Tommy – Die Rockoper der Band „The
Who“ wird in diesem Jahr schon 50 Jahre alt. Mensch, wie die Zeit
vergeht.
Diese erste vermutliche
Art einer Oper im Rockbusiness hat bis heute viele Wege für andere
Bands eröffnet, die Konzeptalben herausbringen, in denen es sich um
einen gemeinsamen Handlungsstrang oder Thema handelt. Gerade im
Anfang der 70er Jahre beginnenden so genannten Progressiv Rock werden
oft Album füllende Themen herausgestellt. Siehe Bands wie z.B.
„Dream Theater“, „IQ“, „Genesis“, „Spock´s Beard“,
„Marillion“ oder „Transatlantic“. Es darf aber auch nicht
vergessen werden, dass das Album der Beatles „Sgt. Pepper....“
(1967) auch den Weg für „Tommy“ später bereitet hat.
In der Ausgabe „Rocks“
von 01/19 veröffentlichen die Journalisten Mark Blake und Daniel
Böhm einen 10 Seitigen Bericht über das Erstehen dieses Albums –
ein Monsteralbum.
Ab 1967 beginnt der
Gitarrist Pete Townshend eine Geschichte zu entwickeln, die seine
Mitstreiter und Kollegen der Band erst einmal kaltlassen. Die machen
zu diesem Zeitpunkt oft Party. Erste musikalische Aufnahmen beginnen
im September 1968. Das Konzept hat noch keinen Titel. Es wird
deutlich das aber die Band die Songs ohne fremde musikalische Hilfe
aufnehmen wollen. Pete spielt Keyboards und Klavier und John
Entwistle (Bass) steuert verschiedene Blasinstrumente bei. Nicht
perfekt – aber passend.
In der Geschichte geht es
um den Jungen Tommy. Sein Vater, der Captain Walker wird im ersten
Weltkrieg vermisst und für Tod erklärt. Seine Mutter hat inzwischen
einen neuen Lebensgefährten. Jahre später kommt Walker zurück und
ist erschüttert über seine Frau, die einen neuen Gefährten hat. Er
tötet ihn und der Sohn (Tommy) muss alles mitansehen. Die Eltern
drangsalieren Tommy, damit er das Geschehen vergessen soll. Es kommt
zum Schock für Tommy, wobei er das Sprechen, Hören und Sehen
vergisst. Er schottet sich in seiner kleinen Welt ab. Die Geschichte
wird noch düsterer, als Tommy in Obhut seines Onkels gegeben wird.
Dessen Sohn schikaniert und quält Tommy. Ja, er wird von ihm sogar
sexuell missbraucht. Bei den Songs „Cousin Kevin“ und „Fiddle
about“ wird es für Pete Townshend deutlich, dass er selbst als
Jugendlicher missbraucht worden war. Später geht Tommy zu einer
Prostituierten um durch deren Verabreichung von Drogen („Acid
Queen“) gesund zu werden. Das misslingt total. Ein Arzt stellt die
Diagnose, dass Tommy psychosomatische Probleme hat. Plötzlich
erwachen Tommys Sinne wieder und Dank dieser wundersamen Heilung wird
er als eine Art Guru verehrt. Vor seiner wundersamen Erweckung wird
der blinde Tommy noch zum Flipper König („Pinball Wizard“).
Ich kann mich noch gut
daran erinnern, dass ich Anfang der 70er Jahre ein Poster vom
charismatischen Tommy (Roger Daltrey) an der Wand hatte.
1972 erscheint eine
orchestrale Version des Stoffes und 1975 kommt ein Film heraus. 1993
kommt ein Musical heraus, dass auf dem Broadway seine Premiere hat.
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