Schifra und Pua waren Hebammen von Beruf. Sie hatten ungewöhnliche Namen für europäische Ohren. Schifra kann mit "Schönheit" und Pua mit "Glanz" übersetzt werden. Von diesen beiden Frauen berichtet das 2. Mose im Kapitel 1, 1-22. Da das Volk Israel in Ägypten stark angewachsen war und der amtierende Pharao nicht mehr um die Hintergründe von diesem Volk wusste, bekam er Angst und versuchte das Volk zu unterdrücken und zu dezimieren. Aber seine List ging nicht auf, da der GOTT Israels "JAHWE" sein Tun vereitelte.
Warum der Pharao, sein Name wird nicht erwähnt (ca. 1203 - 1293 v. Chr.), gerade diese beiden Frauen zu sich rufen lies, ist nicht bekannt. Waren es Vorgesetze im Berufszweig der Hebammen? Sollten sie seinen Befehl, alle männlichen Nachkommen bei der Geburt umzubringen, den anderen Hebammen übermitteln? Es können keine israelischen Frauen gewesen sein - da diese sich dem Befehl des Pharaos auch unter Todesgefahr widersetzt hätten.
So liegt der Verdacht nahe, dass es ägyptische Frauen waren, die als Hebammen eingesetzt worden sind. Aber Schifra und Pua hatten "Gottesfurcht". Kannten sie den GOTT des Volkes Israel? Sie wollten diesem GOTT gehorchen und nicht schuldig werden durch Mord.
Ich denke automatisch an ein Bibelwort in der Apostelgeschichte (Apg) im Neuen Testament (NT).
Apg. 5, 29: "Wir müssen GOTT mehr gehorchen, als den Menschen".
Der Pharao bekommt mit, das sein Plan nicht aufgeht und lässt die beiden Frauen rufen. Diese beiden, wohl wissend um den Ungehorsam gegenüber dem Pharao greifen zu einer List bzw. Notlüge. Sie behaupten einfach, dass die israelischen Frauen einfach viel kräftiger sind, als die Ägyptischen. Wenn wir kommen, haben diese Frauen schon selbst entbunden und stillen ihren Nachwuchs.
Natürlich ist Lügen auch ein Schuldigwerden. Aber in diesem Falle erhalten sie Hilfe von JAHWE, der ihr Tun segnet und die Frauen beschützt.
Der deutsche Theologe D.Bonhoeffer hat gerade im 3.Reich festgestellt, dass es manchmal nur eine Wahl zwischen gering schuldigwerden und schwer schuldigwerden gibt.
So sind Schifra und Pua aber auch bis heute ein positives Zeugnis für die Gewissensfreiheit und den Glauben an den GOTT JAHWE.