Freitag, 29. Dezember 2023

Valentin Ernst Löscher, Theologe

Valentin Ernst Löscher war ein luth. Theologe und wurde am 29.12.1673 in Sondershausen geboren und verstarb am 12.2.1749 in Dresden.

Er wurde somit vor über 350 geboren. Er kam aus einem ev. Pastorengeschlecht. Sein Vater Casper Löscher war später Professor in Wittenberg. Valentin Ernst besuchte erst eine Schule in Zwickau, später dann in Wittenberg. Ab 1690  war er in der Universität in Wittenberg eingeschrieben. Er studierte Theologie, Philologie und Geschichte. 1692 wurde er Magister der Philosophie und ging daraufhin für ein Jahr an die Uni in Jena. Dann unternahm er, wie oft üblich,  eine ein Jahr andauernde Bildungsreise durch die Niederlande, Dänemark und Norddeutschland bis Berlin. Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels berief ihn zum Superintendenten nach Jüterbog. Später wechselte er nach Delitzsch, bevor er 40 Jahre in Dresden wirkte. Er war beteiligt am Aufbau der Frauenkirche. 1701 veröffentlichte er seine erste Zeitschrift. 

Die Zeit war Spannungsgeladen, da die "Aufklärung" Boden gewann und der Pietismus entstand. Gleichzeitig grenzte er sich gegen den Katholizismus und der reformierten Kirche ab. Im nachhinein würde man diese Zeit bei ihm als erstarrte Lutherische Orthodoxie benennen. Aber Erkenntnisse wie die Gnade Jesu Christi und die Rechtfertigung allein aus dem Glauben waren ihm wichtig und sind auch richtig. Im Pietismus entdeckte er zu viel Schwärmertum. In den Jahren 1718-1722 verfasste er  eine Schrift mit dem Titel "Vollständigen Timotheus Verinus" gegen die Auffälligkeiten im Pietismus. Er zählte darin 13 Tadel auf. Dazu gehörte seiner Erkenntnis nach die Geringschätzung der Sakramente, die Neigung zum Perfektionismus und die Forderung nach Wissen um die Bekehrung (Zeit und Stunde). 

Ich bin selbst dankbar im Pietismus zum Glauben gekommen, aber in jeder Zeitepoche müssen wir geistlich prüfen, was noch dran ist oder was wieder neu entdeckt werden müsste von der Bibel her. Ein stückweit eine immerwährende Reformation. 

Armin Sierszyn schreibt im Band 4 zur 2000 Jahre Kirchengeschichte auf Seite 96: "Aus der 300-jährigen Distanz ist diese Kritik für alle, die dem Pietismus in irgendeiner Weise nahe stehen, sicher bedenkenswert". 

Das Passionslied von ihm "ich grüße dich am Kreuzesstamm" ist heute noch bekannt. 

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