprediger unter Heinrich, dem VIII. Durch seine angestrebte Scheidung und einer Neuvermählung mit Anna von Kleve, ging der König auf Distanz zur Katholischen Kirche, die der Scheidung nicht zugestimmt hätte. Er suchte neue Allianzen zum Luthertum in Deutschland. 

1540 wurde er erneut in London angeklagt. Stephan Gardiner griff auch seine neu gewonnene Rechtfertigungslehre an. Ohne einen endgültigen Prozess und Urteil wurde er am 30. Juli 1540 verbrannt. Mit ihm starben zwei weitere Protestanten (William Jerome und Thomas Gerrard). 

Sonntag, 10. Juli 2022

Johannes Calvin, Reformator

Johannes Calvin wird am 10. Juli 1509 im nordfranzösischen Städtchen Noyon geboren. Er ist rund 25 Jahre jünger als Luther und Zwingli. Er gilt aufgrund des Alters als Reformator der 2. Generation. Selbst Bucer und Farel sind einiges älter. 

Als 14 jähriger, da die Pest wütet, zieht er zu seinem Onkel nach Paris und beginnt das Studium der Rechte. 1533 wird er bereits Doktor der Rechte. Bereits 1530 muss er in Orleans den Rottweiler Humanisten Melchior Wolmar kennengelernt haben, der ihn mit dem evangelischen Gedankengut bekannt gemacht haben wird. Entscheidend ist dann später ein Freund Robert Olivetan, der Christ war und einen wahrhaftigen Glauben pflege, entgegen dem damaligen Katholizismus. Calvin erlebt die Bekehrung, spricht aber im Nachhinein kaum darüber. Er will nicht im Mittelpunkt seiner Bekehrung stehen, sondern der allein handelnde GOTT soll im Mittelpunkt stehen. IHM allein gebührt die unantastbare Ehre. 

Ab 1534 verzichtet er auf seine Pfründe, die er durch den früheren Katholischen Hintergrund bezieht. Er muss  aus Paris fliehen, da es zu einer Anzeige gegen ihn kam. In Basel taucht er unter, während in Frankreich schon die ersten Verfolgungen gegen die Evangelischen (Hugenotten) laufen. In Basel schreibt er als 27 jähriger die berühmte "Institutio", 519 Seiten stark, eine klassische Zusammenfassung der christlichen Lehre. Gedacht eigentlich um die evangelischen Bemühungen in Frankreich zu erklären und zu rechtfertigen. Evangelisch sein ist nichts böses, sondern GOTT und sein Wort stehen im Mittelpunkt. Der Katholizismus will aber nicht auf seinen Einfluß und seine Macht verzichten. 

Es kommt zum Aufbau einer reformierten Gemeinde in Genf. Dank seiner Schrift kommt es zur Organisation vieler reformierter Gemeinden in Frankreich, Holland und der Schweiz. 

Über den Unterschied zu Luthers Lehren wollen wir jetzt nicht eingehen. 

in einer Kirche in Hanau


Heute vor 513 Jahren wurde er geboren. Er starb am 27.5.1564 in Genf. 

Mittwoch, 22. Juni 2022

Toleranzedikt Friedrichs des Großen 1740

Die Hugenotten (evangelischer Glaube) wurden in Frankreich jahrelang unterdrückt und verfolgt. Zwischenzeitlich gab es das Toleranzedikt von Nantes, was ihnen etwas Schutz bot. Nach der Aufkündigung von Seiten der frz. Herrscher und der kath. Kirche wurden die Hugenotten wieder verfolgt. Es blieb nur die Flucht ins Ausland, um das nackte Leben zu retten. 

Friedrich der Große (Friedrich Wilhelm von Brandenburg) erließ auch ein Toleranzedikt, das "Edikt von Potsdam", um den Glaubensflüchtlingen Asyl zu gewähren. Ein Spruch von ihm hat vieles geprägt: "Jeder soll nach seiner Facon selig werden".

Schon  1671 hatte er sich  der verfolgten Juden in Österreich erbarmt, jetzt folgten mind. 20000 Hugenotten aus Frankreich.  Durch den 30 jährigen Krieg war auch Preußen und Brandenburg sehr zerstört worden. Der Aufbau war dringend nötig. Ab 1731 nahm er noch die Salzburger auf, die in Österreich durch die kath. Kirche verfolgt worden waren.

Der "alte Fritz" war seit 1740 König in Preußen und Markgraf von Brandenburg und somit einer der Kurfürsten des Heiligen römischen Reiches. Das "Edikt von Potsdam" ist aber bereits Ende 1685 verabschiedet worden. 


Donnerstag, 21. April 2022

Johannes Bugenhagen, Reformator

Johannes Bugenhagen wurde am 24. Juni 1485 in Wollin, Pommern geboren. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt geworden. Sein Vater Gerhard Bugenhagen war Ratsherr in Wollin. Für eine kurze Zeit war Johannes an der Universität in Greifswald gemeldet, ohne das er einen Abschluss machte. Er wurde Lehrer an der Stadtschule in Treptow, später auch Rektor. In diesem Dienst lehrte er Latein und legte nach eigener Erkenntnis die Heilige Schrift aus. Ob und welche Ausbildung er zum Lehrer hatte, dass ist auch nicht bekannt. Die Zuhörer waren angetan von seinen Ausführungen und er wurde später gar zum Priester geweiht (1509). Er vertiefte sich in die Lehre der Theologie und lernte die Schriften von Erasmus von Rotterdam kennen. In späteren Jahren stieß er auf die Schriften von Martin Luther. Luthers Schrift "Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche" hielt er Anfangs für Ketzerei. 

Aber da vertiefte er sich in dessen Schrift und nahm einen Briefwechsel zu Dr. Martin Luther auf. Luther muss ihm dann die Schrift "Freiheit eines Christenmenschen" übersandt haben. Das traf ihn im Innersten, so dass er im Frühjahr 1521 nach Wittenberg reiste. Er traf Melanchthon und Luther zu Gesprächen. 1523 wurde Bugenhagen auf Empfehlung Martin Luthers Pfarrer an der Stadtkirche in Wittenberg. 

Er schloss sich der Reformation an und entwickelte später einige Kirchenordnungen. Er verheiratete Katharina von Bora und Martin Luther, taufte drei ihrer Kinder. 

Er wirkte später noch in Braunschweig und Hamburg und kam nach Wittenberg zurück. Später wirkte er in Lübeck, wurde zum Doktor der Theologie ernannt und sein Wirkungskreis führte ihn zur Universität Kopenhagen/Dänemark. Mit 72 Jahren musste er sein Predigtamt aus Altersgründen aufgeben und verstarb am 20.04.1558 in Wittenberg. 

Donnerstag, 11. November 2021

Martin Bucer, Reformator

 

Am 11.11.1491 wurde Martin Bucer, auch Martin Butzer, geboren in Schlettstadt, heute Selestat, im Elsass. 

1518 muss er in Heidelberg auf Luther getroffen sein. Diese "neue" Theologie bewegte ihn und ließ die Entscheidung reifen, dass er 1521 aus dem Dominikanerorden flüchtete, dem er da noch angehörte. 1523 wurde er von der Katholische Kirche exkommuniziert und für vogelfrei erklärt. Er fand Aufnahme und Zuflucht in Straßburg. 

Er stieg zum Führer der Reformation in Südwestdeutschland auf. 1533 wurde er Präses in Straßburg. Er verfasste mehrere Kirchenordnungen. Er versuchte auch in den Unterschieden zwischen Martin Luther und Ulrich (Huldrych) Zwingli zu vermitteln. Seine Frau verstarb 1541 an der Pest, sowie 4 der 5 Kinder. Er starb am 28.02.1551 in Cambridge/England. 


Die heutigen Losungen lauten: "Fügt euch nicht ins Schema dieser Welt, sondern verwandelt euch durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr zu prüfen vermögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Römer 12,2)

Die Reformation war sich darin einig, dass das damalige gelebte Christsein einer Veränderung bedarf. Die Praxis war erstart und entgegen der Aussagen der heiligen Schrift, gab es kaum eine persönliche Beziehung zu JESUS, dem Retter. Wie auch, da das einfache Volk keine Bibel zum Lesen hatte. Die Priester gaben vor, was zu Glauben war und was allein hilfreich sein konnte. 

Auf mich selbst betrachtet, bin ich eine späte Frucht der Reformation. Ich wurde zwar als Kind getauft, wusste aber nicht, ob ich Christ sei. Ich fragte mich damals, ob Christen jeden Sonntag in die Kirche gehen und ob sie dann unter der Woche ihre Kinder verhauen sollten. Das erschien mir Paradox. In einer Lebenskrise fand ich Menschen, die mir erklärten, wie man als Christ leben könne und das man vorher eine Erneuerung oder Neuwerdung benötigte. Der Heilige Geist musste in mein Leben kommen. Das geschah in der Nacht vom 11.11. auf den 12.11.1985. 


Sonntag, 10. Oktober 2021

Dora Rappard

Heute vor 98 Jahren starb Frau Dora Rappard (geb. Gobat). Sie wuchs als Tochter des Missionars Samuel Gobat in Jerusalem auf. Geboren wurde sie auf der Insel Malta.  Als spätere Frau des Chrischona-Leiters Carl Heinrich Rappard zog sie 8 eigene Kinder auf. Zwei weitere Kinder starben in jungen Jahren. Sie betreute die zukünftigen Evangelisten des Ausbildungswerkes und war als Verwaltungsdirektorin unter anderem für die Finanzen des Chrischona-Werkes zuständig. Sie lebte vom 1.9.1842 bis zum 10.10.1923. Vermutlich hat sie eine ganze Generation durch ihre Bücher, Lieder und Gedichte christlich geprägt. 


Ihre bekanntesten Lieder sind wohl "Ich blicke voll Beugung und Staunen hinein in das Meer seiner Gnad" und "Dass JESUS siegt, bleibt ewig ausgemacht". 

Sonntag, 29. August 2021

Martin Boos, Erweckungsprediger

MARTIN BOOS (25.12.1762 – 29.8.1825):


Er wurde in Weiler Hüttenried, heute Ingenried im Allgäu geboren und starb in Sayn, heute Bendorf. 
Er kam aus einer vermögenden Bauernfamilie und hatte noch 15 Geschwister. Als er 4 Jahre alt waren starben beide Eltern. Ein Onkel nahm ihn in seine Obhut. ER machte den Schulabschluss und wurde zum Theologiestudium nach Dillingen geschickt. Der kath. Kirche angehörend, arbeitete er dann als Kaplan. Er lernte Johann Michael Sailer kennen, mit dem er lange freundschaftlich verbunden war. Seine Predigten waren christozentriert und wirkten reformatorisch. Das brachte auch die Gegner auf den Plan. Es ist nicht zu klären, wie Martin Boos als katholischer Priester zu dieser Erkenntnis kam.  Er wurde zusammen mit Johann Michael Sailer zum Initiator der Allgäuer Erweckungsbewegung. 1797 wurde er der Ketzerei beschuldigt und da das Verfahren anhielt, war er gut ein Jahr in Augsburg in Haft. Er konnte fliehen und wirkte in Linz (Österreich). 1810 brach die Erweckung in Linz aus, aber Martin Boos war wieder inhaftiert. Der kath. Kirche ist er trotz falscher Lehren treu geblieben. Nach seiner Freilassung ging er nach Bayern zurück. 1817 war er Lehrer in Düsseldorf. 1819 wurde er als Pfarrer nach Sayn (Nähe Koblenz) berufen, wo er später auch starb. 

Sonntag, 15. August 2021

Hermann von Wied

Ich bin sehr gerne in der Kirchengeschichte unterwegs und staune immer wieder über neue Erkenntnisse und Begebenheiten. Der christliche Glaube ist das einzige überlebensfähige Fundament für unsere/meine Zeit auf diesem sehr schönen Planeten Erde. Wenn ich christlicher Glaube schreibe, dann geht es mir um die persönliche Beziehung zu JESUS CHRISTUS und das Leben mit seinem Wort, der Bibel. 

Im Letzteren sind das die reformatorischen Aussagen von Dr. Martin Luther und anderen. Im Katholizismus lenkt vieles von Christus und seinem Wort ab (Heiligenverehrung, Maria, päpstliche Machtausübung, Gebete für Tote bzw. zum Durchgang durch das Fegefeuer, Eucharistie u.a.).

Für eine ganz kurze Zeit bestand die Möglichkeit, dass in Köln die Reformation hätte siegen können. Aus dem heutigen Blickwinkel ist das aber egal, da der geistliche Verfall der ev. Landeskirche in Deutschland erschreckend ist. 


Hermann von Wied wurde am 14.01.1477 auf Burg Altwied geboren und verstarb am 15.08.1552 auf der Burg nach der Einnahme des Abendmahls in beiderlei Gestalt. Er wurde 1515 zum Erzbischof von Köln ernannt und auch vom deutschen Reich als Kurfürst anerkannt. Anfangs war er gegen die Lutherische Reformation. Aber mit Blick auf das marode Kirchenwesen kam er dann zu der Überzeugung, dass er 1542 der Reformation in Köln zustimmen müsse und diese wurde dann eingeführt. 1546 wurde er vom Papst Paul III. abgesetzt und exkommuniziert. Er trat daraufhin von allen seinen weltlichen Ämtern zurück, aber blieb dem Glauben der Reformation bis zu seinem Tode treu. Er starb heute vor 469 Jahren. 


Sonntag, 8. August 2021

Karl Gützlaff, China Missionar

Karl Gützlaff wurde am 8.7.1803 geboren in Pyritz. Er starb am 8.8.1851 in Hongkong.

Mir war dieser Bruder bis heute nicht bekannt. Wer war er? Die Mutter starb als er 4 Jahre alt war. Die Stiefmutter starb auch bald danach. Die dritte Ehefrau seines Vaters behandelte ihn mir Härte und Strenge. Er wurde durch die Franckeschen Schulen in Halle geprägt. Nach der Volksschule begann er eine Lehre als Sattler. 1821 erlebte er in Stettin seine Bekehrung zu Jesus Christus. In Rotterdam studierte er einige Jahren Sprache, da er darin sehr begabt war. Er lernte Niederländisch, Malaiisch, Türkisch und Arabisch. 1827 wurde er bon einer niederländischen Missionsgesellschaft nach Batavia gesandt, wo er chinesisch begann zu lernen.

um 1834

Er war der erste Missionar in China. Geprägt durch die EV. Lutherische Kirche. Er wirkte in den Jahren 1828 bis 1851. Seine Absicht war China mit dem Evangelium zu erreichen. China sollte in einer Generation christianisiert werden. Ein unmögliches Unterfangen damals. Dazu übersetzte er die Bibel n die chinesische Sprache. Er bildete viele chinesische Hilfsmissionare aus. Auch wenn sein Plan nicht aufgegangen ist, so weckte er doch in Europa die Bereitschaft für die Mission. China sollte für Jesus erreicht werden. Hudson Taylor erfuhr durch Gützlaff seine  missionarische Berufung.

Sonntag, 11. Juli 2021

Hans Joachim Iwand, Theologe

Hans Joachim Iwand (geboren am 11.7.1899 in Schreibendorf, Krs. Strehlen, Schlesien - gestorben am 02.05.1960 in Bonn) Seine Eltern waren der Pfarrer Otto Iwand und dessen Ehefrau Lydia. Er kam aus einem frommen Elternhaus. Das Abitur leistete er in Görlitz 1917 ab. Er begann mit einem Studium der ev. Theologie an der Universität Breslau. Der erste Weltkrieg unterbrach diesen Lebensweg und er wurde einberufen zum Wehrdienst. Nach dem Kriegsende diente er noch eine zeitlang beim schlesischen Grenzschutz, bevor er das Studium in Breslau, später auch Halle wieder aufnahm. Nach seinem Examen wurde er 1923 nach Königsberg berufen als Studieninspektor an das Lutherheim. Die Promotion erfolgte 1924, anschl. seine Habilitation, bevor er 1927 die Juristin Ilse Erhardt heiratete. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. Ilse starb aber bereits 1950. 


Da die Nazis  ihm 1935 seine Professur und den Lehrauftrag entzogen, übernahm er ein Predigerseminar der "Bekennenden Kirche" in Blöstau (Ostpreußen). 1937 wurde er aus Ostpreußen ausgewiesen und kam nach Dortmund, später als Pfarrer in St. Marien. Vier Monate war er in Haft. Danach verblieb er bis Ende des Krieges in Dortmund. Nach dem Krieg lehrte er ab 1945 in Göttingen und Bonn. 

In den 50er Jahren unternahm er zwei Reisen mit dt. Kirchenführern in die Sowjetunion um die Kontakte zu den Ostkirchen besser zu pflegen. 1960 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Karls-Universität Prag.

Er ist in Beienrode beerdigt. 

Heute wurde er vor 122 Jahren geboren. 

Sonntag, 27. Juni 2021

Leipziger Disputation (27.06.1519)

Im Sommer 1519 forderte der Kath. Theologe Eck Martin Luther und Karlstadt zu einer öffentlichen Disputation in Leipzig heraus. Es ging um die entscheidende Frage,  ob die Autorität des Papstes auf göttlichem oder menschlichem Recht beruht. Luther erklärte schließlich seinen Widerspruch gegen die Vormachtstellung des Papstes und stellte sich auch gegen die Autoritäten der Konzilien, da diese ja auch irren könnten. Damit hatte Eck sein Ziel erreicht und konnte Martin Luther der Ketzerei bezichtigen. 

Die Disputation dauerte vom 27.06.1519 bis zum 15.07.1519 in Leipzig Pleißenburg. Es gab drei Disputationsrunden. Zweimal hatte der Ingolstädter Eck sich Andreas Bodenstein (genannt Karlstadt) vorgenommen und einmal Martin Luther. 

Eck griff noch einmal auf die Ergebnisse des Konstanzer Konzil zurück, auf dem der Vorreformator Jan Hus aus Böhmen hingerichtet worden war. Martin Luther zeigte Sympathien dem Hus und seinem Werk gegenüber und bezeugte Jan Hus als Reformator. 

Am 2. Mai 1520 informierte Eck den Papst über den Stand der weiteren Beratungen innerhalb der kath. Kirche. Die Bulle Exsurge Domine wurde am 24.07.1520 durch einen Anschlag an der Peterskirche, sowie der päpstlichen Kanzlei auf dem Campo de´Fiori veröffentlicht. Eck war päpstlicher Nuntius und übernahm somit die Aufgabe, dass die Bulle in den sächsischen  Bistümern, Kursachsen und Oberdeutschland bekannt gemacht wurde. 

Der Schweitzer Reformator Zwingli betrachtete die Leipziger Disputation als Beginn der Reformation. 


Eck ging als kirchlicher Sieger der Disputation vom Platz. Aber Luther und Karlstadt waren die moralischen und humanistischen Sieger in diesem Streitgespräch. Leider trennten sich die Wege Luthers und Karlstadts in der Folge der Reformation. Es gab unterschiedliche Standpunkte, wozu auch die Kindertaufe gehörte, an der Luther noch festhielt. 

Sonntag, 2. Mai 2021

Athanasius von Alexandria

Der christliche Glaube, bzw. mein christlicher Glaube fußt ja einerseits auf einem Teil von Traditionen, die die Kirchengeschichte hervor gebracht hatte. Aber anderseits benötigt der christliche Glaube eine persönliche Hingabe an den Heiland JESUS CHRISTUS. Ihm nachzufolgen geht nur über eine persönliche Hingabe. 

Nehmen wir z.B. das christliche Glaubensbekenntnis, dass gut 1700 Jahre alt ist. Nachdem JESUS in den Himmel zum Vater aufgefahren war und auch die ersten prägenden Gestalten des Christentums, wie z. B. Paulus und Petrus verstorben waren, mussten ja die nachfolgenden Generationen von Gemeindeleitern und auch Bischöfen die junge Kirche ordnen und prägen. Das Glaubensbekenntnis ist entstanden, aber auch nicht aus dem luftleeren Raum. Der Kanon der Heiligen Schrift wurde aufgestellt. Das AT mit den Schriften aus dem Judentum wurde übernommen, aber es bedarf einer Klärung und Festlegung welche Schriften zum NT gehören sollten. 

Eine der Gestalten dieser Periode die vieles prägten, war Athanasius von Alexandria, auch Athanasius der Große genannt. Um 300 nach Chr. wurde er in Alexandria geboren und verstarb am 2.5.373 in der selben Stadt Alexandria. 



Athanasius war einer der bedeutendsten Kirchenväter. Fünfmal soll er in die Verbannung gegangen sein, weil er darauf beharrte, dass Christus nicht ein besonders göttlicher Mensch sei - wie Arius es z. B. lehrte. Christus war "Gottes eingeborener Sohn, vom Vater geboren vor aller Zeit, Gott in Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott". Auf der Synode zu Nicäa im Jahr 325 fand sein Bekenntnis die Anerkennung der jungen Kirche.

Samstag, 3. April 2021

Hans Nielsen Hauge, Erweckungsprediger

In Norwegen löst der Laienprediger Hans N. Hauge (3.4.1771 - 29.3.1824 in Oslo) eine  Volkserweckung aus. Daneben steht eine von Pfarrern getragene, mehr lutherisch-orthodoxe Glaubens-Erneuerung. Eine offene Politik führt 1842 zur Aufhebung des Konventikelverbots und der Anerkennung der Laienprediger. (Quelle: 2000 Jahre Krchengeschichte, Band 4).

Im Frühjahr 1797 begann Hans Nielsen Hauge mit seiner Berufung als Wanderprediger, dass ihn auch bis Dänemark führte. In den 8 Jahren dieses Dienstes legte er rund 15000 KM zurück. Dabei muss man automatisch an den Apostel Paulus denken. 

Da war der Laienprediger Hauge schon lange in der Ewigkeit beim HERRN. Die kirchenstaatliche Macht hatte in oft genug beim Predigen behindert. Einige Jahre war er auch deswegen in Oslo inhaftiert (ab 1804 -1811). Er verbrachte die Zeit in Einzelhaft und mit Schreibverbot. Erst eine grosse wirtschaftliche Krise, bedingt durch die Napoleonischen Kriege, brachte ihm die Freiheit wieder. Er war begabt in  wirtschaftlichen Planungen und konnte sehr gut organisieren. Den staatlichen Stellen war auch aufgefallen, dass in den "erweckten" Gegenden der Alkoholmissbrauch zurückgegangen war und das die Menschen fleißiger arbeiteten. Aus seinen Predigten waren die "Haugianer" hervorgegangen. Diese Bewegung lässt sich dem Pietismus zuordnen.

Sonntag, 21. März 2021

Johann Sebastian Bach, Kantor

Die Kirchenmusik ist überhaupt nicht mein Metier. Da habe ich überhaupt keine Ahnung von und muss mir mühsam manches anlesen. Stilistisch mag ich eher die Rockmusik und den Blues - auch wenn ich Christ bin. Aber zur klassischen oder auch christlichen Musik habe ich nie einen Zugang gefunden. Und doch, wenn man in den letzten Jahrhunderten die deutsche Kirchengeschichte betrachtet, kommt man an diesem genialen Musiker und Christen nicht vorbei. Die Rede ist vom vermutlich größten Kirchengeschichtlichen Musiker Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde am 21.03.1685 in Eisenach geboren. Durch die Kalenderumstellung stößt man manchmal auch auf das Datum: 31.03.1685. Er wurde in die weitverzweigte Familie Bach geboren, die lutherisch geprägt war. Viele seiner Vorfahren hatten sich auch der Musik gewidmet. Manche waren Kantore gewesen. Lag die Musik somit auf seinen Genen?

Johann Sebastian war das jüngste von 8 Kindern des Johann Ambrosius Bach und seiner Frau Elisabeth. Seine Mutter verstarb bereits am 3.Mai 1694. Im selben Jahr heiratete der Vater noch einmal, aber er starb bereits im Februar 1695. Er war Vollwaise, da auch die Stiefmutter nicht die Möglichkeit hatte sich um alle Kinder zu kümmern, zog Johann mit seinen älteren Brüdern Johann Jacob und Johann Christian nach Ohrdruf. Johann Christian wurde Organist in Ohrdruf und Johann Sebastian wurde an die Musik herangeführt. Aber die Nöte zogen sich durch die Familie und auch Johann Christian verstarb. Noch recht jung an Jahren machte sich Johann Sebastian mit einem Schulfreund auf nach Lüneburg und später Weimar. 

Spätestens im März 1703 wird Johann Sebastian als Lakai (Diener) und Violinist in der Privatkapelle des Mitregenten Johann Ernst von Sachsen-Weimar aufgeführt. Zwischenzeitlich hatte er auch das Orgelspiel erlernt und eine nächste Station nach Arnstadt wurde ihm ermöglicht. 

Im April 1707 wurde er nach einem Vorspielen der Orgel in Mühlhausen für zwei Jahre angestellt. Am 17.10.1707 heiratete er Maria Barbara, die ihm 7 Kinder gebar, wobei 2 Kinder bereits im Kindbett verstarben. 

Als Auftragsarbeit erarbeitete er die Kantate "Gott is mein König" 1708. Im Frühsommer 1708 wechselte er mit seiner Familie nach Weimar über. Dort blieben sie bis 1717. Danach war die nächste Station Köthen bis 1723. Seine Frau Maria Barbara verstarb 1720, als Johann Sebastian mehrere Monate auf Reisen war. 

Am 3.12.1721 heiratete er Anna Magdalena Wilcke. Er war der Hof-und Feldtrompeter von Sachsen-Weißenfels. Aus dieser 2. Ehe gingen 13 Kinder hervor. Viele Kinder starben schon in jungen Jahren. 


Im Mai 1723 begann er mit seinem Dienst in Leipzig als "Thomaskantor". Dieses Dienstverhältnisse dauerte bis zu seinem Tode 1750. Johann Sebastian Bach schuf die vermutlichen bekanntesten Passionsmusiken wie das Johannes- und die Matthäuspassion. Bei den meisten seiner Arbeiten unterzeichnete er mit "SDG" (Soli deo Gloria, lat. - "Gott allein die Ehre"). Er starb am 28.07.1750 in Leipzig.


2013 war ich auf einer Lutherreise in Weimar zu Gast. Man konnte fast überall über Johann Sebastian Bach stolpern, aber ich konnte mir nur die interessanten Punkte über Martin Luther ansehen.

Sonntag, 14. März 2021

Georg Philipp Telemann

Ich muss gleich zu Anfang festhalten, dass mir die Klassische Musik ziemlich fremd ist. Ja ich kenne die "kleine Nachtmusik" von Mozart und auch noch ein paar Sachen von Beethoven, aber sonst? Mit der Kirchenmusik habe ich gar nichts im Sinn. Die Kirchenorgel hatte mich als Kind eher abgeschreckt. 

Am 14.03.1681 wurde Georg Philipp Telemann geboren. Manchmal taucht auch der 24.03. als Geburtsdatum auf. Das liegt daran, dass zu seiner Geburt noch der  Julianische Kalender galt und dann die Reform kam. Er kam aus einem gebildeten Elternhaus. Als Kind wurde er getauft. Der Vater und andere Vorfahren waren Pastoren gewesen und hatten Theologie studiert. In seiner Familie gab es keinen Menschen, der eine musikalische Begabung gehabt hätte. 

Schon im Alter von 10 Jahren erlernte er das Klavier-, Blockflöten-, Zither- und Geigenspiel im eigenen Studium. Mit 12 Jahren schrieb er seine erste Oper.  Schon in Kindheitstagen ging er eine Freundschaft zu Georg Friedrich Händel ein, die das ganze Leben andauerte.

1704 wurde er Organist in Leipzig. Ab 1709 war er Hofkapellmeister in Eisenach. Sein Aufstieg ging weiter, bis er 1712 Direktor der Kirchenmusik in Frankfurt am Main wurde. 1721 zog es ihn nach Hamburg und er wurde zum Stàdtischen Musikdirektor ernannt. 

Zweimal war er verheiratet. Seine zweite Frau gebar ihm 9 Kinder. Er starb am 25.06.1767 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Er war ein großer Künstler der Kirchenmusik - aber das nicht nur. In gleicher Weise schuf er Oper, Kammermusik und Orchestermusik.