Dienstag, 12. Februar 2019

Tommy - 50 Jahre Rockoper


Tommy – Die Rockoper der Band „The Who“ wird in diesem Jahr schon 50 Jahre alt. Mensch, wie die Zeit vergeht.

Diese erste vermutliche Art einer Oper im Rockbusiness hat bis heute viele Wege für andere Bands eröffnet, die Konzeptalben herausbringen, in denen es sich um einen gemeinsamen Handlungsstrang oder Thema handelt. Gerade im Anfang der 70er Jahre beginnenden so genannten Progressiv Rock werden oft Album füllende Themen herausgestellt. Siehe Bands wie z.B. „Dream Theater“, „IQ“, „Genesis“, „Spock´s Beard“, „Marillion“ oder „Transatlantic“. Es darf aber auch nicht vergessen werden, dass das Album der Beatles „Sgt. Pepper....“ (1967) auch den Weg für „Tommy“ später bereitet hat.

In der Ausgabe „Rocks“ von 01/19 veröffentlichen die Journalisten Mark Blake und Daniel Böhm einen 10 Seitigen Bericht über das Erstehen dieses Albums – ein Monsteralbum.

Ab 1967 beginnt der Gitarrist Pete Townshend eine Geschichte zu entwickeln, die seine Mitstreiter und Kollegen der Band erst einmal kaltlassen. Die machen zu diesem Zeitpunkt oft Party. Erste musikalische Aufnahmen beginnen im September 1968. Das Konzept hat noch keinen Titel. Es wird deutlich das aber die Band die Songs ohne fremde musikalische Hilfe aufnehmen wollen. Pete spielt Keyboards und Klavier und John Entwistle (Bass) steuert verschiedene Blasinstrumente bei. Nicht perfekt – aber passend.

In der Geschichte geht es um den Jungen Tommy. Sein Vater, der Captain Walker wird im ersten Weltkrieg vermisst und für Tod erklärt. Seine Mutter hat inzwischen einen neuen Lebensgefährten. Jahre später kommt Walker zurück und ist erschüttert über seine Frau, die einen neuen Gefährten hat. Er tötet ihn und der Sohn (Tommy) muss alles mitansehen. Die Eltern drangsalieren Tommy, damit er das Geschehen vergessen soll. Es kommt zum Schock für Tommy, wobei er das Sprechen, Hören und Sehen vergisst. Er schottet sich in seiner kleinen Welt ab. Die Geschichte wird noch düsterer, als Tommy in Obhut seines Onkels gegeben wird. Dessen Sohn schikaniert und quält Tommy. Ja, er wird von ihm sogar sexuell missbraucht. Bei den Songs „Cousin Kevin“ und „Fiddle about“ wird es für Pete Townshend deutlich, dass er selbst als Jugendlicher missbraucht worden war. Später geht Tommy zu einer Prostituierten um durch deren Verabreichung von Drogen („Acid Queen“) gesund zu werden. Das misslingt total. Ein Arzt stellt die Diagnose, dass Tommy psychosomatische Probleme hat. Plötzlich erwachen Tommys Sinne wieder und Dank dieser wundersamen Heilung wird er als eine Art Guru verehrt. Vor seiner wundersamen Erweckung wird der blinde Tommy noch zum Flipper König („Pinball Wizard“).

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich Anfang der 70er Jahre ein Poster vom charismatischen Tommy (Roger Daltrey) an der Wand hatte.

1972 erscheint eine orchestrale Version des Stoffes und 1975 kommt ein Film heraus. 1993 kommt ein Musical heraus, dass auf dem Broadway seine Premiere hat.

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