DIE WENDE
Eine der wenigen SED-Größen, die sich öffentlich zu ihrer Mitverantwortung am DDR-Regime bekannten, war Günter Schabowski (1929–2015). Viele nannten ihn den „Maueröffner“. Während seiner Haft schrieb ihm ein Prediger einen lieben Brief. Schabowski bedankte sich. 2006 traf ihn eine Diakonisse in einem Reisebüro. Am Ende ihres Gespräches überreichte Schabowski der Diakonisse sein erstes Buch. Sie gab ihm ein Neues Testament. Kurz darauf stand er anlässlich einer Straßen-Mission unter den Zuhörern. Eine Mitarbeiterin sprach ihn an und wies ihn auf das großartige Angebot Jesu hin, Sünden zu vergeben. Schabowski hörte zu und widersprach nicht. Durch den Prediger hörte sie einige Zeit später, dass Schabowski einen Pfarrer aufgesucht habe, den er bat, an einem Abendmahlsgottesdienst teilnehmen zu dürfen. Der berichtete, dass Schabowski mit bewegter innerer Anteilnahme das Abendmahl genommen habe.
Quelle: Neukirchener Kalender vom 24.10.21
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